Russland sitzt auf Milliarden
14.03.2006 um 12:09Russland sitzt auf Milliarden und weiß nicht wohin damit
Es sind Sorgen,die jede Regierung gerne hätte: Ständig steigende Haushaltsüberschüsse. Ein wachsenderReservefonds, in dem bereits Milliarden stecken. Doch je mehr Geld im Sparstrumpf steckt,desto heftiger streiten sich Russlands Politiker.
Am Anfang stand einvorbildlicher Entschluss. Russland solle einen Teil der Dollar-Milliarden, die es wegender sprunghaft gestiegenen Weltmarktpreise für Öl und Gas einnimmt, in einen Sparstrumpffür schlechte Zeiten stopfen, befahl Präsident Putin. Gesagt, getan. Anfang 2004beschloss die Regierung einen Stabilisierungsfonds für künftige Generationen: Der speistsich aus Förderabgaben und Ausfuhrzöllen auf Öl und Gas und wird auf Konten derZentralbank geparkt.
Das Geld strömte doppelt so schnell herein, als selbstOptiministen angenommen hatten. Nach einem Jahr lagen auf den Konten desStabilisierungsfonds bereits knapp zwanzig Milliarden Dollar. Je mehr ReservenFinanzminister Kudrin verbuchte, desto stärker musste er sich freilich dagegen wehren,die Milliarden nicht zu sparen, sondern auszugeben. Dies umso mehr, als neben demStablisierungsfonds auch die Gold- und Devisenreserven der Zentralbank schnell anstiegen:von kargen 12,5 Milliarden Dollar am Ende der Ära Jelzin auf heute 195,9 MilliardenDollar. Russlands Auslandsschulden dagegen betragen nur 80 Milliarden Dollar.
Kudrins Kabinettskollegen und hohe Funktionäre der Kreml-Partei schlugen vor,zusätzlich Geld für den Strassenbau oder neue Flughäfen auszugeben, für dieModernisierung der Armee, neue Ölpipelines. Ex-Wirtschaftsminister Jasin plädiertedagegen. "Infrastruktur-Projekte bieten mehr Möglichkeiten für Korruption als alleanderen." Stattdessen solle Russland die niedrigen Renten und Gehälter der Staatsbeamtenerhöhen.
Der Finanzminister blieb standhaft: Die Dollar- Milliarden, hinterdenen keine echte Wirtschaftsleistung stehe, auszugeben, öffne in Russland "nur diePandorabüchse der Inflation". Dagegen lohne es sich, mit Geld russische Schulden imAusland vorzeitig abzulösen. Im Sommer 2005 gelang es Russland, den Regierungen desPariser Clubs - eine Vereinigung staatlicher Gläubiger im Westen -, von 40 MilliardenDollar Schulden 15 Milliarden vorzeitig zurückzuzahlen. Jetzt würde Russland auchverbleibende Schulden von 22 Milliarden Dollar gern ablösen. Doch vor allem der deutscheFinanzminister wehrt sich - hat er doch die Zinsen bereits im Haushalt eingeplant.
Und so schwillt Russlands Geldspeicher fröhlich weiter an: Ende Februar 2006 aufumgerechnet 52 Milliarden Dollar.
OÖnachrichten vom 14.03.2005
http://www.nachrichten.at/politik/aussenpolitik/429885?PHPSESSID=bfe7d72b31de4b6fcb83a22ce5044153
Die werden glaube ich auch wider einmal Global-Player oder wie sehtihr das ?
Es sind Sorgen,die jede Regierung gerne hätte: Ständig steigende Haushaltsüberschüsse. Ein wachsenderReservefonds, in dem bereits Milliarden stecken. Doch je mehr Geld im Sparstrumpf steckt,desto heftiger streiten sich Russlands Politiker.
Am Anfang stand einvorbildlicher Entschluss. Russland solle einen Teil der Dollar-Milliarden, die es wegender sprunghaft gestiegenen Weltmarktpreise für Öl und Gas einnimmt, in einen Sparstrumpffür schlechte Zeiten stopfen, befahl Präsident Putin. Gesagt, getan. Anfang 2004beschloss die Regierung einen Stabilisierungsfonds für künftige Generationen: Der speistsich aus Förderabgaben und Ausfuhrzöllen auf Öl und Gas und wird auf Konten derZentralbank geparkt.
Das Geld strömte doppelt so schnell herein, als selbstOptiministen angenommen hatten. Nach einem Jahr lagen auf den Konten desStabilisierungsfonds bereits knapp zwanzig Milliarden Dollar. Je mehr ReservenFinanzminister Kudrin verbuchte, desto stärker musste er sich freilich dagegen wehren,die Milliarden nicht zu sparen, sondern auszugeben. Dies umso mehr, als neben demStablisierungsfonds auch die Gold- und Devisenreserven der Zentralbank schnell anstiegen:von kargen 12,5 Milliarden Dollar am Ende der Ära Jelzin auf heute 195,9 MilliardenDollar. Russlands Auslandsschulden dagegen betragen nur 80 Milliarden Dollar.
Kudrins Kabinettskollegen und hohe Funktionäre der Kreml-Partei schlugen vor,zusätzlich Geld für den Strassenbau oder neue Flughäfen auszugeben, für dieModernisierung der Armee, neue Ölpipelines. Ex-Wirtschaftsminister Jasin plädiertedagegen. "Infrastruktur-Projekte bieten mehr Möglichkeiten für Korruption als alleanderen." Stattdessen solle Russland die niedrigen Renten und Gehälter der Staatsbeamtenerhöhen.
Der Finanzminister blieb standhaft: Die Dollar- Milliarden, hinterdenen keine echte Wirtschaftsleistung stehe, auszugeben, öffne in Russland "nur diePandorabüchse der Inflation". Dagegen lohne es sich, mit Geld russische Schulden imAusland vorzeitig abzulösen. Im Sommer 2005 gelang es Russland, den Regierungen desPariser Clubs - eine Vereinigung staatlicher Gläubiger im Westen -, von 40 MilliardenDollar Schulden 15 Milliarden vorzeitig zurückzuzahlen. Jetzt würde Russland auchverbleibende Schulden von 22 Milliarden Dollar gern ablösen. Doch vor allem der deutscheFinanzminister wehrt sich - hat er doch die Zinsen bereits im Haushalt eingeplant.
Und so schwillt Russlands Geldspeicher fröhlich weiter an: Ende Februar 2006 aufumgerechnet 52 Milliarden Dollar.
OÖnachrichten vom 14.03.2005
Die werden glaube ich auch wider einmal Global-Player oder wie sehtihr das ?