Zur Situation der NPD:
Staatliche Narrenfreiheit für NS-Bewegung?
DasBündnis zwischen NPD und Neonazis ist allerdings nichts Neues. Darauf verweist auch diemehrfache Formulierung, es komme jetzt "wieder" zu einer engen Zusammenarbeit. Erst alsder Verbotsantrag vor dem Bundesverfassungsgericht gestellt worden war, entdeckten dieNeonazis plötzlich ihre unüberwindlichen Differenzen zur Partei und verließen fluchtartigden vermeintlich sinkenden Kahn.
Doch ist die NPD nun noch wesentlichattraktiver für alle, die vom Wiederauferstehen einer neuen NSDAP träumen. Nach demScheitern des Verbotsverfahrens scheint die Partei völlige Narrenfreiheit zu genießen.Die Parteiführung ist zudem offenbar gewillt, in Zukunft auf "nationaldemokratische"Lippenbekenntnisse zu Verfassung und Demokratie zu verzichten. Die von der NS-Propagandader "Kampfzeit" entlehnten Parole "Sturz des Systems" verweist mit bisher unerreichterOffenheit auf das Ziel der Errichtung einer Diktatur.
Trotz alledem ist dasVerhältnis zwischen NPD und Neonazis nicht unproblematisch. Die NS-Anhänger sehen sichals Teil einer straffen "Gesamtbewegung", die über einen illegalen, einen legalen undeinen parteipolitischen Flügel verfügt. Deshalb auch auch Formulierungen wie, die NPDhabe sich "einzufügen" - gemeint ist damit: unterzuordnen.
Andererseits dürftees innerhalb der NPD die Auffassung geben, die NS- und Skinhead-Szene sei so etwas wieeine Vorfeldorganisation der Partei, die man als Schlägertruppe benutzen könne und diesich der Partei unterzuordnen habe. Stoff für künftige Querelen und Machtkämpfe ist alsoreichlich gegeben.
aus:
http://www.idgr.de/texte/rechtsextremismus/organisationen/npd-neonazis.php
"Wir wissen heute, daß der Mond nachweislich nicht vorhanden ist, wenn niemand hinsieht."
David Mermin