Neue Propheten
03.03.2006 um 10:55
"Ich werde Propheten ... zu euch senden" (Matth. 23,34). E.Swedenborg
Man muß sichjedoch darüber klar sein, je öfter der Mensch willentlich Böses tut, desto schwerer kanner solche Überlegungen anstellen und dem Bösen Widerstand leisten; denn im selben Maßgewöhnt er sich daran, bis er es schließlich überhaupt nicht mehr merkt. Schließlichliebt er es, entschuldigt es, weil mit dieser Liebe Lustreize verbunden sind,rechtfertigt es durch alle möglichen Trugschlüsse und hält es für erlaubt und gut. Diesgeschieht bei Menschen, die sich bereits in der Jugend zügellos ins Böse stürzen unddabei im Herzen die göttlichen Dinge verwerfen.
Mir wurde einst ein Wegvorgebildet, der zum Himmel wie auch zur Hölle führte. Es war ein breiter Weg, der sichnach links bzw. nach Norden zog. Viele Geister erschienen und beschritten ihn; doch inder Ferne, wo dieser Weg endete, erblickte man einen ziemlich großen Stein. Von ihm austeilte er sich in zwei Wege, in einen nach links und einen anderen in dieentgegengesetzte Richtung nach rechts. Der linke Weg war schmal, führte durch den Westennach Süden und so schließlich ins Licht des Himmels. Der rechte Weg war breit undgeräumig und lief schräg abwärts zur Hölle. Zuerst schienen alle denselben Weg zu gehen,bis sie den großen Stein am Scheideweg erreichten. Dort trennten sie sich, die Gutenwandten sich nach links und folgten dem schmalen Weg, der zum Himmel führte; die Bösenaber sahen den Stein am Scheideweg nicht, stolperten über ihn, verletzten sich undliefen, wenn sie sich wieder erhoben hatten, auf dem breiten Weg nach rechts, der zurHölle führte. Nachher wurde mir die Bedeutung von alledem erklärt: Der erste Weg, breitund von vielen begangen, Guten wie Bösen, die wie Freunde miteinander plauderten, weilkein Unterschied zwischen ihnen zu erkennen war, bildete alle vor, die von außen gesehenein gleich redliches und gerechtes Leben geführt und sich augenscheinlich nichtunterschieden hatten. Der Stein am Scheideweg, der Eckstein, über den die Bösenstolperten, und von dem aus sie dann auf dem zur Hölle führenden Wege weiterliefen,bildete das göttliche Wahre vor, das alle leugnen, die zur Hölle blicken. Im höchstenSinne stellt dieser Stein das Göttlich-Menschliche vor. Die Menschen aber, die dasGöttlich-Wahre und zugleich das Göttliche des Herrn anerkannten, wurden auf den Pfadgeleitet, der zum Himmel führt. Daraus sieht man wiederum, daß die Bösen äußerlich genaudasselbe Leben führen wie die Guten, bzw. daß sie denselben Weg gehen, die einen soleicht wie die anderen. Und doch werden dabei diejenigen, die das Göttliche von Herzenanerkennen, und innerhalb der Kirche besonders diejenigen, die das Göttliche des Herrnanerkennen, zum Himmel geführt, die anderen aber zur Hölle.
Damit ist auchklar, was man unter den folgenden Worten des Herrn zu verstehen hat: "Gehet ein durch dieenge Pforte. Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt,und ihrer sind viele, die darauf wandeln. Und die Pforte ist eng, und der Weg ist schmal,der zum Leben führt, und wenige sind, die ihn finden". (Mat 7, 13f)
Der zumLeben führende Weg heißt nicht deshalb schmal, weil er beschwerlich wäre, sondern weilihn nur wenige finden, wie die angeführten Worte sagen.
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd...(Chinesische Weltweisheit)