drogen-politik: psychedelische substanzen
25.01.2006 um 21:41
@ Neoschamane & Kokain
warum haben sie solchen substanzen genommen, wie
haben sie sich vorbereitet, was "wussten" sie
theoretisch darueber, was haben sie unternommen
als der "trip" (aus ihrer sicht heraus) ins
"negative" kippte
die haben bestimmt öfter mal psychedelika geschmissen, und bestimmt auch nicht wenig.
kannst ja mal ein bisschen ausführlicher werden.
Hm, eine Menge Fragen... ;)
Beide nahmen die Substanzen, weil sie Spaß haben und eben einfach Party machen wollten.
Vorbereitet waren beide m.E. recht gut- es gibt ja in jedem Growshop Bücher über solche Themen... Außerdem kannten beide genug Leute, die selbst schon Erfahrungen mit LSD, MDMA und Pilzen gemacht hatten. Ich weiß ganz sicher, dass beide über die Risiken des Konsums aufgeklärt waren.
Was ich persönlich recht erstaunlich fand: Bei beiden begann die Grenze zwischen Rausch und Realität zu verschwimmen. Es ist also sehr schwierig zu sagen, wann der eigentliche Trip aufhörte, und die Psychose begann....
Derjenige, der ein recht guter Freund von mir war, nahm überhaupt keine harten Drogen- er kiffte "nur" regelmäßig, und hatte 3 oder 4 mal Pilze genommen. Gemerkt haben wir es das erste Mal auf einer Party: Er dachte, wir hätten ihn dort hingelockt, um ihn zu ermorden... Er kam zu einem Kumpel, und meinte: "Aha, du also auch..."
Wir redeten mit ihm, und er war wirklich völlig davon überzeugt, dass wir ihn umbringen wollten... Also brachten wir ihn nach Hause. Danach begann sein Leidensweg: Zwei Jahre Psychiatrie, ständiges Vollgedröhntsein von Psychopharmaka.
Heute kann er ein verhältnismäßig normales Leben führen- allerdings nur mit starken Medikamenten, die ihn eben auch ziemlich stumpf und gleichgültig machen.
Die andere Person war nicht direkt mein Freund, sondern eher ein Bekannter. Derjenige nahm auch harte Drogen, namentlich Speed, XTC und Kokain. Bei ihm war der Auslöser eine Technoparty. Er schmiss sich mehrere Pappen, dazu noch 2 oder 3 XTC- allerdings waren das ziemlich potente Pillen, den meisten Leuten hat schon eine Einzige gereicht...
Irgendwann im Laufe des Abends kam er immer mehr "drauf", er drehte völlig durch und benahm sich sogar für einen mit Drogen vollgestopften Menschen ziemlich merkwürdig. Er lachte, schnitt Grimassen und redete wirres Zeug.
Irgendwann nach ein paar Stunden verkehrte sich der Zustand aber ins Gegenteil: Er saß nur noch mit großen Augen in der Ecke, und sprach kein Wort mehr. Wir brachten ihn an die frische Luft, und versuchten mit ihm zu reden. Er kapierte garnichts mehr, erkannte uns aber offensichtlich wieder.
Auf dem Heimweg begann er wieder abwechselnd zu lachen und wirres Zeug zu murmeln. Wir dachten damals noch: "Das wird schon."
Allerdings blieb er irgendwie in einem ähnlichen Zustand sprichwörtlich "hängen"- beispielsweise tänzelt und singt er oft, wenn er durch die Stadt läuft, oder inspiziert Insekten, ganz so, wie es kleine Kinder tun...
Ich denke bei ihm war der Auslöser die Kombination verschiedener Substanzen, deren positive Effekte durch irgendetwas ins Gegenteil verkehrt wurden. Hier gebe ich also nicht dem LSD allein die Schuld, sondern es war die Mischung.
Seit diesen Vorkommnissen habe ich einen Heidenrespekt vor Halluzinogenen jeglicher Art bekommen.
@ deadpoet
Ich halte einfach nichts davon mit Drogen jeglicher Coleur, egal ob biologisch oder chemisch, irgendetwas zu heilen.
Nunja.
Ich entgegne hier mit dem bekannten Spruch:
"Die Dosis macht das Gift!"
Und genauso ist es auch. Die moderne Medizin wäre ohne Drogen völlig aufgeschmissen- sei es in der Schmerztherapie, in der Psychiatrie und Psychologie, in der Anästhesie und Narkose und auch in der Behandlung von Hyperaktivität.
Die Liste läßt sich fortführen.
Es ist ein Fakt, dass die heutige Medizin ohne Drogen überhaupt nicht denkbar ist.
Allerdings muß man immer einen Unterschied zwischen Gebrauch und Mißbrauch sehen! Drogen werden in der Medizin nur nach sorgfältiger Risiko/ Nutzen- Abwägung verabreicht. Es besteht also durchaus ein Unterschied zu jenem Konsum, der aus reinem Spaß oder aus Abhängigkeit praktiziert wird.
Gr,
A.
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Bedenkt ihr alle, daß das Dasein reine Freude ist; daß all die Sorgen nichts als
Schatten sind; sie ziehen vorbei & sind getan; aber da ist das, was bleibt.