Link: www.orf.at (extern)Die Vorbereitungen zu einem Umsturz im Iran scheinen bereits voll angelaufen zu sein.US-Schläfer sollen seit geraumer Zeit tätig sein. Das berichtete die "Asia Times" inihrer Online-Ausgabe.
Die Zeitung nennt als Quelle einen ehemaligeniranischen Botschafter und Insider, der allerdings aus Angst vor Repressionen anonymbleiben wolle.
Umsturz oder Militärschlag?
Der Insider wartet mit einemerstaunlichen Detailwissen auf. Die verdeckten US-Operationen im Iran hätten das Ziel,das Land zu destabilisieren und einen Regimewechsel herbeizuführen - oder einen US-Schlagvorzubereiten, so die Zeitung.
"Der Iran weiß es und schweigt"
"Dieiranische Regierung weiß von der Infiltration", so der ehemalige Diplomat. Das heiße, dieRegierung habe die verdeckten Operationen bereits als solche identifiziert, wolle aberdarüber aus ihm unbekannten Gründen noch Stillschweigen bewahren, so der ehemaligeMitarbeiter des iranischen Außenministeriums.
Anwerbung über Botschaften
Die Agenten und Spione, die die USA rekrutiert haben, sind laut dem Ex-Diplomaten"ursprünglich Iraner und nicht Amerikaner".
Sie würden in den USA, aber auchüber die US-Vertretungen in Dubai und Ankara angeworben. Er warnte auch davor, dasssolche Aktionen "einige Reaktionen" hervorrufen würden.
Aktionen gegenUS-Truppen geplant
"Beide Seiten werden sicherlich handeln", so der Ex-Diplomatmit Blick auf mögliche Aktionen des Iran gegen die im Irak und Afghanistan stationiertenUS-Truppen.
Auch Atomwaffeneinsatz möglich
Der prominente JournalistSeymour Hersh hatte im Magazin "The New Yorker" einen Pentagon-Berater mit den Wortenzitiert, das Weiße Haus betrachte einen Regimewechsel im Iran als "einzigen Weg zurLösung des Problems - und das bedeutet Krieg".
Die Planungen würden auch einenmöglichen Einsatz von Atomwaffen inkludieren.
"Kampftruppen bereits tätig"
Hersh zitierte auch Insider im Pentagon, dass es bereits verdeckte US-Operationen imIran gebe.
Gruppen von US-Kampftruppen seien bereits undercover im Iran, umDaten über mögliche Ziele zu sammeln und Kontakt zu Anti-Regierungsgruppen und ethnischenMinderheiten aufzunehmen.
Verbündete mit Geld gekauft
Das Muster seidasselbe wie im Vorfeld des US-Schlages gegen die Taliban in Afghanistan, so Hershweiter. Auch dort hätten verdeckte CIA-Agenten mit Millionen Dollar unter den Stämmen undethnischen Minderheiten Verbündete gesucht.
Kaum strategischer Wert?
"Die iranischen Vorwürfe sind richtig", so Richard Sale, Geheimdienstexperte derNachrichtenagentur United Press International. Die USA würden Gruppen wie dieMudschahedin-e Chalk und andere Organisationen für grenzübergreifende Aktionen benutzen,aber in einem so kleinen Ausmaß, dass man dahinter kaum strategischen Wert erkenne, soSale.
Iran: Aufklärungsdrohne abgeschossen
Halboffiziellen iranischenQuellen zufolge soll allerdings bereits ein US-Aufklärungsflieger Anfang Mai abgeschossenworden sein. US-Medien berichteten auch, dass unbemannte Aufklärungsdrohnen bereits seit2004 militärische Ziele ausspionieren. Die USA dementierten den Abschuss.
Mysteriöser Flugzeugabsturz
Im Jänner soll laut iranischen Angaben einFlugzeug der iranischen Revolutionsgarden mit elf hochrangigen Militärs an Bord nahe derirakischen Grenze abgeschossen worden sein.
Der Iran beschuldigte damals nachlängerem Hin und Her Großbritannien und die USA, das Flugzeug per "elektronische Störung"zum Absturz gebracht zu haben.
Keine friedliche Lösung möglich?
Derehemalige iranische Diplomat, die Quelle der "Asia Times", zeichnet die Zukunft düster.Er sieht kaum einen friedlichen Ausweg aus dem Konflikt.
Sollte der Druck derUSA auf den Iran weitergehen, sei bald "das Ende des Tunnels für Irans Präsident MahmudAhmadinedschad" erreicht: die Zerstörung der Nukleartechnologie und ein Militärschlag".
USA dementieren
Offiziell dementieren die USA die Berichte. Man arbeitenicht verdeckt im Iran.