Zypernkrise

Glünggi schrieb:Der grösste Fehler der EU ist dass sie auf Krisen erst reagieren, wenns schon brennt.

Aus rechtlichen Gründen läßt sich das auch nicht anders machen fürchte ich. Ansonsten kommt ja jeder an und fragt nach Geld. Der Herr Berlusconi hatte ja auch seine eigenen Ansätze wie man damit umgehen muss. Nein, es ist schon gut das es zumindest in einigermaßen geordneten Bahnen läuft.

Und Zypern ist abhängig von der Bankenwirtschaft. Eine wirtschaftliche Monokultur die leider sehr anfällig für Krisen ist.

@Glünggi
@Chefheizer

Zum Thema Zinsen

Jantoschzacke schrieb:Also du meinst, wenn Sie damit durchkommen und Zypern verzwangst wird und alles alles den Bach runter geht in Zypern, haben die Mächtigen Ihr Ziel erreicht und wenn keine oder nur geringe Gegenwehr kommt, dann werden Sie es auch mit anderen Krisenländern so machen? Zum Beispiel Spanien?

Ich glaube es geht gar nicht darum ein Ziel zu erreichen. Ich glaube eher das "da oben" auch keiner mehr genau weiß was richtig und was falsch ist. Man macht im Fall Zypern etwas das man sonst nur zu denken gewagt hat. Das Land ist klein, die Wirtschaftsleistung ist es ebenfalls, und die Beträge sind "nur" im einstelligen Milliardenbereich - der Impakt ist also gering. Hat sicherlich mit dazu beigetragen mal etwas anderes zu tun. Wenn alles schief läuft findet man irgendwo ein paar Milliarden und schiebt sie auf anderem Wege ins Land. Mal schauen was passiert.

Noch was zum Schuldenschnitt.. nichts destotrotz geb ich @Chefheizer recht dass man jetzt nichtmehr darum herum kommt. Nur sollte man eben schauen dass man dies nicht alle paar Jahre durchziehn muss, sondern sollte dafür sorgen, dass sowas nichtmehr vorkommt.

Was läuft denn in geordneten Bahnen? Jeder macht was er will, bis es ihn hinhaut.
Und wie gesagt.. man wusste was Zypern ist... man hätte an dem Umstand auch etwas ändern könenn, dass es eben nicht so kommt. Dabei mein ich nun nicht Hilfszahlungen.. da leuchtets mir schon ein, dass man nicht immer nur geben kann sondern erst wenns nimmer anders geht.. es geht mir darum dass man nichts im Vorfeld unternimmt.

Wenns um die Souvärenität geht, dann sollte man halt vielleicht keine gemeinsame Währung haben... das geht einfach nicht.. wenn man ne gemeinsame Wärung hat, braucht man auch eine gemeinsame Finanzordnung und es kann nicht jeder machen was er will.

@Chefheizer
@Glünggi

Zypern wird einen schweren Weg gehen. Schäuble: „Ich lasse mich nicht erpressen – von niemand und durch nichts.



Wolfgang Schäuble macht sich nichts vor: „Zypern wird einen schweren Weg gehen – so oder so.“ Der Finanzminister stellt aber auch klar: Die Euro-Länder sind nicht stur, „sie wollen den Zyprern helfen“. Doch dafür soll der Inselstaat endlich alle Regeln respektieren – und nicht auf Erpressung setzen.

Zypern stehen auch nach einer Rettung aus der aktuellen Krise nach Einschätzung von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble harte Zeiten bevor. „Zypern wird einen schweren Weg gehen – so oder so“, sagte der CDU-Politiker der „Welt am Sonntag“. „Aber das ist nicht die Folge europäischer Sturheit, sondern eines Geschäftsmodells, das nicht mehr funktioniert.“ Zypern habe seit Herbst 2011 praktisch keinen Zugang zu den Finanzmärkten, seine Anleihen seien auf Ramschstatus gesunken, die beiden großen Banken seien faktisch insolvent.

Dreh- und Angelpunkt bei einem Hilfsprogramm für Zypern müssten die Schuldentragfähigkeit und die Verringerung der Risiken sein, die für den Staat aus dem überdimensionierten Bankensektor resultieren, sagte Schäuble weiter. „Ob dies mit der Lösung, von der man in den letzten Stunden lesen durfte, gewährleistet wäre und ob dadurch die Schuldenlast des Staates ausreichend verringert würde, wird man sehen müssen.“

„Will alles tun, um Zypern in der Eurozone zu halten.“
Der Finanzminister versicherte: „Die Länder der Eurozone wollen den Zyprern helfen, aber die Regeln müssen respektiert werden, die Hilfe muss Sinn machen und das Programm muss die Probleme an der Wurzel packen.“ Guthaben bis 100 000 Euro müssten außen vor gelassen werden.

Und die Idee, die Probleme der Banken mit den Rentenfonds zu lösen, habe er bereits beim Treffen der Eurogruppe am vergangenen Freitag/Samstag klar abgelehnt. „Wenn wir dann in der Eurogruppe dazu kämen, dass ein Vorschlag auf dem Tisch liegt, der all diesen Kriterien genügt, würden wir den Antrag stellen, dass der Bundestag diesem Weg zustimmt.“

Schäuble bejahte die Frage, ob er alles dafür tun wolle, um Zypern in der Eurozone zu halten. Er sei ein überzeugter Europäer. Und als Finanzminister sei er dafür bekannt, über solche Fragen nicht zu spekulieren. „Ich bin aber auch dafür bekannt, dass ich mich nicht erpressen lasse – von niemand und durch nichts.“

Damit müssten die anderen umgehen. „Ich weiß um meine Verantwortung für die Stabilität des Euro. Wenn wir jetzt falsche Entscheidungen treffen, tun wir dem Euro einen Bärendienst.“

http://m.focus.de/finanzen/news/staatsverschuldung/zypern-wird-einen-schweren-weg-gehen-schaeuble-ich-lasse-mich-nicht-erpressen-von-niemand-und-durch-nichts-_aid_947043.html

@Glünggi

Glünggi schrieb:Was läuft denn in geordneten Bahnen? Jeder macht was er will, bis es ihn hinhaut.
Und wie gesagt.. man wusste was Zypern ist... man hätte an dem Umstand auch etwas ändern könenn, dass es eben nicht so kommt. Dabei mein ich nun nicht Hilfszahlungen.. da leuchtets mir schon ein, dass man nicht immer nur geben kann sondern erst wenns nimmer anders geht.. es geht mir darum dass man nichts im Vorfeld unternimmt.

Richtig und da die Wichtigen ja Alle wissen, wie es um Spanien, Italien und andere steht, müssten sie jetzt handeln, bevor es auch da zu spât ist und nicht warten bis es soweit ist.

Wenn mann mehrere Probleme gleichzeitig hat, geht es nicht, dass man erst eins macht und sich dann um das Nächste Problem kümmert. Ich habe das Gefühl das denen das auch alles übern Kopf gewachsen ist und die nicht mehr klar kommen.

Es geht ums Geld, da kann man nicht erst eins und dann das andere bearbeiten. Es geht um viel Leid was man den Menschen ersparen könnte. Die müssen jetzt handeln und bei Allen, nicht nur bei denen bei denen es sowiso schon zu spät ist.

@Jantoschzacke
Tja, der Schäuble ist schon ein Harter - sehe ihn nicht durchweg positiv, eher im Gegenteil. Auf der anderen Seite würde eine Firma die pleite ist auch erstmal einen Insolvenzverwalter bekommen der sie dann abwickelt. Vielleicht findet sich ein Käufer der dann neu aufbaut. Etwas ähnliches sollte in Zypern auch geschehen, ohne Einbußen im finanziellen Spielraum wird es nicht gehen.

Das von den Konten abgebucht werden soll ist sehr hart, doch unvermeidlich wenn man sein Geld bei einem Institut lagert das über keine Einlagensicherung in solchen Fällen verfügt. War in der Bankenkrise vor ein paar Jahren so ähnlich, da haben viele in die Röhre geguckt. 100 Kilo-Euro ist eine faire Grenze, denn damit kann man schon noch gut leben. Meine ich zumindest.

Kann mich noch gut an die zahlreichen eMails erinnern die ich bekommen habe. Alles Werbung für die Gründung verschiedener Briefkastenfirmen in Zypern. Dadurch sind nicht nur russische Staatsbürger reich geworden. Die Risiken waren aber damals schon offensichtlich.

@Jantoschzacke
@Glünggi
Im Prinzip ist die Zypern-Situation auch eine Art des Schuldenschnitts, wie auch hier dargelegt:

Bei Staaten dürfte ein genereller Schuldenerlass zu einer Reduzierung der zukünftigen Kapitalhilfe führen und die Schuldnerstaaten nicht dazu ermutigen, ihre strukturellen Probleme zu beseitigen, sodass Entwicklungsländer weniger als erwartet davon profitieren. Schuldenerlass ist ein Signal, das wie ein Moral Hazard auf betroffene Schuldnerstaaten wirkt („Missstände werden nicht beseitigt - uns wird geholfen“). Wegen des Moral Hazard und den damit verbundenen ausbleibenden strukturellen Änderungen führt ein Schuldenerlass nicht zu der erwarteten langfristigen ökonomischen Stabilisierung.[11] Moral Hazard bedeutet hierbei, dass ein Staat nach einem Schuldenerlass voraussichtlich erneut eine exzessive Schuldenpolitik betreiben wird, weil er damit rechnen kann, auch dann wieder Schulden erlassen zu bekommen. Um falsche Anreize durch einen Schuldenerlass zu vermeiden, sollte ein Schuldenerlass mit der Vereinbarung verbunden werden, dass es weitere Schuldenerlasse nicht mehr geben wird.[12]
Wikipedia: Schuldenerlass#Folgen

@Chefheizer
@Glünggi

Ich glaube diese ganze zusammengeschobene Kacke stinkt schon zum Himmel und bricht bald zusammen. Wir sollten uns schon mal Gedanken machen, ob wir unsere alte Währung, oder doch lieber eine Neue Währung erfinden, mit der es uns dann langfristig besser gehen würde.

Ich wäre für eine komplett Neue. Ich würde Sie Silka oder Cetschi nennen.

@Jantoschzacke
Ich glaube die meisten werden sich Situationsgedrungen einer gemeinsamen Finanzpolitik beugen.

@Glünggi
@Chefheizer

Gerne würde ich mal in die Zukunft blicken! So 50 Jahre, dann würden sich mir bestimmt die Nackenhaare kreuseln! Was wohl in 50 Jahren sein wird?

@Jantoschzacke
in 50 Jahren bin ich vermutlich tot. Ist halt alles sepkulativ.. ich weiss nichtmal was morgen sein wird.

Jantoschzacke schrieb:Gerne würde ich mal in die Zukunft blicken! So 50 Jahre, dann würden sich mir bestimmt die Nackenhaare kreuseln! Was wohl in 50 Jahren sein wird?

In 50 Jahren schieße ich mit Partikelkanonen auf dreiäugige Killerkaninchen in meinem Garten auf dem Mars. Zypern bekommt in 30 Jahren einen Weltraumbahnhof, da die Zylonen es so wollen und die Krise ist vorbei. Geld gibt es nicht mehr, da in jedem Haushalt ein Materiereplikator vorhanden ist. Kraftwerke funktionieren auf Fusionsbasis und fusionieren Saft aus Radieschen.
Schöne Welt! Leider nur in Unecht.

*hust*räusper*

leider geil :troll:


edt.:

Luxemburg ist der nächste Krisen-Kandidat

Der luxemburgische Außenminister hat Deutschland gerügt. Man könne nicht einfach den Finanzsektor Zyperns verteufeln, jedes Land habe sein eigenes Geschäftsmodell. Der Mann weiß, wovon er spricht: In Luxemburg ist die Lage noch viel gefährlicher.

http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2013/03/51116/


das mein post nich allzu leer daher kommt :P:

-abraxas- schrieb:*hust*räusper*

leider geil :troll:

Sorry für das ge :troll: e!!! Mir ging die Fantasie durch und ich musste mal an etwas anderes denken als immer nur kalte Realität! Doch leider weiß ich ja auch nicht was in 50 Jahren sein wird.

Interessiert mich allerdings genau so brennend wie alle anderen. Wobei ich da ja auch recht oft nach suche, wie z.B. vor ein paar Tagen wo es wieder etwas Neues aus dem Bereich der Prognose zu berichten gab:
http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article112328101/Wie-das-Internet-die-Zukunft-vorhersagen-kann.html

Gut, sind noch keine 50 Jahre, aber immerhin. Alles funktioniert nach bestimmten Mustern, irgendwann hat man vielleicht genügend Daten gesammelt um auch weiter in die Zukunft prognostizieren zu können. Das werde ich vielleicht sogar erleben!

Das Luxemburg auch ganz oben auf den Roten Listen steht ist klar - andererseits: wovon sollen so kleine Staaten auch leben wenn Audi neue Niederlassungen in Brasilien aufmacht? Gibt ja nichts was dort produziert wird und Banken nehmen nun einmal relativ wenig Platz weg. Leider.
Das wäre auch noch so eine Sache die ich der EU momentan anlasten würde: Alternativen zu bieten für derart kleine Staaten. Irgendwas müssen sie auch machen, und viele Möglichkeiten gibt es nicht.

@-abraxas-

Da könntest Du recht haben, aber erst wird Zypern platt gemacht. Oder es kommt zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit Slowenien! Slowenien steckt auch voll in der Schei.... Erstmal nur die kleinen Länder.

@Chefheizer
@-abraxas-
@Glünggi



Wir werden letztendlich wieder dafür bezahlen müssen was passiert.

Jantoschzacke schrieb:Wir werden letztendlich wieder dafür bezahlen müssen was passiert.

die frage ist: wie lange noch ! ich finde es einfach grenzwertig wenn man unser land mit portugal/spanien oder griechenland vergleicht !

@Jantoschzacke

Ja das Slowenien ganz tief mit 2 Millionen Einwohnern in der Falle steckt kann ich mit einem in Slowenien lebenden Vater nur bestätigen. Und sie fluchen wie die Rohrspatzen, da alles auf Kredit finanziert. Sie haben sich von Euroland sehr blenden lassen^^ Bitter und irgendwie auch selber Schukld, man kann auf Dauer nicht nur von Krediten leben^^

Mystera schrieb:man kann auf Dauer nicht nur von Krediten leben^^

Dem würde ich hinzufügen: man kann überhaupt nicht von Krediten leben. Aber so wurde es vorgemacht und viele haben gut daran verdient. Noch immer sind die Gehälter in den Banken ganz erheblich über dem Durchschnitt - da gehen die mühsam verdienten Zinsen hin...