Griechenland und sein Verhältnis zu seinen Minderheite
13.01.2006 um 00:28Griechenland und sein Verhältnis zu seinen Minderheiten und Nachbarn
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An den Rand gedrängt
Türkische Minderheit in Westthrakien
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Sarah Reinke aus pogrom - bedrohte völker Heft 2 / 2001
01. März 2001
"Mit dem Fahrrad kommt der Muezzin zur Moschee in Komotini, steigt auf den Balkon des Minaretts und singt in alle Himmelsrichtungen den Gebetsruf", so ein Reisender aus der griechischen Region Westthrakien, wo die türkische Minderheit lebt. Konkrete Angaben zur Zahl der muslimischen Minderheiten in Westthrakien finden sich in der Studie der Athener Akademie von 1995. Demnach sind es 105.000 Moslems mit griechischer Staatsbürgerschaft, darunter 48 Prozent Minderheitstürken. Etwa die Hälfte der Einwohner Komotinis – türkisch Gümülcine - sind Türken. Sie gehören auch heute noch zur ärmsten und am stärksten benachteiligten Schicht in dieser ärmsten Region Griechenlands.
Seit 1999 wandelt sich die Politik ihnen gegenüber. Hintergrund ist die Unterstützung des in der Türkei inhaftierten PKK Führers, Abdullah Öcalan: Nach dessen Festnahme in Kenia trat nämlich zutage, dass Griechenland ihm die Einreise erlaubt und ihn in seiner kenianischen Botschaft untergebracht hatte. Der Skandal weitete sich zu einer Regierungskrise aus, in deren Folge der griechische Außenminister Pangalos zurücktreten musste. Sein Nachfolger Papandreou leitete eine moderatere Politik gegenüber der Türkei und der türkischen Minderheit in Griechenland ein. Der Alltag der Türken in Westthrakien bleibt jedoch von schwerer Benachteiligung geprägt.
Nach offizieller griechischer Lesart gibt es keine "türkische" Minderheit sondern nur eine "muslimische". Es war daher eine kleine Sensation, als Außenminister Papandreou in diesem Zusammenhang nicht von "griechischen Muslimen" sondern von der "türkischen Minderheit" sprach. Auch die im griechischen Gesetz festgeschriebenen Benachteiligungen sind fast alle nach und nach beseitigt worden. Die Ungleichbehandlung ist jedoch bereits so stark institutionalisiert, dass sich die Reformen im Alltagsleben der Türken kaum niederschlagen.
Seit spätestens dem 14. Jahrhundert siedeln ethnische Türken in Thrakien. Unter dem Lausanner Vertrag von 1923 wurden der Minderheit weitgehende Rechte eingeräumt. Auf dem Rücken der türkischen Minderheit wurde jedoch - insbesondere seit 1963 - der politische Konflikt zwischen der Türkei und Griechenland ausgetragen. Dies und die kontinuierliche Benachteiligung der Türken im griechischen Alltag hat zur relativen Unterentwicklung dieser Minderheit geführt. Die wenigen Schulen, an denen in Türkisch unterrichtet wird, sind überfüllt. Jahrelang wurden Türken, die in der Türkei ein Studium abgeschlossen haben, nicht in den Schuldienst eingestellt. Die Qualität des Unterrichts ist daher unbefriedigend, so die Betroffenen. Die Schulbücher sind vollkommen veraltet. Angehörige der türkischen Minderheit beklagen zudem, dass sie verstärkt von der Polizei kontrolliert würden, dass ihre Meinungsfreiheit eingeschränkt würde.
Ein großer Fortschritt in der griechischen Behandlung der Türken war die Abschaffung des Artikel 19 des griechischen Zivilgesetzbuchs am 11. Juni 1998. Auf seiner Grundlage war 60.000 Bürgern Griechenlands zwischen 1955 und 1998 die Staatsbürgerschaft entzogen worden. Die meisten von ihnen waren türkischstämmige Griechen. So wurde versucht, die demographische Balance in Thrakien zu Gunsten der ethnischen Griechen zu verschieben. Allerdings erhielten die Ausgebürgerten keineswegs ihre Bürgerrechte zurück. Denn, so die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch in ihrem Menschenrechtsreport "The Turks of Western Thrace" (1999), die Abschaffung des Artikel 19 ist nicht rückwirkend gültig. Wer einmal ausgebürgert ist, hat also keinen Anspruch auf Wiedereinbürgerung. Nach Schätzungen von Human Rights Watch gibt es demzufolge noch etwa 1.000 bis 4.000 Staatenlose in Griechenland. Die große Mehrheit der auf Grundlage von Artikel 19 Ausgebürgerten wanderten überdies aus und hat inzwischen die Staatsbürgerschaft anderer Staaten angenommen. Staatenlose werden in sozialen Belangen stark benachteiligt. So profitieren sie nicht vom staatlichen Gesundheitssystem und können nur unter Auflagen die staatlichen Schulen besuchen.
Auch die im Lausanner Vertrag garantierte religiöse Autonomie wird systematisch eingeschränkt. So werden z. B. Muftis in Verletzung des Lausanner Vertrages vom Staat eingesetzt, die von der Gemeinde gewählten Würdenträger hingegen schikaniert. Der 1990 von seiner Gemeinde gewählte Mufti von Xanthi wurde seit 1993 in bislang mehr als 80 Verfahren zu einer Gesamtstrafe von 139 Monaten verurteilt. Prozesse, die von Vertretern der türkischen Minderheit gegen die Einsetzung von Muftis durch den Staat angestrengt werden, werden immer wieder verzögert.
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http://www.gfbv.de/inhaltsDok.php?i...4a53de4fa44f878
Zitat:
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Ihr Weg aus der Isolierung ist schwer:
Die Pomaken in Griechenland
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Thede Kahl aus pogrom - bedrohte völker Heft 2 / 2001
01. März 2001
Ein halbes Jahrhundert liegt die griechische Volkszählung zurück, in der zum letzten Mal Religion und ethnische Zugehörigkeit erfasst wurden - ein Zeugnis für den eher schwierigen Umgang mit diesem Thema in Griechenland! Damals (1951) gab es in Thrakien 113.400 Muslime, davon 18.700 Pomaken. Seitdem tauchen in den Zählungen weder Türken noch Pomaken auf, sondern lediglich "Muslime" - Griechenlands einzige offiziell anerkannte Minderheit.
Bei vielen Pomaken herrscht Verwirrung über ihre eigene ethnische Zugehörigkeit. Während sich viele eher mit Türken oder allgemein mit der "muslimischen Minderheit" identifizieren, legen andere Wert auf ihre besondere pomakische Abstammung und Kultur. Nur wenige haben begonnen, sich mit dem griechischen Staat zu identifizieren. Die Herkunft dieser slawischsprachigen Ethnie, deren größerer Teil in Bulgarien lebt (ca. 250.000; in Griechenland leben gut 30.000), ist umstritten. V.a. aufgrund kryptochristlicher (ehem. christlicher, doch heute nicht als solche ausgeführter) Bräuche kann man davon ausgehen, dass es sich um konvertierte Nachfolger einheimischer Christen handelt. Kaum umstritten ist, dass ihre Sprache dem Bulgarischen so nah steht, dass sie als Dialekt desselben bezeichnet werden kann.
Die Siedlungen der Pomaken Griechenlands liegen in abgelegenen Regionen der Provinzen Xánthi und Rodópi. Sämtliche Pomaken, die in Griechisch-Makedonien lebten, mussten 1922 infolge des Bevölkerungsaustausches zwischen Griechenland und der Türkei das Land verlassen. Das Siedlungsgebiet der Pomaken ist somit auf Thrakien beschränkt - Griechenlands abgelegenste und wirtschaftlich schwächste Region. Die pomakischen Siedlungen lagen darüber hinaus zum Großteil bis 1996 innerhalb eines militärischen Sperrgebietes, das zu betreten sehr aufwendig war.
In Griechenland gibt es weder Radio- noch Fernsehsendungen auf Pomakisch und nur wenige Publikationen. Ein pomakisch-griechisches Lexikon, das vor fünf Jahren erstmals erschien, wurde in der für slawische Laute äußerst ungeeigneten griechischen Schrift geschrieben, ebenso einige pomakische Informationsblättchen (z.B. vom Zentrum für pomakische Studien in Komotiní). Viele Pomaken nutzen daher türkische Medien.
Da die Pomaken Griechenlands als Muslime Minderheitenstatus genießen, haben sie das Recht auf Schulen. An den "muslimischen" Schulen wird jedoch nicht zwischen unterschiedlichen Ethnien und Sprachen unterschieden, der Unterricht erfolgt auf Türkisch und Griechisch. Pomakisch wird zur Familiensprache reduziert und kann so auf Dauer nicht bewahrt werden. Die sprachliche Situation, die durch die Pflege des Arabischen als Koransprache noch komplizierter wird, führt zu sprachlicher Inkompetenz, die ihnen ein berufliches Fortkommen außerhalb ihrer Wohngebiete sehr erschwert und die Isolation der Minderheit fördert. Vielen Pomaken sind höhere Positionen im griechischen Staat durch unzulängliches Griechisch von vornherein verwehrt. Dies führt einerseits zu einer weiteren Isolation der pomakischen Bevölkerung, andererseits zu ihrer Abwanderung (v.a. in die Türkei, aber auch nach Deutschland).
Weiterer Grund für die Abwanderung sind Benachteiligungen aufgrund einer lange Zeit restriktiven Minderheitenpolitik des griechischen Staates. Man versuchte die Muslime das Unrecht spüren zu lassen, das den in der Türkei verbliebenen und den von dort vertriebenen Griechen geschah. Seit 1977 wurde der Gebrauch türkischer geographischer Namen Thrakiens in offiziellen Dokumenten verboten. Im alltäglichen Leben waren es v.a. die Verzögerung oder Verweigerung von Baugenehmigungen und andere Dinge, die nicht nur die Pomaken, sondern alle Muslime, verbitterten. In der Türkei, wo sie sich überwiegend in Ostthrakien angesiedelt haben, leben sie in vielen Siedlungen verstreut und haben im türkischen Umfeld auf Dauer keine Chance, ihre Sprache zu bewahren. Dort gibt es ebenfalls weder pomakischen Unterricht noch Veröffentlichungen.
Seit Anfang der 1990er Jahre hat sich die Minderheitenpolitik Griechenlands gegenüber den Muslimen zu ändern begonnen. Es wird offiziell wahrgenommen, dass die nicht differenzierende restriktive Politik die Gefahr von Irredentismus (Irredentismus = Unabhängigkeitsbewegung, die den Anschluss abgetrennter Gebiete an das Mutterland anstrebt; d. Red.) und Unruhe bringt und zur wirtschaftlichen Schwäche dieser am geringsten entwickelten Region Griechenlands und der gesamten EU beiträgt. Außerdem hat man begonnen, nicht nur von einer "muslimischen Minderheit" zu sprechen, sondern zwischen den drei Gruppen der Pomaken, Türken und muslimischen Roma zu unterscheiden. Dies zeigt sich in einer Flut von griechischen Veröffentlichungen zu den Pomaken.
Die Pomaken sind jedoch weiterhin nur mangelhaft in die Wirtschaft und Gesellschaft des Landes integriert und leben in wirtschaftlich stark rückständigen Gemeinden. Für die Isolierung und den schlechten Entwicklungs- und Bildungsstand der Pomaken sind verfehlte Wirtschaftspolitik und mangelnde Infrastruktur, aber auch weitgehende Ignoranz der ethnischen Strukturen seitens vieler Politiker mitverantwortlich. Auch dadurch, dass das alltägliche Leben der Pomaken noch stark religiös bestimmt ist, wird ihre Isolierung verstärkt. So ist die Isolierung den Pomaken einerseits willkommen bei der Bewahrung ihrer Identität, Kultur und Religion, andererseits erschwert sie jegliche Integration in die griechische Gesellschaft und behindert entsprechend ihr wirtschaftliches Vorankommen.
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http://www.gfbv.de/inhaltsDok.php?i...4a53de4fa44f878
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Griechenlands Verhältnis zu seinen Nachbarn und Minderheiten ist verkrampft
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Tilman Zülch aus pogrom - bedrohte völker Heft 2 / 2001
01. März 2001
Wie die meisten Balkanstaaten hat sich Griechenland seine Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich in Jahrzehnten blutiger Auseinandersetzungen erkämpft. Erst 1826 konnte das südliche Griechenland seine Unabhängigkeit erklären. 600 Jahre lang war das griechische Siedlungsgebiet von Istanbul aus beherrscht worden. Noch heute spricht man in Griechenland, Bulgarien oder Serbien mit Ranküne vom "Osmanischen Joch" – und verdrängt damit auch die großen Errungenschaften osmanischer Kultur und viele Jahrzehnte guten oder erträglichen Zusammenlebens von Muslimen und Christen.
Anfang des 20. Jahrhunderts bewohnten die Griechen alle Küsten der Ägäis und des Schwarzen Meeres bis nach Trapezunt im Osten (heute Türkei) und nach Burgas im Norden (heute Bulgarien). Erst im Balkankrieg 1912/13 eroberten griechische Truppen den südlichen Epirus, Südmazedonien und Westthrakien. Griechen bildeten dort nur Minderheiten innerhalb der Bevölkerung. Weite Teile dieser Regionen waren von christlichen Bulgaren, Pomaken (bulgarischsprachigen Muslimen) und Aromunen, von Albanern christlichen und muslimischen Glaubens, von Türken und von muslimischen Roma bewohnt. In vorangegangenen Jahrhunderten hatten Albaner Regionen Südgriechenlands bis hinunter zum Peloponnes und sogar einzelne griechische Inseln besiedelt und den griechisch-orthodoxen Glauben angenommen. Viele dieser gräzisierten christlichen Albaner nahmen an den griechischen Unabhängigkeitskämpfen teil. Letzte Reste dieser Bevölkerungsgruppe bezeichnen sich heute als Arvaniten und treten für Förderung und Anerkennung ihrer Kultur ein.
1922 versuchte Griechenland, die Siedlungsgebiete an der östlichen Ägäisküste, in Ostthrakien und Konstantinopel an sich zu reißen. Mit Zustimmung Englands und Frankreichs marschierten griechische Truppen Richtung Ankara und wurden vor der türkischen Hauptstadt von Kemal Atatürk vernichtend geschlagen, nachdem die Alliierten ihre Waffenlieferungen eingestellt hatten. Die griechischen Siedlungsgebiete in Ionien und Ostthrakien wurden von türkischen Truppen erobert. Hunderttausende, überwiegend Zivilisten, verloren ihr Leben. Im Vertrag von Lausanne wurde - auch durch britischen Druck - die Vertreibung von 1,5 Millionen Griechisch-Orthodoxen aus der Türkei sanktioniert. Sie wurden in Nordgriechenland angesiedelt. Gleichzeitig mussten über 500.000 Muslime – unter ihnen Türken, Albaner, Pomaken und Roma – Nordgriechenland verlassen. Die Schrecken von Flucht, Vertreibung und Völkermord werden seither als beispielhafter "Bevölkerungsaustausch" umschrieben. Nur die muslimischen Minderheiten Westthrakiens wurden, geschützt durch ein Sonderstatut, ebenso von der Umsiedlung ausgenommen wie 250.000 Griechen in Konstantinopel/Istanbul und auf den Inseln Imbros und Tenedos.
Mit dem unseligen Mittel des Bevölkerungsaustauschs förderten ebenfalls in den 20er Jahren auch bulgarische und griechische Politiker die weitere Homogenisierung ihrer Länder. Die griechische Bevölkerung musste die Südküste Bulgariens verlassen, slawische Mazedonier wurden von Griechisch Mazedonien nach Bulgarien umgesiedelt. Während des griechischen Bürgerkrieges 1945-48 mussten weitere Zehntausende Slawomazedonier Griechenland verlassen und wurden auf die kommunistischen Staaten Osteuropas verteilt. Bis heute dürfen die meisten von ihnen nicht in ihre Heimat zurückkehren. Die damals im Land Zurückgebliebenen und ihre Nachfahren sind seither nur noch eine kleine Minderheit.
Während der Befreiungskämpfe der Völker des südlichen Balkans gegen die Türken hatte sich die große Mehrheit der Slawomazedonier an Bulgarien orientiert. Die mazedonischen Dialekte galten als Teil des Bulgarischen bis Tito-Jugoslawien 1944 eine eigene mazedonische Hochsprache schuf. Seither wurde Alexander der Große, der fast ein Jahrtausend vor der slawischen Besiedlung des Balkan Mazedonien beherrschte, eine Art mythischer Begründer Mazedoniens. Als es der südlichsten Republik des alten Jugoslawien gelang ohne kriegerische Auseinandersetzung mit Belgrad die Unabhängigkeit zu erlangen, nahm der neue Staat Mazedonien das antike mazedonische Sonnensymbol in seine Flagge auf.
Jetzt wirkten die Nationalitätenkämpfe in Nordgriechenland nach. Es waren wohl die größten Massendemonstrationen in Griechenland seit Ende des Zweiten Weltkrieges, als 1994 fast zwei Millionen Griechen mit antimazedonischen Parolen durch Athen und Saloniki marschierten. Griechenland gelang es, eine internationale Diskussion zu entfachen, Skopje zu erpressen und die europäischen Institutionen in Sachen Mazedonien zu paralysieren. Bis heute erleben viele Griechen Affekte des Chauvinismus, die sich aus Unsicherheit speisen. Vielleicht auch aus schlechtem Gewissen wegen der Vertreibung der Mehrheit der mazedonisch- und bulgarischsprachigen Bevölkerung aus Griechenland und der gnadenlosen Unterdrückung der dort zurückgebliebenen Minderheiten.
Noch viel bedenklicher sind die Folgen der antitürkischen Ressentiments. Die griechische öffentliche Meinung folgte Serbiens Agitation gegen Bosnien, als es dessen südslawische Muslime mit Aggression und Genozid überzog und zu Türken erklärte. Griechenland nahm entschieden Partei für den Krieg des Milosevic. Dessen Schlächter Karadjic erhielt einen Griechischen Menschenrechtspreis. Griechenland unterlief über Serbien verhängte Sanktionen und lieferte Nachschub für Belgrad, nicht zuletzt Petroleum aus dem Nahen Osten. Das Milosevic-Regime durfte seine finanziellen Transaktionen über Athen und selbst über das ferne Zypern abwickeln.
Erst eine tolerante griechische Minderheitenpolitik nach den Maßstäben des Europarates und der Europäischen Union, erst die Anerkennung der Rechte von Aromunen, Arvaniten und Slawomazedoniern, die Beendigung diskriminierender Gesetze und Regierungspraxis gegenüber den drei muslimischen Minderheiten der Türken, Pomaken und Roma, wird verkrustete Ressentiments auflösen und das Verhältnis Griechenlands zu den Nachbarn in Südosteuropa entkrampfen.
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Das europa den 21.s den jahunderts
Sehr intresant ist das die menschen hierzulande kaum etwas darüber wissen
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An den Rand gedrängt
Türkische Minderheit in Westthrakien
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Sarah Reinke aus pogrom - bedrohte völker Heft 2 / 2001
01. März 2001
"Mit dem Fahrrad kommt der Muezzin zur Moschee in Komotini, steigt auf den Balkon des Minaretts und singt in alle Himmelsrichtungen den Gebetsruf", so ein Reisender aus der griechischen Region Westthrakien, wo die türkische Minderheit lebt. Konkrete Angaben zur Zahl der muslimischen Minderheiten in Westthrakien finden sich in der Studie der Athener Akademie von 1995. Demnach sind es 105.000 Moslems mit griechischer Staatsbürgerschaft, darunter 48 Prozent Minderheitstürken. Etwa die Hälfte der Einwohner Komotinis – türkisch Gümülcine - sind Türken. Sie gehören auch heute noch zur ärmsten und am stärksten benachteiligten Schicht in dieser ärmsten Region Griechenlands.
Seit 1999 wandelt sich die Politik ihnen gegenüber. Hintergrund ist die Unterstützung des in der Türkei inhaftierten PKK Führers, Abdullah Öcalan: Nach dessen Festnahme in Kenia trat nämlich zutage, dass Griechenland ihm die Einreise erlaubt und ihn in seiner kenianischen Botschaft untergebracht hatte. Der Skandal weitete sich zu einer Regierungskrise aus, in deren Folge der griechische Außenminister Pangalos zurücktreten musste. Sein Nachfolger Papandreou leitete eine moderatere Politik gegenüber der Türkei und der türkischen Minderheit in Griechenland ein. Der Alltag der Türken in Westthrakien bleibt jedoch von schwerer Benachteiligung geprägt.
Nach offizieller griechischer Lesart gibt es keine "türkische" Minderheit sondern nur eine "muslimische". Es war daher eine kleine Sensation, als Außenminister Papandreou in diesem Zusammenhang nicht von "griechischen Muslimen" sondern von der "türkischen Minderheit" sprach. Auch die im griechischen Gesetz festgeschriebenen Benachteiligungen sind fast alle nach und nach beseitigt worden. Die Ungleichbehandlung ist jedoch bereits so stark institutionalisiert, dass sich die Reformen im Alltagsleben der Türken kaum niederschlagen.
Seit spätestens dem 14. Jahrhundert siedeln ethnische Türken in Thrakien. Unter dem Lausanner Vertrag von 1923 wurden der Minderheit weitgehende Rechte eingeräumt. Auf dem Rücken der türkischen Minderheit wurde jedoch - insbesondere seit 1963 - der politische Konflikt zwischen der Türkei und Griechenland ausgetragen. Dies und die kontinuierliche Benachteiligung der Türken im griechischen Alltag hat zur relativen Unterentwicklung dieser Minderheit geführt. Die wenigen Schulen, an denen in Türkisch unterrichtet wird, sind überfüllt. Jahrelang wurden Türken, die in der Türkei ein Studium abgeschlossen haben, nicht in den Schuldienst eingestellt. Die Qualität des Unterrichts ist daher unbefriedigend, so die Betroffenen. Die Schulbücher sind vollkommen veraltet. Angehörige der türkischen Minderheit beklagen zudem, dass sie verstärkt von der Polizei kontrolliert würden, dass ihre Meinungsfreiheit eingeschränkt würde.
Ein großer Fortschritt in der griechischen Behandlung der Türken war die Abschaffung des Artikel 19 des griechischen Zivilgesetzbuchs am 11. Juni 1998. Auf seiner Grundlage war 60.000 Bürgern Griechenlands zwischen 1955 und 1998 die Staatsbürgerschaft entzogen worden. Die meisten von ihnen waren türkischstämmige Griechen. So wurde versucht, die demographische Balance in Thrakien zu Gunsten der ethnischen Griechen zu verschieben. Allerdings erhielten die Ausgebürgerten keineswegs ihre Bürgerrechte zurück. Denn, so die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch in ihrem Menschenrechtsreport "The Turks of Western Thrace" (1999), die Abschaffung des Artikel 19 ist nicht rückwirkend gültig. Wer einmal ausgebürgert ist, hat also keinen Anspruch auf Wiedereinbürgerung. Nach Schätzungen von Human Rights Watch gibt es demzufolge noch etwa 1.000 bis 4.000 Staatenlose in Griechenland. Die große Mehrheit der auf Grundlage von Artikel 19 Ausgebürgerten wanderten überdies aus und hat inzwischen die Staatsbürgerschaft anderer Staaten angenommen. Staatenlose werden in sozialen Belangen stark benachteiligt. So profitieren sie nicht vom staatlichen Gesundheitssystem und können nur unter Auflagen die staatlichen Schulen besuchen.
Auch die im Lausanner Vertrag garantierte religiöse Autonomie wird systematisch eingeschränkt. So werden z. B. Muftis in Verletzung des Lausanner Vertrages vom Staat eingesetzt, die von der Gemeinde gewählten Würdenträger hingegen schikaniert. Der 1990 von seiner Gemeinde gewählte Mufti von Xanthi wurde seit 1993 in bislang mehr als 80 Verfahren zu einer Gesamtstrafe von 139 Monaten verurteilt. Prozesse, die von Vertretern der türkischen Minderheit gegen die Einsetzung von Muftis durch den Staat angestrengt werden, werden immer wieder verzögert.
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Ihr Weg aus der Isolierung ist schwer:
Die Pomaken in Griechenland
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Thede Kahl aus pogrom - bedrohte völker Heft 2 / 2001
01. März 2001
Ein halbes Jahrhundert liegt die griechische Volkszählung zurück, in der zum letzten Mal Religion und ethnische Zugehörigkeit erfasst wurden - ein Zeugnis für den eher schwierigen Umgang mit diesem Thema in Griechenland! Damals (1951) gab es in Thrakien 113.400 Muslime, davon 18.700 Pomaken. Seitdem tauchen in den Zählungen weder Türken noch Pomaken auf, sondern lediglich "Muslime" - Griechenlands einzige offiziell anerkannte Minderheit.
Bei vielen Pomaken herrscht Verwirrung über ihre eigene ethnische Zugehörigkeit. Während sich viele eher mit Türken oder allgemein mit der "muslimischen Minderheit" identifizieren, legen andere Wert auf ihre besondere pomakische Abstammung und Kultur. Nur wenige haben begonnen, sich mit dem griechischen Staat zu identifizieren. Die Herkunft dieser slawischsprachigen Ethnie, deren größerer Teil in Bulgarien lebt (ca. 250.000; in Griechenland leben gut 30.000), ist umstritten. V.a. aufgrund kryptochristlicher (ehem. christlicher, doch heute nicht als solche ausgeführter) Bräuche kann man davon ausgehen, dass es sich um konvertierte Nachfolger einheimischer Christen handelt. Kaum umstritten ist, dass ihre Sprache dem Bulgarischen so nah steht, dass sie als Dialekt desselben bezeichnet werden kann.
Die Siedlungen der Pomaken Griechenlands liegen in abgelegenen Regionen der Provinzen Xánthi und Rodópi. Sämtliche Pomaken, die in Griechisch-Makedonien lebten, mussten 1922 infolge des Bevölkerungsaustausches zwischen Griechenland und der Türkei das Land verlassen. Das Siedlungsgebiet der Pomaken ist somit auf Thrakien beschränkt - Griechenlands abgelegenste und wirtschaftlich schwächste Region. Die pomakischen Siedlungen lagen darüber hinaus zum Großteil bis 1996 innerhalb eines militärischen Sperrgebietes, das zu betreten sehr aufwendig war.
In Griechenland gibt es weder Radio- noch Fernsehsendungen auf Pomakisch und nur wenige Publikationen. Ein pomakisch-griechisches Lexikon, das vor fünf Jahren erstmals erschien, wurde in der für slawische Laute äußerst ungeeigneten griechischen Schrift geschrieben, ebenso einige pomakische Informationsblättchen (z.B. vom Zentrum für pomakische Studien in Komotiní). Viele Pomaken nutzen daher türkische Medien.
Da die Pomaken Griechenlands als Muslime Minderheitenstatus genießen, haben sie das Recht auf Schulen. An den "muslimischen" Schulen wird jedoch nicht zwischen unterschiedlichen Ethnien und Sprachen unterschieden, der Unterricht erfolgt auf Türkisch und Griechisch. Pomakisch wird zur Familiensprache reduziert und kann so auf Dauer nicht bewahrt werden. Die sprachliche Situation, die durch die Pflege des Arabischen als Koransprache noch komplizierter wird, führt zu sprachlicher Inkompetenz, die ihnen ein berufliches Fortkommen außerhalb ihrer Wohngebiete sehr erschwert und die Isolation der Minderheit fördert. Vielen Pomaken sind höhere Positionen im griechischen Staat durch unzulängliches Griechisch von vornherein verwehrt. Dies führt einerseits zu einer weiteren Isolation der pomakischen Bevölkerung, andererseits zu ihrer Abwanderung (v.a. in die Türkei, aber auch nach Deutschland).
Weiterer Grund für die Abwanderung sind Benachteiligungen aufgrund einer lange Zeit restriktiven Minderheitenpolitik des griechischen Staates. Man versuchte die Muslime das Unrecht spüren zu lassen, das den in der Türkei verbliebenen und den von dort vertriebenen Griechen geschah. Seit 1977 wurde der Gebrauch türkischer geographischer Namen Thrakiens in offiziellen Dokumenten verboten. Im alltäglichen Leben waren es v.a. die Verzögerung oder Verweigerung von Baugenehmigungen und andere Dinge, die nicht nur die Pomaken, sondern alle Muslime, verbitterten. In der Türkei, wo sie sich überwiegend in Ostthrakien angesiedelt haben, leben sie in vielen Siedlungen verstreut und haben im türkischen Umfeld auf Dauer keine Chance, ihre Sprache zu bewahren. Dort gibt es ebenfalls weder pomakischen Unterricht noch Veröffentlichungen.
Seit Anfang der 1990er Jahre hat sich die Minderheitenpolitik Griechenlands gegenüber den Muslimen zu ändern begonnen. Es wird offiziell wahrgenommen, dass die nicht differenzierende restriktive Politik die Gefahr von Irredentismus (Irredentismus = Unabhängigkeitsbewegung, die den Anschluss abgetrennter Gebiete an das Mutterland anstrebt; d. Red.) und Unruhe bringt und zur wirtschaftlichen Schwäche dieser am geringsten entwickelten Region Griechenlands und der gesamten EU beiträgt. Außerdem hat man begonnen, nicht nur von einer "muslimischen Minderheit" zu sprechen, sondern zwischen den drei Gruppen der Pomaken, Türken und muslimischen Roma zu unterscheiden. Dies zeigt sich in einer Flut von griechischen Veröffentlichungen zu den Pomaken.
Die Pomaken sind jedoch weiterhin nur mangelhaft in die Wirtschaft und Gesellschaft des Landes integriert und leben in wirtschaftlich stark rückständigen Gemeinden. Für die Isolierung und den schlechten Entwicklungs- und Bildungsstand der Pomaken sind verfehlte Wirtschaftspolitik und mangelnde Infrastruktur, aber auch weitgehende Ignoranz der ethnischen Strukturen seitens vieler Politiker mitverantwortlich. Auch dadurch, dass das alltägliche Leben der Pomaken noch stark religiös bestimmt ist, wird ihre Isolierung verstärkt. So ist die Isolierung den Pomaken einerseits willkommen bei der Bewahrung ihrer Identität, Kultur und Religion, andererseits erschwert sie jegliche Integration in die griechische Gesellschaft und behindert entsprechend ihr wirtschaftliches Vorankommen.
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Griechenlands Verhältnis zu seinen Nachbarn und Minderheiten ist verkrampft
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Tilman Zülch aus pogrom - bedrohte völker Heft 2 / 2001
01. März 2001
Wie die meisten Balkanstaaten hat sich Griechenland seine Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich in Jahrzehnten blutiger Auseinandersetzungen erkämpft. Erst 1826 konnte das südliche Griechenland seine Unabhängigkeit erklären. 600 Jahre lang war das griechische Siedlungsgebiet von Istanbul aus beherrscht worden. Noch heute spricht man in Griechenland, Bulgarien oder Serbien mit Ranküne vom "Osmanischen Joch" – und verdrängt damit auch die großen Errungenschaften osmanischer Kultur und viele Jahrzehnte guten oder erträglichen Zusammenlebens von Muslimen und Christen.
Anfang des 20. Jahrhunderts bewohnten die Griechen alle Küsten der Ägäis und des Schwarzen Meeres bis nach Trapezunt im Osten (heute Türkei) und nach Burgas im Norden (heute Bulgarien). Erst im Balkankrieg 1912/13 eroberten griechische Truppen den südlichen Epirus, Südmazedonien und Westthrakien. Griechen bildeten dort nur Minderheiten innerhalb der Bevölkerung. Weite Teile dieser Regionen waren von christlichen Bulgaren, Pomaken (bulgarischsprachigen Muslimen) und Aromunen, von Albanern christlichen und muslimischen Glaubens, von Türken und von muslimischen Roma bewohnt. In vorangegangenen Jahrhunderten hatten Albaner Regionen Südgriechenlands bis hinunter zum Peloponnes und sogar einzelne griechische Inseln besiedelt und den griechisch-orthodoxen Glauben angenommen. Viele dieser gräzisierten christlichen Albaner nahmen an den griechischen Unabhängigkeitskämpfen teil. Letzte Reste dieser Bevölkerungsgruppe bezeichnen sich heute als Arvaniten und treten für Förderung und Anerkennung ihrer Kultur ein.
1922 versuchte Griechenland, die Siedlungsgebiete an der östlichen Ägäisküste, in Ostthrakien und Konstantinopel an sich zu reißen. Mit Zustimmung Englands und Frankreichs marschierten griechische Truppen Richtung Ankara und wurden vor der türkischen Hauptstadt von Kemal Atatürk vernichtend geschlagen, nachdem die Alliierten ihre Waffenlieferungen eingestellt hatten. Die griechischen Siedlungsgebiete in Ionien und Ostthrakien wurden von türkischen Truppen erobert. Hunderttausende, überwiegend Zivilisten, verloren ihr Leben. Im Vertrag von Lausanne wurde - auch durch britischen Druck - die Vertreibung von 1,5 Millionen Griechisch-Orthodoxen aus der Türkei sanktioniert. Sie wurden in Nordgriechenland angesiedelt. Gleichzeitig mussten über 500.000 Muslime – unter ihnen Türken, Albaner, Pomaken und Roma – Nordgriechenland verlassen. Die Schrecken von Flucht, Vertreibung und Völkermord werden seither als beispielhafter "Bevölkerungsaustausch" umschrieben. Nur die muslimischen Minderheiten Westthrakiens wurden, geschützt durch ein Sonderstatut, ebenso von der Umsiedlung ausgenommen wie 250.000 Griechen in Konstantinopel/Istanbul und auf den Inseln Imbros und Tenedos.
Mit dem unseligen Mittel des Bevölkerungsaustauschs förderten ebenfalls in den 20er Jahren auch bulgarische und griechische Politiker die weitere Homogenisierung ihrer Länder. Die griechische Bevölkerung musste die Südküste Bulgariens verlassen, slawische Mazedonier wurden von Griechisch Mazedonien nach Bulgarien umgesiedelt. Während des griechischen Bürgerkrieges 1945-48 mussten weitere Zehntausende Slawomazedonier Griechenland verlassen und wurden auf die kommunistischen Staaten Osteuropas verteilt. Bis heute dürfen die meisten von ihnen nicht in ihre Heimat zurückkehren. Die damals im Land Zurückgebliebenen und ihre Nachfahren sind seither nur noch eine kleine Minderheit.
Während der Befreiungskämpfe der Völker des südlichen Balkans gegen die Türken hatte sich die große Mehrheit der Slawomazedonier an Bulgarien orientiert. Die mazedonischen Dialekte galten als Teil des Bulgarischen bis Tito-Jugoslawien 1944 eine eigene mazedonische Hochsprache schuf. Seither wurde Alexander der Große, der fast ein Jahrtausend vor der slawischen Besiedlung des Balkan Mazedonien beherrschte, eine Art mythischer Begründer Mazedoniens. Als es der südlichsten Republik des alten Jugoslawien gelang ohne kriegerische Auseinandersetzung mit Belgrad die Unabhängigkeit zu erlangen, nahm der neue Staat Mazedonien das antike mazedonische Sonnensymbol in seine Flagge auf.
Jetzt wirkten die Nationalitätenkämpfe in Nordgriechenland nach. Es waren wohl die größten Massendemonstrationen in Griechenland seit Ende des Zweiten Weltkrieges, als 1994 fast zwei Millionen Griechen mit antimazedonischen Parolen durch Athen und Saloniki marschierten. Griechenland gelang es, eine internationale Diskussion zu entfachen, Skopje zu erpressen und die europäischen Institutionen in Sachen Mazedonien zu paralysieren. Bis heute erleben viele Griechen Affekte des Chauvinismus, die sich aus Unsicherheit speisen. Vielleicht auch aus schlechtem Gewissen wegen der Vertreibung der Mehrheit der mazedonisch- und bulgarischsprachigen Bevölkerung aus Griechenland und der gnadenlosen Unterdrückung der dort zurückgebliebenen Minderheiten.
Noch viel bedenklicher sind die Folgen der antitürkischen Ressentiments. Die griechische öffentliche Meinung folgte Serbiens Agitation gegen Bosnien, als es dessen südslawische Muslime mit Aggression und Genozid überzog und zu Türken erklärte. Griechenland nahm entschieden Partei für den Krieg des Milosevic. Dessen Schlächter Karadjic erhielt einen Griechischen Menschenrechtspreis. Griechenland unterlief über Serbien verhängte Sanktionen und lieferte Nachschub für Belgrad, nicht zuletzt Petroleum aus dem Nahen Osten. Das Milosevic-Regime durfte seine finanziellen Transaktionen über Athen und selbst über das ferne Zypern abwickeln.
Erst eine tolerante griechische Minderheitenpolitik nach den Maßstäben des Europarates und der Europäischen Union, erst die Anerkennung der Rechte von Aromunen, Arvaniten und Slawomazedoniern, die Beendigung diskriminierender Gesetze und Regierungspraxis gegenüber den drei muslimischen Minderheiten der Türken, Pomaken und Roma, wird verkrustete Ressentiments auflösen und das Verhältnis Griechenlands zu den Nachbarn in Südosteuropa entkrampfen.
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Das europa den 21.s den jahunderts
Sehr intresant ist das die menschen hierzulande kaum etwas darüber wissen