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Frauen im Islam

489 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Islam ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Frauen im Islam

17.11.2005 um 19:50
Genau wie der Mann hat die Frau das Recht und die Pflicht, zu lernen. Allahs Gesandter (s) hat gesagt: "Das Streben nach Wissen ist Pflicht für jeden Muslim." (Anas; Baihaqi). Leider ist das ein Punkt, wo die islamischen Grundsätze und die Praxis der Muslime zum Teil weit auseinander klaffen. Hadithe wie der folgende finden da wenig Beachtung: Allahs Gesandter (s) hat gesagt: "... und wer drei Töchter aufgezogen hat, oder ihresgleichen von (seinen) Schwestern, und ihnen eine gute Erziehung gegeben hat, sie mit Güte behandelt hat, bis sich Allah ihrer annimmt, für den hat Allah das Paradies bestimmt." Ein Mann fragte: "Allahs Gesandter, und bei zweien?" Er antwortete: "Und (auch) bei zweien", so dass der Mann fragte: "Und bei einer?" Er antwortete: "Und auch bei einer." (Ibn Abbas; Mischkat).

Gleiches wie für Lernen und Ausbildung der Mädchen gilt für die Teilnahme der muslimischen Frau am gesellschaftlichen Leben. Zur Zeit des Propheten (s), die uns allen als Vorbild gilt, durfte nach einer Aussage Muhammads (s) den Frauen die Teilnahme am Gemeinschaftsgebet nicht verwehrt werden (wozu offensichtlich auch damals schon Tendenzen bestanden). Heute haben in manchen islamischen Ländern Frauen keinen Zutritt zur Moschee, zumindest sind sie aber durch einen Sichtschutz von den Männern getrennt, was in der Moschee des Propheten nicht der Fall war und ist. Die Teilnahme am Gemeinschaftsgebet und ganz allgemein der Zutritt zur Moschee ist insofern wichtig, als die Moschee nicht nur ein Ort der Andacht und des Gebets ist, sondern immer auch ein Ort des Lernens, sozialer und politischer Versammlungen etc. In früherer Zeit wurden sogar Gesetze und Verordnungen von der Kanzel verkündet. Einmal wetterte zum Beispiel der zweite Kalif Omar in einer Freitagspredigt gegen die Frauen, die eine viel zu hohe Brautgabe (Mahr) forderten, und wollte diese auf einen Höchstsatz beschränken. Da stand eine Frau auf und wies den Kalifen darauf hin, dass eine solche Regelung gegen Sure 4:20 verstoße. Der Kalif gab ihr Recht und sah von einer Neuregelung ab. Das sollte heute eine Frau wagen, mitten in der Freitagspredigt aufzustehen und das Staatsoberhaupt zurechtzuweisen! Es gibt aber, besonders in der frühen Geschichte des Islams, viele andere Beispiele dafür, dass Frauen des Propheten (s) zum Beispiel nach dessen Tod die Funktion von Lehrerinnen und Rechtsgelehrten übernahmen, die von Männern und Frauen gleichermaßen konsultiert wurden. Aischa, seine jüngste Frau, führte sogar ihre Anhänger in einer kriegerischen Auseinandersetzung mit einer anderen Partei an. Aber auch andere, "normale" Frauen nahmen im Notfall an Kampfhandlungen teil, waren Geschäftsfrauen, Krankenpflegerinnen usw. Beim sogenannten "Gelübde von Aqaba" legten auch Frauen den Treueid ab, was durchaus eine politische Handlung darstellte


Gruß
Werner Heisenberg, Physiker (1901-1976):
"Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott."



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17.11.2005 um 19:51
Wie hoch aus islamischer Sicht die Bedeutung der Mutter einzuschätzen ist, zeigt der folgende Hadith: Ein Mann kam zu Allahs Gesandtem (s) und sagte: "Allahs Gesandter, wer hat das größte Anrecht darauf, dass ich ihm ein guter Gefährte bin?" Er antwortete "Deine Mutter." Er fragte: "Und wer dann?" Er antwortete: "Deine Mutter." Er fragte (wieder): "Und wer dann?" Er antwortete: "Deine Mutter." Er fragte: "Und wer dann?" Er antwortete: "Dein Vater." (Abu Huraira; Bukhari).

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Werner Heisenberg, Physiker (1901-1976):
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17.11.2005 um 19:59
Genau Bruder, aber das Frauen und Männer in getrennten Räumen beten, ist eigentlich kein Problem, warum auch?
Geschlechtertrennung ist im Islam verankert!
Und wenn die Frauen hinter den Männern beten, sollen sie trotzdem untereinander bleiben und nicht in der Moschee miteinander sprechen!
Ob nun hintereinander oder in getrennten Räumen...eigentlich kein Unterschied!
Wenn es für die Frauen keinen Raum gibt (aber ist nur sehr seltzen) dann sind die Männer verpflichtet, Frauen hinter sich beten zu lassen!

Es ist aber richtig, dass zur Zeit des Propheten die Frauen in gebührendem Abstand hinter den Männern gebetet haben!


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Frauen im Islam

17.11.2005 um 20:01
Ein gläubiger Mann darf keine gläubige Frau hassen. Wenn er eine ihrer Züge nicht mag, dann mag er bestimmt einen anderen Charakterzug.“ (Muslim)
Der Prophet unterstrich ebenfalls, dass die besten Muslime diejenigen sind, die sich am besten zu ihren Ehefrauen verhalten:
„Die Gläubigen, die den besten Glauben haben, sind diejenigen, die den besten Charakter aufweisen können und die besten unter euch, sind diejenigen, die am besten zu ihren Ehefrauen sind.“ (Tirmidthi)


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Werner Heisenberg, Physiker (1901-1976):
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17.11.2005 um 20:03
Es wird vom Propheten überliefert:
Eine Frau kam eines Tages zum Propheten Muhammad, und forderte die Auflösung ihrer Ehe. Sie erzählte dem Propheten, dass sie keinerlei Beschwerden wegen dem Charakter oder dem Benehmen ihres Mannes hätte, ihr einziges Problem war, dass sie ihn wirklich nicht mehr mochte zu dem Ausmaß, dass sie nicht mehr mit ihm leben konnte. Er fragte sie: „Würdest du ihm seinen Garten (er hatte ihn ihr als Morgengabe geschenkt) zurückgeben?“ sie sagte: „Ja“.


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17.11.2005 um 20:04
Diejenigen, die ihre Frauen schlagen, sind nicht die besten unter euch.“ (Abu Dawood)
An dieser Stelle sollten wir uns auch an folgenden Hadith des Propheten erinnern:
„Die besten unter euch, sind diejenigen, die am besten zu ihrer Familie sind, und ich bin der beste unter euch zu meiner Familie“ (Tirmidthi)


Gruß
Werner Heisenberg, Physiker (1901-1976):
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17.11.2005 um 20:06
Für die Ehefrau, deren Ehemann sich schlechtem Benehmen schuldig macht, und so dafür sorgt, dass die Ehe gefährdet wird, bietet der Quran folgenden Ratschlag:
4.128. Und wenn eine Frau von ihrem Ehemann rohe Behandlung oder Gleichgültigkeit befürchtet, begehen sie keine Sünde, wenn sie sich einvernehmlich auseinandersetzen; denn ein friedlicher Kompromiss ist das beste. Die Seelen neigen zur Habsucht. Und wenn ihr Gutes tut und gottesfürchtig seid, siehe, Allah kennt euer Tun.


Gruß
Werner Heisenberg, Physiker (1901-1976):
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17.11.2005 um 20:07
Oder wie wärs mit der Hadith, dass die Männer ins Paradies kommen, die ihre Frauen am besten behandeln...


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17.11.2005 um 20:07
Den Männern steht ein Teil von der Hinterlassenschaft ihrer Eltern und Verwandten zu, und den Frauen steht ebenfalls ein Teil von der Hinterlassenschaft ihrer Eltern und Verwandten zu. Sei es wenig oder viel, sie sollen einen bestimmten Teil davon bekommen. " [4:7]

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Werner Heisenberg, Physiker (1901-1976):
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17.11.2005 um 20:08
Muslimische Mütter, Ehefrauen, Töchter und Schwestern hatten das Erbrecht bekommen - dreizehnhundert Jahre bevor Europa erkannte, dass solche Rechte überhaupt existieren. Die Aufteilung des Erbes ist ein weites Gebiet mit vielen detaillierten Bestimmungen (4:7,11,12,176).

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17.11.2005 um 20:09
2.231. Und wenn ihr euch von eueren Frauen scheidet und ihre (Warte-) Frist ausläuft, dann haltet sie in Güte fest oder entlässt sie in Güte. Doch haltet sie nicht fest, um ihnen Schaden zuzufügen. Wer dies tut, sündigt wider sich selbst. Und treibt keinen Spott mit Allahs Versen und gedenkt der Gnade Allahs gegen euch und des Buches und der Weisheit, die Er zu euch hinabsandte, um euch damit zu ermahnen. Und fürchtet Allah, und wisset, dass Allah über alles Bescheid weiß.

Gruß
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17.11.2005 um 20:10
irgendwie rennt der thread schon aus den fugen wenn schon koranverse zitiert werden ;)

naja @iman: du sagst europa soll offen für neues, nämlich dem islam sein. wieso ist dann die türkei nicht offen für neues, nämlich dem christentum? :P
oder wieso wird nicht wenigstens versucht, europas christliche traditionen so zu lassen wie sie sind? oder wie würde es euch gefallen wenn christen in der türkei fordern würden, alle islamischen glaubenszeichen aus den schulen zu verbannen etc? obwohl die türkei eine islamische tradition hat?


ich weiss das es christen in der türkei gibt, aber die werden wirklich noch unterdrückt, weil man in der türkei nun wirkllich nicht von religionsfreiheit sprechen kann.


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Frauen im Islam

17.11.2005 um 20:12
ich weiss das es christen in der türkei gibt, aber die werden wirklich noch unterdrückt, weil man in der türkei nun wirkllich nicht von religionsfreiheit sprechen kann.



Das gilt für Christen UND für Muslime!


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17.11.2005 um 20:18
Warum ist die Frau als Zeugin weniger wert als der Mann ?
Im Qur'ãn gibt es folgende Aussage: Nehmt zwei Männer als Zeugen; wenn ihr keine zwei findet, dann nehmt einen Mann und zwei Frauen. Also statt einem zweiten Mann, der nicht da ist, sollen wir, wenn wir Zeugen brauchen, zwei Frauen nehmen. Dieses wird leider auch falsch verstanden. Das heißt auf keinen Fall, daß ein Mann soviel wert ist wie zwei Frauen. Das ist auf keinen Fall richtig. Wenn wir von einem Zeugen sprechen, gehen wir von jemandem aus, der den Vorfall kennt, der dabei war, als der Vorfall sich ereignete. Was verlangt man von ihm? " Komm und bezeuge dieses oder jenes." Wenn der Qur'ãn dieses Thema anspricht, sagt Gott: "Was der eine vergißt , das ergänzt der andere." Da aber Frauen im Gegensatz zu Männern gefühlsbetonter, empfindlicher sind, werden sie von Ereignissen viel stärker mitgenommen. Wozu braucht man einen Zeugen? Aufgrund eines Vorfalls, der mal mehr mal weniger angenehm ist. Starke emotionale Betroffenheit beeinflußt das Gedächtnis, läßt schneller Inhalte vergessen und engt die Aufmerksamkeit ein. Damit bei einem schlimmen Vorfall nicht ein einziges Detail verloren geht, werden aufgrund der stärkeren Gefühle bei der Frau zwei Frauen als Zeugen angeführt. Ziel ist es, daß bei einem Vorfall beide Seiten absolut gerecht behandelt werden. Dies hat nichts mit einer niedrigeren Stellung der Frau zu tun. Die Ursache liegt nur in ihren natürlichen Eigenschaften, in diesem Fall in ihrer erhöhten emotionalen Ansprechbarkeit, die hier vielleicht ein Nachteil zu sein scheint, in einer anderen Sache aber von höchstem Vorteil ist. Hätte die Frau diese starken Gefühle nicht, könnte sie ihr Kind nicht erziehen. Wie sonst sollte sie die vielen Unannehmlichkeiten der Kindererziehung und -beaufsichtigung verkraften? Wie sonst könnte sie all die Mühe ertragen? Eine Frau muß einfach so gefühlvoll sein. Wenn aber aufgrund dessen bei einem Ereignis ihre Aufmerksamkeit eingeengt werden kann, ist es doch für beide Seiten nur gerecht, wenn zwei Frauen als Zeugen auftreten, bei denen die eine vielleicht das bezeugen kann, was der anderen entgangen ist. Ein weiterer Grund ist sicherlich, daß eine Frau leichter zu beeinflussen ist als ein Mann. Wenn zum Beispiel ein Ehemann die eigene Frau drängt, dieses oder jenes nicht auszusagen, dann wird eine Frau eher nachgeben, als dies umgekehrt der Fall wäre. Ergänzung: In der besagten Qur'ãn-Stelle geht es aber vor allem um geschäftliche Transaktionen, von denen insbesondere zu Lebzeiten des Propheten, Friede sei mit ihm, Frauen wenig zu verstehen pflegten und sich deshalb gegenseitig in ihrer Zeugenaussage stützen sollten. Die Gelehrten gehen dagegen davon aus, daß für die Zeugenschaft auf Gebieten, von denen die Frau wesentlich mehr versteht als der Mann - also etwa Geburt, Stillen, Gesundheit der Kinder und so weiter - eine Frau als Zeugin ausreichend ist.




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17.11.2005 um 20:25
Auch in den Aussprüchen des Propheten (s.a.s.) (Hadithe) finden sich zahlreiche Belege für die absolute Gleichwertigkeit von Mann und Frau:

"Ja gewiß, die Frauen sind die Ebenbürtigen (bzw. die Gegenüber) der Männer." (Das Arabische Wort schaqa'iq, das hier verwendet wird, bedeutet "die Hälfte".)



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17.11.2005 um 20:26
Einmal fand der Prophet (s.a.s.) während einer Schlacht mit Nichtmuslimen eine nichtmuslimische Frau, die getötet worden war, obwohl sie nicht bewaffnet war. Er war darüber sehr erregt und fragte: "Wer hat sie getötet?"



Gruß
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17.11.2005 um 20:26
@al-chidr: wie darf ich das verstehen? in der türkei werden christen sowie muslime unterdrückt? bitte um erklärung


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17.11.2005 um 20:27
In der Geschichte des Islams haben Frauen eine bedeutende Rolle gespielt:

- Der erste Mensch, der den Islam anahm, war eine Frau: Khadidscha (r.a.), die erste Frau des Propheten (s.a.s.). Das bedeutet, dass zu einer bestimmten Zeit die muslimische Gemeinde nur aus einer Frau bestand!

- Der erste Mensch, der für den Islam gestorben ist, war eine Frau: Summaya (r.a.), die unter den Folterungen der Mekkaner ihr Leben für den Islam hingab.

- Einer der größten Sahaba (Gefährten) des Propheten (s.a.s.), Umar (r.a.) wurde von seiner Schwester zum Islam bekehrt. Sie zeigte sich furchtlos gegenüber ihrem Bruder, der damals für seine Aggressivität bekannt war, und obwohl er sie schlug, nachdem er hörte, daß sie den Islam angenommen hatte, machte sie ihn mit dem Islam bekannt.

- Der Prophet (s.a.s.) hat von Anfang an Männer und Frauen zum Islam eingeladen, und Frauen waren auch an politischen Handlungen beteiligt (wie z.B. bei der Bay'a (Treueschwur) von Aqaba, die faktisch die Gründung des islamischen Staates bedeutete).



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17.11.2005 um 20:38
2:282. O die ihr glaubt, wenn ihr voneinander ein Darlehen nehmt auf eine bestimmte Frist, dann schreibt es nieder. Ein Schreiber soll in eurer Gegenwart getreulich aufschreiben; und kein Schreiber soll sich weigern zu schreiben, hat ihn doch Allah gelehrt; also soll er schreiben und der Schuldner soll diktieren, und er soll Allah, seinen Herrn, fürchten und nichts davon unterschlagen. Ist aber jener, der die Verpflichtung eingeht, einfältig oder schwach oder unfähig, selbst zu diktieren, so diktiere sein Beistand nach Gerechtigkeit. Und ruft zwei unter euren Männern zu Zeugen auf; und wenn zwei Männer nicht (verfügbar) sind, dann einen Mann und zwei Frauen, die euch als Zeugen passend erscheinen, so daß, wenn eine der beiden irren sollte, die andere ihrem Gedächtnis zu Hilfe kommen kann. Und die Zeugen sollen sich nicht weigern, wenn sie gerufen werden. Und verschmäht nicht, es niederzuschreiben, es sei klein oder groß, zusammen mit der festgesetzten (Zahlungs-) Frist. Das ist gerechter vor Allah und bindender für das Zeugnis und geeigneter, daß ihr nicht in Zweifeln gerät; (darum unterlasset die Aufschreibung nicht) es sei denn, es handle sich um Warenverkehr, den ihr von Hand zu Hand tätigt: in diesem Fall soll es keine Sünde für euch sein, wenn ihr es nicht aufschreibt. Und habt Zeugen, wenn ihr einander verkauft; und dem Schreiber oder dem Zeugen geschehe kein Nachteil. Tut ihr es aber, dann ist das euer Ungehorsam. Und fürchtet Allah; Allah wird euch Wissen geben, denn Allah weiß alle Dinge wohl.






Es ist immer bedenklich, Teilaspekte zusammenhanglos oder sogar manipulierend herauszugreifen. „Die Frau gilt nur die Hälfte eines Mannes“ und weiter „Sie erbt ja nur halb so viel wie ein Mann, ihre Stimme vor Gericht ist nur die Hälfte wert.“ sind solche Beispiele, die sich durch die Literatur ziehen. Dass die Frau im komplizierten Erbrecht, das die Verwandtschaftsverhältnisse der Erbberechtigten aufschlüsselt, in manchen Konstellationen die Hälfte erbt (in anderen mehr als ein Mann), ist im Kontext des Unterhaltsrechts zu sehen. Der Mann ist prinzipiell verantwortlich für den Unterhalt der Frau, muss also vom eigenen Vermögen viel aufwenden, während die Frau all ihren Besitz alleine genießen kann. Als Zeugin bei Gericht ist die Aussage einer Frau genauso wertvoll wie die eines Mannes. Wenn im Koran (2:282) bei der bezeugten Niederschrift geschäftlicher Transaktionen davon die Rede ist, dass Frauen sich in der später vielleicht nötigen Aussage „gegenseitig erinnern“, wird auf die Situation zur Zeit der Offenbarung eingegangen, als Frauen sich mangels Erfahrung in Geschäftsdingen in der Regel nicht auskannten. Es wäre schlicht nicht zulässig, hier einen allgemeinen Analogieschluss auf alle vor Gericht diskutierten Fragen vorzunehmen. Heute wird diese Stelle angesichts vieler weiblicher Wirtschaftsexpertinnen auch in neuem Licht gesehen. – Immerhin zeigen solche Beispiele, dass die theoretische Dynamik in der flexiblen Rechtsauffassung des Islam auch im Sinne der Frauen auszugestalten ist.

Das ist die genaue erklärung.

Gruß
Werner Heisenberg, Physiker (1901-1976):
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Frauen im Islam

17.11.2005 um 20:48
Frauen in europa?


Gewalt in der Ehe

Stand in Europa

Über Gewalt in der Ehe gibt es noch keine EU-weite vergleichende Studie. Die in den Mitgliedsländern veröffentlichten Zahlen weichen allein schon deshalb voneinander ab, weil die Daten nach unterschiedlichen Methoden erhoben werden (Anzahl der Klagen, Fragebögen, mehr oder weniger starke Vereinigungen usw.).

Dennoch sprechen einige Zahlen für sich:


In allen EU-Ländern wird mindestens jede fünfte Frau im Laufe ihres Lebens Opfer von Gewalt seitens ihres Ehemannes oder Lebensgefährten.


In Europa wird jede Woche eine Frau von ihrem Partner umgebracht (Europäische Kommission für Chancengleichheit- Europarat - Juli 2002)


Häufigste Todesursache bei Frauen zwischen 14 und 45 Jahren ist familiäre Gewalt


Nur jeder zwanzigste Fall wird der Polizei gemeldet (Erhebung von Eurobarometer, 1999)


Umfragen durchzuführen ist schwierig, da dieses Thema immer noch tabu ist. Die EU versucht, auf diesem Gebiet mit ihrem Förderprogramm DAPHNE voranzukommen. Damit finanziert sie Projekte zur Bekämpfung von Gewalt gegen Kinder, Jugendliche und Frauen, einschließlich sexuelle Ausbeutung und Missbrauch.


In Frankreich schlug die im Juni 2001 veröffentlichte einzige wirkliche landesweite Untersuchung über Gewalt gegen Frauen (ENVEFF) wie eine Bombe ein: Ihr zufolge wird jede zehnte Frau einmal im Monat Opfer ehelicher Gewalt, und monatlich sterben sechs Frauen daran. Dieser Umfrage zufolge sind 67 % der Täter leitende Angestellte, 25% Angestellte des Gesundheitswesens, der Armee und der Polizei. In 70 % der Fälle häuslicher Gewalt war kein Alkohol im Spiel.


In Deutschland haben 14,5 % der Frauen sexuelle Gewalt durch Familienmitglieder erlitten (Europäische Frauenlobby). Auf vier Tage kommen drei Morde an Frauen, die durch deren Lebenspartner ausgeübt werden, das sind fast 300 Morde pro Jahr.


In Norwegen werden 10.000 Frauen wegen Körperverletzung durch eheliche Gewalt ärztlich behandelt.


In Finnland erklären 22 % der in Paarbeziehung lebenden Frauen, sie seien Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt geworden.


In Großbritannien wird annähernd jede vierte Frau geschlagen.


In Belgien wird jede fünfte Frau Opfer häuslicher Gewalt.


Bekämpfung ehelicher Gewalt

Pekinger Weltfrauenkonferenz 1995

Die Pekinger Weltfrauenkonferenz der Vereinten Nationen 1995 schärfte weltweit das Bewusstsein über die Lage der Frau und führte in vielen Ländern zur Erarbeitung von Plänen zur Verteidigung der Frauenrechte.
Delegierte aus 185 Ländern und 70.000 Vertreter der Zivilgesellschaft verfassten eine Erklärung und ein Aktionsprogramm zur Sensibilisierung der Staaten für folgende Fragen: Schaffung besserer ökonomischer Bedingungen für die Frauen, Schutz der Frauen vor wachsender Gewalt, Aufwertung der Stellung der Mädchen. Im Einzelnen geht es darin um das Zugang der Frauen zum Erbrecht, das Recht auf freie Entscheidung über Sexualität und Schwangerschaft sowie um das Recht auf Nicht-Diskriminierung wegen Mutterschaft. Vergewaltigung in der Ehe, häusliche Schläge und Verwundungen, genitale Verstümmelungen werden als Gewaltakte gegen Frauen und Verletzung ihrer Grundrechte anerkannt.
Nach der Konferenz entstanden viele Netzwerke: WAVE (Women Against Violence in Europe). WISE ist ein auf „Gender Studies“ spezialisiertes Forschernetzwerk.


Bekämpfung der Gewalt in der Ehe – verschiedene nationale Modelle

Einige Länder verfügen über effiziente Gesetze und Vereinigungen zur Unterstützung weiblicher Gewaltopfer. Die meisten Frauenhäuser gibt es in den für weitgehende Umsetzung des Gleichstellungsgrundsatzes bekannten skandinavischen Ländern. Österreich war das erste Land, in dem die zwangsweise Entfernung des gewalttätigen Ehegatten aus der gemeinsamen Wohnung gesetzlich verankert wurde. Gewaltausübung, selbst im Privatbereich, wird nunmehr auch in Spanien, Frankreich und Belgien immer stärker von der Justiz verfolgt. In England kann das Gewaltopfer gesetzlich gezwungen werden, Anklage gegen den Täter zu erheben, was aber nur selten geschieht. Island, die Niederlande und Griechenland, die Gewalt in der Ehe wie jede andere Form von Gewalt betrachten, haben keine spezifische Gesetzgebung. In Portugal gibt es entsprechende Gesetze, die aber kaum bekannt sind, da eheliche Gewalt gesellschaftlich überwiegend immer noch als Kavaliersdelikt gilt.


Österreich: Vorbild für Europa?

In Österreich haben die Politiker unter dem Einfluss von Frauenverbänden und Zivilgesellschaft sehr schnell Maßnahmen zur Verringerung der häuslichen Gewalt ergriffen. Österreich war das erste europäische Land, das die (mindestens zehntägige) Entfernung des gewalttätigen Ehegatten aus der gemeinsamen Wohnung gesetzlich durchsetzte. Die Hilfszentren gehen auf die Opfer zu und erwarten nicht von ihnen, dass sie das Haus verlassen. Es wurden Sonderprogramme zur Aufklärung gewalttätiger Männer bereitgestellt. Österreich hat auch Sensibilisierungs- und Ausbildungsprogramme, insbesondere für Polizisten, eingeführt. Seine Interventionszentralen (Polizisten, Hilfsvereine für gewalttätige Männer, soziale Vereinigungen, Richter) wurden europaweit zum gesellschaftspolitischen Vorbild. Ein Pionierbeispiel dafür, dass man dieser Geißel nur durch gemeinsames, koordiniertes Vorgehen Herr zu werden hoffen kann.

Deutschland
BIG in Berlin: Die 1994 gegründete Berliner Interventionszentrale bei häuslicher Gewalt (BIG) ist deutschlandweit vorbildlich: Hier haben sich Polizisten, Richter, Ärzte, Frauenverbände und andere gesellschaftliche Organisationen zusammengetan, um eine Gesamtstrategie zur Bekämpfung der häuslichen Gewalt zu erarbeiten. Seit 2002 wird das Modell in ganz Deutschland aufgegriffen.

Spanien
Die Zapatero-Regierung will die spanischen Sitten ändern. Zwischen 2002 und 2004 stieg die häusliche Gewalt um 34 %. Nachdem Ana Orantes 1997 im Fernsehen über ihren Leidensweg als geschlagene Frau berichtet hatte und anschließend von ihrem Mann ermordet wurde, ist das öffentliche Bewusstsein über dieses Problem gewachsen.
Die Zapatero-Regierung erkannte die Notwendigkeit des Kampfes auf allen Ebenen und verabschiedete ein Gesetz gegen Gewalt in der Ehe und gegen sexuelle Gewalt überhaupt. Sie beabsichtigt eine Erziehungsreform, den Erlass neuer Werbegesetze sowie die Gründung von Auffang- und Genesungszentren für misshandelte Frauen. Nach und nach werden Anlaufstellen gegründet, in denen Frauen, die die eheliche Wohnung verlassen wollen, finanziellen und rechtlichen Beistand finden. Darüber hinaus wurden 400 eigens auf das Spezialgebiet „Gewalt gegen Frauen“ ausgelegte Richterstellen geschaffen.


Osteuropa – Zunahme der Gewalt?

Im ehemaligen Ostblock wurde die Gewalt gegen Frauen vom Staats- und Parteiapparat weithin unterschätzt. Mit dem Übergang zu Demokratie und Marktwirtschaft seit Beginn der 1990er-Jahre haben sich dort die allgemeinen Lebensbedingungen für Frauen verschlechtert, und auch die Gewalt gegen Frauen hat zugenommen. Es gibt keine staatliche Förderung der weiblichen Berufstätigkeit und keine Anreize zur Familiengründung mehr. Behörden, Ärzte und Polizei berücksichtigen die besondere Lage der Frau nicht genügend, und die Zivilgesellschaft ist nicht organisiert genug, um allein den Kampf gegen häusliche Gewalt aufzunehmen.

-In Polen wird die Politik stark vom überaus traditionalistischen Familienbild der katholischen Kirche beeinflusst. 1993 verbot der Gesetzgeber den Schwangerschaftsabbruch. Bei ehelicher Gewalt steht die Sicherheit der Frau gegenüber dem Erhalt der Familie hintan. Frauen finden kaum Ärzte, die ihnen Gutachten über Schläge und Verletzungen aufgrund häuslicher Gewalt ausstellen, und rar sind die Zeugen, die vor Gericht über solche Gewaltakte aussagen. So kommen viele dieser Taten gar nicht erst vor Gericht oder werden mangels Beweises niedergeschlagen. Häufig wird Gewalt gegen Frauen nur auf übermäßigen Alkoholgenuss zurückgeführt, was das Problem vereinfacht und die kollektive Bewusstwerdung behindert.

-In Estland wählen die Frauen unkonventionelle, drastische Kampfmethoden, um dem Gesetzgeber ihr Problem klarzumachen: sie demonstrieren in Hockeyausrüstung.

In Lettland gibt es kein Gesetz zum Schutz der Frauen und auch keine Frauenhäuser. Gewalttäter können drei Stunden in Polizeigewahrsam genommen werden.

In der Slowakei wurde im Frühjahr 2003 ein neues Gesetz erlassen, dem zufolge der gewalttätige Ehemann die eheliche Wohnung verlassen muss, wenn die Frau als Opfer anerkannt wird. Es wurde eine auf häusliche Gewalt spezialisierte Polizeieinheit unter weiblicher Führung gegründet.

In Slowenien werden nur sehr schwere Gewaltakte bestraft. Eine gebrochene Nase oder Rippe wird als leichte Verletzung angesehen und nicht gesetzlich geahndet.



Gruß
Werner Heisenberg, Physiker (1901-1976):
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