Maari schrieb:Verstehe, die Existenz dieser Menschen und ihr Wunsch in die EU zu flüchten ist es also was sie in dem Kontext zu Waffen macht, richtig?
Gemäß den Artikeln und Berichten dazu sieht man, dass sie von irgendwo nach Russland gelockt wurden bzw. da ihre entsprechenden Dokumente erhalten haben (womit man nachvollziehen kann, dass sie von dort kommen und nicht von sonst wo), um dann absichtlich gen EU umgeleitet zu werden, um dort in Summe und auf Dauer destabilisierend zu wirken.
Sie werden somit seitens Russland - unabhängig ihrer wiederum individuellen Hintergründe oder Motivationen - als ein destabilisierendes Wirkmittel gegen die EU eingesetzt.
Hintergrund
Im Jahr 2024 stieg die Zahl der irregulären Einreisen an der Grenze zwischen der EU und Belarus – insbesondere an der polnisch-belarussischen Grenze – im Vergleich zu 2023 erheblich an, und zwar um 66 Prozent. 90 Prozent der Menschen, die die polnisch-belarussische Grenze illegal überschreiten, verfügen über ein russisches Studenten- oder Touristenvisum.
Quelle:
https://germany.representation.ec.europa.eu/news/migration-als-waffe-im-hybriden-krieg-gegen-eu-eu-kommission-verstarkt-unterstutzung-fur-2024-12-11_deEs ist im Sinne dieser Betrachtung egal wie du individuell zu den Leuten stehst oder wie ich zu ihnen stehe und welche legitimen Hintergründe oder Motivationen sie haben mögen;
Russland sieht sie in dem Kontext als Waffe oder Wirkmittel im Rahmen hybrider Kriegsführung.Individuelles Mitleid oder Verständnis (oder kühle Schulter und Ablehnung) ändern daran nichts. Die Migrationsdebatte ist eh schon ein Reizfaktor geworden, also setzt hier Russland im Grunde verstärkend an indem Migranten/Flüchtlinge (die in Summe vermutlich legitime Fluchtgründe oder Besserungswünsche haben!) noch gen EU geleitet werden von sonst wo um dann noch die Migrations- und Asyldebatte anzuheizen, da mehr Flüchtlinge/Migranten aufhältig wären als ohne diese zusätzlichen umleitenden Maßnahmen. Und das halt die Innenpolitik und Debatten beeinflusst.
Der Clou: Selbst wenn an den EU-Außengrenzen (Finnland, Polen, etc.) von Russland/Belarus aus kommende Migranten abgewehrt werden würden weil man da die Grenzen dicht macht kann Russland es bizarrerweise instrumentalisieren weil man über die Einflussagenten und Sprachrohre unlauter Migranten als Invasoren oder Eindringlinge abstempeln kann die es abzuwehren gilt bzw. die gefährlich sind und abgewehrt gehören. Es wird quasi stärker oder schwächer rechte bzw. gewisse Politik und gewisser Populismus gefördert, der am Ende vmtl. abstrakt eher Russland nutzt, weil sich ein politischer Kompass oder eine politische Skala in den Zielländern langsam verschiebt. 20% AfD-Wähler sind hier ein Indikator dafür.
Es wird quasi, und hier fühle ich wieder mit vielen die hier zum Spielball werden, widrige Politik auf dem Rücken von sonst wie Vertriebenen und Flüchtenden gemacht. Wie gesagt, bizarrerweise ganz gleich ob sie es in die EU-Nationen schaffe oder nicht, der Kreml kann es sogar in beiden Fällen noch abstrakt ausschlachten und bindet hierüber noch EU-Ressourcen.
Die Leute die zwischen den Nationen hängen und kaum vor- oder zurückkönnen gucken hierbei in die Röhre.