Gesundheitssystem in Deutschland - PKV oder Bürgerversicherung?
11.07.2024 um 18:35Abahatschi schrieb:aber im Ausland kenne ich es so: egal was, man fährt zum Krankenhaus, da ist immer ein Arzt da, in manchen Gegenden gibt es keine Arztpraxen, das KKH ist die Arztpraxis.Ja, das kenne ich auch. Ich war selbst schon einmal betroffen. Ich kann berichten, dass ich das Erlebnis in einem Schwellenland hatte und erstaunt war, wie reibungslos und professionell dort alles organisiert war. In Deutschland war ich ebenfalls einmal in der Notaufnahme. Der Unterschied war wie Tag und Nacht. Bei der Anmeldung fühlte ich mich wie ein Angeklagter, der sich rechtfertigen muss, warum er nachts in die Notaufnahme kommt. Entsprechend war auch der Ton. Die Wartezeit betrug mehr als sechs Stunden. Es wurde bereits hell, als ich endlich drankam, und man feststellte: "Oh, der muss jetzt stationär aufgenommen werden, das hätte man früher erkennen müssen." Vielen Dank auch.
In dem besagten Land wurde ich von einer Dame mit einem Tablet empfangen, die eine kurze Triage mit Fragen zu meinen Symptomen durchführte. Danach bekam ich noch am selben Tag einen Termin und musste kaum warten. Es handelte sich zwar nicht um einen lebensbedrohlichen Notfall, aber um etwas dringend Behandlungsbedürftiges. Den Respekt, den man mir dort als Patient entgegenbrachte, vermisse ich leider in vielen deutschen Arztpraxen, von Krankenhäusern will ich gar nicht anfangen.
Oft fühlt man sich als GKV Patient wie ein Bittsteller, obwohl man als gesetzlich Versicherter einen hohen dreistelligen Betrag pro Monat bezahlt. Ich verstehe nicht, warum das Personal oft die Tonlage ändert, wenn sie merken, dass sie es mit einem privat Versicherten zu tun haben. Das habe ich oft genug erlebt. Ich finde das ist auch so ein Problem, aber das wird man eben nur lösen können wenn abrechnungstechnisch nicht so scharf getrennt und unterschiedlich vergütet wird.