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Gesundheitssystem in Deutschland - PKV oder Bürgerversicherung?

45 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krankenversicherung, Bürgerversicherung, GKV ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Gesundheitssystem in Deutschland - PKV oder Bürgerversicherung?

01.07.2024 um 19:58
Eine Frage. Was findet ihr besser, das bestehende System mit PKV und GKV im "Wettbewerb" oder eine Einheitsversicherung für alle-
Also Politiker, Manager, Selbstständige, Beamte in eine Einheitsversicherung zu integrieren.
Dabei besteht das Problem der Besitzstandsregelung. Haltet ihr es vernünftig, alle Personen in eine sog. Bürgerversicherung zu überführen?


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Ja toll
17 Stimmen (50%)
Lieber nicht
9 Stimmen (26%)
Problematisch in Verträge einzugreifen
4 Stimmen (12%)
Ist mir egal
4 Stimmen (12%)

Gesundheitssystem in Deutschland - PKV oder Bürgerversicherung?

02.07.2024 um 11:22
Ich bin in der GKV, habe ich überhaupt nichts gegen die PKV, im Gegenteil: die zahlen beim gleichen Arzt das 1,15fache bis 2,3fache für die gleiche Leistung, dann können sie auch gerne vor.
Was soll der Vorteil der Bürgerversicherung sein eigentlich?


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Gesundheitssystem in Deutschland - PKV oder Bürgerversicherung?

02.07.2024 um 13:55
GkV ist viel zu ueberteuert. Ich wuesste nicht, warum Ich pro Monat einen Tausender zahlen soll um dann noch in der Apotheke meine Medikamente zu bezahlen oder falls mal eine Ecke am Zahn abbricht oder sonstiges…


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Gesundheitssystem in Deutschland - PKV oder Bürgerversicherung?

02.07.2024 um 14:02
Zitat von vx110vx110 schrieb:warum Ich pro Monat einen Tausender zahlen soll
Weil Du solidarisch sein sollst mit denen die sagen dass die Spitzenverdiener mehr leisten sollen. Ein Beispiel, der Staat zahlt für einen Bürgergeldempfänger ca. 120€ in die GKV, die Durchschnittsausgaben pro Patient sind bei ca.450€.


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Gesundheitssystem in Deutschland - PKV oder Bürgerversicherung?

02.07.2024 um 14:19
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Bürgergeldempfänger ca. 120€ in die GKV, die Durchschnittsausgaben pro Patient sind bei ca.450€.
Es ist ziemlich unseriös an der Stelle mit Durchschnittsausgaben zu hantieren.


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Gesundheitssystem in Deutschland - PKV oder Bürgerversicherung?

02.07.2024 um 14:32
Zitat von paxitopaxito schrieb:ziemlich unseriös
Na ja, wenn es nur "ziemlich" ist...lassen wir andere seriös sprechen:
Der Bund spart zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung“, erklärte Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes vor Journalisten in Berlin. „Durch die systematische Unterfinanzierung gehen der gesetzlichen Krankenversicherung jedes Jahr Millionenbeträge verloren. Diese jährliche Unterfinanzierung der gesundheitlichen Versorgung von Bürgergeldbeziehenden dürfte in den Jahren 2023 und 2024 aufgrund der steigenden Zahl der Leistungsbeziehenden sogar noch höher liegen."
Quelle:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/151616/Buergergeld-Milliardenausgaben-der-Krankenkassen-weiter-nicht-abgedeckt


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Gesundheitssystem in Deutschland - PKV oder Bürgerversicherung?

02.07.2024 um 14:39
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Na ja, wenn es nur "ziemlich" ist...lassen wir andere seriös sprechen:
@Abahatschi die Gesundheitsausgaben sind nicht gleichmäßig über die Bevölkerung verteilt. Nicht im Ansatz. Es gibt eine deutliche Korrelation mit dem Alter. Sprich: Rentner verursachen deutlich höhere Kosten, als die jüngere Bevölkerung. Das an der Stelle nicht einzubeziehen ist schlicht unseriös.


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Gesundheitssystem in Deutschland - PKV oder Bürgerversicherung?

02.07.2024 um 14:51
@paxito
Aber es wäre seriös wenn der Bund die Durchschnittsaugaben pro Patient einzahlen würde, oder nicht? Wenn nicht, warum nicht?
Wieso wird der GKV Versicherte da nochmals zur Kasse gebeten, man könnte auch direkt abrechnen...die Regierung hat doch das Geld!


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Gesundheitssystem in Deutschland - PKV oder Bürgerversicherung?

02.07.2024 um 14:57
@Abahatschi
Ich hab's Mal kurz recherchiert. Die Durchschnittskosten für 15 bis 64 Jährige liegt bei 283 Euro (2020) Wobei auch in dieser Gruppe ziemlich sicher gilt: je älter, desto teurer. Die Unterfinanzierung ist also deutlich kleiner als von dir angedeutet und betrifft - ich schätze Mal - ohnehin eher die ab 45 Jährigen.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Aber es wäre seriös wenn der Bund die Durchschnittsaugaben pro Patient einzahlen würde, oder nicht?
Nein.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Wenn nicht, warum nicht?
Weil der Durchschnitt massiv durch Alte und ganz Alte verzehrt wird. Bei Ü85 liegt er bei über 2000 Euro. Pro Monat, im Durchschnitt.


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Gesundheitssystem in Deutschland - PKV oder Bürgerversicherung?

02.07.2024 um 15:25
@paxito
Ok, dann Direktabrechnung...für die notleidenden aus der PKV kann der Staat doch das Dreifache und mehr zahlen.


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Gesundheitssystem in Deutschland - PKV oder Bürgerversicherung?

02.07.2024 um 15:51
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ok, dann Direktabrechnung...
Sehe ich keinen Vorteil, nur echt viel Bürokratie. Direktabrechnung klingt toll, mehr nicht.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:für die notleidenden aus der PKV kann der Staat doch das Dreifache und mehr zahlen.
Hä?


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Gesundheitssystem in Deutschland - PKV oder Bürgerversicherung?

02.07.2024 um 15:54
Zitat von paxitopaxito schrieb:Hä?
Ja, kaum zu glauben, steht im Artikel, das zahlen die für GKV:
Nach Berechnungen des IGES-Institutes lag im Jahr 2016 die Beitragspauschale für jeden damaligen Arbeits­losgengeld II-Empfänger (Harz IV) bei 90,36 Euro. Im Jahr 2022 war dies bereits 108,48 Euro, die aus Steuer­geldern in die GKV gezahlt wurden. Eine kostendeckende Pauschale hätte 2016 bei 275,31 Euro pro Monat und 2022 bei 311,45 Euro pro Monat gelegen.
und für die PKV die Bürgergeld beziehen:
Für privat-versicherte Bürgergeldempfänger werden vom Steuerzahlen die Prämien bis zu 421,77 Euro übernommen.
Quelle: die Gleiche wie oben.

Bei den einen geht es, bei den anderen nicht, da übernehmen doch die Arbeiter den ganzen Kas.


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Gesundheitssystem in Deutschland - PKV oder Bürgerversicherung?

02.07.2024 um 15:59
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Für privat-versicherte Bürgergeldempfänger werden vom Steuerzahlen die Prämien bis zu 421,77 Euro übernommen.
Aaah, davon redest du. Für alle fünf oder wie? Bei Privatversicherung wird nach GOÄ abgerechnet, bei Kassenpatienten nach EBM. Da kostet selbst sowas wie eine Überweisung oder ein Rezept unterschiedlich viel. Der Unterschied kommt mit genannten Summen ungefähr hin.


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Gesundheitssystem in Deutschland - PKV oder Bürgerversicherung?

02.07.2024 um 16:03
@paxito
Mensch, ich rede von den monatlichen BEITRÄGEN die der Staat jeweils an die GKV und PKV zahlt.
Diese sind bei der GKV nicht kostendeckend, außerdem warum zahlt man den PKV Versicherten mehr? Wo bleibt die Gleichbehandlung?


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Gesundheitssystem in Deutschland - PKV oder Bürgerversicherung?

02.07.2024 um 16:09
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Mensch, ich rede von den monatlichen BEITRÄGEN die der Staat jeweils an die GKV und PKV zahlt.
Ja, das ist klar.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Diese sind bei der GKV nicht kostendeckend
In Abhängigkeit vom Alter. Bei U45 dürfte es kostendeckend sein. So Pi mal Daumen.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Wo bleibt die Gleichbehandlung?
Da gibt es keine, nirgendwo. Das ist doch keine Überraschung? Selbst wenn der Staat da die gleichen Summen überweisen würde, wäre das unterschiedliche medizinische Behandlungen "wert". Das macht doch noch weniger Sinn.


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Gesundheitssystem in Deutschland - PKV oder Bürgerversicherung?

02.07.2024 um 17:02
Zitat von vx110vx110 schrieb:GkV ist viel zu ueberteuert.
Private KVs können auch richtig teuer werden, um eine gute Absicherung zu haben.

Außerdem haben gesetzliche den Vorteil, dass sie wirklich jeden aufnehmen.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Weil Du solidarisch sein sollst
Ist nun mal das grundsätzliche Prinzip unseres staatlichen Gesundheitssystems. Damit alle, wirklich alle, versorgt sind.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Was soll der Vorteil der Bürgerversicherung sein eigentlich?
Argumente Pro Bürgerversicherung:
efürworter der Bürgerversicherung betonen häufig, das Konzept sorge für mehr Solidarität und Gerechtigkeit, da alle Bürgerinnen und Bürger in ein gemeinsames System einzahlen. Gutverdienerinnen und Beamte hätten nicht mehr die Möglichkeit, sich dem Solidarsystem zu entziehen, indem sie eine private Kran­ken­ver­si­che­rung abschließen. Das sei auch gerechter, weil bereits jetzt Menschen, die sich ihre PKV-Beiträge nicht mehr leisten können, im Rahmen des Bürgergeldes oder von Sozialhilfe einen Zuschuss aus dem Solidarsystem bekommen.

Das Zusammenlegen von PKV und GKV soll die Finanzierung der Kran­ken­ver­si­che­rung langfristig stabilisieren. Viele Befürworterinnen und Befürworter des Konzepts gehen davon aus, dass die höheren Beitragseinnahmen dazu führen würden, dass der Kran­ken­kas­senbeitrag sinkt. Das IGES-Institut hat 2020 im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung berechnet, dass der Beitragssatz um 0,2 Prozentpunkte sinken könnte, wenn die bisher Privatversicherten in das gesetzliche System integriert würden.

Ein weiteres Argument für die Bürgerversicherung ist die Hoffnung, eine „Zwei-Klassen-Medizin“ abzuschaffen. Die Einheitsversicherung soll zu schnelleren Arztterminen und gleicher Behandlung für alle führen. Kritiker werfen ein, dass es auch bei einer Bürgerversicherung möglich wäre, private Zu­satz­ver­si­che­rung­en abzuschließen. Deshalb könnten Patientinnen mit diesem Zusatzschutz trotzdem bevorzugt behandelt werden.
Quelle: https://www.finanztip.de/gkv/buergerversicherung/


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Gesundheitssystem in Deutschland - PKV oder Bürgerversicherung?

02.07.2024 um 21:03
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Ist nun mal das grundsätzliche Prinzip unseres staatlichen Gesundheitssystems. Damit alle, wirklich alle, versorgt sind.
Gesundheitsversorgung ist das eine, aber es kann bei GKV-Versicherten schon der Eindruck entstehen, sie werden lediglich versorgt während PKV-Versicherte eine echte medizinische Behandlung und Wertschätzung erhalten. Ich weiß ja nicht ob sich hier jemand schonmal beim (Fach-)Arzt in der Situation wiedergefunden hat nach 5 Minuten mit einem unbefriedigenden Gefühl Rezept aus dem Untersuchungszimmer geschickt worden zu sein.


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Gesundheitssystem in Deutschland - PKV oder Bürgerversicherung?

02.07.2024 um 22:18
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Weil Du solidarisch sein sollst mit denen die sagen dass die Spitzenverdiener mehr leisten sollen. Ein Beispiel, der Staat zahlt für einen Bürgergeldempfänger ca. 120€ in die GKV, die Durchschnittsausgaben pro Patient sind bei ca.450€.
Möchte Ich aber nicht. Ganz einfach. Und erst recht nicht, für die, die das so fordern. Warum? Klingt jetzt egoistisch/abgehoben aber jeder kann sein eigenes Geld verdienen. In Deutschland gilt man ja relativ schnell als "Spitzenverdiener".


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Gesundheitssystem in Deutschland - PKV oder Bürgerversicherung?

03.07.2024 um 17:07
Wenns am Ende mehr Leuten nützen würde könnte man über ne Einheitsversicherung reden.

Ich wurde beruflich in die PKV genötigt (GKV wäre zu teuer gewesen) und hab noch passable Monatsbeiträge. Ich sag es wie es ist gerade wenn man im Leben mehrfach gebeutelt wurde: Natürlich nehm ich dann gerade bei Gesundheitssorgen die abstrakten Boni wie schneller Fachplätze/ärzte/termine finden mit. Ist das immer fair je nach Standpunkt und wo man ist, wer man ist, was man hat?

Natürlich nicht. Aber "fair" ist im Leben oder in der Gesellschaft oft wenig.

Aber ich frage mich ob ich im Alter dafür umso höhere, horrendere Beitrage blechen darf. Ggf. wird das noch "spaßig". Nicht.

Um ehrlich zu sein finde ich die Frage nach dem Rentensystem drängender, aber das wäre hier off-topic.


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Gesundheitssystem in Deutschland - PKV oder Bürgerversicherung?

03.07.2024 um 21:23
Könnte man bestehende Verträge denn einfach „überführen“? In solchen Fällen gilt ja in der Regel Bestandsschutz.

Ich halte das aktuelle System zumindest auf zu vielen Ebenen für wettbewerbsfeindlich, du hattest „Wettbewerb“ ja passender Weise in Anführungszeichen gesetzt.
Nicht nur zwischen GKV und PKV besteht kein echter Wettbewerb (erstere muss jeden nehmen, zweitere kann Cherrypicking betreiben und schlechte Risiken ablehnen), auch zwischen den einzelnen GKV herrscht kein relevanter Wettbewerb, weil die Leistungen sich kaum unterscheiden (dürfen) und die Beiträge auch nicht nennenswert außeinander liegen. Trotzdem haben wir extrem viele Kassen - was nur die Kosten treibt und dem Versicherten eigentlich keinen Vorteil bringt.
Und auch zwischen den PKV ist der Wettbewerb eingeschränkt, so gehen Altersrückstellungen verloren, wenn man die Gesellschaft wechselt. Wird also mit der Zeit der Service schlechter, kann man da auch nicht einfach tschüss sagen, ohne richtig viel Geld zu verlieren.

Über die genauen Ausgestaltungsmöglichkeiten einer Bürgerversicherung bin ich jetzt nicht sonderlich gut informiert, aber nur mal oberflächlich bedacht klingt das nicht unbedingt schlecht: eine Versicherung, die alles Grundlegende abdeckt und zusätzlich für den, der das will/braucht private Zusatzversicherungen für nice-to-haves wie besseren Zahnersatz, schnellere Termine, den täglichen Handschlag vom Chefarzt oder Homeopathie/Osteopathie/IGEL und andere Quacksalbereien.
Vorteil wäre, dass junge, gesunde Gutverdiener sich nicht aus dem Solidarsystem herauskaufen könnten.


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