Kc schrieb:Ist ja wohl lächerlich, dieses Verhalten.
Genauso ist das. Historischer Fakt ist, dass die türkische Regierung direkt nach dem ersten Weltkrieg begann,eine Untersuchung durchzuführen und einige Urteile (3) zu vollstrecken,weil man sich eine bessere Verhandlungsbasis gegenüber der Entente wünschte. Nach dem Vertrag von Lausanne und als klar war,dass die Siegermächte sich aus der Türkei zurückziehen, schlief alles ein,im Gegenteil, zahlreiche Täter sassen in der Regierung.
Das war ähnlich wie bei uns, wo zahlreiche alte NS-Seilschaften in der Bürokratie überdauerten.
Keine türkische Regierung hat bis heute den Völkermord zugegeben,und das nach fast 100 Jahren.
Warum erschliesst sich mir nicht. Fakt ist, das man mit dem Mord an den Armeniern natürlich auch eine Dechristianisierung durchgeführt hat. Aber da glaube ich nicht,dass das der Grund für die Weigerung ist.
IM Gegenteil, jeder der das Thema historisch gerecht aufarbeitet,bekommt Schwierigkeiten in der Türkei. Warum man auch jetzt bei der klaren Faktenlage so eine Welle macht, ich verstehe es ehrlich gesagt nicht.
Es zeigt nur, dass die Türkei schleichend auf dem Weg in einen nationalistisch-islamistische Gesellschaft ist. Den grossen Verdienst,den sich Atatürk erworben hatte, aus der Türkei einen laizistischen Staat zu machen ; die Uhren werden langsam rückwärts gedreht. Und der dumme Westen feiert das noch als ein Mehr an Demokratie und Beschneidung der Militärs. Er vergisst nur, das die Militärs immer noch extreme Macht haben , diuese aber jetzt in den Händen von erdogan treuen Generälen liegt.
Wieviel Erdogan wirklich von westlicher Demokratie hielt,offenbarte er in der Assimilationsrede.
Ich wünsche der Türkei und den Menschen dort jedenfalls , dass es keinen nationalistischen Ruck gibt und das man das Herz hat, sich zu dieser geschichtlichen Realität zu bekennen.
Was würde eigentlich dagegen sprechen