Der Himmel auf Erden
14.07.2005 um 13:17@al-chidr
Sehr schöne Überlegungen, die Du gemacht hast, ich möchte Dir nicht widersprechen.
Ich möchte aber versuchen, die Betrachtung der vermeintlich objektive Welt, noch ein bisschen zu verfeinern.
Dazu habe ich gedacht, könnte sich folgender Text von René Egli, zum nachdenken anregen, recht gut eignen:
Es gibt keine objektive Welt
«Ich habe einen Gedanken gefunden, Govinda, den du wieder für Scherz oder für Narrheit halten wirst, der aber mein bester Gedanke ist. Er heißt: von jeder Wahrheit ist das Gegenteil ebenso wahr!»
Hermann Hesse, Siddhartha
Jahrzehntelang ist uns eingeredet worden, es gäbe eine objektive Welt, eine Welt also, die man exakt messen kann und die dann für alle Menschen gleich ist. Mit anderen Worten: es gäbe eine einzige Welt. Diese Ansicht ist dermaßen in uns verwurzelt, daß es vielen Menschen schwer fällt, etwas anderes zu denken. Das ist natürlich wiederum ein schönes Beispiel für unsere Unfähigkeit, selbständig zu denken. Wir sind total imprägniert von einem ganz bestimmten Weltbild, dem Bild einer objektiven Welt, die für alle Menschen gleich ist.
Und diese Welt gibt es nicht!
Ich will nun mit Hilfe der Physik und der Neurobiologie versuchen, dieses Bild einer objektiven Welt gründlich zu zerstören, weil es uns daran hindert, unsere Probleme zu lösen und weil es uns zu Opfern einer ganz bestimmten Weltanschauung macht.
Im Verlaufe unseres Jahrhunderts wurde die Ahnung immer mehr zur Gewißheit: es gibt keine objektive Welt. Begonnen hat diese Erkenntnis vermutlich mit der Quantenphysik. Dort hat man festgestellt, daß ein «Etwas» sowohl als Teilchen als auch als Schwingung betrachtet werden kann. Und dies ist abhängig vom Beobachter. Diese Erkenntnis war ungeheuerlich; sie besagte nämlich nichts anderes, als daß die Welt offenbar vom Beobachter beeinflußt wird. Was wiederum nichts anderes heißt, als daß es keine objektive, für alle Menschen gleiche, Welt gibt.
In neuester Zeit hat sich der bereits erwähnte französische Atomphysiker, J. E. Charon, der übrigens die Relativitätstheorie von Einstein weiterentwickelt hat, zu diesem Thema wie folgt geäußert: «Le monde n'est pas, il est ce qu'on pense de lui.» Zu Deutsch: «Es gibt keine objektive Welt, die Welt ist das, was wir von ihr denken.»
Man stelle sich vor: die Welt ist das, was wir von ihr denken! Damit werfen wir das ganze bisherige Weltbild auf den Müllhaufen der Geschichte. Und das hat Folgen.
Die Welt ist das, was Sie von ihr denken!
Sie sind also nicht irgendeiner guten oder schlechten Welt ausgeliefert. Sie ganz allein bestimmen ihre Welt. Sie entscheiden, ob ihre Welt gut oder schlecht ist. Ist das nicht fair? Ist das nicht gewaltig? Spüren Sie die Macht, die Sie dadurch plötzlich bekommen? Nicht Sie sind der Welt ausgeliefert, nein, die Welt ist Ihnen ausgeliefert. Die Welt ist genau das, was Sie von ihr denken! Und das gibt Ihnen Macht, Macht über die ganze Welt, über Ihre Welt.
Was denken Sie von der Welt?
Was immer Sie denken, so ist es. Das ist Macht.
Also gibt es nicht nur eine Welt, sondern viele Welten. Jeder Mensch lebt in seiner eigenen Welt, die er sich selbst zurechtgedacht hat. Wenn nun diese Tatsache bekannt ist, dann muß folgende Frage gestellt werden: welcher Mensch ist so blöd und denkt sich eine schlechte Welt? Offenbar einige. Offenbar alle jene, die noch nichts davon gehört haben, daß es die objektive Welt gar nicht gibt. Und daß sie folglich einem Jahrtausend-Irrtum aufgesessen sind - zu ihrem eigenen Schaden.
Die Erkenntnis, daß die Welt das ist, was jeder einzelne Mensch von ihr denkt, hat Folgen, die wir noch gar nicht vollständig überblicken können. Um uns aber doch ein wenig für diese Macht zu sensibilisieren, ersetzen wir das Wort «Welt» ganz einfach durch andere Wörter:
Spüren Sie die Macht, die unvorstellbare Macht, die darin liegt? Sie können das Spielchen beliebig weiterführen.
Wenn Sie jetzt denken, das sei Theorie, dann haben Sie recht: die Welt ist das, was Sie von ihr denken! Somit auch dieses Buch und die darin enthaltenen Aussagen. Dieses Buch ist nicht objektiv; es ist das, was Sie von ihm denken. Unsinn, wenn Sie Unsinn denken. Wahnsinn, wenn Sie Wahnsinn denken. Sensationell, wenn Sie sensationell denken.
..und jetzt hier Al-chidr..
Damit wir uns nicht mißverstehen: natürlich gibt es sogenannt objektive Messgrössen. Ein Mensch ist beispielsweise 1,80 m groß und der andere ist 1,70 m groß. Der eine ist also objektiv größer als der andere. Hier geht es aber um etwas anderes. Es geht um die Wirkung auf andere Menschen und das heißt: um ein Gefühl. Das ist die eigentliche Realität. Für den einen ist der 1,80 m große Mensch gefühlsmäßig (!) sehr groß, für den anderen ist er gefühlsmäßig normal groß. Jeder hat seine eigene Wahrheit - und diese Wahrheit kommt von innen. Es ist ein Gefühl.
Die wissenschaftlich fundierte Aussage «es gibt keine objektive Welt» bedeutet: es gibt nicht nur eine Wahrheit. Es gibt viele Wahrheiten. Jeder Mensch hat seine eigene Wahrheit. Was ist die Folge davon? Über Wahrheit läßt sich nicht streiten! Alles, was Sie für wahr erachten, ist wahr! Wenn aber ein anderer Mensch das Gegenteil als wahr erachtet, dann ist das seine Wahrheit. Auf dieser Denkbasis würden alle Konflikte, alle Kriege in sich zusammenfallen. Über die Wahrheit läßt sich nicht streiten, weil es nicht nur eine Wahrheit gibt. Darin steckt die östliche Weisheitslehre (siehe auch Hermann Hesse), die sagt, daß das Gegenteil von dem, was «wahr» ist, ebenfalls «wahr» ist. Was nichts anderes bedeutet als:
nichts ist wahr: alles ist wahr.
Entscheidend dabei ist nur die Frage, ob das, was Sie für sich als Wahrheit betrachten, Ihre Entwicklung hemmt oder fördert.
Wenn Sie also denken, das sei Theorie, dann haben Sie recht. Und Sie haben sich damit selbst zu einem total schwachen Menschen, zu einem Opfer Ihres eigenen Denkens gemacht. Wenn Sie das wollen: So sei es. Es ist Ihr gutes Recht. Aus meiner Sicht ist es nicht sehr vernünftig. Welcher Mensch macht sich schon freiwillig zu einem machtlosen Opfer? Viele, offenbar. Eine solche freiwillige(!) Machtbegrenzung ist wohl durch nichts mehr zu überbieten. Mit Vernunft hat das nichts, aber wirklich rein gar nichts, zu tun.
Folgerung: der Mensch mit einem an sich grenzenlosen Potential macht sich freiwillig zu einem völlig machtlosen Wesen. Das soll ihm mal einer nachmachen!
Es ist übrigens nicht nur die Atomphysik, die auf solch umwerfende Erkenntnisse gekommen ist; auch neueste Erkenntnisse aus der Neurobiologie kommen grundsätzlich zum gleichen Ergebnis. Die beiden Forscher Maturana und Varela äußern sich in ihrem Buch «Der Baum der Erkenntnis» wie folgt: «Es gibt keine externe, objektive Wahrheit, keine universelle Wahrheit.» Auch bei Maturana und Varela ist die Welt vom Betrachter abhängig. Und somit sind wir wieder dort, wo bereits im 14. Jahrhundert einer der bekanntesten islamischen Mystiker, Abd al-Karim AI Jili, war. Er hat es, bezogen auf die Menschen, wie folgt ausgedrückt: «Die Menschen sind wie sich gegenüberstehende Spiegel.» Ich sehe im anderen also immer nur mich selbst und das heißt: mein Denken. Wir können das erweitern und festhalten: die ganze Welt funktioniert wie ein Spiegel. Sie sehen darin immer nur sich selbst: Aggression, wenn Sie aggressiv sind. Friede, wenn Sie friedlich sind.
Wir - Sie und ich - machen die Welt mit unserem Denken.
Was tun wir aber? Um zu wissen, wer wir sind oder welches Potential unsere Mitarbeiter haben, gehen wir hin und lassen uns oder unsere Mitarbeiter analysieren! Dahinter steckt wieder die Müllhaufen-Idee von der objektiven Welt. Es gibt keinen objektiven Menschen. Wiederholen wir es nochmals:
Sie sind das, was Sie von sich denken. Punkt. Ihre Mitarbeiter sind das, was Sie von ihnen denken. Punkt.
Ihre Kunden sind das, was Sie von ihnen denken. Punkt.
Entscheiden Sie selbst, was Sie von sich oder von Ihren Mitarbeitern denken wollen. Aber übernehmen Sie dann auch die Verantwortung für das, was Sie denken.
Wenn Sie das wissen, dann können Sie sich alle Analysen sparen. Das ist ökonomisch, denn es spart Zeit und Geld. Die Welt, der Kosmos, ist unvorstellbar ökonomisch organisiert. Nur der Mensch hat es fertiggebracht, die Sache unvorstellbar zu verkomplizieren. Zum Glück sind die Schwierigkeiten langsam dermaßen angewachsen, daß wir früher oder später zu neuen Erkenntnissen kommen müssen, falls wir hier überleben wollen. Sollten wir hier nicht überleben, dann ist es auch kein Unglück, da wir wissen, daß der Tod nicht existiert.
Jetzt wissen Sie, wie die Welt funktioniert. Mit Ihrem Denken verändern Sie die Welt. Das gibt Ihnen eine unvorstellbare Macht. Machen Sie damit, was Sie wollen; dank Ihrem freien Willen.
Und ja Al-chidr, dieses Prinzip ist durchaus göttlich!
Nur das kranke EGO, wird dies nicht im Bewusstsein wahrnehmen können, weil er sich vom Potential des freien Willen -ein Geschenk der unbedingten Liebe (Gott)- sich zu diesem entschieden hat, aber er hat ja die Möglichkeit, sich anders zu entscheiden, er selbst und niemand anders, wird ihm diese Entscheidung nehmen können...
Ich weiss, dass ich nichts weiss (sokrates)
Sehr schöne Überlegungen, die Du gemacht hast, ich möchte Dir nicht widersprechen.
Ich möchte aber versuchen, die Betrachtung der vermeintlich objektive Welt, noch ein bisschen zu verfeinern.
Dazu habe ich gedacht, könnte sich folgender Text von René Egli, zum nachdenken anregen, recht gut eignen:
Es gibt keine objektive Welt
«Ich habe einen Gedanken gefunden, Govinda, den du wieder für Scherz oder für Narrheit halten wirst, der aber mein bester Gedanke ist. Er heißt: von jeder Wahrheit ist das Gegenteil ebenso wahr!»
Hermann Hesse, Siddhartha
Jahrzehntelang ist uns eingeredet worden, es gäbe eine objektive Welt, eine Welt also, die man exakt messen kann und die dann für alle Menschen gleich ist. Mit anderen Worten: es gäbe eine einzige Welt. Diese Ansicht ist dermaßen in uns verwurzelt, daß es vielen Menschen schwer fällt, etwas anderes zu denken. Das ist natürlich wiederum ein schönes Beispiel für unsere Unfähigkeit, selbständig zu denken. Wir sind total imprägniert von einem ganz bestimmten Weltbild, dem Bild einer objektiven Welt, die für alle Menschen gleich ist.
Und diese Welt gibt es nicht!
Ich will nun mit Hilfe der Physik und der Neurobiologie versuchen, dieses Bild einer objektiven Welt gründlich zu zerstören, weil es uns daran hindert, unsere Probleme zu lösen und weil es uns zu Opfern einer ganz bestimmten Weltanschauung macht.
Im Verlaufe unseres Jahrhunderts wurde die Ahnung immer mehr zur Gewißheit: es gibt keine objektive Welt. Begonnen hat diese Erkenntnis vermutlich mit der Quantenphysik. Dort hat man festgestellt, daß ein «Etwas» sowohl als Teilchen als auch als Schwingung betrachtet werden kann. Und dies ist abhängig vom Beobachter. Diese Erkenntnis war ungeheuerlich; sie besagte nämlich nichts anderes, als daß die Welt offenbar vom Beobachter beeinflußt wird. Was wiederum nichts anderes heißt, als daß es keine objektive, für alle Menschen gleiche, Welt gibt.
In neuester Zeit hat sich der bereits erwähnte französische Atomphysiker, J. E. Charon, der übrigens die Relativitätstheorie von Einstein weiterentwickelt hat, zu diesem Thema wie folgt geäußert: «Le monde n'est pas, il est ce qu'on pense de lui.» Zu Deutsch: «Es gibt keine objektive Welt, die Welt ist das, was wir von ihr denken.»
Man stelle sich vor: die Welt ist das, was wir von ihr denken! Damit werfen wir das ganze bisherige Weltbild auf den Müllhaufen der Geschichte. Und das hat Folgen.
Die Welt ist das, was Sie von ihr denken!
Sie sind also nicht irgendeiner guten oder schlechten Welt ausgeliefert. Sie ganz allein bestimmen ihre Welt. Sie entscheiden, ob ihre Welt gut oder schlecht ist. Ist das nicht fair? Ist das nicht gewaltig? Spüren Sie die Macht, die Sie dadurch plötzlich bekommen? Nicht Sie sind der Welt ausgeliefert, nein, die Welt ist Ihnen ausgeliefert. Die Welt ist genau das, was Sie von ihr denken! Und das gibt Ihnen Macht, Macht über die ganze Welt, über Ihre Welt.
Was denken Sie von der Welt?
Was immer Sie denken, so ist es. Das ist Macht.
Also gibt es nicht nur eine Welt, sondern viele Welten. Jeder Mensch lebt in seiner eigenen Welt, die er sich selbst zurechtgedacht hat. Wenn nun diese Tatsache bekannt ist, dann muß folgende Frage gestellt werden: welcher Mensch ist so blöd und denkt sich eine schlechte Welt? Offenbar einige. Offenbar alle jene, die noch nichts davon gehört haben, daß es die objektive Welt gar nicht gibt. Und daß sie folglich einem Jahrtausend-Irrtum aufgesessen sind - zu ihrem eigenen Schaden.
Die Erkenntnis, daß die Welt das ist, was jeder einzelne Mensch von ihr denkt, hat Folgen, die wir noch gar nicht vollständig überblicken können. Um uns aber doch ein wenig für diese Macht zu sensibilisieren, ersetzen wir das Wort «Welt» ganz einfach durch andere Wörter:
- Meine Frau ist das, was ich von ihr denke.
- Mein Mann ist das, was ich von ihm denke.
- Meine Kinder sind das, was ich von ihnen denke.
- Meine Mitarbeiter sind das, was ich von ihnen denke.
- Mein Chef ist das, was ich von ihm denke.
- Meine Kunden sind das, was ich von ihnen denke.
- Die Rezession ist das, was ich von ihr denke, etc. etc.
Spüren Sie die Macht, die unvorstellbare Macht, die darin liegt? Sie können das Spielchen beliebig weiterführen.
Wenn Sie jetzt denken, das sei Theorie, dann haben Sie recht: die Welt ist das, was Sie von ihr denken! Somit auch dieses Buch und die darin enthaltenen Aussagen. Dieses Buch ist nicht objektiv; es ist das, was Sie von ihm denken. Unsinn, wenn Sie Unsinn denken. Wahnsinn, wenn Sie Wahnsinn denken. Sensationell, wenn Sie sensationell denken.
..und jetzt hier Al-chidr..
Damit wir uns nicht mißverstehen: natürlich gibt es sogenannt objektive Messgrössen. Ein Mensch ist beispielsweise 1,80 m groß und der andere ist 1,70 m groß. Der eine ist also objektiv größer als der andere. Hier geht es aber um etwas anderes. Es geht um die Wirkung auf andere Menschen und das heißt: um ein Gefühl. Das ist die eigentliche Realität. Für den einen ist der 1,80 m große Mensch gefühlsmäßig (!) sehr groß, für den anderen ist er gefühlsmäßig normal groß. Jeder hat seine eigene Wahrheit - und diese Wahrheit kommt von innen. Es ist ein Gefühl.
Die wissenschaftlich fundierte Aussage «es gibt keine objektive Welt» bedeutet: es gibt nicht nur eine Wahrheit. Es gibt viele Wahrheiten. Jeder Mensch hat seine eigene Wahrheit. Was ist die Folge davon? Über Wahrheit läßt sich nicht streiten! Alles, was Sie für wahr erachten, ist wahr! Wenn aber ein anderer Mensch das Gegenteil als wahr erachtet, dann ist das seine Wahrheit. Auf dieser Denkbasis würden alle Konflikte, alle Kriege in sich zusammenfallen. Über die Wahrheit läßt sich nicht streiten, weil es nicht nur eine Wahrheit gibt. Darin steckt die östliche Weisheitslehre (siehe auch Hermann Hesse), die sagt, daß das Gegenteil von dem, was «wahr» ist, ebenfalls «wahr» ist. Was nichts anderes bedeutet als:
nichts ist wahr: alles ist wahr.
Entscheidend dabei ist nur die Frage, ob das, was Sie für sich als Wahrheit betrachten, Ihre Entwicklung hemmt oder fördert.
Wenn Sie also denken, das sei Theorie, dann haben Sie recht. Und Sie haben sich damit selbst zu einem total schwachen Menschen, zu einem Opfer Ihres eigenen Denkens gemacht. Wenn Sie das wollen: So sei es. Es ist Ihr gutes Recht. Aus meiner Sicht ist es nicht sehr vernünftig. Welcher Mensch macht sich schon freiwillig zu einem machtlosen Opfer? Viele, offenbar. Eine solche freiwillige(!) Machtbegrenzung ist wohl durch nichts mehr zu überbieten. Mit Vernunft hat das nichts, aber wirklich rein gar nichts, zu tun.
Folgerung: der Mensch mit einem an sich grenzenlosen Potential macht sich freiwillig zu einem völlig machtlosen Wesen. Das soll ihm mal einer nachmachen!
Es ist übrigens nicht nur die Atomphysik, die auf solch umwerfende Erkenntnisse gekommen ist; auch neueste Erkenntnisse aus der Neurobiologie kommen grundsätzlich zum gleichen Ergebnis. Die beiden Forscher Maturana und Varela äußern sich in ihrem Buch «Der Baum der Erkenntnis» wie folgt: «Es gibt keine externe, objektive Wahrheit, keine universelle Wahrheit.» Auch bei Maturana und Varela ist die Welt vom Betrachter abhängig. Und somit sind wir wieder dort, wo bereits im 14. Jahrhundert einer der bekanntesten islamischen Mystiker, Abd al-Karim AI Jili, war. Er hat es, bezogen auf die Menschen, wie folgt ausgedrückt: «Die Menschen sind wie sich gegenüberstehende Spiegel.» Ich sehe im anderen also immer nur mich selbst und das heißt: mein Denken. Wir können das erweitern und festhalten: die ganze Welt funktioniert wie ein Spiegel. Sie sehen darin immer nur sich selbst: Aggression, wenn Sie aggressiv sind. Friede, wenn Sie friedlich sind.
Wir - Sie und ich - machen die Welt mit unserem Denken.
Was tun wir aber? Um zu wissen, wer wir sind oder welches Potential unsere Mitarbeiter haben, gehen wir hin und lassen uns oder unsere Mitarbeiter analysieren! Dahinter steckt wieder die Müllhaufen-Idee von der objektiven Welt. Es gibt keinen objektiven Menschen. Wiederholen wir es nochmals:
Sie sind das, was Sie von sich denken. Punkt. Ihre Mitarbeiter sind das, was Sie von ihnen denken. Punkt.
Ihre Kunden sind das, was Sie von ihnen denken. Punkt.
Entscheiden Sie selbst, was Sie von sich oder von Ihren Mitarbeitern denken wollen. Aber übernehmen Sie dann auch die Verantwortung für das, was Sie denken.
Wenn Sie das wissen, dann können Sie sich alle Analysen sparen. Das ist ökonomisch, denn es spart Zeit und Geld. Die Welt, der Kosmos, ist unvorstellbar ökonomisch organisiert. Nur der Mensch hat es fertiggebracht, die Sache unvorstellbar zu verkomplizieren. Zum Glück sind die Schwierigkeiten langsam dermaßen angewachsen, daß wir früher oder später zu neuen Erkenntnissen kommen müssen, falls wir hier überleben wollen. Sollten wir hier nicht überleben, dann ist es auch kein Unglück, da wir wissen, daß der Tod nicht existiert.
Jetzt wissen Sie, wie die Welt funktioniert. Mit Ihrem Denken verändern Sie die Welt. Das gibt Ihnen eine unvorstellbare Macht. Machen Sie damit, was Sie wollen; dank Ihrem freien Willen.
Und ja Al-chidr, dieses Prinzip ist durchaus göttlich!
Nur das kranke EGO, wird dies nicht im Bewusstsein wahrnehmen können, weil er sich vom Potential des freien Willen -ein Geschenk der unbedingten Liebe (Gott)- sich zu diesem entschieden hat, aber er hat ja die Möglichkeit, sich anders zu entscheiden, er selbst und niemand anders, wird ihm diese Entscheidung nehmen können...
Ich weiss, dass ich nichts weiss (sokrates)