@DalaiLotta Was für eine Tragödie.
Ich erinnere mich tatsächlich erst jetzt an diese Ärztin. Sie war eine der ersten Ärztnnen im deutsprachigen Raum ( bzw die einzige mir bekannte) die bereits im ersten Coronaherbst auf ein Asthmaspray verwiesen hat.
Das war noch vor ihrer Praxiseröffnung.
Das hat sie lt eigener Veröffentlichungen hundert wenn nicht tausendfach verordnet für Patienten im Frühstadium der Erkrankung.
Sie fühlte sich damals nicht gehört als junge Allgemeinmedizinerin. Obwohl sie ihrer Darstellung nach gute Ergebnisse erzielte, was den Verlauf betraf.
Sie beklagte damals die Männer dominierte Wissenschaft, die Ärzt*innen wie sie einfach ignorieren. Sie war bereits sehr früh sehr aktiv was den Einsatz rund um die Pandemie betraf. Also auch als Ärztin außer Haus im Dienste am erkrankten Patienten. Sie wurde damals tatsächlich x Fach interviewt , selbst von RTL und überall zitiert und nannte es selbst " ihre 15 Minuten Ruhm", die sie mit Sicherheit nicht anstrebte.
Sie erwähnte das damals um frustriert und ernüchtert feststellen zu müssen, dass die Wissenschaft bestimmt eher auf einen älteren männlichen Kollegen reagiert hätte, als auf sie.
Das war eine Menge mediale Aufmerksamkeit damals. Sie hat gekämpft wie eine Löwin. Eine so junge Ärztin, die eigentlich ( was man ihren älteren Twitter Beiträgen entnehmen konnte) Notdienste damals geschoben hat ohne Ende an und mit Coronapatienten.
Da hat jemand seine Berufung sehr sehr ernst genommen. Zwischendurch hat sie getwittert non stop und ist auf Fragen eingegangen. Ähnlich unserem Herrn Lauterbach quasi ein zweites Leben in den Medien und auf Twitter.
Und das als Einzelkämpfer. Logisch, dass da schon Ernüchterung und Erschöpfung ihren Anfang hatten. Zusätzlich als Bonus bringt solche unerwartete Aufmerksamkeit leider heutzutage den anonymen Stänker Mob in Aktion.
Das ist ihr passiert. Das scheint heutzutage der Preis zu sein, wenn jemand nicht nur Dienst nach Plan schiebt, sondern weiter geht und eine Person des öffentlichen Interesses wird.
Nachdem die Bedrohungen tatsächlich immer realer wurden, musste bzw hat sie auf eigene Kosten Sicherheitsvorkehrungen wie Wachdienst, Panikknöpfe, Sicherheitsschleuse usw finanziert. Unglaublich und aus eigener Tasche. Ein panikroom? Da kommen einem Gedanken an den gleichnamigen Film.
Logisch, dass das was sie geleistet hat an vielen Fronten, auf Dauer nicht zu stemmen ist. Deshalb wollte sie bzw erzählte sie, dass sie einen privatkonkurs anmelden muss.
Das erinnert wirklich an irgendwelche Szenarien vor US amerikanischen Abtreibungskliniken. Von Bedrohung bis sogar Tötungsdelikten war da in den USA schon alles dabei, von den Gegnern .
Wenn eine einzel Person so einen aufopfernden Kampf führen muss im Dienst am Patienten, bedroht und dadurch beinahe finanziell ruiniert. Das ist wirklich haarsträubend. Die Verursacher der Situation der Ärztin scheinen ja auch hier in Deutschland Ihren Ausgangspunkt zu haben. Das wird man noch ermitteln heißt es.
Bleibt zu hoffen, dass durch dieses traurige Beispiel, zuständige Behörden mehr sensibiliert werden.
Dieser Bereich anonym und Bedrohung scheint immer noch ein vernachlässigter Bereich zu sein. Wer einmal im Leben echtes böses Mobbing, stalking oder ähnliches wie großen viralen shitstorm erlebt hat, wird sich die Notlage und Verzweiflung dieser jungen Ärztin wenigstens ansatzweise vorstellen können.
Ich erinnere mich an den französischen Telecom Manager der verurteilt wurde, weil er indirekt etliche Mitarbeiter in den Tod getrieben hat, durch seine perfiden Methoden der Personalführung . Es ist also möglich kausale Zusammenhänge zwischen Verursachern Auslösern solcher extrem belastenden Lebens und arbeitssituationen zu ermitteln.