Politik und Sport: Türkische Spieler salutieren

Es gab schon öfters negative Schlagzeilen im Zusammenhang mit internationalen Spielen, an denen türkische Teams beteiligt waren.


WM-Qualifikation für die WM 2006:

Nach dem Ausscheiden der Türkei gegen die Schweiz im entscheidenden Spiel in Istanbul
setzte es Prügel für Schweizer Spieler.
Schon nach der Ankunft, wurde das Team stundenlang am Istanbuler Flughafen festgesetzt.


https://www.spiegel.de/sport/fussball/tuerkische-zeitungen-schweizer-war-der-ausloeser-a-385444.html

HSV-Profi Raphael Wicky sprach auf der Internetseite des Fußball-Bundesligisten von "untragbaren" Zuständen. "Es war unfassbar. Türkische Spieler und Ordnungskräfte haben auf uns eingeprügelt. Ich habe Schläge gegen den Kopf und in den Rücken bekommen", berichtet der Mittelfeldspieler. Hamit und Halil Altintop, die türkischen Spieler von Schalke 04 und dem 1. FC Kaiserslautern, hätten ihn in die Mitte genommen und gegen Mitspieler verteidigt. "Wenn die beiden nicht gewesen wären, dann Gute Nacht...", erklärte der Schweizer.

Wickys Mannschaftskamerad Benjamin Huggel sei im Kabinengang gestürzt und "alle sind über ihn getrampelt", sagte Wicky. Stephane Grichting wurde nach einem Tritt in den Genitalbereich ins Krankenhaus gebracht. "Ich kann nicht glauben, dass die Spieler ihre Gegner verfolgen und auf sie einschlagen", sagte der 28-Jährige entsetzt. Die Mannschaft habe sich zwei Stunden in der Kabine eingeschlossen. "Von da aus habe ich einige Telefonate geführt. Ich wollte meinen Eltern und meinen Freunden sagen, was sich gerade abspielt und dass ich in Sicherheit bin. Später wurden wir dann mit Polizeischutz ins Hotel gebracht."

Wicky berichtete auf der Webseite auch von Schikanen, die das Nationalteam schon bei der Einreise erfahren hätte. "Wir mussten drei Stunden aufs Gepäck warten und wurden mit Steinen, Eiern und Milchtüten beworfen", berichtete Wicky.

Qualifikation für die EM 2020:
Türkische Nationalmannschaft erfährt jetzt ähnliche Behandlung auf dem Flughafen Keflavik auf Island. Wo man das türkische Team stundenlang filzt und kontrolliert.

http://www.lessentiel.lu/de/sport/story/turkei-nach-schikane-am-flughafen-verargert-17750106

Europa-League Spiel Basaksehir Istanbul (Heimatverein von Erdogan) gegen B. Mönchengladbach 10/2019:
BMG - Fans werden von türkischer Polizei drangsaliert. Fahnen mit christlichen Symbolen (Stadtwappen von MG) werden abgenommen.

https://www.focus.de/sport/fussball/championsleague/istanbul-champions-league-finale-2020-fan-eklat-bei-gladbach-spiel_id_11210993.html

Die Türkei für 20 Jahre für Int. Spiele sperren , die lernen nie

borabora schrieb:Ist doch nichts schlechtes oder negatives, wenn sich Jemand mit seinem Heimatland indentifiziert?

Sobald sie der Vernunft und dem Dasein als mündiges Individuum im Wege steht schon und das ist an irgendeinem Punkt immer der Fall. Gerade Deutschland und die Türkei sind Beispiele für besonders toxische National-Narrative.

borabora schrieb:Das habe ich nicht heraus gelesen.

Das war auch eine Frage und keine Analyse.

@paranomal
Wenn jemand sagt, er identifiziert sich mit seiner Herkunft, heisst das dich nicht, dass man dieses über die eigene Persönlichkeit stellt. Man hat halt eben Wurzeln das ist ja auch gut so. Dadurch stellt man sich ja nicht über andere.
Das salutieren in dem Fall der türkischen Spieler (es sind ja nicht alle) hingegen symbolisiert Solidarität mit etwas, das vielen Menschen Leid bringt. Und das widerspricht jedem Sportsgeist.

abberline schrieb:Wenn jemand sagt, er identifiziert sich mit seiner Herkunft, heisst das dich nicht, dass man dieses über die eigene Persönlichkeit stellt.

Um diese Personen ging es aber, weshalb ich "ungebrochener Identifikation" schrieb.

abberline schrieb:Das salutieren in dem Fall der türkischen Spieler (es sind ja nicht alle) hingegen symbolisiert Solidarität mit etwas, das vielen Menschen Leid bringt.

Da sind wir uns einig.

abberline schrieb:Man hat halt eben Wurzeln das ist ja auch gut so. Dadurch stellt man sich ja nicht über andere.

In diesem Satz wird Nationalität aber wieder zur angeborenen Wesenseigenschaft verklärt.

@paranomal
Nicht die Nationalität an sich, aber die Bräuche, Traditionen, Werte, das Umfeld... das alles kann durchaus auch wesensprägend sein. Natürlich. Betonung auf kann. Wenn jemand sich absolut nicht darauf einlassen will, ist das ja auch ok
Wird jetzt aber OT

abberline schrieb:Nicht die Nationalität an sich,

Ja da hast du es ja schon. Mit geht es ja gerade um diesen abstrakten Aspekt der scheinbaren Äquivalenz. Aber hier wird es jetzt tatsächlich OT.

Cass schrieb:WM-Qualifikation für die WM 2006:

Das ist ja kaum zu glauben! Höre ich zum ersten Mal. Hatte das nicht irgendwelche Konsequenzen?
Wenn so etwas vorfällt, sollte die Nationalmannschaft des entsprechenden Landes für mehrere Jahre komplett für Länderspiele gesperrt werden!

Wenn UEFA, FIFA und alle anderen Verantwortlichen damals aber "gnädig" darüber hinweg gesehen haben, warum dann der Aufstand wegen Salutierens?

als ich noch vor einigen wochen in nordzypern joggen war, habe ich im vorbei laufen auch vor den soldaten salutiert..

das verhalten der trk spieler sollte man nicht so ernst nehmen.. die haben doch ehe keine ahnung was sie da machen.

wahrscheinlich waren sie gehypt wegen dem sieg und dem unentschieden gegen den goliath frankreich und dachten sich alles geil wir sind die besten :D