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Was haltet ihr von einem Mietendeckel in (Groß)städten?

109 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wohnen, Miete, Vermieter ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Was haltet ihr von einem Mietendeckel in (Groß)städten?

12.07.2023 um 10:47
@Reineke

Das Problem, was das Erbbaurecht wiederum unattraktiv macht, ist dass die Immobilie dadurch als Sicherheit für Kreidtverträge fasst völlig ausfällt. Der Preis ist zwar geringer, dafür muss er meist fast vollständig aus Eigenmitteln erbracht werden, was als Hürde uU schwerer wiegen kann, als ein KP von 100.000 Euro mehr.

eEs gibt aber Nutzungsformen, bei denen Erbbaurecht Sinn haben kann.


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12.07.2023 um 11:01
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Dabei bleibt aber regelmäßig etwas Anderes unberücksichtigt. Während eine 4 köpfige Familie in den 70er Jahren 4Zi KDB 72 qm gesucht und gefunden hatte, sollen es dann heute für die gleiche Personengruppe 120qm mit jeweils einem Palast für jeden Sprössling sein. Das kann auch als Anteil am Einkommen nicht das Gleiche kosten.

Der aktuelle E Klasse Kombi kostet ja auch weder in absoluten Zahlen noch in Anteilen vom Einkommen das Gleiche wie in den 70er Jahren der Käfer mit ohne alles.
Angebot und Nachfrage. Was in 1970 angefragt wurde muss nicht das sein was heute gefragt ist.


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12.07.2023 um 11:03
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Jo und dann wundert man sich anschließend, dass bestimmte Fachkräfte aus schlecht bezahlten Berufsgruppen fehlen, weil sie weit weg auf dem Land wohnen müssen. Der Markt regelt gar nichts, er stiftet nur Chaos.
Was hat der Vermieter einer Wohnung mit einem Arbeitgeber gemeinsam? Nichts, außer dass sie die klassische Klassenfeinde für den kommunistischen Profiumverteiler sind...


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12.07.2023 um 11:10
Zitat von ReinekeReineke schrieb:sofern der Vermieter nicht jedes Jahr die Miete erhöht. Gibt ja tatsächlich noch soziale Vermieter, die haben teilweise seit 10 Jahren keine Erhöhung gemacht oder wenn, dann nur sehr moderat.
Manchmal ist der Vermieter gezwungen seine Mieter zu erhöhen da er sonst das Haus verliert/Pleite geht. MMn hat das nicht immer was mit sozial oder unsozial zu tun. Es ist oftmal in Ballungsgebieten mein MUSS.
Zitat von ReinekeReineke schrieb:Das Einzige, was hilft, ist mehr Neubau. Da wo Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht sind, sind Vermietern durch den Markt Grenzen gesetzt. Leider sind die städtischen Grundstücke oft so teuer, dass zusammen mit den hohen Baukosten am Ende keine sozialverträgliche Miete mehr bei rauskommen kann.
richtig. Baukosten,Baunebenkosten, Sonstige Auflagen, alles verteuert den Bau und somit die Miete.


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12.07.2023 um 11:12
@gagitsch
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Angebot und Nachfrage. Was in 1970 angefragt wurde muss nicht das sein was heute gefragt ist.
Nur kann ich nicht das Produkt von heute zum Preis eines gar nicht vergleichbaren Produktes vor 50 Jahren erwarten.
Wenn man die Mentalität 'My home is my castle' hat, muss man eben auch ein castle bezahlen und keinen Streugutkasten.

Und wenn man eine hohen Anspruch hat, der Preis aber zu hoch erscheint, muss man vielleicht nicht nur 'mimimi Enteignungen, die pösen Vermieter, werft sie zu Poden' rufen, sondern vielleicht mal die eigenen Ansprüche überdenken.


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12.07.2023 um 11:16
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Nur kann ich nicht das Produkt von heute zum Preis eines gar nicht vergleichbaren Produktes vor 50 Jahren erwarten.
Wenn man die Mentalität 'My home is my castle' hat, muss man eben auch ein castle bezahlen und keinen Streugutkasten.

Und wenn man eine hohen Anspruch hat, der Preis aber zu hoch erscheint, muss man vielleicht nicht nur 'mimimi Enteignungen, die pösen Vermieter, werft sie zu Poden' rufen, sondern vielleicht mal die eigenen Ansprüche überdenken.
Ja. Die Gebäude werden immer besser, dementsprechend teurer. Egal ob Sanierung oder Neubau, die Ansprüche steigen, der Preis steigt. Ein Mietdeckel ist moralisch ggf super, aber völlig unpraktikabel.

Da reden wir beide in die selbe Richtung. 100%


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12.07.2023 um 11:34
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Nur kann ich nicht das Produkt von heute zum Preis eines gar nicht vergleichbaren Produktes vor 50 Jahren erwarten.
Wenn man die Mentalität 'My home is my castle' hat, muss man eben auch ein castle bezahlen und keinen Streugutkasten.

Und wenn man eine hohen Anspruch hat, der Preis aber zu hoch erscheint, muss man vielleicht nicht nur 'mimimi Enteignungen, die pösen Vermieter, werft sie zu Poden' rufen, sondern vielleicht mal die eigenen Ansprüche überdenken.
Na gut, was heißt hoch...
Ich wohne gerade in einem Plattennbau, der in den 70er oder 80er Jahren in der DDR gebaut worden ist und ich kann hier nur sagen, dass das alles, was den Schallschutz betrifft, eine absolue Katastrophe ist.
Ich höre hier teilweise jeden Schritt und jeden Gegenstand, den meine Nachbarn abstellen und oftmals auch die langen Gespräche, die sie die ganze Nacht durch führen, weil sie grundsätzlich sehr laute Menschen sind.

Was viele Menschen wollen, ist kein Luxus, sondern zumindest Mittelmäßigkeit durch Neubau mit aktuellen Schallschutzbestimmungen beispielsweise, weil hier in der Vergangenheit oftmals noch nichtmal Mittelmäßigkeit erreicht worden ist.
Ganz genau, "My home is my castle" und da sollte der Sonntag, an dem alle Nachbarn zu Hause sind, nicht der anstrengendste Tag der Woche sein. Hier in Berlin brauchen wir, vor allem im Osten Neubau, Neubau, Neubau nach neuesten Bauvorschriften(und das imo nicht nur wegen dem mangelnden Wohnraum) undzwar massenhaft, wie gesagt vor allem im Osten mit den ganzen billig hochgezogenen Häusern.

Und warum reden wir überhaupt über einen Mietendeckel, das hat doch schon hier in Berlin nicht geklappt, warum sollte das woanders funktionieren? Notfalls wird das eben auch woanders per Gesetz einkassiert und das wars.


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12.07.2023 um 11:41
@Redan
Zitat von RedanRedan schrieb:Und warum reden wir überhaupt über einen Mietendeckel, das hat doch schon hier in Berlin nicht geklappt, warum sollte das woanders funktionieren? Notfalls wird das eben auch woanders per Gesetz einkassiert und das wars.
In Berlin wurde ja nicht ein Mietendeckel als Konstrukt als nicht verfassungsgemäß bewertet, sondern die Einhornzüchter, die ihn verbrochen hatten, wurden als dafür gar nicht berechtigt bezeichnet.

Ansonsten reden wir darüber, weil manche gerne darüber fantasieren.

Insgesamt kann es natürlich keinen Sinn haben, einem System (Wohnungsmarkt), das dringed jede Menge Investoren benötigt, jede Möglichkeit, einen Gewinn zu machen, vorab zu nehmen. Damit kommt nicht mehr, sondern sehr viel weniger Geld ins System. Wie wunderbar der öffentliche Wohnungsbau klappt, sehen wir an den Zahlen und beispielhaft am BER.


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12.07.2023 um 12:00
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:In Berlin wurde ja nicht ein Mietendeckel als Konstrukt als nicht verfassungsgemäß bewertet, sondern die Einhornzüchter, die ihn verbrochen hatten, wurden als dafür gar nicht berechtigt bezeichnet.

Ansonsten reden wir darüber, weil manche gerne darüber fantasieren.

Insgesamt kann es natürlich keinen Sinn haben, einem System (Wohnungsmarkt), das dringed jede Menge Investoren benötigt, jede Möglichkeit, einen Gewinn zu machen, vorab zu nehmen. Damit kommt nicht mehr, sondern sehr viel weniger Geld ins System. Wie wunderbar der öffentliche Wohnungsbau klappt, sehen wir an den Zahlen und beispielhaft am BER.
Dann muss man eben nachfragen, warum es diejenigen, die dazu berechtigt gewesen wären, nicht getan haben.
Weil es grundsätzlich keinen Sinn macht oder aus Eigennutz?
Scheinbar ist wohl ersteres der Fall und damit ist das Thema doch eigentlich durch, oder?

Ich wollte jedenfalls einfach mal erwähnen, dass die Sache mit dem Anspruch nicht so einfach ist, wie du es dargestellt hast, vor allem in der ehemaligen DDR und oftmals auch in Altbauten im allgemeinen, gibt es des öfteren Probleme, die unter Umständen auf Dauer gesundheitsschädlich sein können, wie eben beispielsweise mangelnder Schallschutz bei lauter Nachbarschaft, das hat dann auch nichts mit zu hohen Ansprüchen zu tun, sondern mit Selbstschutz, nur, wenn eben keine Alternativen frei sind, sind eben keine frei.
Ich würde auch lieber in ein eigenes Haus ziehen, nur ist das hier nunmal zu teuer, für beinahe alle Menschen, die ich privat kenne.

Bei all dem Gemecker über die CDU hier, hoffe ich doch, dass man sich dennoch endgültig von den naiven Mietendeckel-Träumereien der ehemaligen Berliner RRG-Koalition verabschiedet hat(verlorene Jahre, in denen hier nichts passiert ist, zum kotzen...) und wir grundsätzlich, leider mal wieder, als mahnendes Beispiel dienen.


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12.07.2023 um 12:18
Zitat von RedanRedan schrieb:Ich wohne gerade in einem Plattennbau, der in den 70er oder 80er Jahren in der DDR gebaut worden ist und ich kann hier nur sagen, dass das alles, was den Schallschutz betrifft, eine absolue Katastrophe ist.
Das liegt ja an der Bauweise nicht an gesetzlichen Vorgaben. Aber die Nachteile sind bekannt und können zumindest teilweise behoben werden.
Zitat von RedanRedan schrieb:Was viele Menschen wollen, ist kein Luxus, sondern zumindest Mittelmäßigkeit durch Neubau mit aktuellen Schallschutzbestimmungen beispielsweise, weil hier in der Vergangenheit oftmals noch nichtmal Mittelmäßigkeit erreicht worden ist.
Ja stimme ich voll zu, nur was ist mittelmäßig? der Standart ändert sich ja auch zeitgleich mit der Entwicklung und entsprechenden Neubauten
Zitat von RedanRedan schrieb:Und warum reden wir überhaupt über einen Mietendeckel, das hat doch schon hier in Berlin nicht geklappt, warum sollte das woanders funktionieren? Notfalls wird das eben auch woanders per Gesetz einkassiert und das wars.
Es gibt überregional in sehr viele Städte, Gemeinde und Kreisen einen Mietespiegel als Basis für Mieterhöhungen, dies seit Jahren und Jahrzehnten zu Teilen. Nun betrifft dies aber nicht den Neubau zum einen, und lässt weiterhin dennoch nötige Mieterhöungen zu bis zu 20% über diesen Mietenspiegel.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Insgesamt kann es natürlich keinen Sinn haben, einem System (Wohnungsmarkt), das dringed jede Menge Investoren benötigt, jede Möglichkeit, einen Gewinn zu machen, vorab zu nehmen. Damit kommt nicht mehr, sondern sehr viel weniger Geld ins System. Wie wunderbar der öffentliche Wohnungsbau klappt, sehen wir an den Zahlen und beispielhaft am BER.
Ja :), Das Problem ist ja nicht das wollen, sondern das können. Berlni zum Beispiel tönt seit Jahren was es alles tun will, aber die Last wird auf private Investoren abgewellst die dann nur soziale Mieten nehmen sollen und dafür ins finazielle Minus gehen müssten. Daher bricht der Neubaumarkt unteranderem ein(Auch wegen Materialen udn Fachkräftemangel).
Zitat von RedanRedan schrieb:Dann muss man eben nachfragen, warum es diejenigen, die dazu berechtigt gewesen wären, nicht getan haben.
Weil es grundsätzlich keinen Sinn macht oder aus Eigennutz?
Politik! Es war da auch das Ziel dabei Bewohner zufrieden zu stellen ohne die Realität darzustellen, das es alles nicht klappen kann.


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12.07.2023 um 12:29
Zitat von RedanRedan schrieb:Ich wollte jedenfalls einfach mal erwähnen, dass die Sache mit dem Anspruch nicht so einfach ist, wie du es dargestellt hast, vor allem in der ehemaligen DDR und oftmals auch in Altbauten im allgemeinen, gibt es des öfteren Probleme, die unter Umständen auf Dauer gesundheitsschädlich sein können, wie eben beispielsweise mangelnder Schallschutz bei lauter Nachbarschaft, das hat dann auch nichts mit zu hohen Ansprüchen zu tun, sondern mit Selbstschutz, nur, wenn eben keine Alternativen frei sind, sind eben keine frei.
@Redan

Das will ich gar nicht kleinreden, es sind oftmals regionale oder lokale Besonderheiten, die zu Problemen führen, die in gleicher Weise dann nicht bundesweit bestehen.

Mit dem Luxus Anspruch meinte ich mehr das Raumgreifende, dass nämlich die gleiche Familie, die vor 40 Jahren 75 qm bewohnt hätte, heute 105qm als Mindestmaß betrachtet, aber überrascht ist, dass es so teuer ist. Und dadurch reduizert sich die gesamtzahl an Wohnungen, wenn bei gebäudesanierungen aus 8 x 55qm lieber 4x 110qm gemacht werden.

Dazu kommt, dass viele Wohnungen auch über relativ wenige Räume verfügen, so dass sie trotz passabler Größe nicht familientauglich sind.

Ein zusätzliches Problem besteht meines Erachtens in Mieterrechten, die zum Teil einfach ausgeufert sind. Dazu gehört zB, dass man auch säumige Mieter kaum rausbekommt. Das ist für den Mietschuldner vielleicht schön, für den Wohnungssuchenden aber nicht, der auch deswegen besonders misstrauisch beäugt wird. Und manch ein älterer privater Vermieter nimmt dann lieber Leerstand in Kauf, als eine potenzielle Problemklientel in die Wohnung zu lassen.

Und natürlich belastet der gesamte Zuzug aus dem Ausland auch den Wohnungsmarkt. Da können die Menschen nichts dafür, wohl aber die Regierung, die so einen Zuzug wie dieses Jahr offenbar will, aber die 4 Großstädte an Wohnraum, die dafür erforderlich sind, gar nicht in Angriff nimmt.


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12.07.2023 um 12:36
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ein zusätzliches Problem besteht meines Erachtens in Mieterrechten, die zum Teil einfach ausgeufert sind. Dazu gehört zB, dass man auch säumige Mieter kaum rausbekommt. Das ist für den Mietschuldner vielleicht schön, für den Wohnungssuchenden aber nicht, der auch deswegen besonders misstrauisch beäugt wird. Und manch ein älterer privater Vermieter nimmt dann lieber Leerstand in Kauf, als eine potenzielle Problemklientel in die Wohnung zu lassen.
Gutes Argument, wobei ein guter Investor und Vermieter idR 2% Mietausfallwagnis mit einkaltuliert.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Und natürlich belastet der gesamte Zuzug aus dem Ausland auch den Wohnungsmarkt. Da können die Menschen nichts dafür, wohl aber die Regierung, die so einen Zuzug wie dieses Jahr offenbar will, aber die 4 Großstädte an Wohnraum, die dafür erforderlich sind, gar nicht in Angriff nimmt.
Zuzug gab es schon immer. Aber die Ziele sind zunehmend die Großstädte, das stimmt. Somit wird mehr Nachfrage erzeugt als Angebot existiert, ergo stigen die Preise acuh teilweise deswegen.


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Was haltet ihr von einem Mietendeckel in (Groß)städten?

12.07.2023 um 12:37
Zitat von RedanRedan schrieb:Hier in Berlin brauchen wir, vor allem im Osten Neubau, Neubau, Neubau nach neuesten Bauvorschriften(und das imo nicht nur wegen dem mangelnden Wohnraum) undzwar massenhaft, wie gesagt vor allem im Osten mit den ganzen billig hochgezogenen Häusern.
Das mit dem Brauchen sehe ich ein, viel wichtiger wäre für mich wenn Du schreibst wer das baut und finanziert?


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12.07.2023 um 13:53
Ist ein zweischneidiges Schwert.
Der Vermieter in mir sagt natürlich: bloß kein Mietendeckel. 6% sind natürlich geiler als 4% Jahresnettokaltrendite.
Der Mieter in mir sagt: okay, aktuell 14€ kalt, dafür zentrumsnah und recht neu. Wir können uns das leisten, aber die große Mehrheit hier in der Stadt? Wo sollen die Leute an der Kasse, die in der Stadtreinigung, die Einzelhandelskaufleute alle wohnen?
Und wo kommen wir, umweltpolitisch und städtebaulich hin, wenn die alle aus Kostengründen einpendeln müssen?
Noch mehr wertvolle Fläche versiegeln für dann subventionierte Parkhäuser statt Wohnraum?

Der freie Wohnmarkt ist eine feine Sache, krankt dann aber daran, dass das Einkommen, das in diesen Markt gesteckt werden muss, häufig nicht derart steigt, weil die Märkte, auf denen es erzielt wird, weniger "frei" sind.
Bestes Beispiel die Krankenpflege im TVöD, ein Jahr Nullrunde, dann +200€ + 5,5%. Wäre dieser Markt frei (mit all seinen Folgen) hätten Krankenpfleger ein deutlich höheres Gehalt und kein Problem mit Mieten in krankenhausnahen Vierteln.

Heißt also: man braucht irgendwelche, häufig schlechte, Kompromisse.
In jedem Fall braucht man aber mehr Wohnraum.
Oder muss halt politisch Anreize schaffen, dass mehr Menschen auf's Land ziehen, wo Wohnraum auch häufig leer steht.
Oder dass alte, alleinstehende Menschen relativ zu große Wohnungen für junge Familien freigeben, ohne danach finanziell gelackmeiert zu sein.


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Was haltet ihr von einem Mietendeckel in (Groß)städten?

12.07.2023 um 14:18
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Was hat der Vermieter einer Wohnung mit einem Arbeitgeber gemeinsam? Nichts...
Beide haben Profitabsichten, die sich aber nicht unbedingt ergänzen. Deshalb ist die Gesamtheit irgendwelcher privaten Profitabsichten auch kein geeigneter Steuermechanismus für eine Gesellschaft.


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Was haltet ihr von einem Mietendeckel in (Groß)städten?

12.07.2023 um 14:22
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Deshalb ist die Gesamtheit irgendwelcher privaten Profitabsichten auch kein geeigneter Steuermechanismus für eine Gesellschaft.
Tja, dann sollst Du sie nicht in der Form einbringen - somit war das Null Input.


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Was haltet ihr von einem Mietendeckel in (Groß)städten?

13.07.2023 um 12:32
Zitat von IlianIlian schrieb:Oder dass alte, alleinstehende Menschen relativ zu große Wohnungen für junge Familien freigeben, ohne danach finanziell gelackmeiert zu sein.
@Ilian

Das ist tatsächlich ein Ansatz. In Deutschland ist das im Moment leider kaum realistisch.

Ein älteres Paar, 3 Kinder lange aus dem Haus, aber gesegnet mit einem Mietvertrag von 1982, wird kaum eine kleinere schöne Mietwohnung finden, die nicht wesentlich teurer ist und gleichen Kündigungsschutz bietet.

Bei Eigentum sieht es noch finsterer aus. Jeder Wechsel führt dazu, dass man 1x die Grunderwerbssteuer zahlen muss plus extrem hohe Notarkosten. Das rechnet sich lange nicht, auch nicht, wenn man für die 20qm kleinere Immobilie weniger Energiekosten aufwenden muss.


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Was haltet ihr von einem Mietendeckel in (Groß)städten?

13.07.2023 um 13:20
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ein älteres Paar, 3 Kinder lange aus dem Haus, aber gesegnet mit einem Mietvertrag von 1982, wird kaum eine kleinere schöne Mietwohnung finden, die nicht wesentlich teurer ist und gleichen Kündigungsschutz bietet.

Bei Eigentum sieht es noch finsterer aus. Jeder Wechsel führt dazu, dass man 1x die Grunderwerbssteuer zahlen muss plus extrem hohe Notarkosten. Das rechnet sich lange nicht, auch nicht, wenn man für die 20qm kleinere Immobilie weniger Energiekosten aufwenden muss.
Über Umzugszwang und Ähnliches sollte man nicht anfangen nachzudenken. Dies ist rechtlich wie sozial und politisch sehr schwierig umzusetzen.


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Was haltet ihr von einem Mietendeckel in (Groß)städten?

13.07.2023 um 13:20
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ein älteres Paar, 3 Kinder lange aus dem Haus, aber gesegnet mit einem Mietvertrag von 1982, wird kaum eine kleinere schöne Mietwohnung finden, die nicht wesentlich teurer ist und gleichen Kündigungsschutz bietet.
Das klingt jetzt kalt aber hier waren dann die Vermieter in der Vergangenheit zu sozial und haben dadurch das Problem mitbedingt.
Wie will man's lösen?
Möglicherweise indem das ältere Paar einen Teil der neuen, viel höheren Miete der neuen Familie erhält? Schließlich profitiert ja auch der Vermieter, wenn er durch den Mieterwechsel von 7€ auf 12€ kalt erhöhen kann.
Ob das juristisch funktioniert bzw. ob man das gesetzlich irgendwie attraktiver machen könnte - Steuerbefreiung für paar Jahre im Gegenzug z.B. - keine Ahnung.
Oder Stärkung von Seniorenwohnanlagen, idealerweise nicht allzu große, sodass sich mehrere in der Stadt befinden und ein Umzug nicht in der Aufgabe des sozialen Umfelds resultierte. Da gibt es ja einige die dann mit Dienstleistern oder Pflegediensten kooperieren. Sowas kann ja auch attraktiv sein.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Bei Eigentum sieht es noch finsterer aus. Jeder Wechsel führt dazu, dass man 1x die Grunderwerbssteuer zahlen muss plus extrem hohe Notarkosten. Das rechnet sich lange nicht, auch nicht, wenn man für die 20qm kleinere Immobilie weniger Energiekosten aufwenden muss.
Jetzt wird ja zumindest schon über den Wegfall der Grunderwerbsteuer für Eigennutzer nachgedacht.
Warum man für einen Notar-Standardvertrag eine prozentuale Summe anstatt einer fixen Gebühr bezahlen muss kann eigentlich auch keiner logisch erklären.
Andererseits: mit zunehmendem Alter wird Eigentum doch immer unattraktiver. Schreitet der körperliche Verfall voran brauchst du für alles einen Dienstleister, das wird teuer, wenn das nicht die Familie machen kann. Haus und Hof meiner Oma z.B. halten nur noch die Schwiegersöhne in Schuss...
Hier kann ja auch ein Verkauf (beim Selbstnutzer immerhin steuerfrei) und ein anschließendes Mieten sinnvoll sein. Können sich viele nur nicht vorstellen. Müsste man evtl. auch irgendwie attraktiver machen.


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Was haltet ihr von einem Mietendeckel in (Groß)städten?

13.07.2023 um 13:24
Zitat von IlianIlian schrieb:Oder Stärkung von Seniorenwohnanlagen, idealerweise nicht allzu große, sodass sich mehrere in der Stadt befinden und ein Umzug nicht in der Aufgabe des sozialen Umfelds resultierte. Da gibt es ja einige die dann mit Dienstleistern oder Pflegediensten kooperieren. Sowas kann ja auch attraktiv sein.
Diese müssen dann halt auch gebaut werden, das kostet Geld und somit muss auch das re-finanziert werden. Gleichzeitig will nicht jeder in so eine Anlage und seine geliebte Wohung verlassen.
Zitat von IlianIlian schrieb:Warum man für einen Notar-Standardvertrag eine prozentuale Summe anstatt einer fixen Gebühr bezahlen muss kann eigentlich auch keiner logisch erklären.
ganze einfach! die HoaI ist für Notare bindent, damit dies nicht bestochen werden können und undgleiche oder unfaire Verträge schreiben weil einer mehr bezahlt. Diese Regelung halte ich für überaus sinnvoll.


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