Seerepublik Venedig

passato schrieb:Dann die Wikinger von Grönland aus, blieben aber nur sehr kurz.

Gibt es Beweise ?

EgonZwei schrieb:Gibt es Beweise ?

Ja.



(sorry, aber noch nie von L'anse aux meadows gehört?)

https://www.cbc.ca/kidscbc2/the-feed/newfoundlands-first-viking-settlement-lanse-aux-meadows

@passato
Vielen Dank werde mir gerne durchlesen 👋😀

@passato
Ich bin nur von meinen Erfahrungen auf der Ostsee auf einem ca. 70 Meter langem KSS ausgegangen. Aber die Winterpause erklärt ja alles. Trotzdem bin ich der Meinung dass man mit Glück, zur richtigen Jahreszeit rüber kommt. Hatten die Phoenizier nicht auch eine Art Galeere?
Aber das war nur ein Nebeneinwurf. Ich denke wenn sie das gewollt hätten, hätten sie seetuechtiger Schiffe gebaut oder bauen lassen.
Schlechte geographische Lage und politische Situation sind mir da einleuchtender als fehlende Schiffe.

Williamschrist schrieb:Trotzdem bin ich der Meinung dass man mit Glück, zur richtigen Jahreszeit rüber kommt

ok, das stimmt natürlich, wenn man den Butterbrotstoern fährt (nach Süden bis die Butter schmilzt und dann rechts abbiegen) kommt man mit so gut wie allem rüber was schwimmt. Die Ra von Heyerdahl war ja auch nur ein Papyrusboot.

Aber so richtig für alle Bedingungen im Atlantik gewappnet waren die Mittelmeerschiffe eben nicht. Den regulären Silbertransport den die Spanier betrieben haben, hätten sie mit denen nicht aufrechterhalten können, denn wen man zurück nach Europa will, muss man ja viel weiter nördlich, ca. auf Höhe der Azoren fahren, und da ist es schon erheblich rauher als im Passat rüber in die Karibik.

GALEA ist im (nichtklassischen) Latein tatsächlich die Galeere: https://en.wiktionary.org/wiki/galley
Das /r/ von GALERA gehört da gar nicht hin, sondern ist hyperkorrekt gesetzt, da die Genuesen ja MAE sagen (statt MARE) oder OA (statt ORA).
Man weiß es nicht genau, aber Wikipedia: Joan Coromines hielt Kolumbus mit guten Gründen für einen getauften jüdischen Genuesen. Genua war zwar nicht so bedeutend wie Venedig, aber immerhin auch eine große Seefahrernation, den Spaniern und Katalanen sicher anfangs haushoch überlegen.

Williamschrist schrieb:Hatten die Phoenizier nicht auch eine Art Galeere?
Aber das war nur ein Nebeneinwurf. Ich denke wenn sie das gewollt hätten, hätten sie seetuechtiger Schiffe gebaut oder bauen lassen.

passato schrieb:Aber so richtig für alle Bedingungen im Atlantik gewappnet waren die Mittelmeerschiffe eben nicht. Den regulären Silbertransport den die Spanier betrieben haben, hätten sie mit denen nicht aufrechterhalten können

Es hat ja noch unter dem Venezianer Giovanni Caboto, der 1497 unter englischer Flagge den Atlantik überquerte und Neufundland (neu)entdeckte,einen zweiten Versuch gegeben einen Westweg nach Indien zu finden.
Sein Schiff war die Karavelle "Mathew", wobei 100% klar ist es nicht ob es eine Karavelle war und ob dieses Schiff in England gebaut wurde.
Die hochseetüchtigsten Schiffe waren damals aber wohl die Karavellen.
Wikipedia: Giovanni Caboto
Wikipedia: Matthew (ship)

Williamschrist schrieb:Schlechte geographische Lage und politische Situation sind mir da einleuchtender als fehlende Schiffe.

Der Vertrag von Tordesillas verbot quasi allen Christen, mit Ausnahme der Spanier und der Portugiesen, Entdeckungsfahren. Der Vertrag hatte den Segen des Papstes.
Schon alleine deshalb kamen für die Venezianer keine Entdeckungsfahrten über den Atlantik in Frage, denn das hätte den Papst verärgert.

parabol schrieb:Der Vertrag von Tordesillas verbot quasi allen Christen, mit Ausnahme der Spanier und der Portugiesen, Entdeckungsfahren. Der Vertrag hatte den Segen des Papstes.
Schon alleine deshalb kamen für die Venezianer keine Entdeckungsfahrten über den Atlantik in Frage, denn das hätte den Papst verärgert

Das stimmt zwar, aber ich glaube die Kausalität war andersherum.

Es hat sich nämlich zunächst niemand anderes für diese Entdeckungsfahrten interessiert ausser Spanien und Portugal, bzw. hätte sie sich leisten können.

In Portugal war es Heinrich der Seefahrer der sukkzessive über Jahrzehnte die Entdeckung von Afrikas Küste vorangetrieben hat, und Spanien konnte erst in das 'Endeckungsgeschäft' einsteigen nachdem sie die Mauren aus Europa rausgeschmissen hatten, vorher waren da zu viele Resourcen gebunden. Kolumbus hatte sich ja vorher die Schuhsohlen abgelaufen um einen Sponsor für die Reise zu finden aber niemand wollte die enorme Investition und das Risiko eingehen.

Daher sehe ich den Papst hier einfach als neutralen 'Schiedsrichter', um einen mölglichen Interessenkonflikt der beiden einzigen globalen Seefahrernationen zu dieser Zeit zu vermeiden. Das war im Grunde genommen sehr klug, Portugal und Spanien haben ihn ja selber angefordert um eine klare Regelung zu schaffen, und die Linie wurde ja sogar später noch auf Antrag von Portugal ein Stück nach Westen verschoben.

@parabol
Obwohl ich mich sehr für diese Sachen interessiere, war mir dieser Caboto noch nicht untergekommen.
Was den Vertrag angeht, erscheint mir das von Passat geschriebene Plausibel. Wäre ja sonst "gemein" gegenüber den anderen Ländern.

Mal ein Fakt zum Wissen!
Es haben tatsächlich Galeeren den Atlantik überquert. Sie würden aber nicht gerudert, da es unmöglich gewesen waere die Ruderer mit Wasser zu versorgen. Fuer die Ueber fährt würde am Heck ein Dritter Mast angebracht.

Bei der Eroberung der Azoren, kamen aber tatsächlich gerudert Galeeren zum Einsatz. Jene ließen die Segler weit hinter sich.

Die letzten Galeeren schlachten fanden wohl Mitte des 19. Jh. auf der Ostsee statt.
Ein Foto der letzten russischen Galeere von 1888 existiert noch.