"Messerattacke in London: Attentäter pflegte Kontakte zu Hasspredigern,
Von dem barbarischen Mord in London distanzieren sich die Muhajiroun-Köpfe Bakri Mohammed und Choudary nicht, im Gegenteil, sie lobten die Tat ihres Schützlings: "Wir konnten sehen, dass er sehr mutig war", urteilte Bakri Mohammed aus seinem libanesischen Exil. Eine solche Tat könne im Islam gerechtfertigt sein. Das Mordopfer sei kein Zivilist gewesen, "sondern einen Mann aus dem Militär". Choudary sagte, er heiße Adebolajos Gewalttat nicht gut. Aber: "Einige Mitglieder der muslimischen Gemeinschaft kämpfen dafür, sich Gehör zu verschaffen. Er hat Blut sprechen lassen.""
http://www.spiegel.de/politik/ausland/attentaeter-von-london-hatte-kontakt-zu-hasspredigern-a-901746.htmlNichts neues soweit, dass es sektenmässigen Auswüchsen gelingt, Anhänger zu gewinnen. Sind immer noch Minderheiten innerhalb einer Religion.
Was mich erschreckt, ist,
dass diese Minderheiten anscheinend soviel Macht besitzen und Angst verbreiten,
dass sie die grosse Mehrheit oder diejenigen davon,
die sich öffentlich distanzieren oder an Kundgebungen teilnehmen wollen,
erfolgreich einschüchtern und bedrohen.
"Attentat in London Verschüchtert sind die Friedfertigen
..
Für die Menschen hier ist er ein Held“
Das Verhalten von Choudary - auch er wurde in Großbritannien geboren - überschattete am Donnerstag die wohlklingende Versicherung des britischen Premierministers, dass der Mord das britische Volk nicht spalten könne und alle gesellschaftlichen Gruppen in ihrer Verurteilung des Terrorattentats vereint seien. Mit fast aufreizender Gelassenheit saß Choudary im Fernsehstudio der BBC und weigerte sich, die Tat als grauenhaft zu bezeichnen. Stattdessen rechtfertigte er die „Gründe“ für den Mord und stellte der Verstümmelung des jungen Soldaten das Leid der Muslime in Kriegsgebieten sowie im Lager Guantánamo gegenüber. Unter dem Widerspruch zweier muslimischer Diskussionspartner behauptete er, dass diese Sicht von der Mehrheit seiner Glaubensbrüder geteilt würde.
Ins gleiche Horn blies Omar Bakri Mohammed, der aus dem Exil in Beirut dem britischen „Independent“ ein Interview gab. Der Extremist, dem seit Jahren die Rückreise nach Großbritannien verweigert wird, erinnerte sich an Adebolajo und nannte dessen Tat „sehr mutig“. Im Islam, argumentierte der Prediger, sei die Tat zu rechtfertigen, weil „Abdullah“ - so Adebolajos selbstgewählter Name - keine Zivilisten, sondern einen Soldaten angegriffen habe. „Für die Menschen hier ist er ein Held.“
Es ist schwer zu sagen, wie viele der fast drei Millionen Muslime im Vereinigten Königreich derartige Sätze unterschreiben würden. Die offiziellen Vertreter der islamischen Gemeinden haben den Mord in scharfen Worten verurteilt. Julie Siddiqui von der „Islamic Society of Britain“ sagte, die Tat habe die muslimische Gemeinschaft so „angewidert“ wie jeden anderen im Land. Es gebe nicht die geringste Rechtfertigung.
Ähnlich äußerte sich andere Vertreter und sprachen den Mördern das Recht ab, im Namen des Islam zu handeln.
Doch der große Aufschrei unter Muslimen bleibt aus, wohl auch aus Angst vor Reaktionen aus der eigenen Gemeinschaft. Als einige Muslime im Zentrum Londons spontan für die Friedfertigkeit des Islam demonstrierten, trauten sich viele von ihnen nur vermummt auf die Straße."http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/attentat-in-london-verschuechtert-sind-die-friedfertigen-12193911.html