Sybilla schrieb:Wer vorbehaltlos die Bilder und Videos von der gescheiterten Erstürmung der US Grenze betrachtet, kann ohne weiteres (wie Glaskugel oder Hellseherei) erkennen, dass es über 80 % Junge Männer waren die gewaltsam gegen Recht und Gesetz den Zutritt zur USA erzwingen wollten.
Na wenn das SO offensichtlich und eindeutig ist, warum verlinkst Du dann ausgerechnet ein Bild auf dem das alles andere als klar ist?
Sybilla schrieb:Wobei ich schon sehe das manche ideologisierten Menschen gerne alternative Fakten erkennen, die dann besser in Ihr erwünschtes Bild der Lage passen.
Nicht wirklich, Du hast ein Bild verlinkt und konkret die "Ja oder Nein ? Frage" gestellt ob darauf "überwiegend junge Männer" zu erkennen sind und hast die ganz objektive Antwort bekommen das das aufgrund dieses konkreten Bildes absolut unmöglich zu bestätigen oder zu widerlegen ist.
Das hat nichts mit Ideologie oder Wünschen zu tun sondern mit dem objektiven Fakt das die von Dir gestellte Frage anhand des verlinkten Bildes nicht mit "ja" oder "nein" beantwortet werden konnte.
Zumindest nicht ohne von allen Personen außer den 3en bei denen es sich offensichtlich um männliche Individuen handelte, die aber ganz sicher nicht "jung" waren ein anthropologisches Gutachten anzufertigen.
Wenn Du über entsprechende Kenntnisse verfügst und ein solches Gutachten angefertigt hast, dann solltest Du das dazu schreiben.
Ansonsten hast Du schlicht und ergreifend die ungeschriebene Regel die jeder der eine Diskussion führt beherzigen sollte missachtet:
"Stelle niemals eine Frage, wenn Du gar nicht bereit mit Antworten umzugehen die von Deiner Wunschantwort abweichen."
Meinungen muss man nicht belegen, da darf jeder seine Eigene haben und vertreten und jede Meinung ist gleichwertig, aber Fakten sind nun einmal etwas, das man belegen muss, wenn man ernst genommen werden möchte.
Abahatschi schrieb:An der Anzahl sollte man es nicht fest machen, wenn man die aufnimmt, hat das eine Sogwirkung.
Grundsätzlich gebe ich Dir Recht aber in diesem speziellen Fall wäre es vermutlich besser gewesen die Tür einfach auf zu machen und sich zu denken "700 Menschen verteilen sich ganz gut in der recht großen USA".
Dieser Ansicht bin ich allerdings nicht im Hinblick auf "Menschenrechte" und das Schicksal genau dieser Flüchtlinge/Immigranten oder wie man sie auch nennen will, sondern eher weil ich hier ein enormes Konfliktpotential zwischen den USA und Mexiko sehe und einfach mal vermute, dass diese Menschen einfach durchzulassen das geringere Übel gewesen wäre im Vergleich dazu, wie die USA und Mexiko sich nun in dieser Situation gegenüber stehen.
Denn das klingt irgendwie so ganz und gar nicht gesund.
stereotyp schrieb:dass in der Verteidigung der Grenzen immer Menschenrechtsverletzungen gesehen werden.
Na gibt als "Grenzschutz" und "Grenzschutz".
Tränengas und Schreckschussmuniton würde ich nicht als "Menschenrechtsverletzung" ansehen, vorausgesetzt es handelte sich nicht um die Form von Reizgas das mal eben ne lebenslange Blindheit oder so auslösen kann.
Das Einrichten von einer Todeszone mit Minenfeldern, Selbstschussanlagen oder auch "nur" von Grenzposten mit Schießbefehl hingegen fände ich nicht mehr ganz so vereinbar mit den Menschenrechten.
EZTerra schrieb:die landmasse gehört den "amerikanern" doch eigentlich gar nicht.
Na ich weiß nicht.
Teilweise hast Du sicher Recht.
Mein Mann und ich haben auch vor Kauf unseres Hauses geprüft ob es wirklich seit dem Erbau in Familienhand war, in einem Haus, das jemandem gehört der im 2. WK deportiert wurde würde ich ebenso wenig wohnen wollen wie auf dem gigantischen Indianerfriedhof den man heute "USA" nennt.
Trotzdem sind ja nu die heutigen Bürger und Politiker in der USA schwerlich dafür verantwortlich zu machen wie dieses "freie Land" entstanden ist.
Das geht dann doch "etwas" zu weit zurück.
Allerdings wäre es durchaus nicht verkehrt bei der Zuwanderungs- und Asylpolitik hier und da ein bisserle dran zu denken wie dieses gelobte Land entstanden ist.
Und wenn nicht aufgrund der lange zurückliegenden Vergangenheit in der die eingeborene Bevölkerung ausgelöscht und Sklaven gegen ihren Willen ins Land gezerrt wurden, dann könnte doch zumindest die Tatsache, dass es kein "modernes, gut gestelltes Land" gibt das nicht erheblich davon profitiert, dass aus Ländern denen es ganz und gar nicht so gut geht billige Waren kommen, die deswegen so billig sind, weil Land und Leute ausgebeutet werden.
Wir stünden doch auch doof da, wenn es keine Billigkleidung aus Bangladesh gäbe, sondern wir selbst Hanffasern, Wolle oder Kunstfasern herstellen müssten die dann in deutschen Betrieben unter entsprechender Entlohnung und Absicherung der Arbeitskräfte zu Kleidung und anderen Nutztexttilien verarbeitet würden.
Wenn nicht mehr Menschen unter abartigen Bedingungen in irgendwelchen Minen schuften würden um Materialien bereitzustellen ohne die nichts wäre mit Handy's, Computern und Co.
Von billigen Tomaten und Erdbeeren aus sonstwo und Öl gar nicht erst anzufangen.
Heißt ja nicht jeden reinzulassen der rein will. Aber gibt ja nicht nur zwei Extreme sondern auch Mittelwege nur DIE müssen eben erarbeitet werden und das das einfach ist hat sicherlich niemand behauptet.
Nevis30 schrieb:Ach ja, Trump wird sich des (für ihn) "Problems" auf seine Weise entledigen und das bedeutet nichts gutes.
Das ist wohl leider richtig.
Ich sehe da eigentlich alles auf einen gewaltigen Krach zwischen USA und Mexiko hinauslaufen.
Wenn es nun wirklich so aussieht, dass Trump behauptet es sei mit den Mexikanern vereinbart, dass die Leute dort bleiben bis ihre Asylanträge in den USA geprüft wurden, die Mexikaner von dieser Vereinbarung aber überhaupt nichts wissen und ihrerseits diese Menschen so schnell als irgend abschieben möchte, u.A. _möglicherweise_ auch, weil nach dem was Trump so von sich gibt nicht zu erwarten ist, dass die USA sich wirklich an der Lösung des Problems beteiligen werden.
Wie sollen sich die Mexikaner denn sicher sein, dass die USA sie nicht einfach mit dem Problem sitzen lässt, wenn es doch ausreichend Gründe gibt die vermuten lassen, dass genau das passieren wird?
Fedaykin schrieb:wir reden auch bein Honduras und co nicht über Genozidflüchtlinge etc.
Ist das wirklich so wichtig? Diese ewige Unterscheidung zwischen "Wirtschaftsflüchtlingen" und politischer Verfolgung?
Mit Honduras hab ich mich noch nicht so wirklich beschäftigt.
Aber wenn ich mir ansehe, wie in manchen asiatischen Ländern Leute unter Bedingungen leben und arbeiten die ich mir kaum vorstellen kann, damit hier die Regale von Kik und Co immer schön gefüllt sind, also praktisch unermüdlich schuften, zum Teil in direktem Kontakt mit gesundheitsschädlichen Färbemitteln usw während "zuhause" ihre Familie verhungert, an medizinische Hilfe im Krankheitsfall gar nicht zu denken ist und es in diesem Land keinerlei Ausweg gibt...
Dann seh ich nicht so recht den großen Unterschied.
Denn solche Asylbewerber wären ja "Wirtschaftsflüchtlinge" und während ich den Begriff angemessen finde für einige Fälle in denen die Leute nur sehen, dass ein eigenes Haus zu haben ehe man sich um eine Braut "bewerben" kann bei ihnen schwer ist, sich aber nicht klar machen oder klar machen wollen, dass das in Europa, den USA oder sonstwo auch nicht vom Himmel fällt..
So möchte ich die Leute die vor einer "Existenz" fliehen die einfach mal keine ist und auch keinen Ausblick auf Besserung lässt doch eher mit denen deren Leben durch politische Verfolgung bedroht ist vergleichen als mit denen die meinen mit einem europäischen Pass kämen smartphone, BMW und Wohneigentum praktisch zusammen.
Fedaykin schrieb:Haben sie es denn mal an der Grenzstation versucht? Bliebe das Problem das der Fehler eigentlich schon bei Mexico lag.
Sowas hat ja selten EINEN Grund. Hier kommt wohl u.A. zusammen, dass die Behörden vor Ort entweder unorganisiert sind was das Asylverfahren angeht, Ressourcen und Personal fehlt und/oder im Ablauf irgendwas gewaltig schief läuft.
Außerdem fehlt ganz offensichtlich an echter Zusammenarbeit die Mexiko und den USA ermöglicht das Problem GEMEINSAM in Angriff zu nehmen und zu lösen.
Wenn einer mit dem Problem dasteht, während der andere einfach die Schotten dicht macht und "passt mal auf die Leute auf, wir melden uns wenn wir Lust dazu haben" ist das nie gut und ohne den USA/Trump etwas unterstellen zu wollen sieht es ja durchaus danach aus, dass dem so sein könnte.