@ Nebelgeist
Autodidakt, du schreibst, Gott sei Geist. Warum ist Gott denn Geist? Warum nicht Person, oder Pflanze? Oder vielleicht auch die Liebe?Ich glaube, wir reden irgendwie aneinander vorbei, kann das sein?
Für mich ist es einleuchtend, dass Gott Geist ist, ebenso einleuchtend ist es, dass Er mit Seinem Geist ALLES durchdringt, ob in der sichtbaren oder unsichtbaren Schöpfung. Und noch etwas: Dieser alles umfassende und durchdringende Geist ist gleichzusetzen mit Seiner allumfassenden Liebe, aus der alles in Seiner urewigen Weisheit mittels Seiner Ordnung, gleich Seinem allmächtigen Willen hervorgegangen ist, besteht und desweiteren hervorgehen und bestehen wird. - Ich denke, damit habe ich Deine obigen Fragen beantwortet.
Und warum überhaupt diese Fragen, wenn man davon ausgehen kann und darf, dass das wahre (geistige) Reich Gottes nur inwendig in unserem Herzensgrund zu finden ist?! Ist Dir Lukas 17,21 bekannt, insbesondere wie Luther ursprünglich übersetzte oder zum Beispiel in der Tafel-Bibel zu lesen ist? Wenn das nicht reicht, dann folgendes:
Sagte Ich [Jesus damals während Seiner Erdenzeit]: „Höre! Mein Reich, das Ich nun von neuem wieder gründe unter den Menschen auf dieser Erde, ist kein irgend diesirdisches Reich gleich dem eines Königs, dem du gedient hast, und wie es deren noch eine Legion gibt auf der ganzen Erde,
sondern Mein Reich ist ein geistiges und ist nicht irgend unter einem Schaugepränge ersichtlich mit den Augen des Fleisches; denn es besteht inwendig im Menschen, und das gläubige, liebe- und vertrauensvolle Herz ohne Hochmut, ohne Neid, Scheelsucht, ohne Lüge und Trug, aber dafür voll Demut, Sanftmut, Geduld und Barmherzigkeit ist die feste und von keiner Macht ewig je zu besiegende Burg, in der Ich als der eine und allein wahre Herr und König alles Seins und Lebens Wohnung halten werde bei jedem Menschen, dessen Herz und Gemüt die erwähnten Eigenschaften besitzen wird." (GrEv IX 204,9)
Christliches Bewusstsein muss sich nicht unbedingt an der vermeintlich verfälschten Bibel festmachen, da gibt es neben den altehrwürdigen Mystikern weitere erhellende Quellen.
Der spirituelle Weg hingegen findet stets im eigenen Innern statt, lässt sich schwer in Buchstaben kleiden, vielleicht eher in musikalische Klanggebilden, der universellen Geistessprache.
Und da Du gerade die Pflanze als Metapher für Gott anführst, nimm ein Getreidekorn. Was denkst Du, ob sich nicht bereits darin die Unendlichkeit des Geistes widerspiegelt? Wie gesagt, Du widersprichst Dich selbst in der Auflistung Deiner Fragen - oder Du hättest die Abfolge Deiner Fragen genauer bedenken sollen. Um es ein für allemal klarzustellen: Gott ist Alles in Allem!
Somit kann ich mich mit der Fragestellung dieses Threads nicht anfreunden, zumal Anarchie respektive Anarchismus der menschlichen Denke entstammt, kann darum nur unvollkommen sein und konträr zu Gottes Plan - weil basierend auf menschlicher Unvermögenheit.
Außerdem habe ich meine Probleme mit den sogenannten "Ismen", haben sie im Großen und Ganzen der Menschheit doch eher Leid als Glück gebracht - und wenn es auch nur die Beschneidung des freien Willens war.
@ Wolfspirit
Unwissenheit und Irrtum, was verstehst du denn darunter?Unwissenheit und Irrtum.
Dein Kommentar klingt für mich beinahe so, als ob du die "weltliche Schöpfung" und "Gottes Geist" als zwei isolierte Teile ansehen würdest. Ist dem so?Denke, Du bist hinsichtlich dessen, wie ichs verstehe, nun im Bilde, siehe oben.
"Ernstzunehmende" Anarchisten teilen Jesu Lebensweise und Werte zu einem sehr großen Teil. (Der restliche Teil ist vermutlich der, der unter Bibelfälschung fällt)Zu einem sehr großen Teil, mag sein, wenn man Jesus als rein geschichtliche Person betrachtet. Jesus als Anarchist von Gottes Gnaden? Nein, Seine Intention und Lehre greift viel tiefer, lässt sich allein durchs Überfliegen der toten Buchstaben der Bibel nicht erfassen.
Als hilfestellender Ansatz vielleicht Joh. 14,21 - Wer diese "Offenbarung" erleben durfte, weiß, wann "vorbei mit lustig" angesagt scheint. Disku(pu)tiert ruhig weiter, meinerseits enthalte ich mich einstweilen.
Was auch immer wir wissen können oder dürfen - es wurde bereits zuvor gewusst.