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Meint "Reich Gottes" die Anarchie?

74 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Reich, Anarchie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Meint "Reich Gottes" die Anarchie?

19.05.2005 um 12:19
@wolfspirit
Mir geht es darum herauszufinden, ob man die "Personen" Jesus und Gott auch mit Texten, die in der Bibel verwendet werden anders interpretiert werden können, als ich es bisher getan habe und vielleicht auch Andere auf den Gedanken zu bringen es anders zu tun, als bisher.

"Die Knarre löst die Starre"


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Meint "Reich Gottes" die Anarchie?

19.05.2005 um 12:19
Gottes Reich ist unser reich!!!

Die meisten sehen das Ziel doch vergessen den weg.


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Meint "Reich Gottes" die Anarchie?

19.05.2005 um 13:03
irgendwann vielleicht!!!!*G*

Wenn die Gründe nicht klar sind,ist es schwer,etwas zu erreichen.
wenn die Dinge nicht erkennbar sind,ist es schwer,die Gründe darzulegen. Hsing Yun



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Meint "Reich Gottes" die Anarchie?

19.05.2005 um 13:08
Ja vielleich die anarchie, aber bis dahin ist es noch ein weiter weg.Anarchie, dazu brauch es viel.....sonst endet sie im chaos....

Die meisten sehen das Ziel doch vergessen den weg.


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Meint "Reich Gottes" die Anarchie?

19.05.2005 um 13:24
an die augenscheinliche Christenfraktion (magus, Autodidakt... falls ich euch damit Unrecht tue, klärt mich auf) ;)

Also. Ich versuch euch nochmal eine Verbindung Zwischen Anarchismus und Jesus herzustellen.

"Ernstzunehmende" Anarchisten teilen Jesu Lebensweise und Werte zu einem sehr großen Teil. (Der restliche Teil ist vermutlich der, der unter Bibelfälschung fällt)

Wie ihr selbst sagt (in einem anderen Thread), ist es (sinngemäßes Zitat) eine edle selbst gewählte Verantwortung, zu versuchen, diese Ideale als die Eigenen zu erklären und zu leben.

Das ist auch der "Anspruch auf Herrschaftslosigkeit": Man wählt sich seine Autorität selbst, aber nicht willkürlich und egoistisch, sondern in einem ganzheitlichen, "pro lebensvernünftigem" Zusammenhang. Und zwar nicht am Wahlzettel, sondern "unmittelbar".

Es ist dann keine Autorität, sondern Anerkennung aus freien Stücken. Diese wird dann auch nicht für 4 Jahre eingesetzt, sondern muss sich andauernd bewähren - "bewahrheiten", muss nachvollziehbar sein für alle. Und zwar Handlungen sowie Resultate.

Aber damit drifte ich schon zu sehr ins "Gesellschaftliche" ab.

Wichtig ist, dass man als Anarchist einen hohen Anspruch an sich selbst stellt, und auch an andere. Nämlich den der Vorbildwirkung im Dienst des gemeinsamen Zusammenlebens, der Kooperation, Bildung, des gegenseitigen Verständnisses usw. usf. wenn man so will, der Liebe.

DAS ist Anarchismus, diese Ansprüche stellt "er" (Anarchismus, Jesus) an den Menschen.

Wenn von Chaos, Krieg, jeder gegen jeden, Wild West Stil sozusagen die Rede ist, dann sind das _nur_ "verzweifelte Umbruchsszenarien" ... denn Macht verteidigt sich. Und nicht jeder versteht sich als Anarchist/Christ/Buddhist im wahrsten Sinn des Wortes. Wäre dem so, würden wir schon längst anarchistisch leben.


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Meint "Reich Gottes" die Anarchie?

19.05.2005 um 16:17
>>"Ernstzunehmende" Anarchisten teilen Jesu Lebensweise und Werte zu einem sehr großen Teil. (Der restliche Teil ist vermutlich der, der unter Bibelfälschung fällt)<<
Das die Stelle, an der mich wohl außer dir und vielleicht Jafrael anscheinend niemand verstanden hat.

"Die Knarre löst die Starre"


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Meint "Reich Gottes" die Anarchie?

19.05.2005 um 22:40
-"hm...das ist soo ja nicht ganz richtig...ich darf an die 10 gebote erinnern."

Die stammen allerdings aus der Zeit der Primaten. Es gilt heute aber aus der individualität heraus, aus jeder einzigartigen Situation heraus selbst Maß anzulegen.

Aber das hat @wolfspirit gerade mal viel besser erläutert als mir das gerade annähernd möglich wäre, weil er im gegensatz zu mir offensichtlich gerade nüchtern ist;)

Also nochma @wolfspirit
Geniöl :)

Also zu der Hauptfrage, kurz und prägnant: auf jeden Fall eine Anarchie im Geiste, das ist zumindest das wo ich mich mit Christus im Einkang weiß (ui, ziemlich Anmassend hä? ;) )

Wobei auch hier wieder gilt: keine Esoterik ohne Wiedersprüches, wobei es dann DOCH gar keine Wiedersprüche sind :)

Cheers!

"Es ist das Schicksal des Genies unverstanden zu bleibern, aber nicht jeder Unverstandene ist ein Genie"

Irren ist menschlich, aber um richtig Scheisse zu bauen brauchst Du einen PC



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Meint "Reich Gottes" die Anarchie?

20.05.2005 um 03:12
@ Nebelgeist

Autodidakt, du schreibst, Gott sei Geist. Warum ist Gott denn Geist? Warum nicht Person, oder Pflanze? Oder vielleicht auch die Liebe?

Ich glaube, wir reden irgendwie aneinander vorbei, kann das sein?

Für mich ist es einleuchtend, dass Gott Geist ist, ebenso einleuchtend ist es, dass Er mit Seinem Geist ALLES durchdringt, ob in der sichtbaren oder unsichtbaren Schöpfung. Und noch etwas: Dieser alles umfassende und durchdringende Geist ist gleichzusetzen mit Seiner allumfassenden Liebe, aus der alles in Seiner urewigen Weisheit mittels Seiner Ordnung, gleich Seinem allmächtigen Willen hervorgegangen ist, besteht und desweiteren hervorgehen und bestehen wird. - Ich denke, damit habe ich Deine obigen Fragen beantwortet.

Und warum überhaupt diese Fragen, wenn man davon ausgehen kann und darf, dass das wahre (geistige) Reich Gottes nur inwendig in unserem Herzensgrund zu finden ist?! Ist Dir Lukas 17,21 bekannt, insbesondere wie Luther ursprünglich übersetzte oder zum Beispiel in der Tafel-Bibel zu lesen ist? Wenn das nicht reicht, dann folgendes:

Sagte Ich [Jesus damals während Seiner Erdenzeit]: „Höre! Mein Reich, das Ich nun von neuem wieder gründe unter den Menschen auf dieser Erde, ist kein irgend diesirdisches Reich gleich dem eines Königs, dem du gedient hast, und wie es deren noch eine Legion gibt auf der ganzen Erde, sondern Mein Reich ist ein geistiges und ist nicht irgend unter einem Schaugepränge ersichtlich mit den Augen des Fleisches; denn es besteht inwendig im Menschen, und das gläubige, liebe- und vertrauensvolle Herz ohne Hochmut, ohne Neid, Scheelsucht, ohne Lüge und Trug, aber dafür voll Demut, Sanftmut, Geduld und Barmherzigkeit ist die feste und von keiner Macht ewig je zu besiegende Burg, in der Ich als der eine und allein wahre Herr und König alles Seins und Lebens Wohnung halten werde bei jedem Menschen, dessen Herz und Gemüt die erwähnten Eigenschaften besitzen wird." (GrEv IX 204,9)

Christliches Bewusstsein muss sich nicht unbedingt an der vermeintlich verfälschten Bibel festmachen, da gibt es neben den altehrwürdigen Mystikern weitere erhellende Quellen.

Der spirituelle Weg hingegen findet stets im eigenen Innern statt, lässt sich schwer in Buchstaben kleiden, vielleicht eher in musikalische Klanggebilden, der universellen Geistessprache.

Und da Du gerade die Pflanze als Metapher für Gott anführst, nimm ein Getreidekorn. Was denkst Du, ob sich nicht bereits darin die Unendlichkeit des Geistes widerspiegelt? Wie gesagt, Du widersprichst Dich selbst in der Auflistung Deiner Fragen - oder Du hättest die Abfolge Deiner Fragen genauer bedenken sollen. Um es ein für allemal klarzustellen: Gott ist Alles in Allem!

Somit kann ich mich mit der Fragestellung dieses Threads nicht anfreunden, zumal Anarchie respektive Anarchismus der menschlichen Denke entstammt, kann darum nur unvollkommen sein und konträr zu Gottes Plan - weil basierend auf menschlicher Unvermögenheit.

Außerdem habe ich meine Probleme mit den sogenannten "Ismen", haben sie im Großen und Ganzen der Menschheit doch eher Leid als Glück gebracht - und wenn es auch nur die Beschneidung des freien Willens war.


@ Wolfspirit

Unwissenheit und Irrtum, was verstehst du denn darunter?

Unwissenheit und Irrtum. 00000296

Dein Kommentar klingt für mich beinahe so, als ob du die "weltliche Schöpfung" und "Gottes Geist" als zwei isolierte Teile ansehen würdest. Ist dem so?

Denke, Du bist hinsichtlich dessen, wie ichs verstehe, nun im Bilde, siehe oben.

"Ernstzunehmende" Anarchisten teilen Jesu Lebensweise und Werte zu einem sehr großen Teil. (Der restliche Teil ist vermutlich der, der unter Bibelfälschung fällt)

Zu einem sehr großen Teil, mag sein, wenn man Jesus als rein geschichtliche Person betrachtet. Jesus als Anarchist von Gottes Gnaden? Nein, Seine Intention und Lehre greift viel tiefer, lässt sich allein durchs Überfliegen der toten Buchstaben der Bibel nicht erfassen.

Als hilfestellender Ansatz vielleicht Joh. 14,21 - Wer diese "Offenbarung" erleben durfte, weiß, wann "vorbei mit lustig" angesagt scheint. Disku(pu)tiert ruhig weiter, meinerseits enthalte ich mich einstweilen. 00000293

Was auch immer wir wissen können oder dürfen - es wurde bereits zuvor gewusst.


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Meint "Reich Gottes" die Anarchie?

20.05.2005 um 06:20
moin

autodidakt,
ihr redet aneinander vorbei.
so ist das doch nicht gemeint, "jesus als anarchist..".
das spiegelt deine vorstellung von anarchismus wider.
ein anarchist würde wie jesus im besten sinne handeln, so rum ;)

buddel


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Meint "Reich Gottes" die Anarchie?

20.05.2005 um 12:24
Hmm, ich glaube, ich verstehe, wie du das mit dem Geist meinst. Du meinst aber, dass er von außen kommt, also nicht durch den Menschen erschaffen wird. (Berichtige mich, wenn ich falsch liege und das noch liest ^^)
Spricht aber nicht dagegen folgender Teil aus deinem Bibel Zitat: "denn es [Das Reich] besteht inwendig im Menschen"?
Und meinst du Kapitel 14 und Kapitel 21? Weil meine Bibel hat keinen Vers 21 in Kapitel 14 ^^

"Die Knarre löst die Starre"


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Meint "Reich Gottes" die Anarchie?

20.05.2005 um 12:43
@autodidakt
<"14,21 - Wer diese "Offenbarung" erleben durfte, weiß, wann "vorbei mit lustig" angesagt scheint. Disku(pu)tiert ruhig weiter, meinerseits enthalte ich mich einstweilen">

WEr über den gelebthabenden Jesus spricht, sollte keine Texte aus dem Johannesevangelium zitieren, denn dieses ist das Jesus am fernsten seiende! Ein Machwerk der frühen Kirche - ein anti-jüdisches Elaborat zur Verherrlichung der Christus-Ideologie. So knallhart darf das nach den Ergebnissen der Bibelforschung formuliert werden.

Wolfspirit

Danke für Deine Beiträge zum Verständnis des Anarchismus. Tatsächlich hat der lebendige Jesus mit dieser Lebens- und Gesellschaftseinstellung mehr zu tun, als sich dasdie meisten träumen lassen. Das Bild das die Bibel von Jesus bietet ist leider schon das Bild, das die Herrschenden sich von ihm gemacht haben. Auch DAS ist gründlich belegt.



Der Akademikergeist neigt immer dazu, an einmal aufgenommenen Meinungen festzuhalten und sich dabei als Hüter der Wahrheit vorzukommen.
Claude Henri Saint-Simon, Graf de Rouvroy (1760 - 1825),



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Meint "Reich Gottes" die Anarchie?

20.05.2005 um 13:39
URCHRISTLICHE ENDERWARTUNG ODER DAS "REICH GOTTES"

Die Vorstellung von einem "Reich Gottes" war im Iran, in Babylonien, Ägypten und dem alten Judentum wohl bekannt.

Besonders in der Verkündigung Zarathustras (zw. 1000 und 600 vor Chr.) spielte die Lehre vom nahenden Gottesreich eine große Rolle. Auch Zarathustra hatte wie Jesus die Verwirklichung seines Reiches noch zu seinen Lebzeiten erwartet.

Als diese Hoffnung trog, gaben seine Anhänger dennoch nicht auf., was wiederum dem Verhalten der Jünger Jesu genau entspricht.

Die Ägypter wußten von einem kommenden Retter schon im 3. und 2. Jahrtausend.

Solche Vorstellungen gingen als Messiasidee ins Alte Testament ein, wo Jesaja den Heiland aus dem Stamm Davids erwartete.

In den letzten vorchistlichen Jahrunderten wird im Judentum der Glaube an das nahende Ende immer wieder bezeugt. Die Propheten haben es stets für die eigene Generation oder doch für die unmittelbare Zukunft verkündet.

Die Essener prohezeiten die Weltkatastrophe ganz ähnlich wie die Evangelien für das lebende Geschlecht.

Auch die spätjüdischen Apokalypsen bekunden die Naherwartung des Endes, seine Schrecken und Verheißingen seit dem 2. vorchristlichen Jahrhundert.

Als einen der charakteristischsten Züge der Botschaft Jesu betrachteten die ersten Christen die Verheißung, daß das "Reich Gottes" nahe sei. Während das Wort "Kirche" in allen Evangelien bloß zwei mal erscheint, steht der Begriff "Reich Gottes", Jesu Lieblingsbegriff bei Markus vierzehn mal, bei Lukas dreißig mal und bei Matthäus noch etwas öfter. Allerdings umschreibt ihn Matthäus als einziger neutestamentlicher Schriftsteller fast stets mit dem Ausdruck "Himmelreich" den Jesus nicht gebraucht hat. Matthäus war Judenchrist und seine zeremonielle rabbinische Transkription hängt mit der Scheu des Spätjudentums zusammen, den Namen Gottes auszusprechen. Die evangelischen Begriffe "Himmelreich" und "Reich Gottes" sind also gleichbedeutend. Es liegt ihnen nur ein sprachlicher Unterschied vor, aber später hat man einen sachlichen daraus gemacht.

So konnte auf das Jenseits verschoben werden, was die Urchristen um Diesseits erwarteten.

An ein abstraktes Jenseits, einen transzendentalen Seeligkeitszustand, an die vita aeterna, um die heutige Christen beten - nicht ohne den ständigen Wunsch, daß sie noch lange auf sich warten lasse - hatte in den ältesten Zeiten niemand gedacht.

Auch Jesus nicht! Zwar spekuliert er selbst nie näher über das von ihm gepredigte "Reich Gottes" und gibt seinen Hörern keine Zusammenfassende Beschreibung davon - aber gerade DAS legt den Schluß nahe, daß er im Grunde dieselben Vorstellungen wie das Volk vertreten hat.

Er sagt ja auch in den älteren Evangelien, daß einige Seiner Jünger "den Tod nicht schmecken werden, bis daß sie sehen das Reich Gottes kommen mit Macht". (Mk. 9,1; 1, 15; 13, 30; Mt. 4, 17; 10, 7; 10, 23; 16, 28)

- Daß sie mit der Mission in Israel nicht zu Ende sein würden, "bis der Menschensohn kommt" (Matth. 10, 23)

- Daß sich das Strafgericht Gottes noch "an DIESEM Menschengeschlecht" vollzöge (Lk. 11, 51)

- "Wahrlich ich sage euch" weissagt er, "dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist". Mk. 13, 30)

Es ist Tatsache, daß die gesamte Urchristenheit an das baldige Ende der Welt und das kommende "Reich Gottes" glaubte.

Als aber die Kaiser den Katholizismus zur Staatsreligion erhoben, wurde die Erwartung des Gottesreiches auf Erden überflüssig. Den Großkirchlichen Bischöfen ging es glänzend. Von Weltuntergang war keine Rede mehr. Im Gegenteil! Hatte man 200 Jahre lang den wiederkehrenden Jesus und das Weltende herbeigesehnt rufen die kirchenväter des 4. Jahrhunderts: "Möge sich das niemals in unseren Tagen erfüllen! Denn schrecklich ist die Herabkunft des Herrn"!

Im Verlaufe dieser Entwicklung allegorisierte, spiritualisierte und veränderte man allmählich den ältesten christlichen Glauben, der durch die Geschichte als Irrtum erwiesen worden war.

Durch diese Transformation, die Auswechslung des "Reich-Gottes-Gedankens" durch den Kirchengedanken, den aufkommenden Sakramentalismus, wurde das Christentum gerettet und die Kirche stabilisiert durch eine Fälschung, mag sie auch manchmal in bestem Glauben begangen worden sein und sich scheinbar ganz organisch vollzogen haben. Der ursprüngliche Glaube aber verblaßte. Ans Stelle des kommenden Retters trat der anwesende Erlöser, anstelle des ersehnten Endschauspiels ein Seelendrama.

Es ist nur ZU deutlich:

Apostel und Urgemeinde, die täglich das Ende erwarteten, dachten nicht daran, von Jesus für die "Nachwelt" etwas aufzuzeichnen. Wer täglich mit dem Weltende rechnet, schreibt keine Bücher mehr!

Erst als Jahre und Jahrzehnte vergingen, ohne daß der Herr erschien, kam es zu einer christlichen Literatur, entstanden die Evangelien.


(Auszüge und Zusammenfassungen - keine Copie - aus: "Abermal krähte der Hahn" von Karheinz Deschner)

Der Akademikergeist neigt immer dazu, an einmal aufgenommenen Meinungen festzuhalten und sich dabei als Hüter der Wahrheit vorzukommen.
Claude Henri Saint-Simon, Graf de Rouvroy (1760 - 1825),



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Meint "Reich Gottes" die Anarchie?

20.05.2005 um 13:46
" Gottes Reich " kann doch nur Geistiger Natur sein! Gruss,

Im ALLEM kannst Du das NICHTS erkennen, und im NICHTS ALL - ES!


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Meint "Reich Gottes" die Anarchie?

20.05.2005 um 14:11
Aotodidakt
Hat es doch auf den Punkt gebracht! Keiner muss es annehmen, jeder entscheidet für sich selber, Gruss

Im ALLEM kannst Du das NICHTS erkennen, und im NICHTS ALL - ES!


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Meint "Reich Gottes" die Anarchie?

20.05.2005 um 15:14
@ buddel

Danke für die nochmalige Erläuterung, manchmal bin ich schwer von Begriff. 00000296


@ Nebelgeist

Nein, ich meine nicht, dass der Geist von außen kommt, kann er gar nicht, wenn er alles durchdringt.

Dass das Reich Gottes inwendig im Menschen ist, sagt doch nur, dass hier vom wahren inneren Wesen des Menschen die Rede ist, dass es offensichtlich ungreifbar ist, frei nach der Devise, wäre das Universum nicht in Dir, könntest Du es gar nicht wahrnehmen.

Bezüglich Johannes 14, Vers 21 kann ich Dir nur empfehlen, es mit einer anderen Bibel zu versuchen, normalerweise ist dieses Kapitel bzw. der Vers in jeder gut sortierten vorhanden, Luther, Tafel, Elberfelder etc. pp. oder auch Bibel-Online zum Beispiel. Wer suchet, der wird finden ... 00000296

Was auch immer wir wissen können oder dürfen - es wurde bereits zuvor gewusst.


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Meint "Reich Gottes" die Anarchie?

20.05.2005 um 15:16
@ jafrael

WEr über den gelebthabenden Jesus spricht, sollte keine Texte aus dem Johannesevangelium zitieren, denn dieses ist das Jesus am fernsten seiende!

Du musst es wissen, der Du ja stets so wissenschaftlich fundiert daherkommst. Frage mich übrigens bei der Gelegenheit, was mir Deine Signatur dahingehend sagen möchte. 00000296

Du möchtest gegenwärtig angesagte wissenschaftliche Erkenntnisse mit persönlich ge- bzw. erlebte Spiritualität aufwiegen oder gleichsetzen? Für mich stellt es überhaupt kein Problem dar, wenn letztere, also spirituelle Erfahrungen sich mit Bibelversen decken.

Und ob ich Jesus fern bin oder nicht, sagt Dir vielleicht auch bald des Geistes Licht. *g* Niemals dagegen Dein Deschner mit Gefolge - anscheinend ist Dir bis heute Jesu wahres Wesen und Sein unbekannt geblieben. Aber es besteht ja die Möglichkeit hinzuzulernen und zu erfahren, so man möchte. 00000296

Ich persönlich bedarf der Bibel als "Anleitung zum Verkehr mit Gott" höchstens mal zum Nachschlagen, ebenso wie ich mich anderer geistigen Schriften bediene, um mich in diese oder jene Tematik zu vertiefen. Darüber hinaus verlasse ich mich auf der Prüfungs- und Erfahrungsebene wesentlich mehr auf meinen sich stets weiter entwickelnden Geist, wobei das Gehirn respektive der Verstand nur als Transformator dienen können, insoweit sich Geist nebst geistigen Erfahrungen, wie weiter oben beschrieben (Musik), überhaupt zur Gänze in Wort und Schrift äußern lassen. Von daher mag ein jeder den für ihn richtig scheinenden Weg gehen, habe damit keinerlei Probleme. So, genug des offtopic-Geschwafels.

URCHRISTLICHE ENDERWARTUNG ODER DAS "REICH GOTTES"

Wenngleich in Auszügen, schöner, wirklich alles beinhaltender, aus den Tiefen des sogenannten Reiches Gottes kommender und so einleuchtend dastehender Deschner-Text.

Was auch immer wir wissen können oder dürfen - es wurde bereits zuvor gewusst.


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Meint "Reich Gottes" die Anarchie?

20.05.2005 um 16:37
@autodidakt Das mit der Bibel kann sein, da meine von weit vor 1950 ist, allerdings schon ohne Hakenkreuz.
Allerdings verstehe ich die Sache mit dem Geist, der von außen kommt, oder von innen noch immer nicht so ganz. Wieso kann ich nur wahrnehmen, was in mir ist? Du sprichst in Rätseln ;)

"Die Knarre löst die Starre"


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Meint "Reich Gottes" die Anarchie?

20.05.2005 um 21:13
Nebelgeist
Bist Du der Meinung @autodidakt sollte sein geschriebenes, w.o. noch einmal herstellen? Der " Geist Gottes " ist ein allesumfassender - durchdringender Geist! Grüsse Magus

Im ALLEM kannst Du das NICHTS erkennen, und im NICHTS ALL - ES!


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Meint "Reich Gottes" die Anarchie?

21.05.2005 um 09:44
Das mit dem vierten Jahrhundert ist wenstlich zu kurz gegriffen, Jafrael, denn
schon Irenäus, als Schüler des Polykarp, letzterer Schüler des Johannes sah sich
genötigt, Teile des Schriftkanons zu bereinigen oder wie auch immer man das
nennen mag. Man lese Adversus Haereses. Bereits kurz nach den Aposteln
breiteten sich mehr oder weniger eingefärbt durch heidnische Praktiken,
vermengt mit jüdischen Ansichten (z. B. sehen diese den Messias als eine Art
Übermensch und glauben nicht daran, daß Gott selber als Messias kommt)
Gedanken aus, welche die christliche Lehre in Richtung Heidentum zu ziehen
drohte - heute würde man sagen können, es ging in Richtung Esoterik, denn
man suchte natürlich Jenseitserfahrungen, Übersinnliches etc. und so kam es
dazu, daß Irenäus all jene Schriften verboten liess, aus welchen die Häretiker
ihre Hauptargumente ableiteten. Ein Buddhist beispielsweise sagte mal, hätte er
das Thomesevangelium gekannt, hätte er kein Buddhist werden müssen ...
So entstand aus der Nachfolge Jesu die Apostolische Nachfolge, welche noch
heute in der katholischen Kirche zentrale Bedeutung hat.

Man kann den Begriff Anarchie wie eigentlich alles andere auch von zwei Seiten
beleuchten, je nach dem, wer welche Interessen verfolgt.

Anarchie im ursprünglichen griechischen Sinne der Abwesenheit von Herrschaft
scheint mir unmöglich, denn es wird immer Dinge im menschlichen
Zusammenleben geben, die deligiert werden und somit "Abgeordnete", die – ob
temporär oder dauernd – gewissermassen Herrschaft ausüben, zumindest über
das ihnen Anvertraute. Beispiel Lehrer. Entweder vertraut man ihnen oder man
ergeht sich in unendliche Debatten um Einzelinteressen à la vergerechtlichte und
verrechtlichte Demokratie, in welcher irgendwann der Punkt erreicht ist, an dem
nichts mehr vorangeht, weil jeder Recht haben will, weil - jeder subtil oder
direkt - Macht ausüben will.

Somit sind also die bereits erwähnten Tugenden Demut, Liebe, Vertrauen etc.
wichtig für eine Gesellschaft - aber führerlos kann sie nie sein. Ob man an Gott
glaubt oder nicht.
Vermutlich wird es im dieseitig materiellen Leben dieses Ideal einer Anarchie nie
geben, es sei denn, die Erde würde Ressourcen im exorbitanten Überfluss
bieten, so daß Begierden einfach von vorne herein in diesem Schlaraffenland-
Überfluss ersticken. Aber ob dies gut für die geistig/seelische Entwicklung der
Menscheit wäre?


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Meint "Reich Gottes" die Anarchie?

21.05.2005 um 21:59
@ Nebelgeist

Hm, wenn Du zum Beispiel eine Kastanie in Händen hältst, hast Du in gewisser Weise einen ganzen unendlichen Kastanienwald in der Hand, der jedoch für Dich nicht ersichtlich ist, weil nicht vorhanden. Wenn Du allerdings die Kastanie einpflanzt, den Baum gedeihen lässt, später die Früchte sammelst, diese wieder verpflanzt usf., wird schon ein Schuh draus. Darum steckt in der anfangs einzelnen Kastanie latent geistig der ganze unendliche Wald.

Ähnlich verhält es sich mit dem menschlichen Geist, der in verjüngtem Maßstab Gottes Geist darstellt. Diesen bekommen wir mit auf unseren Weg, wenn auch anfangs nur als kleiner in uns schlummernder Geistfunke, der zur Entwicklung gebracht werden will, was natürlich nur im Einklang mit Gottes Geist passieren kann. Am Anfang des Weges mag der Glaube als erster Schritt es ermöglichen, sein Leben nach gewissen Richtlinien, wie sie seit altersher in den "heiligen" Schriften aufgeführt sind, einzustimmen. Es folgen Verinnerlichung, Gebet, Zwiesprache, Meditation, was auch immer - und daraus folgend eine immer tiefergehende Vergeistigung des eigenen Wesens. In Dir kommen Dinge hoch (quasi wie der Baum aus der gepflanzten Kastanie), Du bekommst tiefe Einsichten nebst "Erkenntnissen", wovon Du früher nicht zu träumen gewagt hättest, denn sie wären für Dich auch gar nicht nachvollziehbar gewesen. Und Vergleiche taugen ebensowenig, weil diese Erfahrungen sich für jeden Einzelnen anders gestalten.

Dass dieser Weg nicht von heute auf morgen abgeschlossen sein kann, ist auch klar. Rückschläge gibt es immer wieder und man meint, erneut am Anfang zu stehen. Dennoch bleibt uns ein Trost: Die Wenigsten schaffen es bereits im diesirdischen Dasein - uns bleibt ja die Ewigkeit, in der wir mehr oder weniger bewusst bereits jetzt leben. Nun aber diesbezüglich genug der Worte, zumindest meinerseits. 00000296

Was auch immer wir wissen können oder dürfen - es wurde bereits zuvor gewusst.


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