Ich bin hier geboren, meine Mutter und mein Vater auch. Mein Ur Ur Großvater mütterlicherseits war Russe, er war ein Kriegsgefangener der auf dem Gutshof meiner Familie Zwangsarbeiten musste. Meine Ur Ur Großmutter verliebte sich in ihn und wurde enterbt als sie sich öffentlich zu ihm bekannte und heiratete. Ich danke ihr noch heute für ihren Mut zu ihrer Liebe zu stehen auch wenn sie alles verloren hat, ohne diesen Mut würde ich nicht existieren... Übrigens habe ich auch eine Ur Großmutter die aus Wien stammt.
Macht mich das nun zu einer "nicht biodeutschen"? Ich sage nein, ich bin Deutsche. Ich bin in meinem denken und in meinem Handeln deutsch, meistens. Allerdings werde ich durch meinen Nachnamen oft gefragt ob ich Jüdin bin. Meines Wissens nach nicht, aber wer weiß? Eigentlich ist das doch auch komplett egal.
Was ich damit eigentlich ausdrücken möchte ist das meiner Meinung nach heute keiner mehr davon sprechen kann "Biodeutscher" (furchtbares Wort) zu sein. Hätte ich mich nicht mit meiner Familiengeschichte beschäftigt wüsste ich zum Beispiel nichts von meinen russischen Vorfahren.
Und wer weiß wie viele der hier angesprochenen "Biodeutschen" solch ein vermeintliches "Geheimnis" in sich tragen. Meiner Meinung nach ist es in der heutigen Zeit einfach falsch Menschen so zu unterteilen. Wir sind alle nur Menschen und ich persönlich habe kein Problem mit ausländischen Mitbürgern oder Menschen die sich nicht als Deutsche betrachten (Wie
@Ford zum Beispiel, danke übrigens für deinen tollen Post auf der ersten Seite!). Mir ist egal woher der Mensch kommt den ich Freund nenne. Solange man mir gegenüber fair auftritt bin ich es auch.
Vielleicht hat genau deshalb auch noch nie ein ausländischer Mitbürger mit mir eine schlechte Erfahrungen machen müssen?
Ich schaffe es heute nicht wirklich auf den Punkt zu kommen, hoffentlich ist trotzdem einigen klar was ich damit ausdrücken möchte.