Bleiben wir doch schlicht bei den Fakten und diskutieren Abseits von Ideologie und Neid.
@FabianoDer von dir beschriebene Unternehmer ist in der wirtschaftlichen Realität eher eine Rarität
geworden, denn auch die meisten Mittelständischen Betriebe sind mittlerweile
Kapitalgesellschaften (also GmbH's oder AG's), daher haftet auch kein Unternehmer jenseits
von Kleingewerbe heutzutage noch mit seinem Privatvermögen. Diejenigen die sich heute
Unternehmer nennen, sind selbst formal Angestellte ihrer Firma und in einigen wenigen
Fällen ist der Geschäftsführer identisch mit dem Eigentümer. Das ist an sich keine
problematische Konstellation doch führt dies bei den börsennotierten Großkonzernen die
ausnahmslos Aktiengesellschaften sind, zu Interessenkonflikten. Das werde ich dir auch
gerne erklären:
Man kennt ja die Diskussion um hohe Managergehälter und ob man diese nicht deckeln
sollte. Davon halte ich persönlich nichts, ein Unternehmen sollte ihrer Leitung das bezahlen
was es für angemessen hält, nur was sich meiner Meinung nach als problematisch
herausgestellt hat, ist die Bezahlung in Aktienoptionen. Man kann sich das wie eine Art
Provision auf den Aktienkurs vorstellen:steigt der Kurs, steigt das Gehalt.
Das hat in zahlreichen Fällen dazu geführt, das Manager sich in ihrer Arbeit darauf
konzentrierten den Aktienkurs zu steigern. Nur ist der Aktienkurs für sich ein relativ
untauglicher Indikator für Unternehmenserfolg. Aber er lässt sich leicht steigern, indem man
beispielsweise ohne Not Leute entlässt und das als Rationalisierung ankündigt. In einem
solchen Fall steigt der Aktienkurs zumindest kurzfristig. Und das hat eigentlich wenig mit
verantwortungsbewusster Unternehmensführung zu tun.
Auch ist der klassiche Milliardär, der hemdsärmelig als Tellerwäscher anfing die absolute
Ausnahme und auch deren Erfolg hängt von Zufällen und günstigen Konstellationen ab.
Die meisten Großen vermögen sind nicht durch Arbeit entstanden,sondern durch erbschaft,
Finanzgeschäfte und Zinsen.
Zum Thema Mittelstand, dem geht es wunderbar, die Gewinne sprudeln, die Auftragsbücher
sind voll und daher ist Mittelstand einer der Jobmotoren Deutschlands. Im übrigen, auch
Mittelständler haben Buchhaltungsabteilung oder beauftragen Dienstleister mit dieser
Aufgabe.
Der Grund warum viele kleinere Betriebe dichtmachen, ist vorallem Nachwuchsmangel.
Kleine Betriebe die an sich gesund und solide sind, finden oft schlicht niemanden, der sie
übernehmen will, wenn der Inhaber in Rente geht. Nur weniger Kinder sind bereit, den
Laden der Eltern zu übernehmen, weil es ihnen oft unattraktiv erscheint.
Daneben sind Kleinbetriebe oft sehr anfällig für den Strukturwandel und
Nachfrageschwankungen. Davon ist vorallem das Handwerk betroffen. Billige Konkurrenz
aus den ehemaligen Ostblockländern, sorgen dafür das einheimisches Handwerk weniger
nachgefragt wird. Zudem ist ein Gesinnungswandel eingetreten, Leute fahren oft lieber in
den Baumarkt und packen selbst an, anstatt einen Handwerker damit zu beauftragen.