Erdoğans Krieg in Syrien gegen die Kurden
19.02.2018 um 15:58Silberrücken schrieb:in einem boot mit Assad zu sitzenwieso? der Deal gilt nur für die Region Afrin.
Silberrücken schrieb:in einem boot mit Assad zu sitzenwieso? der Deal gilt nur für die Region Afrin.
Silberrücken schrieb:Man muss sehen was letzendlich passiert, auf aussagen von Politikern ist in diesem konflikt gar kein verlass.Tja, Erdogan ist wirklich extrem wechselhaft,
Silberrücken schrieb:Ich könnte mir ein Szenario vorstellen das die USA auch plötzlich auf der seite der Türkei wieder steht und dann heist es Türkei und Usa vs. Kurden assad und russland.Das kann und will ich mir nicht vorstellen.
Silberrücken schrieb:Denn washington wird es nicht dulden in einem boot mit Assad zu sitzen. Kann ich mir nicht vorstellen.Denke der Hilferuf ist für "Washington" nachvollziehbar.
Die syrischen Regierungstruppen hatten sich 2012 aus Afrin und anderen kurdischen Gebieten zurückgezogen. Diese erlangten in der Folge mit der stillschweigenden Duldung der Zentralregierung weitgehende Autonomie. Im Januar startete die Türkei aber eine Offensive gegen die YPG in Afrin, da sie ihre Präsenz an der Grenze wegen ihrer engen Verbindungen zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Bedrohung empfindet. Viele Außenexperten in der EU, darunter Unionspolitiker in Berlin, stufen den türkischen Angriff in Afrin als völkerrechtswidrig ein.http://de.qantara.de/content/das-assad-regime-will-kurden-in-afrin-gegen-tuerkei-zu-hilfe-kommen
Die Regierung in Damaskus verurteilte zwar nach Beginn der "Operation Olivenzweig" die "Aggression" der Türkei und drohte mit dem Abschuss türkischer Kampfflugzeuge, doch intervenierte sie nicht. Die kurdische Regionalverwaltung Afrins rief Damaskus wiederholt auf, Truppen gegen die Türkei zu entsenden. Diese erlaubte der YPG aber lediglich, durch von ihr kontrollierte Gebiete Verstärkung nach Afrin zu bringen.
Eine Vertreterin der Regionalverwaltung Afrins sagte am Sonntag, es liefen Gespräche über die Entsendung von Regierungstruppen. Es handle sich zunächst um Gespräche "auf militärischer Ebene", sagte Heve Mustafa. YPG-Sprecher Birusk Hasakeh konnte am Montag nicht bestätigen, dass Truppen verlegt würden. Es ist unklar, ob die YPG die Rückkehr der Regierungstruppen in die gesamte Region akzeptieren würde.
Unterdessen forderte die Hilfsorganisation Medico International eine UN-Untersuchung zu Vorwürfen, dass türkische Truppen oder verbündete Rebellen Giftgas gegen die YPG eingesetzt haben. Ärzte in Afrin hatten berichtet, dass sechs Patienten am Freitag nach einem türkischen Angriff mit Atemnot und Hautreizungen behandelt worden seien. Der Gesundheitsrat von Afrin hat demnach Rückstände von Chlorgas festgestellt. Die Türkei nannte die Berichte über den Einsatz chemischer Waffen "ohne Grundlage“.
Glünggi schrieb:Bevor die USA die Seiten wechselt sollte man evt zuerst die min. 2000 Amerikaner die mitten unter YPG campen abziehen... oder verstärken ;)Geht schnell. Wir nüssen abwarten und schauen ob wirklich was dahinter steht.
lilit schrieb:Das kann und will ich mir nicht vorstellen.Du kannst dir vorstellen das die amis mit Russland, Iran und Assad im boot sitzen?
Silberrücken schrieb: assad plörzlich mit den kurden gemeinsame sachemit "den Kurden"? Ich dachte, es geht nur um die Terroristen, also um YPG?
Silberrücken schrieb:Welcher deal?Auflösung der YPG in Afrin, Übernahme der Waffen und Kämpfer.
Silberrücken schrieb:Wenn assad plörzlich mit den kurden gemeinsame sache macht dann wird die Türkei alle mittel einsetzen und das wars dann mit nordsyrien.Oha.
Dann stehen eine millionen Soldaten in afrin und co.
Silberrücken schrieb:Du kannst dir vorstellen das die amis mit Russland, Iran und Assad im boot sitzen?Nein, die Situation ist komplex,
Staatspräsident Erdoğan telefoniert mit Putin
"Die USA haben sich eigentlich nicht besonders ins Zeug gelegt"http://www.deutschlandfunk.de/kaempfe-in-syrien-der-krieg-ist-noch-lange-nicht-zu-ende.694.de.html?dram:article_id=411124
Gerlach: Das tun sie, wenn ich da einhaken darf, in Wirklichkeit ja nicht. Man hat die kurdischen Milizen benutzt und unterstützt, und das war auch ein Deal, der von Anfang an klar war, um dschihadistische Gruppen, insbesondere den sogenannten Islamischen Staat zu bekämpfen. Allerdings in dem Moment, wo eine direkte Konfrontation zwischen diesen Gruppen und der Türkei anstand oder drohte, haben die USA eigentlich nicht besonders sich ins Zeug gelegt, um die Kurden zu unterstützen, außer dass sie ihnen natürlich Waffen geliefert haben, mit denen sie sich selbst gegen die türkischen Streitkräfte wehren können. Aber die Unterstützung der Amerikaner hat hier ganz klare Grenzen auch in den letzten Jahren gehabt, und aus amerikanischer Perspektive war auch immer klar, dass sich die Kurden in bestimmten Gebieten mit dem syrischen Regime durchaus arrangieren. Ich möchte darauf hinweisen, dass zum Beispiel der Flughafen in Kameshli - eine wichtige strategische Stadt für die kurdischen Gruppen, die seit langer Zeit unter deren Kontrolle ist - weiterhin vom syrischen Regime betrieben wird. Dieses Stillschweigeabkommen mit dem syrischen Regime, das hat man eigentlich bisher sehr erfolgreich praktiziert, und da haben die Amerikaner auch nicht dazwischengefunkt.
Zagatta: Das klingt dann eher beruhigend. Wir haben jetzt gerade auch wieder bei der Sicherheitskonferenz die Bedenken gehört, wie dramatisch das alles sei. Da können Sie uns beruhigen?
Gerlach: Beruhigen kann ich Sie im Zusammenhang von Syrien eigentlich überhaupt nicht, denn wenn hier der Eindruck entsteht, dass dieser Konflikt auf einen Showdown zuläuft beziehungsweise sich sogar dem Ende nähert - das wird ja im Rahmen des Familiennachzugs von Asylbewerbern und so weiter aus Syrien immer noch diskutiert von Flüchtlingen -, dieser Krieg ist noch lange nicht zu Ende.
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Gerlach: Die Vorstellung, dass das Regime die Oberhand gewinnt und dass das die schlimmsten Kämpfe sind, das ist ja nicht unbedingt im Widerspruch zueinander. Die schlimmsten Kämpfe, das bedeutet ja immer nur, dass das Maß an Gewalteinsatz und an Opfern, insbesondere zivilen Opfern extrem groß ist. Das Regime bereitet sich gerade – zumindest tut es das in der Propaganda; das ist fast ein bisschen auffällig, wie deutlich es das tut – auf die große Schlacht um das östliche Umland von Damaskus vor, was Ihre Korrespondentin auch angesprochen hat, da wurden heute wieder viele Propagandameldungen gebracht, dass Milizen dort hintransportiert wurden. Da wurden die Generäle vorgestellt, die diese Offensive führen. Dort hat man das relativ erfolgreich ausgehungert beziehungsweise belagert und möchte jetzt zuschlagen.
Jetzt kann es aber auch sein, dass diese große Operation ein kleines Ablenkungsmanöver ist von dem, was dort in Afrin und in der Provinz Idlib, das heißt im Norden passiert, denn dort muss das syrische Regime ebenfalls gewaltige Ressourcen aufbringen. Andere Stimmen sagen, man möchte das gerne einfrieren, diesen Konflikt dort oben, insbesondere die Russen, aber das Regime scheint diese Gelegenheit nutzen zu wollen, um dort militärisch Boden gutzumachen und sich Legitimität zu verschaffen bei der Bevölkerung und genau diesen Eindruck zu erwecken, der sich ja anscheinend auch bei uns verfestigt, bald ist wieder alles unter Kontrolle und dann wird niemand mehr daran zweifeln, dass das Assad-Regime der rechtmäßige Vertreter des syrischen Staates ist.
Silberrücken schrieb:Da werden die ypg ihre ziele aufgeben müssen.@Silberrücken
lilit schrieb:Bitte? Was meinst du damit? Sharia Gerichte nach alQaida oder IS-Style sind schlimmer noch als Willkür unter Diktatur mit religiösen Einsätzen.Hää? ?
Als die Revolution in Ägypten vor sieben Jahren begann, protestierten Hunderttausende nicht zufällig am 25. Januar. Der Feiertag zu Ehren der Polizei mobilisierte deren Opfer. Und heute? Es gebe sogar mehr Folter und Willkür, klagen Menschenrechtler.http://www.deutschlandfunkkultur.de/staatliche-gewalt-in-aegypten-viel-schlimmer-als-unter.979.de.html?dram:article_id=409084
Silberrücken schrieb:Nee ich finds halt gut das ich das genau richtig eingeschätzt habe. Also glaubt mir in zukunft einfach:)du meinst jetzt erst recht?
Erdogan und Putin beraten die Lagehttp://www.tagesschau.de/ausland/syrien-kurden-tuerkei-103.html
Unterdessen haben sich die Präsidenten der Türkei und Russlands, Recep Tayyip Erdogan und Wladimir Putin, über die militärische Lage im Norden Syriens beraten. In dem Telefonat sei es um die "jüngsten Entwicklungen" in Afrin und Idlib gegangen, teilte das Präsidialamt in Ankara mit.
Demnach informierte Erdogan den Kreml-Chef über den Stand der "Operation Olivenzweig" gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Afrin. Zudem vereinbarten sie, die Kooperation fortzusetzen. Wenn die mit Russland verbündete Regierung in Damaskus den Kurden in Afrin tatsächlich gegen die Türkei zu Hilfe kommt, stünden die Türkei und Russland in Nordsyrien auf entgegengesetzten Seiten.
Während das Assad-Regime eng mit Russland zusammenarbeitet, wird die YPG von den USA mit Soldaten und Beratern unterstützt und für den Kampf gegen die Extremistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) ausgerüstet. Damit könnte es in Nordsyrien zu einer direkten Konfrontation zwischen den NATO-Partnern Türkei und USA kommen, und letztere würden auch noch indirekt über Assads-Truppen von Russland unterstützt.
Viele Kurden befürchten dagegen ihre Vertreibung aus Afrin. Die türkische Regierung setze „Jihadisten in ihrem Krieg gegen die Kurden“ ein und wolle mit ihrer „Invasion“ in Afrin die „demografische Zusammensetzung“ der Region verändern, warnte etwa die prokurdische HDP in einer Erklärung. So plane Ankara, an Stelle der Kurden in Afrin FSA-Milizen und syrische Flüchtlinge aus der Türkei anzusiedeln.
Die Kurdenmiliz YPG hat Medienberichte über einen angeblich bevorstehenden Einmarsch von syrischen regierungstreuen Volksmilizen in Syriens Region Afrin zurückgewiesen.https://de.sputniknews.com/politik/20180219319608689-kurden-ypg-syrien-afrin-tuerkei/ (Archiv-Version vom 19.02.2018)
„Diese Information entspricht nicht der Realität“, sagte der YPG-Sprecher Brusk Haseke in einem Gespräch mit Sputnik. „Wir haben mehrmals erklärt, dass die syrische Armee nicht in Afrin eingezogen ist und auch nicht einziehen wird. Falls in dieser Frage eine Vereinbarung getroffen wird, geben wir das öffentlich bekannt.“