jafrael schrieb:Demokratie von Faschismus unterscheiden
Ich glaub, das wird tatsächlich zunehmend schwieriger - zumal jene Begriffe anscheinlich nach Belieben zurecht gebogen werden.
Der Begriff "Faschismus" scheint für sehr viele equivalent zu sein mit Nationalsozialismus, wie bereits der Beginn dieses Threads verdeutlicht.
Findet das ausser mir sonst noch jemand naiv?
Gleich 2 berühmte Zitate geistern durch's Internet und beide verheissen sie nichts Gutes.
"Ich habe keine Angst vor der Rückkehr der Faschisten in der Maske der Faschisten, sondern vor der Rückkehr der Faschisten in der Maske der Demokraten."
T. W. Adorno
"Der neue Faschismus wird nicht sagen: 'Ich bin der Faschismus.' Er wird sagen: 'Ich bin der Antifaschismus.'"
Secondino Tranquilli a.k.a. Ignazio Silone
Anscheinend waren beide der Überzeugung, der Faschismus würde in neuer Gestalt zurückkehren und er würde lügen, was seine wahre "Natur" betrifft.
So kursieren religions-gleich seitdem
gemeinsamen Niederringen dieser bösartigen Schlange die verschiedensten Spekulationen über das Wesen oder vielmehr die Bezeichnung seiner Reinkarnation. Ein Blick auf Wikipedia offenbahrt heilloses vokabul
istisches Chaos, wenn es allein darum geht wer wie warum Faschismus definiert.
Wer will kann die Allmy-SuFu diesbezüglich beanspruchen, um sich diesbezüglich "politisch weiterzubilden", sollte sich allerdings nicht über
allzu mysteriöse Beiträge wundern
;)Speziell angebrochenes Thema ist brisant, wenn nicht sogar brenzlig. Und zumindest soll es schon mal vorgekommen sein, dass, wenn wer mit Feuer
spielt, er sich dabei die Finger verbrannt hat. Ich glaube, allen sitzt mehr oder weniger die Angst vor einem erneuten Flächenbrand im Nacken.
Wikipedia: Ekpyrosis Wikipedia: PalingeneseAus diesem Grunde habe ich mal die Kollegen von
politik.de bespitzelt, auf welchen Pfaden sie der Menschheits wohl fatalsten Kopfgeburt auf die Schliche zu kommen versuchen.
Die DDR war faschistisch?http://www.politik.de/forum/staat/219058-die.html (Archiv-Version vom 05.12.2010)Ist die Bundesrepublik ein faschistischer Staat ?http://www.politik.de/forum/staat/222774-ist.html (Archiv-Version vom 20.06.2010)AntiFA?http://www.politik.de/forum/parteien/127681-antifaschismus.htmlhttp://www.politik.de/forum/innenpolitik/217059-antifaschismus.htmlSozialismus?http://www.politik.de/forum/staat/98871-faschismus.htmlhttp://www.politik.de/forum/staat/34936-die.htmlKapitalismus?http://www.politik.de/forum/staat/170569-das.htmlhttp://www.politik.de/forum/wirtschaft/184597-wirtschaftsfaschismus.htmlGlobalisierung?http://www.politik.de/forum/wirtschaft/6562-globalisierung.htmlMonotheismus?http://www.politik.de/forum/religion/68771-monotheismus.htmlZionismus?http://www.politik.de/forum/geschichte/197914-zionismus.htmlWie man sieht, ist fast für jeden was dabei
;)Man kann zusammenfassend sagen, dass Faschismus immer eine Unterdrückung von Minderheiten einschließt, wenn diese nicht, sogar das Wesen des Faschismus ausmachen.
Grundlagen des Faschismushttp://www.politik.de/forum/staat/120447-grundlagen.htmlUnd natürlich setz ich da gerne noch einen drauf:
Der Faschismus fordere: "Disziplin und eine Autorität, die in die Geister eindringt und darin unumstritten herrscht. Sein Wahrzeichen ist daher das Liktorenbündel, das Symbol der Einheit, der Kraft und der Gerechtigkeit"
Mussolin (ursprüngliche Definition)
Wikipedia: FascesMussolini's Erbe ist demnach so etwas wie eine mit Leibwachen beschütze (und damit vermenschlichte) Körperschaft der
eisernen Regeln, der sich jeder Mensch bedingungslos unterzuordnen hat. Es setzt eine
Norm vorraus, in der jeder Mensch erfassbar ist.
Das Problem sind, wie wir uns schmerzlich erinnern, die Menschen, die nicht
normal sind, insbesondere die systeminherente Reaktion darauf: die Intoleranz.
Selbst bezogen auf unsere Staatsformen können wir es drehen und wenden wie wir wollen, Normungen und Gesetze offenbaren einen allgegenwärtigen faschistoiden Grundcharakter.
Ismen (griech. "auf eine bestimmte Art handeln, vorgehen") sind, soweit sie vom und für Menschen erdacht sind, immer faschistisch. Einen Menschen zu etwas zu zwingen, insbesondere wenn es lediglich durch eine pedantisch angewandte Regelung begründet wird, ist purer Faschismus. Das Perplexe daran, ist, dass somit selbst der
Individualismus faschistischer "Natur" ist.
:(