22aztek schrieb:Dich stört es also, dass Menschen ihr Beileid ausdrücken und du siehst darin Heuchelei. Mir scheint, du hast das Prinzip von Heuchelei nicht verstanden zu haben. Wer sich nach solchen Ereignissen immer auf die Menschen stürzt, die ihr Entsetzen darüber zum Ausdruck bringen, ist dadurch auch nicht "produktiver". Lediglich unsympathischer.
Ich sehe das eigentlich genauso wie du. Mich nerven auch diese Menschen, die einem ständig Heuchelei unterstellen, weil man sein Mitgefühl ausdrückt.
Wenn irgendein Promi gestorben ist und Menschen deswegen bestürzt sind, kommen sie auch alle aus ihren Löchern gekrochen und unterstellen einem Heuchelei.
Wieso soll man denn nicht traurig sein dürfen, wenn man z.B. Fan von jemandem war?
Und dann immer dieses dümmliche Gerede "wenn mir sowas passiert interessierts doch auch kein Schw***, aber bei einem Promi sind sie alle traurig".
Da zweifelt man echt am Verstand mancher Menschen. Natürlich sind mehr Menschen traurig und bestürzt, wenn es sich um eine Person handelt die sehr berühmt war, die sehr viele Menschen "kannten". Das heißt ja nicht, dass der Mensch deswegen mehr wert ist/war.
Aber was die ganzen Terroranschläge betrifft, da stört es mich ehrlich gesagt auch langsam. Nicht weil Menschen ihr Entsetzen zum Ausdruck bringen, sondern weil ich irgendwie das Gefühl habe, dass diese "pray for xyz" und Profilbild einfärben- Aktionen dieses "Wir müssen halt akzeptieren, dass es so ist"-Gefühl fördern.
Das müssen wir zwar auch wohl oder übel auch auf eine Art akzeptieren, da der Terror allgegenwärtig geworden ist. Aber wir sollten es nicht einfach so hinnehmen. Nicht nur traurig und entsetzt sein und das was hier passiert als "normal" oder "gehört halt dazu" akzeptieren. Denn es ist nicht normal und gehört nicht dazu und ich bekomme langsam das Gefühl, dass genau solche Aktionen dieses hinnehmen und resignieren fördern.
Du, ich, wir können nicht viel dagegen tun.. aber mehr als für 1 Woche sein Profilbild bei Facebook in den Farben einer bestimmten Landesflagge einfärben geht schon.
Ich würde es z.B. toll finden, wenn wirklich mal die "normalen", friedlichen Muslime auf die Straße gehen und demonstrieren. Mal so richtig deutlich machen "wir gehören da nicht dazu und verachten das zutiefst".
Natürlich könnte man sich jetzt fragen warum sollten Muslime sowas tun? Sie brauchen sich ja nicht abgrenzen von diesen kranken Menschen, denn das was die machen, ist ja nicht der Islam.
Es wäre trotzdem eine schöne Geste find ich. Vor allem weil immer mehr Menschen, wütend werden und die Emotionen stärker werden. Ich glaube, manche Menschen kriegen mittlerweile einfach schon die Kriese wenn sie nur die Wörter "Moslem" "Islam" hören. Das ist doch traurig genug.
Sorry fürs OT.