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Terroranschlag in London am 3. Juni 2017

300 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Terror, London ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Terroranschlag in London am 3. Juni 2017

19.06.2017 um 14:01
Zitat von TulsiGabbardTulsiGabbard schrieb:Jedes Land braucht eine Kultur.
Nicht mal das.

Gesellschaften haben natürlich Identitäten. Aber auch diese wandeln sich. Das fängt in Freundeskreisen an und geht bis zu Nationen und Gruppen von Nationen.
Sie vermischen und verändern sich.

Das mag ängstigend sein, weil das Gewohnte beruhigt. Aber es kann auch spannend sein.
Zitat von TulsiGabbardTulsiGabbard schrieb: Es ist so viel passiert, es ist mittlerweile nicht mal mehr die Schlagzeile wert. Der neue Alltag.
Was denkst Du, wie viele Menschen in Deutschland ohne jede Schlagzeile nicht natürlich sterben und schon immer starben? Es sind viele Tausende jedes Jahr.
Eine Schlagzeile gibt es nur, wenn etwas berichtenswert ist. Wenn also voraussichtlich viele Menschen diese Information gerne kennen würden.
Zitat von TulsiGabbardTulsiGabbard schrieb:Der Brexit ist die richtige Konsequenz und Großbritannien wird es ohne Europa besser gehen.
Das wird es nicht. So wie es Meck-Pomm ohne Deutschland nicht besser ginge, oder München ohne Bayern.
Zitat von TulsiGabbardTulsiGabbard schrieb:weil man sein eigenes Land vor der Masseneinwanderung schützen möchte
Die Frage ist an dieser Stelle, ob das Land einen solchen Schutz benötigt und wünscht. Also ob es eine Mehrheit ist, die so denkt oder nur eine Minderheit (die nur durch eine Medienpräsenz wie eine Mehrheit wirkt).
Zitat von TulsiGabbardTulsiGabbard schrieb: In Kanada darf der Islam nicht mehr kritisiert werden
Kannst Du das entsprechende Gesetz bitte zitieren?


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Terroranschlag in London am 3. Juni 2017

19.06.2017 um 14:05
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Man muss sich nur mal anschauen, was im Daily Heil für Kommentare auf die Reaktion der "English Defence League" auf den Anschlag kommen, und wie auch der Artikel dazu aufgebaut ist - dann sieht man, dass England ein Problem sowohl mit der Presse als auch mit dem Rechtspopulismus hat
Vor geraumer Zeit, nach dem Anschlag in Berlin, gab es viele Kommentar von Islamisten. "Richtig so", "Es hat zu wenige getroffen", waren noch human. Einer von diesem Gesindel ist jetzt, dank meiner Wenigkeit, arbeitslos. Verliert evtl. dadurch seine Daseinsberechtigtung in diesem Land. Was für eine Genugtuung!

So ist das leider unter Menschen. Nicht nur das der Eine dem Anderen nix gönnt, man will Andersdenkende tot sehen. Da nehmen sich alle Fanatiker nichts.

Dem Königreich bleibt in den letzten Monaten leider nicht viel erspart. Man kann nur hoffen das es dort nicht eskaliert.

Von dem Bürgerkriegsgeschwafel (zu mindest hierzulande) halt ich nicht viel. Dazu ist Deutschland(glücklicherweise) zu faul.


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Terroranschlag in London am 3. Juni 2017

19.06.2017 um 14:33
@DerThorag

Gab es diese Kommentare denn in breit rezipierten Zeitungen, etwa wie der Bild-Zeitung?


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Terroranschlag in London am 3. Juni 2017

19.06.2017 um 14:50
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Gab es diese Kommentare denn in breit rezipierten Zeitungen, etwa wie der Bild-Zeitung?
Bei Facebook gab es sehr viele, 2 Milliarden User oder was haben die? Sollte jedenfalls breit genug sein.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Bitte lies wikipedia und schau dir nicht nur rechte youtube Videos an.
Äh ja, bitte lies den Brockhaus und keine linksradikalen Kalendersprüche. Quit?


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Terroranschlag in London am 3. Juni 2017

19.06.2017 um 14:57
@Deep_Throat_V2

Postings in einem nichtjournalistischen Medium (das nicht moderiert wird) sind ein ganz erheblicher Unterschied, zumal sich auf Facebook natürlich auch Idioten finden, wenn man nur sucht, findet man da alles.


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Terroranschlag in London am 3. Juni 2017

19.06.2017 um 14:59
@Anaximander
Moderation ist ja auch nur eine Zensur der Realität.
Natürlich muss moderation sein und soll auch angewendet werden.
Aber die großen Medien machenentsprechende Themen sofort dicht, oder schalten die Kommentarfunktion bei brisanten Theman von vorne herein ab.
Bei Facebook und Twitter ist das ungefilterter. Natürlich tummeln sich da viele Idioten, gefährliche und ungefährliche. Aber so ist nunmal die Realität.


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Terroranschlag in London am 3. Juni 2017

19.06.2017 um 15:08
@Deep_Throat_V2

Mein Punkt war, dass sich im Daily Heil, welche zu den meistgelesenen Zeitungen des UK gehört, NUR solche "Kommentatoren" tummeln. Und nicht nur bei diesem Artikel. Stimmen aus der Mitte des politischen Spektrums werden runtergeschrieen. Genau so ist diese Zeitung auch angelegt. Sie schürt durch die Artikel selbst entsprechende "Meinungen"

Und nein, die Zeitungen sind nicht verpflichtet, hate speech ein Forum zu geben.


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Terroranschlag in London am 3. Juni 2017

19.06.2017 um 15:43
Und das hier sind Reaktionen in der Facebook-Gruppe "Freunde und Verbündete der #AfD" auf den Angriff in #FinsburyPark (Vorsicht: Kotzalarm)
https://twitter.com/DanijelMajic/status/876782517751234561

Deutsche AfD Sympathisanten und Anhänger sind auch schon ganz fleissig dabei....


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Terroranschlag in London am 3. Juni 2017

19.06.2017 um 15:48
Der MP der DUP, Sammy Wilson, ist Unterstützer des christlichen Hasspredigers Pastor James McConnell, der vor Gericht stand, weil er den Islam "satanisch" genannt hat.

http://www.bbc.co.uk/news/uk-northern-ireland-33800704

Jetzt ist die DUP in der Regierung mit Theresa May.

Wie kann sie dann glaubhaft den Anschlag verurteilen?


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Terroranschlag in London am 3. Juni 2017

19.06.2017 um 18:17
@TatjanaHolmes

Naja, wenn du von "rechts" sprichst, womit du vermutlich rechtsradikal meinst, dann fällt der Islamist eben auch darunter. Oder wo ordnest du so jemanden auf dem pol. Koordinatensystem ein? Und warum fallen maximal Christen für dich darunter? Macht wenig Sinn, oder?


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Terroranschlag in London am 3. Juni 2017

19.06.2017 um 18:40
Zitat von AldarisAldaris schrieb: dann fällt der Islamist eben auch darunter. Oder wo ordnest du so jemanden auf dem pol. Koordinatensystem ein?
Ist mit den herkömmlichen westlichen Mustern nicht zu kategorisieren: politisch wohl eher rückwärtsgewandt, aber nicht rechts in unserem Verständnis. Sonst gäbe es ja eine Allianz zwischen Islamisten und (z.B. deutschen) Rechtsextremisten, und das ist eindeutig nicht der Fall, die sind sich genauso spinnefeind wie Rechtsextremisten und Antifa. ich würde da eher nationalistisch oder kulturkreisspezifisch argumentieren: "Rühre mir niemand die westliche Kultur an!" (Rechtsextremisten); "rede nicht über den Islam, denn es kommt nur Sch**** dabei raus!" (Islamisten).

Schnittmengen zwischen Islamisten und Rechtsextremen gibts nur beim Antisemitismus, da unterscheiden sie sich praktisch überhaupt nicht.


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Terroranschlag in London am 3. Juni 2017

19.06.2017 um 19:49
@Realo

Ich sehe einige Schnittmengen, die da wären: Ein autoritäres Staatsverständnis, Ablehnung der Menschenrechte, (Ultra)Konservatismus, Abwertung bis hin zum Angriff von Menschen außerhalb dieser Gruppe und einiges mehr.

Man könnte ja auch anders fragen: Was ist daran links, wenn es nicht rechts ist, wie du meinst. Mir wäre neu, dass es andere Pole gibt. Oder wo stehen beispielsweise Ultra-Evangelikale?


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Terroranschlag in London am 3. Juni 2017

19.06.2017 um 20:18
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Was ist daran links, wenn es nicht rechts ist
Nun, sie sind natürlich - liegt ja nahe - gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, den beiden Hauptdomänen der Rechtsextremisten.

Deinen genannten Aspekten würde ich aber insgesamt zustimmen, auch wenn es natürlich nciht den deutschen, sondern einen anderen Nationalismus betrifft. Also sind die Schnittmengen zugegeben doch etwaa größer.


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Terroranschlag in London am 3. Juni 2017

19.06.2017 um 21:27
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Naja, wenn du von "rechts" sprichst, womit du vermutlich rechtsradikal meinst, dann fällt der Islamist eben auch darunter. Oder wo ordnest du so jemanden auf dem pol. Koordinatensystem ein? Und warum fallen maximal Christen für dich darunter? Macht wenig Sinn, oder?
Der Islamismus hat seine Wurzeln teils im arabischen Sozialismus und Kommunismus (auch teils im arabischen Nationalismus) und verstand sich als eine Abwendung davon.
Man versuchte damit auch den Einfluss von Monarchisten und Panarabisten zurückzudrängen. Ein Staatsverständis existiert da in dem Sinne nicht, weil man sich auf die Wurzeln des Islams beruft und die damals nun nicht in Staaten sondern Kalifaten und Sultanaten lebten.
Es geht da eher um die weltweite "Gemeinschaft der Gläubigen".

Außerdem verstand sich der Islamismus schon immer als eine Gegenbewegung zu einem westlichen Neokolonialismus bzw Imperialismus, was ihm bspw auch Sympathien von westlichen Antiimperialisten brachte. Das sieht man z.B. an solchen Gestalten wie Bernhard Falk
Bernhard Falk (auch Bernhard Uzun oder Muntasir bi-llah; * 1967) ist ein deutscher Islamist und ehemaliger linksextremistischer Terrorist.
Wikipedia: Bernhard Falk (Islamist)

die das für irgendeine Freiheitsbewegung gegen die westlichen Unrechtsstaaten halten.

Oder daran, dass bspw die Volksfront zur Befreiung Palästinas, irgendeine Symbiose aus arabischem Nationalismus und Leninismus anstrebt, einerseits zusammen mit der RAF Flugzeuge entführt und andererseits an der Seite der Hamas und des Islamischen Dschihads kämpft.

Das lässt sich also alles nicht so einfach in das geliebte rechts/links-Spektrum einordnen (der Begriff "radikal" ist in dem Zusammenhang schon falsch), auch wenn das hier in Deutschland den überwiegenden politischen Diskurs bestimmt.

Man sollte schon alleine aus dem Grund davon absehen, dass sich die neue Rechte darüber wahrscheinlich einen Ast freuen würde, da sie dann nichtmal selbst jegliche Begrifflichkeiten verwässern müssten und ihnen das noch zusätzlich die Möglichkeit bietet, mit der Konnotation des Begriffs gegen "Ausländer" zu hetzen.


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Terroranschlag in London am 3. Juni 2017

19.06.2017 um 21:58
Man sollte hier besser von religiösem Fundamentalismus sprechen.

So war etwa auch die IRA katholisch und links.

Der Islamische Staat ist zumindest insofern konservativ ("rechts"), als er einen mittelalterlichen Sharia-Staat anstrebt. Mit politischen Kategorien kommt man hier aber kaum weiter.


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Terroranschlag in London am 3. Juni 2017

19.06.2017 um 22:30
@Fierna
Zitat von FiernaFierna schrieb:Das lässt sich also alles nicht so einfach in das geliebte rechts/links-Spektrum einordnen
Die Einordnung in ein Rechts-/Links-Spektrum bzw. Schema wird in der politikwissenschaftlichen Analyse doch bisweilen immer noch verwendet, um Parteien sowie die pol. Einstellung einzelner Individuen zu verorten. Wenn ich mir anschaue, welche Ziele Islamisten verfolgen und wie einzelne Organisationen strukturiert sind, wie formelle und informelle 'Rechtssysteme' funktionieren und wie es mit den drei Säulen Freiheit, Gleichheit und Kontrolle ausschaut, dann lassen sich Islamisten durchaus auch in dieses Spektrum einordnen. Zumal es mittlerweile mehr als eine Vorlage gibt, in der der Islam dominiert oder sogar Staatsreligion ist. Jedes dieser Systeme ist weit davon entfernt als "links" zu gelten. Und das ist nicht überraschend, denn Religion und Staat als miteinander verwobene Einheit führt zur Unterdrückung.  

Es geht doch eigentlich um Folgendes: Umso strikter sich jemand auf seine Religion beruft, umso strenger er nach den Regeln alter Bücher lebt, umso eingeengter und einengender muss ein Individuum, eine Partei oder andere Organisation im Denken und Handeln sein. Das muss dann zwangsläufig zu autoritären Strukturen führen, zu einem Wir-gegen-Die - Die sind dann alle, die nicht dem gleichen Glauben oder der gleichen Konfession anhängen, also nicht die gleiche Ideologie teilen. Es ist schließlich nicht möglich nach starren, alten Regeln zu leben, ohne ständig darauf zu achten, dass diese Regeln eingehalten werden und externe Einflüsse draußen bleiben. Da ist kein kein Platz für Pluralismus. Und dass sich in der Geschichte immer wieder unheilige Allianzen und Zweckbündnisse ergaben, auch Querfronten usw. ok .. Mir geht darum, festzustellen, welche Ziele verfolgt werden und was am Ende als Ergebnis da stehen würde oder bereits da steht.

Vielleicht haben wir auch eine unterschiedliche Vorstellung von dem Begriff Islamist. Für mich definiert sich dieser primär als jemand, der als religiöser Fundamentalist bereit ist, für die Verbreitung des Islam über Leichen zu gehen und beispielsweise die Regeln der Religion auch praktisch über den demokratischen Rechtsstaat zu stellen. Das kann bloß im Autoritarismus enden, der zumindest in seiner Wesensform rechts ist. Und darum ging es mir in meinem Statement.
Zitat von FiernaFierna schrieb:Man sollte schon alleine aus dem Grund davon absehen, dass sich die neue Rechte darüber wahrscheinlich einen Ast freuen würde, da sie dann nichtmal selbst jegliche Begrifflichkeiten verwässern müssten und ihnen das noch zusätzlich die Möglichkeit bietet, mit der Konnotation des Begriffs gegen "Ausländer" zu hetzen.
Von Begriffen absehen sollte man, wenn diese Begriffe unzutreffend, beleidigend oder ähnliches sind. Nicht, weil man sonst irgendwem damit den Geifer in's Maul treibt.


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Terroranschlag in London am 3. Juni 2017

19.06.2017 um 23:26
Zitat von AldarisAldaris schrieb: Wenn ich mir anschaue, welche Ziele Islamisten verfolgen und wie einzelne Organisationen strukturiert sind, wie formelle und informelle 'Rechtssysteme' funktionieren und wie es mit den drei Säulen Freiheit, Gleichheit und Kontrolle ausschaut, dann lassen sich Islamisten durchaus auch in dieses Spektrum einordnen.
Nein, rechts/links sind genuin westliche Begriffe, um die konservative Nähe zum Kapitalismus bzw. die "widerständige" Distanz zu ihm zu markieren. Man kann das schlicht nicht auf orientale Gesellschaften übertragen, die den Kapitalismus ebenso wie vieles andere aus dem Westen importierten. "Rechts" und "links" könnte in etwa der Nähe oder die Distanz zum Regime bezeichnen, vielleicht auch zur Religion, aber wir befinden uns da auf sehr schlüpfrigem Terrain.

Und wie passt der von @Fierna erwähnte (einstige) "islamische Sozialismus" dazu, der nicht nur von der PLO und El Fatah einst hoch gehalten wurde, sondern auch von Staatsführern wie Nasser, Gaddafi, Bhutto und eine Zeitlang auch von Assad senior und Saddam?
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Es geht doch eigentlich um Folgendes: Umso strikter sich jemand auf seine Religion beruft, umso strenger er nach den Regeln alter Bücher lebt, umso eingeengter und einengender muss ein Individuum, eine Partei oder andere Organisation im Denken und Handeln sein.
Aber eben auch nur, solange man sich auf "alte Bücher" beruft. Glauben ist ja nicht 1:1 identisch mit Religion und man kann auch streng gläubig sein, ohne sich auf irgendwelche alten Bücher zu berufen, aber das nur nebenbei.
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Vielleicht haben wir auch eine unterschiedliche Vorstellung von dem Begriff Islamist. Für mich definiert sich dieser primär als jemand, der als religiöser Fundamentalist bereit ist, für die Verbreitung des Islam über Leichen zu gehen und beispielsweise die Regeln der Religion auch praktisch über den demokratischen Rechtsstaat zu stellen.
Im ersten Teil gebe ich dir recht, der zweite ist etwas weit her geholt, denn in welchem Staat, in dem der Islam die tonangebende Religion ist, gibt es einen demokratischen Rechtsstaat? Ich müsste da lange suchen, um einen zu finden. Selbst die Türkei ist da inzwischen rausgefallen. Das heißt aber nicht im Umkehrschluss, dass in all diesen autoritären Staaten Islamisten tonangebend wären, im Gegenteil. Vielleicht in Saudi Arabien und den Emiraten. Iran auf der anderen Seite ist ein Sonderfall, das ist zwar der einzige "Gottesstaat", gleichzeitig aber eine Republik; der Ayatollah Khamenei ist zwar vorgestrig, aber auch wiederum kein Islamist.

Also alles nicht so einfach. Um die ganzen islamischen Staaten begrifflich einzuordnen, müsste man also wohl andere Kategorien als das einfach Links-Rechts-Schema wählen. Etwa das Maß der Freiheit, das der Einzelne besitzt, und da sind die südostasiatischen islamischen Staaten (Indionesien, Malaysia, Brunei, Bangladesch) relativ freizügig gegenüber den arabischen, wobei auch Marokko und Tunesien etwas laizistischer sind als der Rest.


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Terroranschlag in London am 3. Juni 2017

19.06.2017 um 23:43
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Die Einordnung in ein Rechts-/Links-Spektrum bzw. Schema wird in der politikwissenschaftlichen Analyse doch bisweilen immer noch verwendet
Man betreibt doch aber ganz überwiegend überhaupt keine politikwissenschaftliche Analyse.

Dahingehend war der Begriff des Radikalismus schon falsch und der Begriff des Extremismus ist sowieso Unsinn und nur für die staatlichen Organe hier von Bedeutung.
Was man tatsächlich tut, ist ideologisch mit der Konnotation von Begriffen zu arbeiten. Das ergibt womöglich dahingehend Sinn, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, Islamismus angemessen zu verurteilen, den anderen Aspekt nannte ich bereits.

Die Analyse würde dahingehend erstmal überhaupt nicht urteilen, man möchte aber urteilen. Und dann den Islamismus selbstverständlich nicht mit irgendwelchen Dingen im politischen Spektrum in Verbindung bringen, die konventionell als "nicht so schlimm" betrachtet werden könnten.
Obwohl das im Gesamten ja schlicht und ergreifend genauso verwerflich sein kann, als wenn sie eben schlicht "Nazis" wären.

Wie möchtest du bspw einen Stalin oder Pol Pot anhand des von dir Gesagten als "links" einordnen?

Und wovon reden wir hier? Herrschaftsformen? Marktwirtschaft? Ideologie?

Und Autoritarimus ist erstmal ohne umfassende Ideologie, das definiert ihn.
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Von Begriffen absehen sollte man, wenn diese Begriffe unzutreffend
Genau das sagte ich, auch wenn man es womöglich missverstehen konnte.

@Aldaris
@Realo

Womöglich sollten wir uns dazu auch einen anderen Thread suchen.


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Terroranschlag in London am 3. Juni 2017

20.06.2017 um 00:50
Gefloppte Muslim-Demo

Früher hieß es: Ali, mach mal Klo sauber. Heute heißt es: Ali, geh mal demonstrieren. Die Deutschen wollen immer noch, dass ihre Gastarbeiter gehorchen. Aber die Zeit der Onkel-Tom-Türken ist vorbei.

Eine Kolumne von Jakob Augstein


http://www.spiegel.de/politik/deutschland/koeln-anti-terrorismus-demo-war-ein-flop-zeit-der-onkel-tom-tuerken-vorbei-a-1152870.html


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Terroranschlag in London am 3. Juni 2017

20.06.2017 um 01:06
Sind dann Kaddor und Mohamed die Onkel-Toms, die Steigbügelhalter oder doch nur die Alis?
Schlechter Artikel von Augstein..


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