@Rick_Blaine Wenn es sich rechnerisch mit 4-5 Mandaten Überhang ausgeht, muss das nicht einmal ein Akt der Verzweiflung sein. Die Schnittmengen zwischen Rot und Blau sind gar nicht so klein und auch bei den Roten gibt es genügend Genossen, die am liebsten den FPÖ-Kurs in Sachen Ausländerpolitik fahren würden.
Dass die Chance dennoch relativ gering ist, liegt neben den Umfragen an der Verfasstheit der SPÖ: Die hatte ja jahrzehntelang die sogenannte "Vranitzky-Doktrin" als Leitlinie, wonach es keine Koalitionen mit den blauen Schmuddelkindern geben soll. Punkt. Für den Status des Schmuddelkinds haben sich die Blauen redlich bemüht- und es hat ihnen Erfolge beschert. Die SPÖ hätte große Probleme mit dem linken Parteiflügel (SPÖ Wien, SJ, Studenten, Akademiker...) und müsste wohl auch extrem viele Austritte hinnehmen, im Extremfall spaltet sich ein Pendant zu den deutschen Linken ab. Auch den Auslandsgenossen wird man erklären müssen, warum sie jahrzehntelang dazu angehalten werden als "Stimme von außen" ihre "große Besorgnis" zu äußern um jetzt zuzuschauen, dass die Austrosozis mit Rechtspopulisten koalieren.
Vor ein paar Tagen hat das Mauthausenkomitee diverse Dummheiten bis hin zu skandalösem Verhalten/Aussagen diverser FPÖ-Politiker zusmannengetragen. Das hat aber nicht den Zweck von "dirty-campaigning", wie Kickl meint (das Mauthausenkomitee ist rot dominiert), sondern eher dirty-campaingning des linken Parteiflügels gegen Avancen der Spitze ggü. der FPÖ.
Daran liegt es eher als am Inhalt. Beim Verpulvern von fremden Geld sind nämlich beide Parteien einsame Klasse. Dennoch würde ich diese (wohl teuerste) Koalition allem vorziehen wo schwarz/türkis drin ist. Gründe habe ich schon genannt.