Völkermord: Herero und Nama verklagen Deutschland

@Warhead
Oh mann wieso sagst du nicht direkt das du Deutschland hasst.

Belzeebub123 schrieb:Oh mann wieso sagst du nicht direkt das du Deutschland hasst.

Warum denn immer wieder diese Leidenschaft, wenn man etwas Geschichtswissen auffrischt?

Was passiert ist ist passiert, und damit muss man eben lernen umzugehen, auch z.B. um nicht immer wieder die selben Fehler zu machen, also verstehe ich diese Aufregung hier nicht.

Zumal die Besprechung der Informationen Deutschland sicher in keinster Weise schaden wird.

@Belzeebub123
Du kapierst es leider nicht. Es geht nicht darum Deutschland zu hassen ... im Gegenteil, den zum Glück bedeutet Deutschland heute nicht mehr das Kaiserreich, das den Völkermord in Südwest-Afrika verschuldete und den an den Armeniern geschehen ließ (obwohl schon damals Diplomaten und verschiedene Personen und Organisationen in Deutschland sich dagegen aussprachen und protestierten). Deutschland hat aber eine Verantwortung zu tragen, da wir auch von der Vergangenheit profitieren (sogar mehr als die damaligen Gegner in Europa) (Deutschland hat nach dem 2.Weltkrieg einen viel schnelleren Aufschwung erfahren als Frankreich, England oder Italien) und in einer dunklen Ecke unserer Vergangenheit noch 6 Millionen Tote herumstehen, die sich nicht gegen die Toten anderer Nationen aufrechnen lassen. Plus die Toten, die es zuvor verschuldete.
Deutschland ist darum ok, weil es die Vielstaaterei überwunden hat - sogar die Feindschaft zwischen Bayern und Preussen. "Nationalismus" bedeutete eine zeitlang das, was heute die Idee von Europa bedeutet: Keine Grenzen! Und damit eine neue Freiheit, auch gegenüber den Eigeninteressen von lokalen Herrschern.

Nur umfasste die neue Freiheit die Kolonien nicht. Dort herrschten andere Gesetze und Gepflogenheiten, denn dort waren die Untertanen zum Teil keine vollwertigen Bürger. Auf Wikipedia kann man nachlesen, dass die weißen Farmer sich gegen ein Verbot der Prügelstrafe richteten... und da ging es nicht nur um Klapse, die die Schwarzen bekamen, sondern Auspeitschungen ohne Gerichtsverfahren.

Unsere Verantwortung heute?
Meine Kultur hat das alles hervorgebracht, im Guten wie im Bösen, und oft genug hat das Böse zu Entwicklungen geführt, die das Gute heute ausmachen.
Wie andere Staaten mit ihrer Vergangenheit umgehen, muss uns umso egaler sein, je mehr wir Wert auf unsere spezielle Kultur und Errungenschaften legen.

@Belzeebub123
lol, warum sollten wir nicht damaliges Deutschland hassen? Oder identifizierst du dich mit ihnen und dein heutiges Deutschland mit dem von damals auch?

@Venom
Wenn wir uns nicht mit der deutschen Geschichte identifizieren würden, warum sollten wir dann zahlen?

Sich selbst zu "hassen" dürfte ein psychiatrisches Problem sein. Ich persönlich hasse niemanden. Nicht einmal mich selbst.

Saxnot555 schrieb:Wenn wir uns nicht mit der deutschen Geschichte identifizieren würden, warum sollten wir dann zahlen?

Warum?
Weil der Staat damals nunmal den Mist verbockt hat?

@Nerok
Guten Morgen! Das war genau der Inhalt meines Eintrags. Einfache Texte verstehen ist manchmal nicht so einfach was?

Nochmal: Wir identifizieren uns mit unserer Geschichte, weil sie unsere ist. Deshalb haften wir unter Umständen auch dafür. anonymus ist da anderer Meinung. Er hasst sich lieber und distanziert sich von Deutschland. Es ist aber nicht sehr logisch, einerseits nichts mit Deutschland zu tun haben zu wollen, andererseits aber für dessen Schulden aufkommen zu wollen.

@Saxnot555
Ich bin kein Deutscher lieber Sax ^^ außerdem behauptete ich NIE, dass ich nichts mit Deutschland zu tun haben will.

@Nerok
Natürlich geht es darum. Mal gelesen welche Aussagen er von sich gibt? In Deutschland würden heute noch Schädel vermessen wie im 3. Reich usw..
Widerlegt man seine Thesen kommt er mit Militärberatern...Wie hier einer schon sagte das ist Blödsinn sonst machen wir die Japaner für den Holocaust mitverantwortlich. Ich möchte mal wissen woher dieser Hass kommt. Ihr habt hier alles und müsst euch nicht sorgen wann und wie ihr was zu essen bekommt. Aber immer auch das eigene Land rum hacken. Wenn es euch hier nicht gefällt dann bitte gebt eure Staatsbürgerschaft ab und verschwindet.

Belzeebub123 schrieb:Wenn es euch hier nicht gefällt dann bitte gebt eure Staatsbürgerschaft ab und verschwindet.

Wie es früher immer hieß, "na haut doch ab und geht nach drüben!" (gemeint war damals die DDR)

Als ob es etwas besser macht...

Belzeebub123 schrieb:Wenn es euch hier nicht gefällt dann bitte gebt eure Staatsbürgerschaft ab und verschwindet.

Die einzigen die permanent über Deutschland heulen sind rechte Flachpfeifen und sonstiges Gesocks.

Ich finds ganz töfte hier.

@Bone02943
Typisch linkes denken...Auf die Argumente das er denkt das heute noch hier Schädel vermessen werden wird gar nicht eingegangen

Warhead schrieb:Der osmanische Generalstab bestand fast komplett aus preussischen Offizieren

Es haben tatsächlich preußische Offiziere in der türkischen Armee gedient, und übrigens auch französische. Das lag wohl daran, daß die türkische Armee zu dieser Zeit ziemlich unleistungsfähig war und die Obermacker der hohen Pforte gerne europäische Know-how in ihren Reihen hätten.

Enver Pasha, Talaat Bey und Mustafa Dschemal waren aber - und das ist Fakt - die Architekten dieses Völkermordes. Als Aktivisten wie Johannes Lepsius den Reichstag auf die Zustände in Armenien aufmerksam machten, war das leider zu einem Zeitpunkt, als Deutschand mit sich selbst und dem Krieg in Europa alle Hände voll zu tun hatte. Unter anderen Umständen hätten sie vielleicht intervenieren können, aber so war ihr Interesse an der osmanischen Innenpolitik halt leider sehr gering.

Wenn überhaupt könnte man von ,,Beihilfe durch Unterlassung" sprechen. Ich habe mich mit dem Thema intensiv befasst, und urteile als neutraler Beobachter.

@Grymnir
Das Osmanische Reich war mit dem deutschen Reich verbündet und es gab einen Beistandspakt,von wegen kein Interesse

@Belzeebub123
Hab ich ja gar nicht behauptet,zum Vermessen und Ausstellen sind sie hergeschleppt worden.
Und wieso Deutschland hassen,gibt doch schöne Gegenden und ohne die Idioten die sich darin tummeln wärs sogar noch viel schöner,tscha man kann wohl das eine nicht haben ohne das andere auch zu kriegen

@Saxnot555
Die Bundesrepublik iat nunmal Rechtsnachfolger

Belzeebub123 schrieb:Typisch linkes denken...Auf die Argumente das er denkt das heute noch hier Schädel vermessen werden wird gar nicht eingegangen

Was heißt hier "typisch linkes denken"?

Wenn du schreibst "geht doch nach..." macht es das nunmal nicht besser. Das war eben auch damals in der BRD schon so ein Totschlagargument. "Geht doch nach drüben wenns euch hier nicht gefällt"

Das selbe könnt ich auch täglich allen AfD Wählern, Nazis, Rechtsradikalen,... an den Kopf werfen. Aber wohin soll ich die denn schicken, ok Russland ist ja deren "Freund". Aber es machts eben nicht besser.

Warhead schrieb:Das Osmanische Reich war mit dem deutschen Reich verbündet und es gab einen Beistandspakt,von wegen kein Interesse

Ach Gott, das gab es auch mit Bulgarien.

Deswegen ist das Interesse dennoch gering weil man Wusste das Osmanische Reich konnte nur als leichte Ablenkung dienen.

Gibt es eigentlich schätzungen, welche Zahlen bei dieser Klage heraus kommen könnten?

Belzeebub123 schrieb:Wie hier einer schon sagte das ist Blödsinn sonst machen wir die Japaner für den Holocaust mitverantwortlich. Ich möchte mal wissen woher dieser Hass kommt.

Zufällig haben die Japaner ähnlich konsequent und rassistisch gewütet wie die Deutschen. Es hatte schön seine Gründe, warum sich die "Herrenmenschen"-Rassen als Verbündete betrachteten.
Der Hass gegen die Verbrechen der einen ist der gleiche Hass gegen die Verbrechen der anderen:
Massenmorde
Völkermord
Menschenversuche
Folter
Vertreibungen
Zwangsarbeit
...

Du hast mir auf meinen vorigen Beitrag weiter oben schon nicht geantwortet, aber vielleicht bringt es die Wiederholung:

Belzeebub123 schrieb:Wenn es euch hier nicht gefällt dann bitte gebt eure Staatsbürgerschaft ab und verschwindet.

Es ist nicht der Hass auf ein heutiges Deutschland, sonder auf ein damaliges, das sich in manchem heute noch manifestiert. Wozu bewahrt jemand noch die Schädel von Herero auf? Damals wollte man die Rassenlehre damit beweisen. Und heute? Warum hat man die Schädel nicht längst zurückgegeben?

Was einmal in irgend einem deutschen Archiv oder Museum lagert, das kann nicht einfach herausgerückt werden. Ob Nofretete oder namenloser Schädel: Was die Wissenschaftler einsackten, das gehört Deutschland. Völlig egal, welchen Wert das jeweilige Volk auf Bestattungen oder wesentliche Kunstschätze legt, und wie die in den Besitz der BRD gelangten.

Man kann durchaus Kritik am Umgang mit Verbrechen der Vergangenheit, Kulturgütern und Toten üben, ohne gleich die Staatsbürgerschaft abgeben zu müssen.
Im Übrigen kann man seine Staatsbürgerschaft nicht abgeben. Und wo immer man hingeht, bleibt man ein Deutscher mit eben der Kultur, die unter anderem auf eben jenen Verbrechen fußt, aber auch auf positivem. Vielen wird erst im Exil klar, wie sehr ihre Kultur sie geprägt hat.
So wie ich mit meiner Familie ´75 in Indien erlebte, wie begeistert die Inder von den Deutschen waren... weil es Feinde der Engländer waren. (Und weil sie den Indern einredeten, man wäre ja auch "Arier" und damit Herrenrasse.) Wir trafen dort auch vier Palästinenser, die vermutlich untergetaucht waren und sich dafür begeisterten, dass die Deutschen gewusst hätten, wie man mit Juden umzugehen habe. Und einige Inder und Deutsche, die ganz verblüfft waren, dass meine Eltern nicht der Ansicht waren, einer Herrenrasse anzugehören.

Man muss nicht alles befürworten, was eine Kultur und Geschichte ausmacht, um Patriot zu sein.
Oder möchtest Du Heinrich Heine absprechen, dass er ein Deutscher gewesen wäre?
http://aphilia.de/literatur-heinrich-heine-03-weberlied.html
Der beschrieb die Folgen der Industrialisierung auf die Weber... die Herero hatten die Folgen der Kolonialisierung zu tragen. Ihnen wurde kein bedeutsames Lied gewidmet, aber vielleicht verdienen sie heute noch unser Andenken und ihre Hinterbliebenen auch noch eine Wiedergutmachung.

Warhead schrieb:von wegen kein Interesse

Bitte genauer lesen - ich schrieb von

Grymnir schrieb: ihr Interesse an der osmanischen Innenpolitik

Die deutschen und Offiziere, die in der türkischen Armee dienten, taten eben dies. An innenpolitischen Maßnahmen oder gar Entscheidungen waren sie nicht beteiligt. Die Deportationen wurden durch Sapties (Hilfspolizisten), Hamidijehs (kurdische Ordnungsmacht)und die regionale Verwaltung organisiert und durchgeführt. Das Militär hatte darauf keinen Einfluß.

Wenn du mir das nicht glaubst, denk mal drüber nach: Hat die Wehrmacht den Holocaust gesteuert? Nein, dafür hatten die Nazis andere Apparate. Gesauso hat es Ittihad gemacht.

Warhead schrieb:und ohne die Idioten die sich darin tummeln

Wenn jemand alle deutschen pauschal als Idioten bezeichnet, weiß der geneigte Diskutant, daß an dieser Stelle nicht viel gehaltvolles zu erwarten ist.

Im Deutschlandradio Kultur betonte Gottschlich: "Das Deutsche Reich war mit Militär und hohen Offizieren direkt engagiert in Konstantinopel, in der damaligen Osmanischen Armee an vielen Schaltstellen vertreten, hat die Türkei, das Osmanische Reich mit eigenem Interesse in den Krieg hineingezogen und hat dann auch den Völkermord an den Armeniern politisch gedeckt." Er kommt zu dem Ergebnis: "Deutsche Offiziere haben die Deportation mit angeregt und der deutsche Botschafter hat sie gerechtfertigt."

http://www.deutschlandfunk.de/armenien-resolution-die-deutsche-beteiligung-am-voelkermord.1818.de.html?dram:article_id=355922

@Grymnir
Du siehst, es existieren da durchaus andere Meinungen als deine. Wobei Gottschlich sich wahrscheinlich gründlicher auseinandergesetzt hat als du.

Aber der Genozid an den Armeniern sollte hier nicht allzu breit ausgewalzt werden, dafür gibt es einen eigenen Thread.