McMurdo schrieb:Solange wie hier nur die Symptome aber nicht die Ursachen dieser Probleme beseitigen nützt das alles gar nichts.
Wenn du eine kaputte Schrottkiste hast, bei der jeden 2. Tag ein Teil abfällt, und nach den Ursachen fragst , warum du keinen neuen Ferrari fährst sondern diese alte Schrottkiste, landest du am Ende der Gedankengänge dann doch wieder bei Karl Marx.
:DDu willst die Ursachen für ein Problem bekämpfen, das weltweit verankert ist und kausal Jahrhunderte (sofern es sich nur um Kolonialismus handelt), Jahrtausende (sofern es sich nur um den Islam handelt) oder 10.000 Jahre (sofern es sich um die erste Umverteilung zu Arm und Reich handelt) zurück reicht. Andererseits reicht es auch schon nur 15 Jahre zurückzugehen und zu erkennen, dass wir uns seither mit der militanten Version des Islamismus im Krieg befinden. Alle diese Verhältnisse haben den Nachteil, dass wir nicht zurück zum status quo ante könne; aus der Rostlaube wird nie wieder ein brandneuer Ferrari.
"Dem Staat" oder gar Merkel die Schuld daran zu geben, ist noch dümmer als Kronos die Schuld daran zu geben, dass wir nicht jeden Tag jünger werden, sondern älter. Verstehscht was ich meine? Oder erwartest du, dass Merkel jetzt den Meißel nimmt und versucht, aus der Schrottlaube ein neues Auto zu erschaffen, indem sie erst mal den ganzen Rost entfernt?
Selbst wenn zwischendurch mal taktische und medial kommunikative Fehler gemacht worden sind, würde das an der Gesamtsituation nichts Wesentliches ändern und Terroristen richten ihr Programm nicht nach dem Maßstab einer "Provinzregierung" aus, sondern passen allenfalls die Planung dem Regierungsprogramm an. Keiner ist Atlas, der mit den Armen das Himmelsgewölbe trägt, damit es nicht auf die Erde kracht und alles Leben zerstört. Ich will damit sagen, dass keine "Provinzregierung" die Ursache des Terrorismus bekämpfen und rückgängig machen kann, wenn selbst ein Obama nicht das Geringste daran ändern kann. Egal ob du jetzt in Syrien gegen den IS Krieg spielst oder es bleiben lässt. 9/11 gabs noch keinen IS, da war das Al Qaida, und auch davor gabs schon Terror, zumindest in Nahost.
Und wenn du versuchen willst Sicherheit zu schaffen, wird es noch absurder, denn dann müsstest du sämtliche Großveranstaltungen verbieten, keine Bundesliga mehr, alle Supermärkte auflösen und zurück zu Tante Emma Läden gehen, Transkontinentalflüge verbieten und durch die Straßen ebenso viele bis an die Zähne bewaffnete Bullen spazieren lassen wie es Passanten gibt, jeden Abend eine Ausgangssperre bis zm nächsten Morgen, aber all das nützt nichts, wenn die Terroristen keine Fehler machen und nicht im Internet groß rumschwafeln und selbst aufs Telefonieren verzichten und Absprachen nur persönlich oder per Kurier machen, so wie das früher in den großen Spionagearenen des Kalten Kriegs der Fall war. Und gegen Einzeltäter, die mit dem Leben abgeschlossen haben und zum Schluss hin das ganz große Ding inszenieren, hast du eh keine Chance, weil du Gedanken nicht ermitteln kannst.
Terrorismus ist nun mal ein Strukturmittel des Spätkapitalismus, so wie Weltkriege ein Strukturmittel des Hochkapitalismus waren.
Und wie gesagt: Das einzige was sicher ist, ist der Tod. Das Leben ist grundsätzlich unsicher.