Ein Rezept gegen den Terror?
26.07.2016 um 14:47
Ich bin der Meinung, das unser kollektiver Pessimismus das Schlimmste ist, was dieser Welt passieren konnte.
Mit den Sorgen und Ängsten der Menschen lässt sich heute am besten Geld verdienen und die beste Quote machen. Unsere Meinung wird bestimmt von den Medien, und die sind voller Pessimismus und Schreckensnachrichten.
Die Schwarzmaler schreien immer am lautesten! Das bleibt nicht ohne Folgen.
Vermeintlich, in den Köpfen der Leute, wird alles immer schlimmer, die Situation immer bedrohlicher, die Welt immer hasserfüllter. Und ich denke, ganz von der Hand weisen lässt sich das nicht, und dennoch ist es bei Weitem nicht so dramatisch, wie es in den Medien dargestellt wird, die sich wie hungrige Wölfe auf jede neue Katastrophenmeldung stürzen.
In unserer Gesellschaft sehnen sich die Menschen mittlerweile nach einfachen, billigen, simplen Antworten - das zeigt der Erfolg von Leuten wie Trump. Gleichzeitig gehen diese Antworten auch oft mit einem unglaublichen Hass einher, der schließlich die Wurzel von Gewalt werden kann. Es stärkt nun mal das Gemeinschaftsgefühl, ein/mehrere gemeinsame(s) Feindbild(er) zu haben.
Aber trotzdem: Wie konnte es dazu kommen, dass unsere Gesellschaft so am Hass und daraus explodierender Gewalt erkrankt ist?
Ich denke, dass das extreme Ich-Denken unseres Systems eine entscheidende Rolle spielt.
Drei Tendenzen möchte ich herausstellen, die meiner Meinung nach bei den aktuellen Gewaltausbrüchen, eine entscheidende Rolle spielten:
-Menschen fühlen sich allein und schwach/suchen Anschluss, ein Ziel -> Der IS kann so ein Zufluchtspunkt sein, zum stark fühlen, aber auch mit ganz einfachen Antworten für diese Leute, und der IS propagiert nun mal Gewalt
-Menschen suchen nach Aufmerksamkeit, und wie gesagt bekommt man in unserer Gesellschaft mit schlimmen Taten mehr davon als mit guten. Beispiel könnte hier ganz aktuell München sein, ein Täter, bei dem sicherlich durch jahrelanges Mobbing dieses extreme Streben danach entstand, sich auch mal "ganz groß" fühlen zu dürfen
-Menschen werden durch unsere Ellenbogengesellschaft so verletzt und gleichzeitig vllt. auch abgestumpft, dass sie Gewalt als legitimes Mittel und als letzten Ausweg sehen, es möglicherweise auch der ganzen Gesellschaft richtig "heimzahlen" wollen, da in ihnen ein großer Hass besteht
Ich würde sagen, dass sich schlimme, massive Gewaltausbrüche meist auf diese Faktoren bzw. eine Kombination dieser zurückführen lassen.
Was kann man dagegen tun? Nun, meiner Meinung nach müssen wir lernen, wieder mehr auf unsere Mitmenschen achtzugeben, wieder mehr Liebe walten zu lassen statt negativer Gefühle, Ablehnung und Neid.
Das beginnt im Kleinen in den Schulen, wo man den Kindern nahebringen muss, dass Mobbing so ziemlich das Schlimmste ist, was man einer kleinen Kinderseele antun kann, und das zieht sich bis ganz hinauf in die große Politik.
Nur wenn wir es schaffen, als Gesellschaft, ja eigentlich schon als Weltbevölkerung, Gerechtigkeit und Liebe zu leben, nur dann kann es besser werden, und es liegt in unser aller Hände.
Das Traurige und Besorgniserregende ist jedoch, dass das Gegenteil der Fall ist - mit jedem Gewaltausbruch werden Hass und Angst größer, und da werden meiner Meinung nach Medien und Politik ihrer Verantwortung alles andere als gerecht, denn auf der Suche nach Quote und Wählerstimmen werden diese Ängste noch geschürt. Alles nur zum Ziel, sich selbst zu potenzieren, den größten Vorteil für sich selbst herauszuschlagen. Ich finde, das ist tief kapitalistisch - und ein ganz finsteres Gesicht unseres Systems. Und ja, vielleicht sind diese Attentate, Anschläge, Amokläufe am Ende vielleicht wirklich ein zumindest anteilig kapitalistisches Phänomen - schließlich werden sie meistens von gesellschaftlich abgehängten Personen verübt.
Ich würde also behaupten, dass es an der Zeit wäre, ein neues Gesellschaftssystem zu etablieren, doch wie dieses aussehen soll? Ich hab keine Ahnung, und das ist das, was mich ziemlich besorgt macht.
Was meint ihr dazu?