SPD Politikerin, MdB, hat ihren Lebenslauf gefälscht

@nickellodeon

nickellodeon schrieb: Die Dame ist im übrigen insgesamt auch im Ortsverband Essen nicht als zimperlich bekannt.

Auch im tv wurden eben auschnitte gezeigt wo sie bei einer rede im bundestag tugendhaft kollegen anmahnt.

Sie wußte was sie da tat als sie auf diese art und weise ihre berufliche laufbahn einschlug und muß da jetzt auch so taff sein und sich fragen und meinungen stellen bzw. über sich ergehen lassen.

Ja, beide haben gelogen, Guttenberg und Hinz. Das ist schon problematisch für das Vertrauensverhältnis, das ein Politiker mit jenen haben sollte, die er/sie vertritt.

Aber ich empfinde die Lügen von Hinz noch problematischer als die von Guttenberg. Bei Guttenberg sehe ich vor allem Eitelkeit, gerade in der CSU ist ein Doktortitel fast schon Voraussetzung für ein Amt. Den Wählern ist es vielleicht nicht so wichtig.

Aber bei Hinz stimmt gar nichts: es ist ja doch auffällig, dass oben verlinkter "Lebenslauf" fast ausschliesslich berufliche Dinge erwähnt. Was soll den Wähler denn dazu bringen, diese Frau zu wählen? Dass sie eine nette Nachbarin ist und Kuchen backen kann? Offensichtlich nicht, denn sonst hätte sie das erwähnt.

Juristin, 10 Jahre Studium = Kompetenz im Erlernen von Informationen, analysieren von Tatsachen usw.

ein Jahr Praktikum bei der Sparkasse = Kompetenz im Umgang mit Geld, Banken usw.

Referendarin in Verwaltung, Körperschaften, Wirtschaft = seht her, ich habe genau da Kompetenz gesammelt, wo der "Wähler" heutzutage Misstrauen hat, wo er meint, jemand muss den Leuten in der Verwaltung, der Wirtschaft ... auf die Finger sehen. Ich bin dafür die Richtige, denn ich kenne mich aus.

Juristin im Management eines Konzerns = ich bin taff, ich habe es mit den ganz grossen zu tun gehabt, ich lasse mich nicht unterbuttern

Juristin im Krisen- und Projektmanagement = Leute, seht her, ich stehe meine Frau auch in Krisensituationen, ich kann führen...

Und so weiter.

Gebt mir Eure Stimme, denn ich bin das alles.

Und alles ist gelogen.

aero schrieb:War "von und zu Guttenberg" kein mahnendes beispiel ?

Kam der nicht viel später?

aero schrieb:Ist der erfolgs-oder karrieredruck für einige so groß das sie bewußt grenzen überschreiten ?

Es gibt immer wieder Leute, die in Lebensläufen lügen, um eine Stelle zu bekommen.

shionoro schrieb:Wen interessierts, ob sie nun studiert hat oder nicht?

Darum geht es nicht. Sondern darum, dass sie behauptet hat, sie hätte es.

shionoro schrieb:Für stadtpolitik interessieren sich die wenigstens, dass sie da von ihrer lüge groß profitiert hat würde ich bezweifeln wollen, genausowenig wie auf bundestagsebene.

Mit sicherheit wurde dadurch ein finanzielles einkommen erreicht welches bei diesen voraussetzungen ein erschlichener vorteil ist, und in keinster weise entschuldbar ist.

@aero

aero schrieb:Auch Guttenberg hat bewußt einen falschen abschluß abgegeben.

Guttenberg HATTE aber einen Doktorabschluss.

@aero

Es ist doch aber nicht vom bildungsgrad abhängig welches einkommen sie als politiker bekommt.
Und längst nicht jeder politiker hat ein abi.

@slider

@aero

aero schrieb:
Auch Guttenberg hat bewußt einen falschen abschluß abgegeben.


Guttenberg HATTE aber einen Doktorabschluss.

Einen erschlichenen doktorabschluß der durch plagiatsnachweise ABERKANNT wurde. Also HATTE er so gesehen, im nachhinein und im grunde keinen gültigen doktortitel, respektive abschluß.

@shionoro

shionoro schrieb:Oder hat sich Frau Hinz damit irgendwo einen vorteil erschlichen?

Das ist völlig irrelevant.

Man sollte eher fragen: was bewog sie dazu, den Lebenslauf zu fälschen - welche Vorteile erhoffte sie sich davon?
Wenn dem nicht so gewesen wäre, hätte sie auch nicht ein nicht vorhandenes Abitur und Studium angeben müssen.

shionoro schrieb:Es ist doch aber nicht vom bildungsgrad abhängig welches einkommen si eal spolitiker bekommt.

Es spielt aber eine Rolle, eine Stelle überhaupt erst zu bekommen.

Also HATTE er so gesehen, im nachhinein und im grunde keinen gültigen doktortitel.

Die Aberkennung erfolgt ex nunc - also mit Wirkung für die Zukunft. Und selbst wenn das nicht so wäre - lügen kann ich nur, wenn ich von der Unwahrheit weiß. Wenn ich zum entsprechenden Zeitpunkt offiziell einen Doktortitel habe, dann darf ich den auch an geben.

@shionoro

Es geht aber doch darum, wie die Frau überhaupt erst einmal Politikerin geworden ist. Glaubst Du dass da Hinz und Kunz ( :) ) gewählt werden? Frau Gmeinwisser von Nebenan, die einen Hauptschulabschluss hat und seit 10 Jahren auf Hartz IV lebt, ansonsten aber eine wirklich nette, ehrliche, offene Frau ist tritt auf der kommunalen Ebene gegen die studierte Juristin Schlaumeier an, die Erfahrung auf Management Ebene hat und auch sonst eine taffe, knallharte Juristin ist... na, wer wird wohl eher gewählt?

aero schrieb:Auch Guttenberg hat bewußt einen falschen abschluß abgegeben.

Wenn dann hat Guttenberg seinen Abschluss ermogelt. er hatte ihn aber verliehen bekommen. und dazu ist es eigentlich Lachhaft, Guttenberg hätte nur die Zitate kennzeichnen müssen. da könnte ich wetten das bei 50% aller Titelträger dieser Fehler/Fahrlässigkeit gemacht wird.
Faktisch hat Guttenberg den Abschluss erreicht.

shionoro schrieb:Frau Hinz hat gelogen, das ist nicht richtig.
Aber sie hat sich damit keine realen vorteile erschlichen.

doch, sie hat reale Vorteile erreicht, die aktuell nicht zu messen sind.
Faktisch hat sie sich mit einem Angesehenen Studium/Abschluss beworben.
Mir als wähler und sicher nicht nur mir, sind Lebensläufe dahingehend wichtig, das sie zeigen was macht der Mensch den ich wähle, welche Eigenschaften hat dieser.

Ein Jurastudium und Abschluss beinhalten eine gewisse Intelligenz, Ergeiz, Wissen, Geduld, Einsatz usw. solche Eigenschaften werden durch einen Lebenslauf dargestellt. Und das ist auch ein Teil wonach sich Leute bei einer Wahl richten, wenn sie mit Verstand wählen.

Überlege für dich selbst, wählst du jemanden bei dem Abi-Abbruch, Studium-Abbruch drin steht? Das zeigt ein Mangel an Geduldt, ja bis hin zur Sprunghaftigkeit.
es hat schon seinen Grund warum zb Spiztenkandidaten von vorne bis hinten durchleuchtet werden von der Presse.

@aero

Der doktortitel ist durchaus gültig bis er aberkannt wird.

@Kältezeit

Das ist ja meine frage. Sie meint sie weiß es selbst nicht so genau, darum frage ich: Was soll sie groß davon gehabt haben?
Vielleicht sit sie einfach narzistisch und wollte gut dastehen und das war's schon. Wer weiß? Aber da mir bis jetzt keiner sagen konnte was der große vorteil war find ich es nicht so tragisch.

@kleinundgrün

Tut es das? Es ist keine formale vorraussetzung, und parteipolitik steht bei solchen personalentscheidungen meist im vordergrund, bzw. networking.

@Rick_Blaine

Ich denke durchaus, dass in einer partei im zweifelsfall diejenige die in ihrer arbeit in der partei sich besser darstellt gewählt wird.
Da wählt shcließlich nicht wie in einer firma die obere etage, sondern die basis, auf der ebene auf der frau hinz sich bewegt hat.

Und die wird da schon eher nach sympathie oder im bestenfall nach wahrgenommener kompetenz entscheiden.
Auf der kommunalen ebene sind die schließlich keine fremden sondern kennen sich.

@shionoro

shionoro schrieb:Das ist ja meine frage. Sie meint sie weiß es selbst nicht so genau, darum frage ich: Was soll sie groß davon gehabt haben?
Vielleicht sit sie einfach narzistisch und wollte gut dastehen und das war's schon. Wer weiß? Aber da mir bis jetzt keiner sagen konnte was der große vorteil war find ich es nicht so tragisch.

Ich finde das tragisch, weil es etwas über ihre Persönlichkeit aussagt. Privat kann die Dame von mir aus jedem die Hucke vollügen, bei dem sie das Bedürfnis dazu hat. Aber wer im Beruf bereits in seiner Vita bewusst lügt, der hat in der Politik aus meiner Sicht einfach Nichts verloren.

shionoro schrieb: Es ist keine formale vorraussetzung

Was spielt es für eine Rolle, ob es eine formale Voraussetzung ist? Die Frage ist, ob es faktisch die Chancen verbessert, gegenüber einem Mitbewerber bevorzugt zu werden.
Und nachdem sie diesen Weg gewählt hat, wird sie zumindest davon überzeugt gewesen sein.

Und der zweite Punkt ist schlicht der Vertrauensverlust in ihre Integrität. Jemand, der so "viel" erfindet, ist nicht gerade vertrauenswürdig.

@scarcrow

scarcrow schrieb:Faktisch hat Guttenberg den Abschluss erreicht.

Die uni Bayreuth und sein doktorvater haben fehler gemacht bei der bewertung seiner doktorarbeit. Im nachhinein betrachtet.

@shionoro

shionoro schrieb:Was soll sie groß davon gehabt haben?

SPD-Bundestagsabgeordnete...

Hallo?

So hoch, wie deren Diäten angelegt sind, müsste die für eines dieser Monatsgehälter 10 Monate an der Lidl-Kasse sitzen. Und weiter hätte sie es, ohne den gefälschten Lebenslauf, vielleicht auch garnicht gebracht...

@shionoro

Schön wär's. Leider ist es oft ganz anders. Ich war selbst mal dabei. Selbst bei der SPD machen Titel und Berufsbezeichnungen oft den Kandidaten. Von der CSU mal ganz abgesehen.

Ich denke, sie hat ganz bewusst diese Karriere "gewählt," weil es eine ganz typische Berufspolitiker-Vita ist. Sie hat nicht geschrieben "Geisteswissenschaftlerin, Studium der Alt-Philologie, Praktikum im Vatikanischen Museum, Karriere als Lateinlehrerin..." sondern eine Karriere, die gefühlte 50% oder mehr aller deutschen Politiker aufweisen.

@aero
jap, aber den Abschluss hatte er.
Du kannst das mit deiner Freundin vergleichen, sie sagt nichts über deine Fehler. dann trennt sie sich aufgrund desen Fehler von dir.
Warst du dann faktisch nicht mit ihr zusammen? hast du gelogen auf die Frage ob sie deine Freundin ist? :)

Hätte die Prüfungskommision oder sein Mentor einwand erhoben - dann hätte er die Dr. Arbeit geändert, so wie du dich evtl. im Bezug auf deine Freundin ändern würdest. Diese Möglichkeiten gibt es.
Weiss ich allerdings nicht, das ich eigentlich nicht bestanden habe - kann mir auch niemand vorwerfen ich hätte einen falschen Abschluss angegeben.
Das einzige was man vorwerfen kann: Bewusst betrogen. und das ist bei einer Dr. Arbeit schwer zu beweisen.

In JEDEM Unternehmen in dem ich bisher gearbeitet habe oder in Projekten eingesetzt wurde, würde ein solcher Fall als Einstellungsbetrug angesehen und die Person SOFORT gekündigt werden. Völlig unabhängig davon, ob ein bestimmter Abschluss nun für die betreffende Stelle formal nötig ist oder nicht. Und warum genau sollte dies jetzt für Politiker nicht gelten?

@Kältezeit

Ich verstehe dieses nicht vorhandene rechtsbewußtsein von @shionoro auch nicht.

Vllt. bauen lügner, fälscher etc. ihrem vergehen gerade auf solche leute, die das eher lapidar sehen und nicht so ernst nehmen.

Das sie sich dann denken, mit denen kannste´s machen.