Der ALGII-/Bürgergeld-Thread
13.02.2010 um 00:37@eckhart
@rasco
@Badbrain
@Waldfreund
und auch @alle anderen
Ich wiederhole mich nur noch... so macht das keinen Sinn mehr. Ich werde jetzt noch ein letztes mal auf eure Beiträge eingehen und sollte nichts dabei herumkommen (wovon ich ausgehe), weil ihr auf andere Art und Weise immer wieder dasselbe sagt und ich immer wieder dassselbe antworte, werd ich zu diesem Thema auch nichts mehr posten.
Von daher: Nachrichtensendungen habe ich noch keine gesehen, in der gesagt wurde, dass Sozialleistungen gekürzt werden müssten, weil diese Schuld an der "Misere" sind. Eher umgekehrt: Es werden sich dramatisch anmutende Einzelfälle herausgesucht, anhand dessen der Zuschauer die "Realität" sehen soll... und doch nur in die Irre geführt wird.
Die Mentalität ganzer Generationen von "Sozial-Schmarotzern" lässt sich dagegen nicht so einfach ändern. Dazu braucht es viel Zeit und Geduld. Und BITTE BITTE fühlt euch jetzt nicht wieder angesprochen - ihr wisst selbst, dass es sie in großer Zahl gibt, und dass diese ganze Einstellung ein großes Problem ist .
Warum gab es nach dem Krieg das "Wirtschaftswunder" in der BRD? Begünstigt durch Förderungen der Alliierten war es vor allem die deutsche Arbeitsmoral - Fleiß, Zuverlässigkeit, Qualität... wichtige Grundtugenden in diesem Bereich. Die gehen offenbar mehr und mehr verloren.
Der Preis ergibt sich aus Angebot und Nachfrage. Der Lohn ergibt sich aus den Gesamtkosten und ist bei Unternehmen, die Wettbewerb haben, nicht abhängig von Angebot und Nachfrage. Was du vielleicht meinst ist, dass der Lohn abhängig ist vom Arbeitsangebot bzw. davon, wie viel jemand arbeitet bzw. wie viel jemand arbeiten darf. Dann stimmt die Formulierung.
Dass der Gewinn steigt und mehr Steuern hinterzogen werden ist dagegen komplett zusammenhanglos. Steuerhinterziehung benötigt erstmal jemanden, der genug kriminelle Energie besitzt, um dies zu tun. Der steigende Gewinn bedeutet aber noch längst keine höheren Bezüge für den Steuerhinterzieher. Diese müsste er sich erstmal auszahlen lassen und am Finanzamt vorbeiführen, bevor er sie z.B. in die Schweiz abführt.
Mehr Steuern werden vor allem dann hinterzogen, wenn mehr kriminelle Energie bei Unternehmern und Firmenbossen aufkommt... und das wäre wahrscheinlich der Fall, wenn sie höhere Steuern für Sozialleistungen abführen müssten.
Die allermeisten aber brauchen qualifizierte Arbeitskräfte, und an denen mangelt es am meisten. Von daher ist der Bedarf schon da, aber es kann oftmals nicht gedeckt werden, weil zu wenige Bewerber geeignet sind. Da kannst du noch so oft mit Automatisierung usw. kommen... der Bedarf an Arbeitskräften, vor allem den qualifizierten, wird nicht gedeckt. Entlassungen oder Kurzarbeit sind aber ein ganz anderes Thema (siehe die pdf oben).
Wenn man sich aber nur als Bürokaufmann bewirbt und Absagen bekommt, und dann sagt: "Es gibt keine Jobs, ich mach Hartz4" - dann hat man verloren.
Die Jobs gibt es, aber man muss schon was dafür tun ;)
Das ist auch einer der Punkte, warum Jobs nicht wegfallen, sondern nur auf andere Branchen verlagert werden... wie z.B. die EDV.
nicht jeder hat ein Verständnis für Moral in der Gesellschaft.
1. ...nicht so hoch, wie der BdSt es dir weis machen will
2. ...durch individuelle Fehler oder nicht-vorhersehbare Ereignisse entstanden
3. ...in späteren Perioden evtl. wieder nutzbar zu machen, z.B. wenn die "Autobahnbrücke ins nichts" doch noch eine Autobahnanbindung bekommt oder die U55 doch noch ins U-Bahn-Netz von Berlin integriert wird.
Fehlinvestitionen gibt es ebenso bei Unternehmen, und diese sind nicht selten. Man spricht von "sunk costs" - also versunkene Kosten. Wenn man den Staat als großes Unternehmen betrachtet, so hat er natürlich auch Investitionen, bei denen nicht sicher ist, ob sie sich später rentieren werden. Wenn ja, sagt kein Mensch was und es ist normal. Wenn nicht, gibt es einen riesen Aufschrei á la "STEUERVERSCHWENDUNG!!"
Wenn ich mich allerdings mit bezahlten Praktika über Wasser halten kann, werde ich wahrscheinlich keinen Rasen mähen müssen ;)
Ich hoffe wirklich, es kommen nicht wieder die gleichen Sachen in anderer Verpackung, wie auf den vorigen 5 Seiten. Ansonsten habe ich wirklich, und da müsst ihr mich verstehen, keine Lust und Zeit mehr hier zu schreiben.
@rasco
@Badbrain
@Waldfreund
und auch @alle anderen
Ich wiederhole mich nur noch... so macht das keinen Sinn mehr. Ich werde jetzt noch ein letztes mal auf eure Beiträge eingehen und sollte nichts dabei herumkommen (wovon ich ausgehe), weil ihr auf andere Art und Weise immer wieder dasselbe sagt und ich immer wieder dassselbe antworte, werd ich zu diesem Thema auch nichts mehr posten.
eckhart schrieb:Dass die Schuld an der gesamten Misere in den Sozialausgaben gesucht wird, erlebe ich selbst permanent in fast jeder Nachrichtensendung.Im alltäglichen Leben redet kaum einer von "Misere". Da höre ich höchstens mal "Krise" oder "möglicher Aufschwung". Die Misere wird eher in solchen Threads wie diesem herbeigeredet und dramatisiert wie eh und je.
Die von dir verlangtren Quellen findest Du im alltäglichen Leben !
Von daher: Nachrichtensendungen habe ich noch keine gesehen, in der gesagt wurde, dass Sozialleistungen gekürzt werden müssten, weil diese Schuld an der "Misere" sind. Eher umgekehrt: Es werden sich dramatisch anmutende Einzelfälle herausgesucht, anhand dessen der Zuschauer die "Realität" sehen soll... und doch nur in die Irre geführt wird.
eckhart schrieb:Geld ist in den Kapitalmärkten zur Ware geworden.Absolut richtig, das ist ein Problem. Dem kann man jedoch mit Regulierungen relativ schnell Einhalt gebieten, indem man Leerverkäufe z.B. unterbindet, was ja getan wird.
Das ist unser Problem !
Früher dienten die Kapitalmärkte dazu, in Firmen, Geschäftsideen, kurz in Produktion zu investieren.
Heute investiert man ausschließlich in Geld.
Damit schädigt man Unternehmer und Hartz4-Empfänger !
Die Mentalität ganzer Generationen von "Sozial-Schmarotzern" lässt sich dagegen nicht so einfach ändern. Dazu braucht es viel Zeit und Geduld. Und BITTE BITTE fühlt euch jetzt nicht wieder angesprochen - ihr wisst selbst, dass es sie in großer Zahl gibt, und dass diese ganze Einstellung ein großes Problem ist .
Warum gab es nach dem Krieg das "Wirtschaftswunder" in der BRD? Begünstigt durch Förderungen der Alliierten war es vor allem die deutsche Arbeitsmoral - Fleiß, Zuverlässigkeit, Qualität... wichtige Grundtugenden in diesem Bereich. Die gehen offenbar mehr und mehr verloren.
Waldfreund schrieb:Ich erinnere daran, das z.B. die Deutsche Bundesbank Milliardengewinne gemacht hat und trotzdem tausende von Mitarbeitern entlassen hat. Steuern wurden in den letzen Jahren massiv gesenkt. Es wurden nicht mehr Leute eingestellt, und schon gar nicht gab es höhere Löhne.Um dir den Zusammenhang von "Gewinn machen" und "Leute entlassen" ein wenig klar zu machen, empfehle ich dir diesen Text: http://www.gegenstandpunkt-s.de/downloads/Allianz_Entlassungen-trotz-Gewinn.pdf
Waldfreund schrieb:Der Lohn ergibt sich aus Angebot und Nachfrage, da kannst Du die Unternehmen unterstützen wie Du willst. Das Ergebnis ist das der Gewinn steigt und mehr Steuern hinterzogen werden.Sorry aber du wirfst hier wild mit Begriffen um dich, die so NICHT im Zusammenhang stehen.
Der Preis ergibt sich aus Angebot und Nachfrage. Der Lohn ergibt sich aus den Gesamtkosten und ist bei Unternehmen, die Wettbewerb haben, nicht abhängig von Angebot und Nachfrage. Was du vielleicht meinst ist, dass der Lohn abhängig ist vom Arbeitsangebot bzw. davon, wie viel jemand arbeitet bzw. wie viel jemand arbeiten darf. Dann stimmt die Formulierung.
Dass der Gewinn steigt und mehr Steuern hinterzogen werden ist dagegen komplett zusammenhanglos. Steuerhinterziehung benötigt erstmal jemanden, der genug kriminelle Energie besitzt, um dies zu tun. Der steigende Gewinn bedeutet aber noch längst keine höheren Bezüge für den Steuerhinterzieher. Diese müsste er sich erstmal auszahlen lassen und am Finanzamt vorbeiführen, bevor er sie z.B. in die Schweiz abführt.
Mehr Steuern werden vor allem dann hinterzogen, wenn mehr kriminelle Energie bei Unternehmern und Firmenbossen aufkommt... und das wäre wahrscheinlich der Fall, wenn sie höhere Steuern für Sozialleistungen abführen müssten.
Waldfreund schrieb:Besser wäre es die Steuern nicht zu senken, und mit den Einnahmen Lehrer oder Sozialarbeiter einzustellen, die werden dringend benötigt. Kein Unternehmen stellt mehr Arbeiter ein, als es braucht.Sicherlich "braucht" nicht jedes Unternehmen mehr Arbeitskräfte, aber viele könnten durch mehr Arbeitskräfte wachsen, wenn es sich denn rentieren würde.
Die allermeisten aber brauchen qualifizierte Arbeitskräfte, und an denen mangelt es am meisten. Von daher ist der Bedarf schon da, aber es kann oftmals nicht gedeckt werden, weil zu wenige Bewerber geeignet sind. Da kannst du noch so oft mit Automatisierung usw. kommen... der Bedarf an Arbeitskräften, vor allem den qualifizierten, wird nicht gedeckt. Entlassungen oder Kurzarbeit sind aber ein ganz anderes Thema (siehe die pdf oben).
Ja, klaro. Und wenn die Faulen unter den H4-Empfängern denn nur endlich mal arbeiten wöllten, dann gäbe es auch automatisch entsprechend mehr Arbeitsplätze, nicht? Weil die aber so faul sind haben wir hierzulande das immense Problem von zu viel Arbeit, die einem nicht arbeiten wollenden Pack gegenüberstehtWenn die Faulen unter den H4-Empfängern denn nur endlich mal versuchen würden, aus ihrer Lethargie herauszukommen und versuchen würden mehr im Leben zu erreichen, als Essen, Trinken,Schlafen, Fernsehn - DANN fänden sie auch eher einen Job. Damit meine ich vor allem Weiterbildungsmaßnahmen, Umschulungen oder das Abi in der Abendschule nachholen. Es öffnen sich plötzlich ganz neue Türen und sie würden vielleicht die Jobs bekommen, die sie vorher nicht bekommen konnten. Das Jobangebot steigt mit der Qualifikation der Bewerber. Hast du für eine Ausbildungsstelle als Bürokaufmann 50 Bewerber, dann hast du für einen Vollzeitjob als Abteilungsleiter evtl. nur noch 5 Bewerber. Die Chance, eingestellt zu werden steigt.
Tjo, immer mal schön das Pferd von hinten aufzäumen
Wenn man sich aber nur als Bürokaufmann bewirbt und Absagen bekommt, und dann sagt: "Es gibt keine Jobs, ich mach Hartz4" - dann hat man verloren.
Die Jobs gibt es, aber man muss schon was dafür tun ;)
Waldfreund schrieb:Der EDV Boom ist doch schon längst vorbei. Die Inder, die wir so dringend brauchten, hatten gerade ihre Koffer gepackt, da war der Spuk schon vorbei.Ich sehe schon an deiner Formulierung, dass du nur wiederholst, was damals in den Medien aktuell war :D die Inder haben nicht nur ihre Koffer gepackt, sondern sind größtenteils auch geblieben. In der IT-Branche findet man wirklich fast immer was... und wenn man nur ein "kleiner" Programmierer bei irgend einem IT-Unternehmen ist. Diese Branche boomt auch weiterhin, denn im Zuge der Automatisierung, die ihr ja so verteufelt, steigt der Bedarf an Software stetig. Irgendwas muss dem Robo ja sagen, was er wann machen soll.
Das ist auch einer der Punkte, warum Jobs nicht wegfallen, sondern nur auf andere Branchen verlagert werden... wie z.B. die EDV.
MachinaSoft schrieb:wenn das Hartz4-Leben (ich bevorzuge den Ausdruck AlgII-Leben) so schöönnn wäre, = (also als Drückeberger den ganzen Tag Bier trinken und in der warmen Wohnung auf Staatskosten (GEZ-befreit !) z.B. RTLII im TV schauen)= dann müsste es doch Millionen mehr Menschen geben, die dieses anstreben (?) Zur Arbeit wird in unserem Lande ja niemand gezwungen. Jeder könnte seinen Job hinwerfen und ins schöööne AlgII-Leben einsteigen...Warum ist dem aber nicht so? Weil fast jeder mündige erwachsene Bürger ahnt, wie grauenvoll dieses Leben für ihn sein würde: Ungebraucht und nutzlos Zuhause weggesperrt sein und derweilen von den arbeitenden Mitbürgern stigmatisiert auf das Ende warten....Manchen ist das egal. Manche sagen: "Was kümmerts mich, was die anderen denken? Ich hab meine Wohnung, mein Essen, (meinen Hund). Ich lebe ja noch." -
nicht jeder hat ein Verständnis für Moral in der Gesellschaft.
Waldfreund schrieb:Man hätte aber keine Kredite gebraucht, wenn man z.B. nicht soviel Steuern verschwendet hätte.Und immer wieder reitest du auf diesem Thema rum. Ich habe es schonmal geschrieben: die Steuerverschwendung ist...
1. ...nicht so hoch, wie der BdSt es dir weis machen will
2. ...durch individuelle Fehler oder nicht-vorhersehbare Ereignisse entstanden
3. ...in späteren Perioden evtl. wieder nutzbar zu machen, z.B. wenn die "Autobahnbrücke ins nichts" doch noch eine Autobahnanbindung bekommt oder die U55 doch noch ins U-Bahn-Netz von Berlin integriert wird.
Fehlinvestitionen gibt es ebenso bei Unternehmen, und diese sind nicht selten. Man spricht von "sunk costs" - also versunkene Kosten. Wenn man den Staat als großes Unternehmen betrachtet, so hat er natürlich auch Investitionen, bei denen nicht sicher ist, ob sie sich später rentieren werden. Wenn ja, sagt kein Mensch was und es ist normal. Wenn nicht, gibt es einen riesen Aufschrei á la "STEUERVERSCHWENDUNG!!"
Waldfreund schrieb:Ganz ehrlich, wenn es Dich erwischt ( ich wünsche es Dir natürlich nicht ), würdest Du dann für Eineuro irgendwo Rasenmähen. Damit droht Dir Dein Fallmanager, auch wenn Du Akademiker bist.Ja, ich denke ich würde Rasenmähen... aber wenn ich damit fertig bin, würde ich mir Gedanken machen, wie ich an diesem Zustand etwas ändern kann. Ich würde meinen Sachbearbeiter beim Amt nerven, damit er mir eine Fortbildung mit Perspektive ermöglicht, und dann würde ich diese durchführen... in der Hoffnung es bringt irgendetwas.
Die können quasi mit Dir machen was sie wollen. Rechte hast Du dann kaum noch.
Wenn ich mich allerdings mit bezahlten Praktika über Wasser halten kann, werde ich wahrscheinlich keinen Rasen mähen müssen ;)
Waldfreund schrieb:Diese Diskussion sollte also erst stattfinden, wenn offene Stellen ( ich rede von „richtigen“ Arbeitsplätzen ) nicht besetzt werden....und das ist aufgrund von Ungeeignetheit der Bewerber oftmals der Fall!
Ich hoffe wirklich, es kommen nicht wieder die gleichen Sachen in anderer Verpackung, wie auf den vorigen 5 Seiten. Ansonsten habe ich wirklich, und da müsst ihr mich verstehen, keine Lust und Zeit mehr hier zu schreiben.