@chriseba gerade heute sah ich im RTL bei "Extra" einen Bericht darüber ob sich Arbeiten noch lohnt.
Da wurde eine Frau interviewt, die sich beklagte, dass sie als Backangestellte nicht groß mehr verdient als ein Bürgergeldempfänger bekommt (war aber dennoch so um die 500 Euro mehr, wenn ich es richtig im Kopf habe).
Naja, wenn sie für die Wohnung schon alleine ÜBER 1000 Euro zahlen muss (den genauen Betrag weiß ich nicht mehr), dann ist es ja irgendwie kein Wunder.
Es war zudem auch eine ziemlich große Wohnung, die sie als Bürgergeldempfänger vermutlich gar nicht nicht genehmigt bekommen würde, bzw. dann halt drauf zahlen müsste.
Da kann man dann gut sagen, der Abstand zum Bürgergeld ist zu gering.
Wenn Journalisten
solche Vergleiche anstellen, dann kann man gut die Gruppen gegenseitig ausspielen.
Dann müsste man beim Vergleichen eben auch exakt die gleichen Bedingungen (und auch Wohnungsgrößen und Mieten) heranziehen und nicht laufend Äpfel mit Birnen vergleichen.
Und wenn man bei solchen Vergleichen dann auch noch Kinder mit reinpackt, wo die finanziellen Situationen auch nicht in jedem Fall 1:1 vergleichbar sind, dann finde ich solch einen Journalismus unseriös.
Wenn schon diese Vergleiche, dann doch bitte wenigstens nur bei Singles (da sind die Situationen unkomplizierter und somit vergleichbarer). Oder wenn schon Familien, dann wirklich nur da, wo die Bedingungen wirklich gleichartig sind.
Und zu deinem Argument, das Bürgergeld wäre für manche Flüchtlinge ein Anreiz:
Selbst wenn es an dem wäre - das kann man eben auch nicht mit Leuten vergleichen, die schon immer hier lebten.
Denn für einen Menschen der vielleicht aus einem armen Land kam und zuvor demzufolge in großer Armut lebte ist das Bürgergeld natürlich
relativ viel. Für Leute die jedoch vor dem Bürgergeldbezug einen größeren Luxus gewöhnt waren, ist es sicher nicht so einfach, mit so wenig auszukommen und ist dann eine große Umstellung -> es ist eben alles
relativ zu sehen, was viel oder wenig ist.
Es kann sich ja vielleicht auch jeder - der in guten Verhältnissen lebt - selbst mal fragen ob er sich so ohne weiteres von heute auf morgen auf ein viel geringeres Budget einstellen könnte?
Ich weiß, jetzt wird kommen: wer das nicht kann muss sich halt Arbeit suchen.
Das ist aber eben nicht die Antwort darauf, ob das Bürgergeld angeblich zu großzügig bemessen ist.
Das ist es eben mMn nicht.