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Gutmenschen, Schlechtmenschen und Objektivmenschen

307 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Nazikeule, Politik Und Geschichte, Divide Et Impera ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gutmenschen, Schlechtmenschen und Objektivmenschen

13.09.2015 um 17:52
Es gibt den Umstand, sich eine Sache schlechter zu reden als sie eigentlich ist.
Das führt dann mitunter auch dazu das es eintreffen muss. Eintreffen kann, lässt die Möglichkeit offen von, es kann sein wie nicht. Bei muss wird darauf hingewirkt, lässt sich aufzeigen mit dem Aberglaube das Freitag der 13. der Tag der gezogenen Arschkarte sei. Da gibt es Leute die wirken im Unterbewusstsein darauf hin. Weshalb auch immer es so ist, gewisse Ängste und Sorgen können sich bis zum Ausbruch hochschaukeln. Fangen die Leute an Hysterisch zu werden dann jouw! Bleibt locker, es wird dadurch nicht besser. Durchknallen ist die schlechteste aller Möglichkeiten seine Denkstube fitt zu halten.


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Gutmenschen, Schlechtmenschen und Objektivmenschen

13.09.2015 um 17:54
Endlich, Grenzkontrollen werden zwischen Deutschland und Österreich eingerichtet. Deutschland wird vernünftig, mutig und zeigt Charakter.


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Gutmenschen, Schlechtmenschen und Objektivmenschen

13.09.2015 um 17:55
@Agnodike
Das stimmt. Sehe ich genau so.

@monster_IQ
Das ist sehr schwierig. Bessere Information vielleicht. Wobei ich bezweifle, dass das allzu viel bringt. Diese Leute hören nur, was sie hören wollen. Und man kann niemand dazu zwingen, seine eigenen Erfahrungen mit Fremden / Flüchtlingen zu machen und seine Ansichten zu revidieren.


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Gutmenschen, Schlechtmenschen und Objektivmenschen

13.09.2015 um 18:07
Mit der kontinuierlichen und tabufreien Einladung an die ganze Welt, Hals über Kopf nach Europa zu "flüchten", drohen Gefahren unübersehbarer Ausmaße. Die gegenwärtigen fatalen Auswirkungen kontrastieren mit wahrscheinlich gut gemeinter, aber heftig daneben gegangener
Fehlentscheide. Millionen armer Teufel dürfen nicht ins Ungewisse gelockt werden, bevor deren auch nur notwendigste Versorgung sicher gestellt war.
Das sehe ich ganz genauso. Ich bin definitiv pro Hilfe, aber das kann so nicht funktionieren und wird uns früher oder später mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um die Ohren fliegen. Es kann auch nicht angehen, dass einige andere EU-Staaten sich da komplett rausziehen - entweder alle, oder keiner (jedes Land im Rahmen seiner Möglichkeiten natürlich). Ich finde diese Rosinenpickerei unsäglich...


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Gutmenschen, Schlechtmenschen und Objektivmenschen

13.09.2015 um 18:11
Zitat von GhilanGhilan schrieb:Aber die lieben Mitbürger, die nur dastehen, sich riesig über den enormen Zuzug freuen und außer zum Klatschen keinen Finger krumm machen, finde ich mehr als fragwürdig.
Das ist Heuchelei und erzeugt außerdem, wie @unreal-live schon geschrieben hat, eine völlig überzogene Erwartungshaltung seitens der Flüchtlinge.
Was soll ich sagen. Mit einem freundlichen lächeln ist mehr getan als hier rumzusitzen und sich darüber aufzuregen, wie übertrieben man das doch findet.


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Gutmenschen, Schlechtmenschen und Objektivmenschen

13.09.2015 um 18:16
@McMurdo
Zitat von GhilanGhilan schrieb:Konkrete Hilfe ist wichtig und die leiste ich in unserer Gemeide
mit anderen zusammen sehr wohl.
Mc Murdo, was machst du denn so außer Lächeln?


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Gutmenschen, Schlechtmenschen und Objektivmenschen

13.09.2015 um 18:17
@Ghilan
Das war nicht auf dich bezogen. Ich hab schon gelesen das du da hilfst. Trotzdem ist es doch nicht schlimm wenn andere, die eben nicht so helfen können oder wollen denen zumindest einen angenehmen Empfang bereiten.


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Gutmenschen, Schlechtmenschen und Objektivmenschen

13.09.2015 um 18:18
@McMurdo
Ok, ist schon gut


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13.09.2015 um 18:30
Zitat von monster_IQmonster_IQ schrieb:Ich bin kein Experte, aber wen solche sensiblen und instabilen Menschen jederzeit wie eine Bombe explodieren können, weil sich etwas in ihrem Leben ändert und sie dan auch noch die Schuld auf andere schieben, dan gehören diese mMn in Behandlung geschickt.
Ja, dann bitte aber auch „Behandlung“ auf beiden Seiten, denn es gibt auch aggressive Flüchtlinge.


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Gutmenschen, Schlechtmenschen und Objektivmenschen

13.09.2015 um 18:43
Nebenbei denke ich nicht, dass die meisten Deutschen etwas gegen Einwanderung an sich haben, eher gegen die ungeordnete Art und Weise, sowie die Konzeptionslosigkeit der Politik.
So ist es.


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Gutmenschen, Schlechtmenschen und Objektivmenschen

13.09.2015 um 18:45
Man hatte mir anfangs die Frage gestellt (Zitat) "über was willst du eigentlich diskutieren?"
Nun, diese Frage sollte inzwischen geklärt sein. Auch wurde geschrieben, dass das Forum genug von ähnlichen
Themen sei; aber bitte einfach nur abwarten . . .

Meine grundliegenden Ausführungen werde ich jetzt mit einer verfänglichen Frage aufstocken:
Wer aus unserem Kreise sieht sich (emotional, politisch, gut- oder schlechtmenschlich) vorbehaltslos und "objektiv"
dazu bereit, die gegenwärtige Situation einzuschätzen.
Mit ein paar wenigen Worten zu eigenen Visionen zum Thema " Wie könnte ich mir meine Land in etwa zwanzig
Jahren vorstellen?"


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Gutmenschen, Schlechtmenschen und Objektivmenschen

13.09.2015 um 18:49
Zitat von McMurdoMcMurdo schrieb:Das war nicht auf dich bezogen. Ich hab schon gelesen das du da hilfst. Trotzdem ist es doch nicht schlimm wenn andere, die eben nicht so helfen können oder wollen denen zumindest einen angenehmen Empfang bereiten.
Und danach?


Ne ist gut, ich verstehe die Problematik, war nur so ein Gedanke aus meinem Kopfkino.
Ich sah kurz Leute die mit den Händen in den Hosentaschen nicht wissend wie weiter, mit leicht gebeugter Haltung gegen Boden schauend nicht wussten wohin mit sich. Hallo Du, ich bin auch ein Du. Also nicht dich weil man ist ja sich selbst aber für dich an sich ein Du. Wird man denken der hat ne Meise und da muss ich sagen verstehen wir uns. Wie gesagt ist Kopfkino, ich könnte einen Film drehen von dem wie es jeweils dasteht. Wird manches anders gedacht sein als es in Worte gefasst wurde aber manchmal hat es doch arg etwas von Zoo.


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13.09.2015 um 19:07
@DonFungi
Egal was du nimmst, nimm weniger. :D Ich kann mit deinem Beitrag leider absolut gar nicht anfangen.


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Gutmenschen, Schlechtmenschen und Objektivmenschen

13.09.2015 um 19:24
@Kenalw
Zitat von KenalwKenalw schrieb:Wer aus unserem Kreise sieht sich (emotional, politisch, gut- oder schlechtmenschlich) vorbehaltslos und "objektiv"
dazu bereit, die gegenwärtige Situation einzuschätzen.
Mit ein paar wenigen Worten zu eigenen Visionen zum Thema " Wie könnte ich mir meine Land in etwa zwanzig
Jahren vorstellen?"
Den Begriff "Gutmensch" verwendet man nur, um Leute mit durchweg humanistischen Tendenzen schlecht zu machen.

Wir werden Zuwanderung brauchen, daran wird kein Weg vorbei führen. Auch alle anderen Industrieländer der ersten Welt sind in dieser Lage.

Auch ein Einwanderungsgesetz nach kanadischen Vorbild wird diese Lage nicht verbessern.
Gleichzeitig zeigt der kanadische Fall aber auch, dass der Erfolg der Immigrations- und Integrationspolitik keineswegs selbstläufig, quasi als ein allein marktgeprägter Prozess funktioniert. Das kanadische Modell baut auf einem Management von Migrationsströmen auf, das auf verschiedenen administrativen Ebenen operiert und (auch institutionell) tief in der Zivilgesellschaft verankert ist. Auch in Bezug auf oftmals wenig spektakuläre und in ihren Wirkungen begrenzte Initiativen, wie die Programme für die Arbeitsmarktintegration für Migranten, lohnt der Blick über den Atlantik.

Dabei fällt auch auf, vor welch großen Herausforderungen das kanadische Immigrations- und Integrationsmodell steht. Die Schwierigkeiten, die auch hochqualifizierte Einwanderer bei dem Eintritt in den Arbeitsmarkt erfahren, drohen zu einem gesellschaftlichen und politischen Problem zu werden. Der kanadische Fall verdeutlicht somit schließlich auch, dass die Arbeitsmarktintegration von Migranten durch weitaus komplexere Prozesse gesteuert wird als lediglich durch eine auf wirtschaftliche Imperative abzielende Anwerbepolitik.[12]
http://www.bpb.de/apuz/31674/einwanderungsland-kanada-ein-vorbild-fuer-deutschland?p=all

Christoph Giesa bekam zu seinem Buch: "Gefährliche Bürger" Zuschriften von Rechten die er auf seinem Blog veröffentlicht und kommentiert hat:

Die "Zuschriften" an den Autor sind in Anführungszeichen gesetzt.
Ausländer sind gut, wenn sie Touristen sind. Wird gerne in Zusammenhang mit "Ich bin kein Nazi, aber..." und "Ich habe nichts gegen Ausländer, aber..." genutzt. Übrigens unter dem Begriff "Ethnopluralismus" ein klassisches Motiv der neuen Rechten. Und dass mir der Herr anlässlich eines Beitrags bei ttt - titel thesen temperamente schreibt, in dem ich genau vor diesem Konzept auch namentlich warne, ist schon bemerkenswert. Was denkt dieser Mensch eigentlich, was er bei mir erreichen kann?

"nur wer einfach kommt,rechtsstaatliche gesetzlichkeiten übergeht,um hier zu landen,in der sahnekammer-das gebe ich zu-rücksichtslos in anspruch nimmt,was man ihm gar nicht vorwerfen kann,wird er doch von ganz oben,wegen der genannten gründe hergejubelt-den kann ich nicht willkommen heißen."

Viel Text für ein Wort: Asylbetrüger. Welche rechtsstaalichen Gesetzlichkeiten Menschen übergehen, die sich hier um Asyl bemühen, selbst wenn sie danach abgelehnt werden? Keine Ahnung. Aber da versteht eben nur, wer aus dem Brunnen der Wahrheit getrunken hat. Und der steht gerade vermutlich irgendwo in Heidenau und ist nur Pack zugänglich.

"80% des geldes liegt in den händen von weniger als zehn prozent der bevölkerung!!!und die werden nichts von sich abgeben,sondern das wenige verwässern,um den schlamassel aufrecht zu halten."

und wenn ich immer von angst der leute höre,die nur deshalb die asylanten ablehnen,weil sie,die armen und blöden zu wenig wissen,kommt mir das kotzen!
Typische Argumentation, wo sich neurechtes und altrechtes Ressentiment trifft. Ein bisschen Kapitalismuskritik, ein bisschen Verschwörungstheorie, ein bisschen Untergangsszenarien, ein bisschen gegen die da oben. Lässt man das laufen, steht am Ende die Dekonstruktion des westlichen Gesellschaftsmodells - und genau das ist das Ziel der rechten Hetzer.
http://blog.christophgiesa.de/2015/09/zuschriften-von-rechten-dekonstruiert.html


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13.09.2015 um 19:27
@McMurdo
:D

Die Frage war was nach dem Hallo kommt, dazu habe ich die Bilder geliefert.
Bzw. wenn Menschen hingehen um aus distanz zu schauen ein Bild von Zoo entsteht.


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Gutmenschen, Schlechtmenschen und Objektivmenschen

13.09.2015 um 20:10
Zitat von DonFungiDonFungi schrieb:Die Frage war was nach dem Hallo kommt, dazu habe ich die Bilder geliefert.
Bzw. wenn Menschen hingehen um aus distanz zu schauen ein Bild von Zoo entsteht.
Hmm, muss ich wohl nicht verstehen. :D


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Gutmenschen, Schlechtmenschen und Objektivmenschen

13.09.2015 um 21:16
Zitat von McMurdoMcMurdo schrieb:Hmm, muss ich wohl nicht verstehen. :D
Kann schon sein das man mich nicht versteht.
Damit habe nicht ich angefangen wie man im Zitatefeld sehen kann.

Man sieht in den Beiträgen Unsicherheit, wie jene wie ein Zusammentreffen ausgehen mag und da habe ich nur ein wenig weiter gedacht :D
Zitat von McMurdoMcMurdo schrieb:Was soll ich sagen. Mit einem freundlichen lächeln ist mehr getan als hier rumzusitzen und sich darüber aufzuregen, wie übertrieben man das doch findet.
Das man mich auf Allmy des Drogenmissbrauchs bezichtigt bin ich mir mittlerweile gewohnt :D


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Gutmenschen, Schlechtmenschen und Objektivmenschen

14.09.2015 um 06:04
Zitat von DonFungiDonFungi schrieb:Die Frage war was nach dem Hallo kommt
Um darauf nochmal zurückzukommen. Danach muss den Menschen ganz normal geholfen werden, das sie ein DAch überm Kopf haben und versorgt werden.


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Gutmenschen, Schlechtmenschen und Objektivmenschen

14.09.2015 um 11:24
Da holt der objektiv betrachtete schlechte Gutmensch mal etwas aus dem Blog-Keller. Danke, lieber Blogwart!


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Von Boat-People und Landleuten

am 31.05.2015, in der Kategorie Politik, ein Kommentar, bearbeiten, löschen
Ich arbeite seit einiger Zeit ehrenamtlich in der Betreuung von Flüchtlingen in meinem Landkreis. Nach meinen Erfahrungen bieten die Menschen, um die ich mich kümmere, einen Querschnitt durch alle Gesellschaftsschichten. Es sind Intellektuelle dazwischen, Unternehmer, Künstler - aber auch Handwerker, Arbeiter, Hausfrauen und Bauern. Das Spektrum reicht vom mehrsprachigen Universitätsprofessor bis zum analphabetischen Hirten. Also ungefähr das, was hier schon so seit Generationen in Deutschland lebt und arbeitet.

Möglicherweise ist hier, hoch oben im Norden, kurz vor Dänemark und Nordpol, manches anders als andernorts. Möglicherweise sind die Menschen solidarischer, weil man das wird, wenn einem seit Generationen hin und wieder Haus und Hof, Frau und Vieh vom Meer weg gespült oder vom Sturm weg geblasen werden. Möglicherweise sind die Menschen toleranter, weil man das wird, wenn man seit Generationen zwischen Deutscher und Däne sein hin- und hergerissen wird. Ich kann es nur vermuten, denn ich weiss es nicht.

Was mir aber hier auffällt, ist die grosse Akzeptanz und Unterstützung von Flüchtlingen aus allen Herren Ländern. Grob überschlägig komme ich, wenn ich an Fortbildungsveranstaltungen, Erfahrungsaustausch und lokale Unterstützerrunden denke, auf eine annähernd vierstellige Zahl von ehrenamtlichen, freiwilligen, unbezahlten "Supportern". Das ist viel für einen dünn besiedelten Landkreis, aber manchmal etwas wenig, wenn man die Fläche von Nordfriesland bedenkt. Flüchtlinge werden nach einem bestimmten Schlüssel verteilt - und dann hocken sie hier oben unter Umständen in irgendeinem maroden Häuschen in einem abgelegenen Koog oder sogar auf einer Insel. Da ist Unterstützung nötig und wird gern gegeben und dankbar angenommen.

Die Herkunft und Motivation der Unterstützer ist ebenso bunt wie die derjenigen, die hierher geflohen sind. Neulich habe ich mal ein paar Leute gefragt, warum sie tun, was sie tun und die Gespräche mit ihnen aufgezeichnet.

Vor allem ältere Menschen erinnern sich noch sehr gut an die Zeit, als sie als Kinder oder Jugendliche gegen Ende des Krieges unter unglaublichen Strapazen und furchtbaren Erlebnissen aus dem Osten des untergehenden Dritten Reiches auf dem Seeweg in Schleswig-Holstein gelandet sind. Mit nichts als dem, was sie am Leibe trugen, traumatisiert, teilweise verletzt, ausgehungert kamen sie auf dem Seeweg, sofern sie nicht unterwegs in der eiskalten Ostsee ertranken. Stichwort "Wilhelm Gustloff" und viele andere Schiffe. Sie wollen etwas von dem zurück geben, was sie damals erfahren haben.

Dann gibt es nicht wenige religiöse Menschen, Muslime und Christen, die aus praktischer Nächstenliebe handeln. Schliesslich ist davon in den jeweils als heilig betrachteten Schriften dieser Aberglaubensclubs sehr oft die Rede. Wenn dem auch die Praxis folgt, dann kann es nur gut sein.

Es gibt auch so manche/n, die/der sich von Nachbarn, Freunden, Bekannten, Kollegen, Vereinsmitgliedern "anstecken" liess, etwas zu tun.

So haben wir eine bunte Mischung von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Ob es sich nun um Mitglieder von Kirchen- oder Moschee-Gemeinden handelt, um Parteimitglieder von CDU, SPD, FDP, Grüne, Linken oder SSW, um Gewerkschafter, Landfrauen, Pfadfinder, Sport- oder Heimatverein oder ganz "normale" unorganisierte BürgerInnen.
Das Alter ist ebenso bunt gemischt wie die Berufe. Es reicht vom Grundschüler bis hin zum Rentner, vom Unternehmer bis zum Arbeitslosen, vom Landwirt bis zum Akademiker.

Die Arbeit ist nicht einfach, manchmal anstrengend, manchmal frustrierend, manchmal sogar lustig - und eigentlich immer interessant. Da ist juristische Beratung erforderlich, ebenso Hilfe im Alltag, Behörden- und Arztbesuche sind zu begleiten, da sind amtliche Bescheide zu übersetzen und Einkaufstouren zu organisieren, da müssen Psychologen vermittelt werden oder Kinder betreut werden.

Und ja, es entstehen sogar Freundschaften, über Sprach- und Kulturbarrieren hinweg. Nicht immer, aber immer öfter. Natürlich gibt es auch schwarze Schafe in jeder Hautfarbe, Menschen, mit denen man weniger gut zurecht kommt, die Probleme mit einem haben oder die Probleme bereiten. Ganz so, wie es einem mit Eingeborenen auch geht.

"Ju muss wat eat, mien Jung. Ju are so a little Spiddelfips!" radebrecht die gestandene Landfrau auf den schlanken Eritreer ein und setzt ihm noch ein Stück Kuchen vor - und ein Stück Kuchen deckt hier oben locker den Wochenbedarf an Kalorien. "What is Spiddelfips?" fragt mich der junge Mann. "In the local language it means that you are a very thin man. Hilde said you have to eat more." "Hilde, Du schallst den Jung nich mästen. De is doch keen Farken." Seit diesem Intermezzo heisst der Mann im Dorf nur noch "Spiddelfips".

Natürlich gibt's auch die anderen Erlebnisse. Jungs aus Libyen haben den in ihrer Unterkunft stehenden Fernseher zu Geld gemacht, bzw. zu Shit und wollen mir und dem Sozialzentrum weismachen, dass der geklaut worden sei. Netter Versuch, aber auf Granit gebissen: "No new TV-Set!" Schön zu wissen, dass die Herren Wüstensöhne da auch nicht besser sind als Eingeborene. Solche haben vor vielen Jahren auch den Fernseher zu Drogen gemacht. Allerdings nicht ihren, sondern meinen, weil sie in unserer WG untergekommen waren.

Inzwischen treffen sich bei uns zu Hause in lockerer Runde Menschen aus Afghanistan, Albanien, Eritrea, Irak, Nigeria, Somalia, Syrien und Russland. Wir kochen und essen zusammen, wir reden und spielen miteinander. Kurz: Wir lernen voneinander und einander kennen.

Das kann schon mal zu Kulturschocks führen, wenn ein Mann aus Somalia plötzlich ein Geschirrhandtuch in der Hand hat und zu hören bekommt: "In Germany man have to do all the housework!" Oder wenn eine verfolgte Christin aus Nigeria plötzlich neben einem Muslim aus Syrien sitzt. Auch schön: Die Gesichter einiger, als meine älteste Tochter ihre Ehefrau vorstellte.


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Gutmenschen, Schlechtmenschen und Objektivmenschen

15.09.2015 um 17:05
Die Sendung "Hart aber fair" vom 14.8.2015, dürfte so einige der Gemüter unseres Kreises heftig in Rotation
gebracht haben. Ebenso, wie die Deklarationen hochrangiger Politiker in den TV-Nachrichten.
(Ich selber verfolge täglich die TV-Tagesschau au vier Nationen.)
Ergo fassungslos die eine, empört die andere Fraktion - die "Objektiven" werden vermutlich nur registrieren, dass
die gegenwärtig hochexplosive Situation der Lage ebenso vorauszusehen wie unvermeidbar war.

Wenn jetzt der deutsche Innenminister de Maiziere (in frischer Schattierung!) verkündet, dass es notwendig geworden sei, zu wissen "w e r" aus aller Welt ins Land kommt, respektive die Dringlichkeit unterstreicht die
Landesgrenzen dichter zu machen.
Und Verteidigungsministerin von der Layen, in diesem Sinne (nachdem sie sich, wie üblich, ein Bild über den
Stand der Dinge gemacht hatte) ihrerseits schon flugs 4000 Bundeswehrsoldaten in Bereitschaft hält.

Und was dürfen wir jetzt, de facto und alle miteinander, von der, durch die ganze Welt gescheuchten Aussage
halten: "Deutschland wird in mittelbarer Zeit nicht mehr Deutschland sein! . . . "

P.S. Unübersehbares, wie solches vermutlich frischen Wind in unsere Rund bringt.


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