@phoenix86 Ich habe mir zwar vorgenommen, darauf nichts mehr zu schreiben, aber, bei deiner Einlassung kann ich leider nicht anders.
An dieser Stelle sei nochmal daran erinnert, dass du mit dieser Diskussion angefangen hast, mit der Absicht, überzeugend darstellen zu wollen, der Vater wäre an dieser Tragödie selbst schuld.
Dazu erklärst du dann unter anderem, dass der Vater ja gerne mit seiner Familie in der Türkei hätte bleiben können (schließlich wäre es da sicher, und einen Job hätte er ja auch), und, als ob das nicht Hohn genug wäre, behauptest du auch noch, er hätte seine Frau gezwungen, sich auf die gefährliche Reise zu begeben.
Meinen Einwand dagegen, der als Zitat der Schwester so in der Presse wiedergegeben wird, stempelst du als unzureichend ab, da ja nicht belegt ist, dass er es seiner Frau freigestellt hat, ob sie mitkommt, sondern diese Annahme auf einer Aussage der Schwester beruhe.
Und, als würde das noch nicht alles reichen, schiebst du noch nach, dass in der "islamischen Familie", wie immer man sich die vorstellen möge, ja eh der Mann das Sagen habe. Vielleicht sollte man sich dazu das enge Verhältnis, das er zu seiner Schwester pflegt, in Erinnerung rufen (die ihrer Schwägerin noch ausdrücklich sagt, dass diese sich nicht darauf einlassen müsse, wenn sie es nicht wolle).
Was ist vor diesem Hintergrund wohl wahrscheinlicher - dass der Vater autoritär für die Familie mitentschieden hat, oder, dass beide, sowohl Mutter als auch Vater sich gemeinsam dazu entschlossen haben?
Und selbst wenn der Vater seine Frau überredet haben sollte - glaubst du wirklich, er habe das aus eigennützigen Motiven getan? Er wollte ein besseres Leben für seine Familie. Wie einfach jeder, dem etwas an den Menschen, mit denen er sein Leben teilt, liegt.
Kurz: Du unterstellst diesem Menschen, der unerträgliches Leid erlebt hat, dass er selbst dafür verantwortlich sei, indem du die Tatsachen nach deinem Gusto umdichtest.