Brexit und danach?

@egaht

egaht schrieb:wo kommen wir da hin wenn volkeswille nicht mehr respektiert wird.

Wo kommen wir hin, wenn der Volkswille einmal abgegeben ewig gültig ist?
Würde es denn nicht dem Volkswillen entsprechen, wenn die Brexitgegner die nach einer Parlamentswahl plötzlich die Mehrheit haben eben diesen Brexit auf den Prüfstand stellen würden?

Während Mayhem angesichts des schmelzenden Vorsprungs die Wahl ausdrücklich als Bestätigung des Brexit-Referendums verstanden wissen will (also gewissermaßen selbst diese Wahl in den Rang eines zweiten Referendums erhebt, natürlich weil sie hofft, damit zu punkten), wird bekannt, dass Nigel Farage mittlerweile im Zusammenhang der Untersuchung der Verbindung von Trump und Russland in die Aufmerksamkeit gerückt ist. Er stellt sozusagen ein Bindeglied zwischen einzelnen Personen und Institutionen dar, welche mit fragwürdigen Mittel Einfluss auf die amerikanische Präsidentenwahl genommen haben (Email-leaks): darunter Julian Assange (Wikileaks), Berater von Trump mit fraglichen Beziehungen zu russischen Offiziellen oder Hackern, die russische RT media und die rechtspopulistische Breitbar News. Verwiesen wird auch auf das frühere Zeit-Interview:

https://www.theguardian.com/politics/2017/jun/01/nigel-farage-is-person-of-interest-in-fbi-investigation-into-trump-and-russia

Bereits zuvor wurden Zusammenhänge in Form von finanziellen Spenden publik, um über Internetdatenprofile, fake news und suggestive Bilder Einfluss auf beeinflussbare Wähler zu nehmen. Auch hierbei gab es die angesprochenen Bezüge zwischen der Trump-Kampagne, Russland und Wikileaks.

hmm also das wäre ja der Mega-GAU wenn sie nun doch nicht austreten. Dann würde die EU tatsächlich das Bild einer Diktaturähnlichen Institution abgeben, aus dem keiner mehr so leicht wegkommt.

Einmal gefangen, immer gefangen, Regelungen und Reglementierungen und kein Ende in Sicht. Ich sage nur Stichwort Glühbirnen und Zigarettenschildchen. hat Deutschland sich einmal dagegen gewehrt? Hat man einmal gesagt, das man dies hierzulande nicht möchte?

Die Briten habens damals geschafft mit den Milchmännern...aber auch erst seit zähen Verhandlungen... Das hat was für mich. Daszeugt von nichtbeugung und sich auch mal wehren....hierzulande leider ein Fremdwort.

@knopper

Für eine etwas stärkere Glühbirne wärst Du also bereit, geschätzte 100 Mrd € im Jahr zu verlieren (volkswirtschaftlich gesehen)? Die Glühbirnenhersteller halten sich warscheinlich auch weiter dran, wollen sie doch exportieren.

Und wo bitte macht die EU denn den Ausstieg schwer, wenn die Verhandlungen noch gar nicht begonnen haben? May hat 9 Monate nichts gemacht, und dann eine Neuwahl ausgerufen, was sie vorher klar ausgeräumt hat.

knopper schrieb:Einmal gefangen, immer gefangen, Regelungen und Reglementierungen und kein Ende in Sicht. Ich sage nur Stichwort Glühbirnen und Zigarettenschildchen. hat Deutschland sich einmal dagegen gewehrt? Hat man einmal gesagt, das man dies hierzulande nicht möchte?

Ich war 2014 in den USA und regelrecht geschockt. LED, wohin man schaut!
Da ist Deutschland wahrlich noch ein Entwicklungsland. Leider muss man die Leute auf irgendeine Art und Weise überzeugen, von alten und ineffizienten Technologien Abschied zu nehmen.

knopper schrieb:Ich sage nur Stichwort Glühbirnen und Zigarettenschildchen. hat Deutschland sich einmal dagegen gewehrt?

Warum sich dagegen wehren, wenn man es gar nicht erwarten kann, sie endlich einsetzen zu können?
Jetzt habe ich nur noch LED zur Beleuchtung.
Und es macht sich im Verbrauch stark bemerkbar.

Anaximander schrieb:Für eine etwas stärkere Glühbirne wärst Du also bereit, geschätzte 100 Mrd € im Jahr zu verlieren (volkswirtschaftlich gesehen)? Die Glühbirnenhersteller halten sich warscheinlich auch weiter dran, wollen sie doch exportieren.

keine stärkere Glühbirne, sondern einfach die alten weiter parallel belassen.
Man kann ja beides anbieten LED, und für die die es eben nicht wollen, die herkömmlichen Glühlampen.
ist ja schließlich meine Stromrechnung die dann höher ausfällt und somit mein Bier.

oder traut man den Bürgern etwa nicht zu dass sie insoweit alleine denken und Entscheidungen treffen?

Genau dieser Umstand führt dann. nämlich zum Verdruss bzw EU Skepsis...da es ja eindeutig eine Bevormundung ist.
Kann die Menschen deshalb schon ein Stück weit verstehen wenn von einer EU- Diktatur die Rede ist

Mutig von den Briten also nun auszutreten.

@knopper

Einige Glühbirnen bekommt man in England noch, andereseits hat das UK schon vor der EU ein Teilverbot beschlossen, das gleiche gilt auch für viele übrige Länder der Welt:

Wikipedia: Phase-out of incandescent light bulbs#European Union

knopper schrieb:ist ja schließlich meine Stromrechnung die dann höher ausfällt und somit mein Bier.

Der Punkt ist wohl ausschließlich die Umweltbelastung und das betrifft dann schon alle, also nicht nur die individuellen Personen, die an der Glühbirne festhalten wollen.

Ebenso ist Rauchen schädlich und verursacht Kosten für die Allgemeinheit.

Die Zeit mit Großbritannien in der EU zusammengefasst ...

Original anzeigen (0,6 MB)

Tja, und da wundern wir uns, dass die Briten diese Bevormundungen aus der Brüsseler Diktatur leid sind und endlich iht "Country back" wollen. :D

mfg
kuno

Theresa May verliert wahrscheinlich die Wahl, sieht nach einem hung parliament aus.

Also gegen ein derartig schwaches Labour mit einem Dino-Sozialisten im Rentneralter an der Spitze noch Sitze zu verlieren, muss man erst mal zusammenbringen. Well done Mrs May! :D

Minderheitsregierung mit Unterstützung der nordirischen DUP, die sagt

No-one wants to see a ‘hard’ Brexit

http://www.telegraph.co.uk/news/2017/06/09/suddenly-become-important-democratic-unionist-party-could-hold/

Kommt jetzt ein Norwegen-Modell?

Und wie lange kann sich Mayhem halten? Kommt dann BoJob?

@Anaximander

Wann rechnest Du mit einem Rücktritt von May?

Danach könnten die Tory's wohl zum Softbrexit übergehen...

@canales

Amber Rudd sah eigentlich für den Fall der Fälle wie die Nachfolgerin aus. Sie hat ihren eigenen Sitz aber nur mit 300 Stimmen Mehrheit erhalten, es musste zweimal ausgezählt werden. Damit fällt sie als PM weg. Im Unglück kommt dann auch noch Pech dazu.

Borat Johnson, der mit dem lustigen Bus, bleibt damit übrig. In den Brexit-Verhandlungen ein Elefant im Porzellanladen.

Der Druck der Opposition auf Mayhem dürfte am Ende aber doch zu groß sein. Hätte sie mal den Corbyn freundlicher behandelt.

Wenn das Brexit-Verhandlungschaos losgeht, wird sie irgendwann aufgeben (müssen), würde ich sagen.

Für das EU-Establishment kein Grund zu Freude, die jetzige Wahl scheint sowohl GB als auch die EU eher zu destabiliseren, wer die Brexit-Befürworter um ihren Sieg beim Referendum betrügt erweist dem Ansehen der Demokratie einen Bärendienst, auch über GB hinaus.

Jetzt wo GB geschwächt in die Verhandlungen geht wird es wohl eher einen Rosenkrieg geben und mehr Porzellan zerbrochen als nötig, das könnte sich an anderer Stelle rächen, z.B. im Rahmen der NATO.

Sollte GB widerwillig in der EU bleiben, dürfte es im Land selbst für einigen Unmut sorgen und GB dürfte innerhalb der EU eher ein Spaltpilz bleiben, der künftige Bestrebungen hintertreiben könnte, viele EU-Technokraten wären GB insgeheim wohl gerne los.

Die Neuwahlen fand ich prinzipiell richtig, May war davor nicht demokratisch gewählt worden und hat sich deswegen vom Wähler bestätigen lassen, wenn auch nicht mit dem erwarteten Erfolg.

Partizan_RU schrieb:Sollte GB widerwillig in der EU bleiben

Das wird auch nicht passieren.

Aber Norwegen ist auch nicht in der EU, hat aber dennoch einen anderen Status als etwa der Sudan. Sogar die Türkei ist in der Zollunion. Natürlich würde auch das einigen nicht schmecken, die von Maz angekündigte Austerität anscheinend aber auch nicht.

Natürlich steht auch ein zweites Referendum im Raum, wenn der "Deal" vorliegt (was Jahre dauern kann, wenn es einen gibt). Von den Tories und Labour Politikern wird das niemand sagen, denn - so die Logik - dann würde die EU den schlechtesten Deal anbieten. Aber hat May nicht auch gesagt, es werde keine Neuwahlen geben?

Eine Neuwahl ist natürlich auch möglich. In diesem Fall würde voraussichtlich die den hard Brexit präferierende Partei weiter abstürzen.

Von widerwillig könnte man in diesen Szenarien daher nicht reden.

Theresa May ist sich jetzt mit der DUP einig geworden, in zwei Stunden wird sie das der Queen vorschlagen.

Wenn man einfach mal so Neuwahlen ansetzt, weil die Umfragewerte gut standen, verstehe ich auch nicht, wieso man nicht ein neues Brexit-Referendum ansetzen kann ...

Natürlich wird das wohl nicht mit May gehen. Die ist ja so versessen darauf auszutreten, und würde kein neues Volksvotum haben wollen ...

Ob es nächstes Jahr noch mal Neuwahlen des Unterhauses gibt, weil das Ergebnis hier nicht gepasst hat?