Brexit und danach?
30.06.2016 um 13:18
Heute auf Spiegel:
"Bundesjustizminister Heiko Maas sprach sich für eine offensive Auseinandersetzung mit europafeindlichen Parteien aus. "Wir dürfen uns keine Illusionen machen: Rechtspopulisten in Europa werden versuchen, das Brexit-Votum zu instrumentalisieren, um Stimmung gegen Europa zu machen", sagte der SPD-Politiker. Es sei daher wichtig, diese Debatte jetzt zu führen. "Dann wird deutlich, wer Deutschland eingebettet in internationale Partnerschaften in die Zukunft führen will und wer auf einen nationalistischen und isolierten Kurs setzt."
Wow, so viel Unsinn von einem einzigen Bundespolitiker, erstaunlich:
- es geht um EU-Feindlichkeit, nicht Europafeindlichkeit; von Feindlichkeit kann eh keine Rede sein, es ist lediglich eine Ablehnung einiger Aspekte der EU, nicht der EU als ganzer
- es sind nicht nur Rechtspopulisten, die sind nur eine Minderheit; die meisten sind einfach Leute, denen ihr eigenes Land selbstverständlich wichtiger ist als Fremde irgendwo in der EU; und die gibt es genauso auch auf der linken Seite des politischen Spektrums, in meinem Land z. B. sind die meisten EU-Kritiker links
- man ist nicht isoliert, nur weil man das eigene Land in den Vordergrund stellt; wenn es so wäre, wie dieser Idiot sagt, wären alle Länder außerhalb der EU isoliert
Oh Gott, und solch ein Depp ist Justizminister eines Landes, das ist wirklich peinlich. Solche Leute sind die wahren EU-Feinde, da sie mit ihrer ideologischen Dummheit moderate Kritiker ausschalten wollen, was natürlich nicht gelingt, im Gegenteil. Wenn ca. die Hälfte eines großen Landes gegen etwas ist, kann man ruhigen Gewissens davon ausgehen, dass dieses etwas alles andere als ideal ist. Andernfalls betrüge die Ablehnung nur 5 oder 10 %. Und wenn man bedenkt, dass viele nur aus Angst für den Verbleib gestimmt haben, ist vielleicht sogar eine deutliche Mehrheit in GB gegen die EU in ihrer derzeitigen Form.
Noch ein paar Antworten auf an mich gerichtete Beiträge:
"Wie würdest du es bei neuen Mitbürgern von außerhalb der EU handhaben? Und wie bei ,,Mischlingen"?"
Welche Mischlinge?! Und was ist ein neuer Mitbürger von außerhalb der EU? Wenn er oder sie es scheinbar irgendwie geschafft hat, die EU-Staatsbürgerschaft zu ergattern, ist alles klar, dann ist er oder sie ein Bürger wie jeder andere. Ist ja jetzt auch nicht anders bei den Nationen.
Was die Clans angeht, Franken nennen sich sehr wohl noch Franken, in stolze Abgrenzung von den Altbayern, Schwaben etc. Preußen ist eher ein Schimpfwort heutzutage. Es sind halt vor allem die Berliner, die sich wiederum abgrenzen von Sachsen etc.
Ich finde nicht, dass die Clans in den USA gut nebeneinander her leben. Auch nicht besser als in Europa. Es gibt ständig Streit zwischen Weißen, Latinos, Schwarzen etc. Manchmal genügt es, wenn ein Schwarzer in ein weißes Viertel zieht, und schon sinken die Immobilienpreise. Von rassistischer (hier passt das Wort mal in der Tat) Polizeigewalt ganz zu schweigen. Dann gibt es noch die Abneigung in den Südstaaten gegen den Rest des Landes, was natürlich auf den Bürgerkrieg zurückgeht. Und all das trotz eines großen Vorteils gegenüber Europa, der gemeinsamen Sprache.
Hier in Europa ist die Sprache und sogar der Dialekt ein deutliches Indiz für die ethnische Zugehörigkeit. Sobald man einen gewissen Namen oder Akzent hat, ist man in anderen Regionen schon als Ausländer "verdächtig". Das ist in den USA weniger der Fall, weil das Land halt von Anfang an nicht unterteilt war. Die einzigen Originale waren die Indianer, und die wurden großteils ausgerottet oder leben in Rerservaten. In Europa hingegen gehören ziemlich wohl definierte Gebiete bestimmten Ethnien, oft seit vielen Jahrhunderten.
"Du bist vielleicht wie du es beschrieben hast...ausgestattet mit nem zweidimensionalen Denken,kleinbürgerliches,klassenloses Lumpenproletariat nannte Marx das,borniert,kurzsichtig und ausschliesslich auf den eigenen Vorteil bedacht."
Es ist die große Mehrheit der Menschen weltweit. Den Anhängern der menschenverachtenden Multi-Kulti-Ideologie mag das missfallen, aber das ändert auch nichts daran.
In der Tat, selbst das Diagramm zeigt, dass es mit Europa bergab geht, was den Anteil am weltweiten GDP betrifft, und zwar schnell. Inzwischen dürfte China Europa schon eingeholt haben, wenn man die Linien fortschreibt, und Europa unter 20% gefallen sein.