SCMP77 schrieb:Man muss einfach nur untersuchen, ob die bekannten Tatsachen hier mit der Behauptungen des Angeklagten in Einklang zu bringen sind.
Genau das lehnst du doch ab, weil es ein Einzelfall und die "bekannten Tatsachen" dafür irrelevant seien....
Aber egal, hier für den entsprechenden Einzefall:
Erstmals im Jahre 1978 führte die Staatsanwaltschaft Frankfurt/Main ein Ermittlungsverfahren gegen ihn und weitere 61 ehemalige SS-Angehörige, die in Auschwitz eingesetzt gewesen waren. Am 05.01.1978 wurde der Angeklagte hierzu als Beschuldigter vernommen, wobei ihm der damals zuständige Oberstaatsanwalt erklärte, er - der Angeklagte - müsse sich keine Sorgen machen, denn eigentlich wolle man ihn nicht verfolgen, sondern als „Zeugen der Anklage“ gewinnen, der Angaben gegen das von anderen Beschuldigten vorgebrachte Argument eines angebliches „Befehlsnotstandes“ machen solle.
http://www.rechtsprechung.niedersachsen.de/jportal/portal/page/bsndprod.psml?doc.id=KORE221452015&st=null&doctyp=juris-r&showdoccase=1¶mfromHL=true
Gröning trat also sogar als Zeuge dafür auf, dass die Rechtfertigung durch "Befehlsnotstand" vollkommener Unsinn war bzw sollte dafür gewonnen werden.
Irgendwie die falsche Person, wenn er selbst daran glaubte, nicht?
SCMP77 schrieb:Insofern sieht man hier deutlich eine stützende Tatsache für seine Aussage, dass er sich bewusst versetzen ließ.
Das Gericht sah die offenbar nicht. Jedenfalls wird sie nicht darunter aufgeführt, was für den Angeklagten spräche.
Die einzige Quelle dafür war doch auch offenbar Gröning selbst (also für den Grund und die 3 anderen Versetzungegesuche). Oder?
SCMP77 schrieb:Auch dürfte Grönings Nachkriegsverhalten und das Verhalten im eigentlichen Prozess Anhaltspunkte liefern, dass man ihn nicht mit den von Dir aufgezählten Fälle vergleichen kann.
Welche Informationen besitzt du denn über das Nachkriegsverhalten der von mir aufgezählten Fälle?
Ja, richtig, überhaupt keine.
Dir bleibt also nicht viel übrig, als deine Aussage darauf zurückzuführen, dass die ganz überwiegende Mehrheit eben nicht wie Gröning dazu stand, was sie getan hat und was passiert ist.
Das ist exakt dasselbe, was ich anfänglich bzgl des Befehlsnotstands gesagt habe....du in dem Fall aber abgelehnt hast seltsamerweise...