Rho-ny-theta schrieb:Wenn die PEGIDAs der Lügenpresse glauben, sind sie doch selber schuld.
Ich erinnere mich an jemanden, der die Demokratie mal zu erklären versuchte. Er meinte: Demokratie ist es zu wählen und wer oder was die meisten Stimmen bekommt, bestimmt. Das scheint das vorherrschende Demokratieverständnis zu sein. So ist es aber nicht. Demokratie ist nicht die Diktatur der Mehrheit. Sie ist ein Prozess eines andauernden Findens eines Kompromisses zwischen verschiedenen Ansichten. Kompromisse werden aber auf Basis der Kommunikation in Diskussionen ausgehandelt. Allgemein sollen Ansichten und Ideen, aber voll allem auch Angst und Sorgen in öffentlichen Diskussionen ausgetragen werden. Das ist ja grade der Grundgedanke des demokratischen zivilen gesellschaftlichen Zusammenlebens. Sich nicht einfach die Köpfe einschlagen, nur weil man sein Gegenüber nicht versteht. Viele Missverständnisse, die früher noch Gewalt ausgelöst haben, lassen sich mit dieser Art Aufklärung auflösen.
Wenn aber Medien, die die Basis des Großteils der öffentlichen Diskussionen sind, ihr Vertrauen dermaßen verwahrlosen lassen, werden die Diskussionen in Bereiche verlagert, die für Menschen nur das liefern, was sie hören wollen. Sie dort wieder heraus zu holen ist weit aus schwerer, wenn nicht sogar radikaler. Zumal wenn sich dort das Prinzip einer Verschwörung festigt.
Wie man damit umgeht, ist natürlich jedem selbst überlassen. Man sollte sich aber nicht wundern, wenn auf Ignoranz und Kompromittierung irgendwann die entsprechende Antwort kommt, oder das was dadurch ausgelöst wird. Denn schon im GG steht: (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Damit ist nicht gemeint, dass man alles machen kann, da die Würde ja "unantastbar" ist. (die Formulierung ist an sich schon ein Thema wert, ist hier aber OT) Es ist auch nicht nur ein rein moralisches Konstrukt. Sozialpsychologisch betrachtet: Menschen deren Würde missachtet und oder verletzt wird neigen dazu dies den jeweiligen selbst anzutun, oder denen, die sie dafür verantwortlich machen. Dieses ist steigerungsfähig und kann in brutalster Gewalt pervertieren. Das ist wie erwähnt kein moralischer Aspekt, nach dem Motto: "Na, wie sehen Sie das denn?" Das ist sozialpsychologisch einwandfrei erforscht, belegt und dokumentiert wie die Geschichte zeigt. Und wenn man was aus der Geschichte lernen kann, denn das, dass sie sich wiederholt.