@Mao1974Ehrlich gesagt versteh ich Dein Statement nicht so recht.
Was hat das mit Nazivergleichen zu tun?
Hamed sieht gerade im Islam an sich die Ursache für Radikalismus, das ist doch nicht schwer zu verstehen...
Immer wenn ich anfange mich zu nerven, versteht man mich nicht mehr!
Hamed ist wie eine Art Vorläufer und Provokateur, polarisiert, er ist das für Islamreformen, was Schwarzer bei Frauenemanzipation war.
Er kennt islamische Welt, und er ist nicht allein. Er tritt ein gegen politischen Islam. Für Säkularismus und Religion Privatsache.
Es gibt viele innerislamische Stimmen, die Ähnliches, mit anderen Worten und weniger provokativ sagen.
Z.B. Abdelwahab Meddeb in "Die Krankheit des Islam".
Oder Islamismus-Experte Ahmad Mansour :
"Was hat IS mit dem Islam als Religion zu tun?
Der Islam, den meine Mutter oder meine Grossmutter lebten, hat mit dieser Ideologie nichts zu tun. Spirituell den Islam zu leben, zu beten, zu fasten – das alles hat mit ISIS nichts zu tun. Doch bestimmte Inhalte des Mainstream-Islamverständnisses könnten die Radikalisierung begünstigen und führen dazu, dass Jugendlich für ISIS ansprechbar werden, mit ISIS sympathisieren oder gar nach Syrien und in den Irak reisen.
..
Können Sie das ausführen?
Es gibt ein Islamverständnis, das sehr patriarchalisch ist und wo das Individuum nicht wichtig ist, sondern allein die Religion und ihre Gruppierung. Doch das Individuum muss im Zentrum stehen, das ist der einzige Weg, gegen Radikalismus anzukämpfen. Das ist eine humanistische Forderung, die für alle gilt. So lange autoritäre Erziehungsmethoden herrschen, haben wir ein Problem nicht nur mit ISIS, sondern auch mit Ehrenmorden, Zwangsheiraten, Frauenrechten. Diese Probleme existieren auch in Europa. Wir können nicht mit einer falschen Toleranz kommen und sagen: Das ist ihre Kultur und ihre Art und Weise zu leben. Wenn Menschen eine andere Religion ausüben, andere Feiertage feiern oder andere Kleidung tragen wollen, dann ist das Interkulturalität. Aber die Werte und vor allem die humanistischen Grundgesetze Europas sollten für alle gelten.
"
http://www.20min.ch/reportage-IS/interview_mansour.html (Archiv-Version vom 29.04.2015)Samad:
"Müssen wir den Islam fürchten? Ja. Gerade wenn wir Muslime sind. Denn wir erleben eine neue Dimension des globalen Dschihad, eine Entfesselung der radikalsten Kräfte des Islams. Ob die militanten Islamisten ihn nun richtig auslegen oder nur für ihre politischen Zwecke missbrauchen, ändert nichts an der Gefahr, die derzeit vom Islam ausgeht.
Die politische Misere in den arabischen Staaten und der wachsende Extremismus machen eine Religion zur Zeitbombe. Zwar ist die Mehrheit der Muslime friedlich. Eine Minderheit jedoch sieht in der Gewalt die Erfüllung eines heiligen Versprechens.
"
http://www.zeit.de/2014/39/islam-religion-krieg/komplettansicht"„Säkularismus ist die einzige Lösung“
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„Ich habe mit Gott kein Problem“
Er sagt aber auch: „Ich will den Menschen nicht ihre Religion wegnehmen, ich habe nichts gegen Spiritualität, aber wenn die Religion sich ins politisch-juristische System einmischt, dann muss man ihre Bedeutung neutralisieren.“ Nach Abdel-Samad heißt das: Säkularismus ist die einzige Lösung, auch für die politischen Systeme der islamischen Welt. „Ich habe mit Gott kein Problem, solange er sich in meine Angelegenheiten nicht einmischt,“ sagt er im Gorki-Theater nicht ohne Humor. "
http://www.taz.de/!135749/Der Islam ist nicht Schuld an den Anschlägen. Auch nicht die Muslime. Aber Terroristen ziehen den Ruf der zweitgrössten Weltreligion in den Dreck.
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Warum? Die Argumentation ist, dass sich diese Gruppen aus dem Koran günstige Passagen zusammenklauben, um so ihre Taten religiös zu legitimieren.
Das stimmt nicht und ist gefährlich. Zu sagen: "Die setzen das nur falsch um" bedeutet, dass es eine Möglichkeit gibt, den Islam richtig umzusetzen. Das ist eine Hintertür für den politischen Islam.
Es braucht einen Bruch mit dieser Vorstellung, dass man aus dem Islam heraus Anweisungen für politisches Handeln beziehen kann.
Die Geschichte lehrt uns, dass das unmöglich ist. Wann immer sich die Religion in die Politik einmischt, mündet das in politischen und wirtschaftlichen Katastrophen."
http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/stadtpolitik/665259_Es-gibt-keinen-moderaten-Islam.html (Archiv-Version vom 06.12.2014)"Eine Unterscheidung zwischen Islam und Muslimen halte ich jedoch für viel sinnvoller. Denn es geht um Menschen, die aus mehreren Identitätsschichten bestehen und nicht immer mit ihrem Glauben identisch sind. Sowie nicht jeder Christ bibelfest ist, ist auch nicht jeder Muslim ein Koran auf zwei Beinen.
Im Gegenteil, die meisten Muslime halten sich nicht an die Rituale und moralischen Vorstellungen des Islam. Auch viele gläubige Muslime halten ihre Religion für Privatsache und haben die politischen Komponenten des Islam längst neutralisiert. Gerade diese Muslime braucht man im Kampf gegen Phänomene wie IS-Sympathisanten und einsame Wölfe.
Der Islamismus ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Diesen kann man weder bekämpfen, indem man behauptet der Islam sei die Religion des Friedens, noch indem man alle Muslime als potentielle Attentäter ausgrenzt. Man braucht Mut, Ehrlichkeit, Wachsamkeit, Entschlossenheit und Fingerspitzengefühl!
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http://www.welt.de/debatte/kommentare/article135470337/Laengst-gibt-es-eine-al-Qaida-to-go.html