MyladyDeWinter schrieb:ch glaube aber, dass selbst wenn jetzt eine große Wirtschaftskrise käme, kaum jemand so blöde wäre die NPD zu wählen, jeder weiß doch, woher die ihren Namen haben und wen die bewundern.
Und Du meinst, die NPD könne man immer an ihrem Namen erkennen? Da täuschst Du Dich !
"Denn seit nunmehr vier Jahrzehnten findet in ganz Europa ein fundamentaler Wandel rechten Denkens statt, der sich auch in den Programmdokumenten der NPD nachweisen lässt.
Diese Metamorphose ist im Kern durch drei wesentliche theoretische Operationen gekennzeichnet (Brodkorb 2003):
1. Von der Natur zur Kultur: Während die traditionelle Rechte im Zeitalter des Vormarsches der Naturwissenschaften dem Begriff der Natur Priorität einräumte und ihre kollektivistischen Theorien auf biologistische Rassentheorien stützte, stellt die moderne Rechte auch aufgrund einer postmodern geprägten geistesgeschichtlichen Gesamtkonstellation den Begriff der Kultur ins Zentrum ihrer Überlegungen. Der Vordenker der Neuen Rechten, Alain de Benoist, formulierte dies wie folgt: „Der Mensch, sofern er Mensch ist, ist ein Kulturwesen. Die Natur legt den Rahmen fest, in dem sich die Kultur ausdrücken kann, aber sie legt nicht deren Form fest.“ (de Benoist 1985: 59)
2. Vom Sozialdarwinismus zum Werterelativismus: Mit dem Verlust des naturalistischen Ansatzes war der Rechten zugleich die Möglichkeit genommen, weiterhin vom Sozialdarwinismus und damit der Idee eines Wertunterschiedes zwischen Menschen und Völkern auszugehen. Diese Konzeption wurde ersetzt durch einen positivistischen Werterelativismus. An die Stelle der Begriffe „Untermensch“ und „Minderwertigkeit“ treten die Konzepte der „Differenz“ und prinzipiellen „Andersartigkeit“. Der Andere ist nicht mehr an sich, also eine quasi-metaphysische Bedrohung, sondern nur, wenn er im Eigenen anwesend ist. Es geht nicht mehr um die Vernichtung des Anderen, sondern um dessen entschiedene Fernhaltung.
3. Vom Imperialismus zum Ethnopluralismus: Die traditionelle Rechte war bekanntermaßen auf Expansion angelegt. Im Zeitalter des Kolonialismus und des Imperialismus drängte auch der Nationalsozialismus auf die Eroberung fremder Räume. Mit der Neuen Rechten drehte sich die Richtung um: Seitdem geht es großen Teilen der Rechten nicht mehr um die Eroberung der Welt, sondern um den Rückzug auf das „angestammte“ Territorium sowie um die „Reinhaltung“ der eigenen Kultur. Die Erhaltung „Vielfalt der Völker“ wurzelt demnach in der Erhaltung der „Vielfalt der Kultur“: „Ich bin der Ansicht, daß die kulturellen Unterschiede, die Vielfalt der Völker und der Kulturen den eigentlichen Reichtum der Menschheit ausmachen.“ (de Benoist 1999: 9)
Um dieses Ziel zu erreichen, müsse Migration verhindert und ggf. wieder rückgängig gemacht."
De Benoist, Alain (1985): Kulturrevolution von rechts, Krefeld
- ders. (1999): Aufstand der Kulturen, Berlin
http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2008/03/21/ist-der-dalai-lama-ein-ethnopluralist-%E2%80%93-die-etwas-andere-osterbotschaft_266