So: JETZT REDE ICH!
:troll:Wer es noch nicht weiß: Ich bin angehende Religionslehrerin an einer Grundschule. So.
Ich muss doch immer wieder darüber schmunzeln, wenn sich Eltern oder wer auch immer über den Religionsunterricht echauffieren und für eine Abschaffung auf Grund von Indoktrination plädieren.
Lol?
Vielleicht solltet ihr, die sich beschweren, euch doch mal in so einen Unterricht reinsetzen oder euch informieren, wie der Religionsunterricht heutzutage so aussieht.
Mit Indoktrination hat das nicht das Geringste zu tun. Es geht um religiöse Bildung und die zu verwehren, finde ich doch schon etwas unintelligent.
Hier in Europa treffen soviele Religionen aufeinander und ihr wollt euren Kindern verwehren diese zu verstehen, sie akzeptieren und tolerieren zu lernen?
Glaubt ihr tatsächlich, wir Lehrkräfte stellen uns vorne hin und predigen, dass Jesus unser aller Erlöser ist und wer nicht an ihn glaubt in der Hölle schmoren wird?
Wer WIRKLICHES Interesse an diesem Thema hegt und sich etwas informieren möchte, möge doch bitte Folgendes lesen:
Als Beispiel habe ich den Bildungsplan für Grundschulen aus Hamburg genommen, da komm ich her und so wird das hier gehandhabt, kleiner Auszug zum Sinn des RU (Religionsunterrichts).
Der Religionsunterricht nimmt im Erfahrungs- und Verstehenshorizont der Schülerinnen und
Schüler die Frage nach Glaube und Gott, nach dem Sinn des Lebens, nach Liebe und Wahrheit,
nach Gerechtigkeit und Frieden, nach Kriterien und Normen für verantwortliches Handeln
auf. Er führt die Schülerinnen und Schüler zur Begegnung und Auseinandersetzung mit den
verschiedenen religiösen, weltanschaulichen und politischen Überzeugungen, die unser heu
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tiges Leben beeinflussen. Dabei geht der Religionsunterricht von der Voraussetzung aus, dass
in religiösen Traditionen und lebendigen Glaubensüberzeugungen Möglichkeiten der Selbst-
und Weltdeutung sowie Aufforderungen zu verantwortlichem Handeln angelegt sind, die die
Selbstfindung und die Handlungsfähigkeit des Menschen zu fördern vermögen.
In unserem Kulturkreis kommt der Bibel und der Geschichte und den Aussagen des christli
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chen Glaubens besondere Bedeutung zu; zugleich ist unsere gegenwärtige Gesellschaft und
Schulwirklichkeit von einer Vielfalt von Kulturen, Religionen und Weltanschauungen geprägt.
Dies führt im Religionsunterricht zu einer ökumenischen und interreligiösen Wahrnehmung
und Öffnung und zum Dialog zwischen verschiedenen Kulturen, Religionen und Weltanschau
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ungen.
Der Religionsunterricht wendet sich an alle Schülerinnen und Schüler, ungeachtet ihrer je
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weiligen religiösen und weltanschaulichen Überzeugungen. Er bietet auch jenen, die keinen
ausgeprägt religiösen Hintergrund haben bzw. sich in Distanz oder Widerspruch zu jeglicher
Form von Religion verstehen, Erfahrungsräume und Lernchancen.
Für den Rest ab Seite 10 lesen:
http://www.hamburg.de/contentblob/2482202/data/religion-gs.pdf (Archiv-Version vom 08.01.2016)Ihr wollt doch immer alle so offen und tolerant sein, versperrt euch aber anderen Religionen und somit anderen Kulturen sowie der eigenen aus Angst vor.....ja wovor eigentlich? Wie gesagt, der Unterricht ist nicht mehr so wie manche ältere Generationen es vielleicht noch in Erinnerung haben.
Man könnte auch einfach um ein Gespräch mit dem jeweiligen Religionslehrer bitten und sich informieren. Aber warum die Mühe, wenn man doch einfach mal pauschal dagegen wettern kann
:)