@def def schrieb:Aber das ist doch die grundlegende Frage. Wie soll man aus Geschehnissen lernen, wie soll die Nachwelt aus den Fehlern lernen wenn die Schuldfrage so geflissentlich als nebensächlich abgetan wird?
Man sollte sich zumindest jetzt nicht ständig darüber streiten, wer im Ukraine-Konflikt ,,der Böse" ist, weil es zur Konfliktlösung nicht nur nicht nötig, sondern sogar sehr hinderlich ist.
Es werden Ressourcen und Zeit verschwendet, um zu beweisen, dass wahlweise die Russen doof sind oder der Westen, während in der Ukraine selbst ein Bürgerkrieg tobt und es den unschuldigen Menschen wahrscheinlich herzlich gleichgültig sein dürfte, ob sie nun vor einem rigorosen Kiewer Militär fliehen müssen oder vor einem selbsternannten, separatistischen Kleindiktator.
Zudem vergiften ständige Schuldzuweisungen und propagandistische Ausschlachtung der Schuldfrage das Klima gerade zwischen jenen, die dringend miteinander reden müssten, um diese Krise zu lösen.
Oberstes Ziel muss zuerst einmal die Beendigung der Kampfhandlungen sein und der Aufbau eines neuen, funktionierenden Staatswesens.
Später, wenn wieder einigermaßen Ruhe in die ukrainische Gesellschaft eingekehrt ist, kann man auch genauer die Ereignisse untersuchen, die zur Entwicklung der Ukraine-Krise führten und sie befeuerten.
Auch der Umgang mit Schuldfragen will gelernt sein. Denn es macht nie Sinn, einfach nur auf einen einzelnen, vermeintlich Schuldigen, einzukloppen, schon gar nicht, wenn der Konflikt noch brennt.