@IvanIV Dafür gibt es in Russland ordentlich mit dem Schlagstock auf die Zwölf beispielsweise durch die OMON, wenn Leute es wagen, zu laut und nachdrücklich gegen Wladi P. zu demonstrieren, für mehr Demokratie oder Homo-Rechte. Wellness-Aufenthalte im Gefängnis oder je nachdem auch in Sibirien gratis
;)Aber lassen wir das.
Leider begreifen viele Leute nicht, dass Meinungsfreiheit nicht gleichzusetzen ist mit:,,Ohne Konsequenzen überall alles sagen und verbreiten dürfen, was man will".
Und sie verstehen nicht den Sinn der Begrenzung von Meinungsfreiheit durch Gesetze des Staates.
Stellen wir uns einmal kurz vor, es gilt wirklich in Deutschland:,,Jeder darf ungestraft alles sagen und verbreiten, was er will, der Staat greift nicht ein".
Das führt dazu, dass du keinen mehr anzeigen oder sonstwie dafür belangen darfst, wenn er auf dich zukommt und dich mit Schimpfwörtern bedenkt.
Wenn DU ihm aber irgendwann dafür eine ballerst, dann kann er DICH wegen Körperverletzung anzeigen.
Auch würde komplette Meinungsfreiheit beinhalten, überall zu verbreiten, dass es niemals einen Holocaust gegeben habe, das alles Lügen seien, was schlussendlich wieder die Gefahr erhöht, dass es erneut solche Entwicklungen gäbe.
Oder es würde beinhalten, dass man ungestraft gegen Ausländer hetzen darf, was mit absoluter Sicherheit irgendwann zu größeren, gewalttätigen Zusammenstößen führt.
Ebenso würde komplette Meinungsfreiheit und die Freiheit, alles zu verbreiten, was man wolle, beinhalten, Kinderpornos zu verbreiten. Warum auch nicht, ist ja dann nicht mehr verboten, rechtlich völlig okay
;)Zurück in der Realität:
Meinungsfreiheit ist in gewissem Maße eingeschränkt, damit du nicht, wenn du beschimpft wirst, dir selbst dein vermeintliches Recht verschaffen musst (jemanden verprügeln), sondern die Person anzeigen kannst, worauf ein neutraler Richter anhand angemessener Gesetze entscheidet, inwieweit der Beleidiger gestraft wird.
Das führt dazu, dass sich nicht ein Haufen Ausländer so lange provozieren lassen müssen von Rechtsradikalen, bis sie gewalttätig werden.
Die Einschränkung von Meinungsfreiheit bedeutet auch, dass man nicht einfach den Holocaust leugnen kann und somit die Gefahr letztlich geringer ist, dass sich sowas wiederholt.
Und es bedeutet auch, dass man nicht einfach fröhlich Kinderpornos verbreiten und konsumieren darf.
Grundrechte, wie die Meinungsfreiheit, stellen eine Basis dar, sie müssen in der Praxis notwendigerweise modifiziert werden, um sie überhaupt als Grundlagen erhalten zu können.
Wäre das nicht der Fall, könnte man sich Grundrechte gleich ganz sparen, weil sie nicht haltbar wären.
Eine Modifikation besteht im Hinblick auf private Foren. Einfach formuliert bedeutet dies:
Der Betreiber entscheidet, was er in seinem Forum erlaubt und was nicht. Denn er ist im Zweifelsfall auch derjenige, der den Kopf hinhalten muss. Den, beziehungsweise uns Moderatoren, würden dann Polizei oder Richter fragen:,,Warum lassen Sie das zu, dass auf ihrer Plattform der HC geleugnet wird?" oder sie fragen:,,Weshalb kann man bei Ihnen Bilder nackter Minderjähriger sehen? Weshalb unternehmen Sie da nichts gegen, das verstößt gegen die deutschen Gesetze!"
Also moderieren wir und entscheiden bewusst, orientiert an den Gesetzen:,,Wir erlauben nicht, dass hier HC-Leugnung betrieben wird oder anderes, strafbares Kram."
Ich hoffe, es ist klar geworden, was der Unterschied zwischen Meinungsfreiheit als Grundrecht ist und ,,alles tun und sagen dürfen, was man will".