@Phantomeloi Phantomeloi schrieb:Der Artikel "Menschenwürde ist unantastbar" bedeutet vieles. Was genau bedeutet der Artikel? Diese Voraussetzung/den Sinn dahinter könnten wir mal unter die Lupe nehmen.
Das könnten wir, das wäre eine interessantere und auch fruchtbarere diskussion.
Müsste aber in nem anderen thread passieren.
Phantomeloi schrieb:So einfach ist das nicht. Wenn ein Gefangenentransport mit 40 Schwerverbrechern einer Kindergartengruppe mit 15 Kindern gegenübersteht, wie würdest du dann entscheiden ohne moralisch anrüchig zu handeln?
Oder Alte gegen Junge - Reiche gegen Arme - oder Schwarze gegen Weiße ....
Da hast du recht, hier finden verschiedene prioritisierungsmechanismen statt.
Das ist ebenfalls durchaus legitim
Hier ging es ja darum, dass Menschen grundsätzlich nicht das recht haben in irgendeiner form abwägungen über menschenleben zu treffen.
Mein standpunkt ist, dass wir das zwangsläufig müssen, ob wir wollen, oder nicht.
Phantomeloi schrieb:Und das ist dein Denkfehler. Es liegt an dir selbst, wie viel "Würde" oder Gesellschaftswert du dir und deiner Wesenheit/Präsenz/Leben gibst.
Es liegt nur an dir, wie viel Würde du von dir selbst abverlangst und forderst, denn kein anderer Mensch kann dir den echten Wert, die Würde, verleihen oder geben. (Würde hat mit Aufrichtigkeit/Ehrlichkeit zu tun - Ehrlichkeit kommt von Ehre)
Man kann dir Ehre geben. 100e von Orden verleihen, Milliarden von "Preisgeldern" zustecken, doch das stellt deinen Wert nicht automatisch her, wenn du ihn von dir aus selbst nicht hast, bzw. kennst und anerkennst.
Der schönste und wichtigste Orden bringt nichts, wenn man weiß, dass man ihn eigentlich gar nicht verdient (hat).
Unehrlich verliehene Orden und Ehren sind nichts wert. Ganz im Gegenteil: es ist korrupt.
Das ist schon richtig, aber es ist doch nicht wichtig, wie ich in einer extremsituation reagieren würde.
Ich wäre eventuell auch für die todesstrafe wenn ich ein familienmitglied durch mord verliere, aber das bedeutet nicht, dass ich jetzt für diese sein muss oder das eine wirklich objektive abwägung ist.
Viel relevanter ist doch, zu welchen ergebnissen wir kommen, wenn wir nüchtern und ohne druck von außen über ein Thema nachdenken.
Grundsätzlich ist ein Menschenleben für mich immer gleich viel wert und es gilt, dass man es nicht ohne not auslöschen darf, EGAL was der betroffene Mensch getan hat.
Notsituationen wiederum legen die regeln anders, sodass notwehr z.b. legitim ist.
Die schwierigen situationen sind notsituationen, die eventuell erst sehr viel später oder indirekt miteinander verbunden sind, oder dillemmata, die sich gegenseitig ausshcließen.
Um mal wieder zu den drohnen zu kommen:
Man mach tsich durchaus schuldig an den menschen die durch drohnen sterben.
Das kann man moralisch vertreten bei kämpfern die durch sie sterben, aber bei zivilisten wohl kaum.
Allerdings macht man sich auch schuldig, wenn man terroristen absolut unbehelligt anschläge planen lässt und ihren truppen den rückzugsraum ermöglicht
Ich stelle mich hier lediglich vehement dagegen, so zu tun, als würde man sich bei passivhandeln nicht schuldig machen nur weil das blut dann nicht an den eigenen händen klebt, auch wenn ich persönlich im fall drohnenkrieg von der abwägung her gegen den einsatz von drohnen bin.