@muselhumanist@wichtelprinzIch habe weder etwas gegen Ausländer noch etwas gegen Zuwanderung generell, sondern nur auf die Aussage geantwortet, dass Ausländer nur einzahlen. Das stimmt so nicht und das wollte ich damit verdeutlichen.
Wenn man der Schweiz Fremdenfeindlichkeit vorwirft, aufgrund des Ja's zur MEI, hat man bestenfalls die Hälfte der Ja-Stimmen abgedeckt. Ich mag es nicht, wenn man die andern 25 %, die aus diversen anderen Gründen Ja gestimmt haben, auch in diesen Topf rührt. Es ist auch viel zu einfach, das jetzt einfach der SVP-Kampagne zuzuschreiben. Das ist genau so billige Polemik wie der SVP immer vorgeworfen wird (zu recht übrigens, ich mag ihren Stil überhaupt nicht). In meinem Umfeld stimmt praktisch niemand für die SVP und keiner hat was gegen Ausländer, und doch waren fast alle für ein Ja. Die Gründe waren hauptsächlich, dass der Bundesrat keinerlei Plan hatte, wie man die spürbaren Folgen der Zuwanderung auffangen könnte. Der letzte Link von wichtelprinz verdeutlicht das perfekt. Ganz kurz vor der Abstimmung kommt erstmals Bewegung rein und die Sozialhilfe für Ausländer, die für die Jobsuche in die Schweiz kamen, nichts gefunden haben und dann gleich Sozialhilfe beantragen konnten, wurde gestoppt. Man kann das aufgrund des Zeitpunkts auch dahingehend interpretieren, dass ohne den Druck der bevorstehenden Abstimmung diesbezüglich gar nichts passiert wäre. Too little, too late. Zuwanderung verursacht mehr Verkehr, die Staustunden im Raum Zürich sind kaum auszuhalten, aber neue Strassen werden abgelehnt mit der Begründung, dass neue Strassen automatisch mehr Verkehr bedeuten. Die Zuwanderung ist da natürlich nicht alleine schuld, trägt aber zweifelsohne dazu bei, aber das wird bei der Politik immer ausgeblendet, nur die Strassen sind schuld. Jaja klar. FABI wurde gleichentags (auch von mir) angenommen, löst diesbezüglich aber rein gar nichts. Nein, ich und mein Umfeld stimmten Ja, weil Bern seine Hausaufgaben nicht gemacht hat und uns blind Wachstum verordnen will auf Kosten von Lebensqualität. Unsere Infrastruktur hält nicht Schritt mit dem Wachstum, und das Ja war eine rote Karte für die Untätigkeit des Bundesrates, und nicht gegen die Zuwanderer gerichtet. Allein mit den 25 %, bei der die SVP mit ihrer billigen Polemik punkten kann, wurde die Abstimmung nicht gewonnen. Und ja, ich bin mir bewusst, dass die EU beim Zugang zum europäischen Binnenmarkt der Schweiz Einschränkungen auferlegen kann und wird. Dafür, dass wir aber die Zuwanderung nicht abgelehnt haben, sondern nur die Steuerung derselben auf die bei uns vorhandene Infrastruktur anpassen wollen, wird derzeit mit mächtigen Kanonen auf Spatzen geschossen. Wer profitiert denn mehr vom Transitabkommen und vom Stromabkommen, das nun seitens EU vorläufig sistiert wurde? Und wieso zum Teufel sollen Verträge zwischen Schweizer und EU-Firmen bei Streitigkeiten einseitig immer nach EU-Recht beigelegt werden? Verlangt die EU das von den Amis und Russen auch? Machen die da mit?