clubmaster schrieb: Das Argument warum gerade der Donbass das am schlimmsten vom Holodomor betroffene Gebiet der Ukraien war und dort jetzt trotzdem die meisten pro Russen sind, kann natürlich keiner beantworten.
Das stimmt doch gar nicht, hier was zum Thema:
"Am stärksten betroffen waren die damaligen Gebiete Kiew und Charkiv sowie die damalige Autonome Republik Moldova im Bestand der UkrSSR, weniger Hungertote waren im Donbas zu beklagen"noch was:
"Inzwischen ist der Holodomor zu einem zentralen Aspekt der Erinnerungskultur in der Ukraine, nicht jedoch in Russland oder Kasachstan geworden.
Die Erinnerung an die Millionen Verhungerten steht in der Ukraine im Zeichen der Distanzierung von der kommunistischen Vergangenheit, und sie dient zugleich der Konsolidierung der Nation im neuen demokratischen Staatswesen. Auch in Russland ist die Hungersnot kein Tabu mehr, aber zu einem breiten Gedächtnis an die Opfer ist es bis heute nicht gekommen."und über Stalin:
"Die Säuberungswelle in der Ukraine im Jahr 1933 war die umfassendste und blutigste, die bislang über die Sowjetunion hinweggegangen war. Sie traf die ukrainischen Schriftsteller und Künstler, Lehrer und Wissenschaftler sowie die untere und mittlere Führungsebene des Partei- und Sowjetapparats – die Liquidierung der obersten ukrainischen Führung verschob Stalin auf die Jahre 1937 bis 1939. Alle standen im Verdacht, für mehr Autonomie der Ukraine einzutreten und vielleicht sogar eine Lostrennung von der Sowjetunion anzustreben. Stalin hat in paranoider Weise die „Gefahr“ übertrieben, ganz aus der Luft gegriffen war sie nicht. In seinem politischen Weltbild gab es nur eine Antwort auf diese Bedrohung: die Vernichtung des Feindes.
[...]
Für Stalin war der Holodomor nicht nur ein Instrument, um die Bauern zu disziplinieren, sondern auch um in der Ukraine alle Träume von Autonomie oder gar Selbständigkeit ein für alle mal zu zerstören. Wie wir heute wissen, ist dies nicht gelungen. "http://www.osteuropa.lpb-bw.de/simon_holodomor_als_voelkerm.html (Archiv-Version vom 02.07.2014)Russland hat also noch viel vor, sein eigenen Faschismus oder Antifaschismus, egal wie man das nennen will, aufzuarbeiten!
Da Putin als Diktator und mit seinen Separatisten die das Land völlig zerlegen sowieso, für viele Ukrainer praktisch aber auch nur wieder in der Tradition von Stalin steht, gibt es natürlich gewisse antirussische Ambitionen dagegen, in wieder den Kostümen seiner damaligen Erzfeinde.
Das gehört dort einfach zur Kultur!
Die Hungerkur nach russischem Gas ist genauso wieder eine schlimmer Erinnerung daran.