@knarf<"Wäre Herkules nicht der bessere Halbgott/Erlöser?">
Herkules IST eine der "Blaupausen" für unseren Erlöser, den wir als Christus kennen!
Das bezeugt der Theologe Raschke in seinem Werk "Das Christusmysterium" (Seite 117):
"Wenn man einen Mysterieneingeweihten heute ins Leben zurückrufen könnte, so würde er uns bestätigen, daß er sich bei der Heilandsgestalt Jesus von der Geburt bis zur Himmelfahrt Szene für Szene an die beiden Heilande Dionysos und Herakles erinnert fühlt."
Es gab nämlich seinerzeit auch ein philosophisches Heraklesbild und eine Heraklesreligion. Sie war zur Zeit Jesu in Syrien ebenso bekannt wie in Griechenland, in Rom und am Rhein.
Schon als Kind wurde Herakles, wie der biblische Christus, in der Wiege vefolgt und mit den Worten "Es ist vollbracht" starb er. Bei seinem Tode bebte die Erde, sie spaltete sich und eine Finsternis trat ein.
Auch Herakles "schwebte", wie Romulus, Henoch u. a. zum Himmel empor, so vom göttlichen Vater für alle Mühen entlohnt. Ja, der unmittelbar an seinem Tode Schuldige erhängte sich, wie Judas, voll Reue und Entsetzen.
Die Verwandschaft der Heraklesmythen mit der Christusgestalt wurde zwar oft bemerkt, ihre direkte Abhängigkeit von Herakles aber ist die Entdeckung des Philologen Friedrich Pfister.
Es ergeben sich weitere Parallelen:
Wie Amphytrion, der menschliche Vater des Herakles, mit der jungfräulichen Alkmene in Mykenai wohnt, so wohnt Joseph, der menschliche Vater Jesu mit der jungfräulichen Maria in Nazareth. Wie Amphytrion sich von Alkmene bis zur göttlichen Empfängnis fernhält, so hält sich Josef von Maria fern.
Wie Herakles vor Beginn seines öffentlichen Wirkens in die Einsamkeit geht, so auch Jesus.
Wie Herakles dabei in Versuchung fällt, so Jesus. Wie man Herakles von einem hohen Berg das Reich des Königs und Tyrannen zeigt so wird Jesus durch den Versucher auf einen hohen Berg geführt und sieht alle Königreiche der Welt. Wie Herakles die Versuchung überwindet, so überwindet sie Jesus.
Wie Heakles Mutter und Vater verlässt, so Jesus. Wie bei Herakles der Lebensweg ein Weg des Leidens ist, so auch bei Jesus.
Wie Herakles auf dem Wasser wandelt, zum Himmel auffährt, wie er Heiland genannt wird und als Wohltäter der Menschheit gilt, so auch Jesus. Wie es Herakles größte Tat war, den Tod zu überwinden, so war es auch die größte Tat Jesu.
Das philosophische Heraklesbild, geschaffen im 5. vorchristlichen Jahrhundert, wurde idealisiert durch Kyniker und Stoiker.
Schon um 500 v. Chr. weiß man, daß Herakles, der Gottessohn, als Mittler für die Menschen bittet.
Zur Zeit Jesu aber gibt es eine Heraklesreligion. Herakles liefert jetzt unter den sittlich hochstehenden Persönlichkeiten das erhabenste Vorbild. Er ist zum Ideal der Weisen und Weltheiland geworden.
Ebenso trug Herakles den Namen "Logos" schon VOR dem Heros des Vierten (johannäischen) Evangeliums.
Und Hölderlin nannte in einer seiner genialen Hymnen Christus "Herakles´Bruder"
So wie Hölderlin auch den Zusammenhang von Dionysos und Christusmythos bereits visionär erfasste. Ebenfalls Schelling und später Nietzsche...
Besonders frappierend sind die Übereinstimmungen zwischen der Heraklesreligion und dem Johannesevangelium, das als jüngstes kanonisches Evangelium am meisten heidnisches Gedankengut enthält, was sich auch im Zusammenhang mit Dionysos zeigt.
Aber das ist eine andere Geschichte.
Das kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation.
Ganz unten auf dem Grunde des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher. (Gregory Bateson)