@nogo nogo schrieb:Alles Themen und Tätigigkeiten, die gerne abgeschoben werden. Scheiße, Müll und Sterben. Was für ein Müll!
das ist wohl wahr. die sterbekultur hat sich ziemlich verändert. früher wurde noch zuhause gestorben, die toten blieben noch ein paar tage da liegen und wurden besucht und betrauert. heute hat man pflegeheime, krankenhäuser, hospizeinrichtungen,meist bekommt man dann einen anruf, ihr vater/mann/mutter/oma etc. sind verstorben. meist alleine in einem zimmer. stirbt jemand zu hause, wird er schleunigst "entsorgt".
vielleicht liegt es auch daran, das man mit seiner eigenen physischen endlichkeit konfrontiert wird. und mit der will ja keiner was zu tun haben.
das pflegepersonal welches mir in diesen momenten begegnet ist, war überhaupt nicht abgestumpft. es fehlte ihnen schlichtweg die zeit, sich einfach mal an ein sterbebett zu setzten oder sich emotional zu lange an einer stelle aufzuhalten. außer auf der intensivstation, da hat eine intensiv schwester auch nicht so viele patienten zu betreuen, wie auf einer norm. station. aber dazu können die mädels vom fach bestimmt mehr sagen.
vielleicht gibt es menschen, die gerne alleine diesen sterbeprozess erleben möchten. die die ich begleiten durfte, waren froh, das jemand da war, der ihnen in dieser phase beistand. gehen muss dieser weg jeder für sich alleine. das größte abenteuer , welches man überhaupt erleben kann oder??
ob gott, nahtoderfahrungen oder sonstiges beschäftigen damit zu lebzeiten, ist ähnlich wie der hechelkurs vor der entbindung. wenn man glück hat, kann man sich noch bis kurz vor den presswehen daran erinnern, ab einem gewissen punkt, kann man sich nur noch dem automatismus hingeben.