@dasewige dasewige schrieb:das ist der überlebensinstinkt, ganz archisch!
Nochmal für dich.
Das würde nur erklären wieso dein eigenes Leben für dich wertvoll ist, sagt aber absolut nichts darüber aus wieso das Leben anderer für dich wertvoll sein sollte. Und oftmals ist es das ja auch nicht, ich denke zu behaupten dass das Leben eines Afrikaners für uns irgendeinen Stellenwert hätte ist ganz einfach unehrlich. Uns sind deren Lebensumstände sehr wohl bekannt, aber ich denke kaum jemand verliert auch nur eine Minute Schlaf deswegen. Die wenigsten unternehmen etwas dagegen, es ist für mich also schon allein aufgrund dieser Tatsache offensichtlich dass wir eben nicht jedes menschliche Leben gleich schätzen.
Der Mensch hat es ja noch nicht mal zustande gebracht intraspezifisch den Wert seiner eigenen Spezies festlegen zu können, aber ihr maßt euch hier an festlegen zu können wieviel Tiere wert sind? Wie soll das gehen. Ich habe es oben schon mal erklärt, wert ist immer subjektiv. Ein Wert muss erschaffen und zugeordnet werden.
Es gibt keine objektive Wertschätzung für Leben derer wir alle untergeben sind, Tatsache ist dass viele Menschen Leben gar nicht wertschätzen. Stellt euch einfach die Frage ob Hitler menschliches Leben gewertschätzt hat. Arisches Leben? Natürlich. Jüdisches Leben? Wohl kaum.
Ein Mensch ist immer nur soviel wert wie ein gegenüber ihm eingesteht. Wenn jemand der Meinung ist ich sei "praktisch" wertlos dann ist das nunmal der Wert den mein Leben in dessen Augen hat, da würde es mir auch nichts nützen an irgendeine objektiven Wert des Lebens zu appelieren, den gibt es nunmal nicht. Dieser Wert wird vom Menschen einer Sache oder einem Leben zugeschrieben.
Natürlich kann man argumentieren dass wenn wir "x wertschätzen" wir auch "y wertschätzen sollten und z verachten sollten". Sprich wenn wir eine fluktorierende Gemeinschaft anstreben dann macht es "objektiv" Sinn für uns Leben zu schätzen und grundloses Morden zu verachten. Aber dies basiert auf einem Grundprinzip dass wir subjektiv erarbeitet haben und nicht auf einem objektiven Grundprinzip. Wenn beispielsweise jemand eine fluktorierende Gemeinschaft verachtet (aus welchem Grund auch immer) dann ist es völlig logisch für diese Person zu morden und Leben nicht zu schätzen (was eben viele Menschen tun). Es sei natürlich gesagt dass eben die meisten Menschen eine fluktorierende Gemeinschaft anstreben und schätzen (mich selbst eingenommen) und daher diese Menschen verachten, aber wenn man das Weltbild als ganzes betrachtet sind beide Ansichten logisch und konsequent.
Jemand der Leben nicht schätzt (und solche Menschen gibt es.. Hitler, Massenmörder, Psychopathen, etc..) steht unter keiner objektiven Verpflichtung Leben zu schätzen, für diesen Menschen macht Morden Sinn da es nicht im Konflikt mit seinem subjektiven Weltbild steht. Es steht aber im Konflikt mit dem subjektiven Weltbild der meisten Menschen und es macht daher auch für uns Sinn diese Menschen einzusperren und zu verhindern dass sie anderen Menschen Leid zufügen. Aber keine Seite ist mehr objektiv als die andere, es ist in dem Fall ein Nummernspiel. Der großteil der Menschen schätzt eine fluktorierende Gesellschaft, würde der großteil der Menschen beispielweise dies nicht schätzen so hätten wir auch keine Gesetze die dies verhindern und würden wahrscheinlich auch nicht existieren können oder nur isoliert von einander (kennt man ja auch im Tierreich, Einzelgänger welche Artgenossen töten, sei es zu Paarungszwecken oder territorialen Ansprüchen). Der Punkt ist dass niemand einen Anspruch auf Objektivität hat. Das Grundprinzip nach dem wir Leben ist subjektiv und vom Individuum abhängig, natürlich kann es objektiv richtig oder falsch sein gewisse Dinge zutun FALLS man dieses Grundprinzip akeptiert, wenn nicht macht es aber absolut keinen Sinn diese Regeln zu befolgen. In Hitler's Weltanschauung war es völlig logisch und konsequent Juden zu töten, etwas dass in unserer Weltanschauung absolut nicht der Fall ist und sein sollte. Aber diese Weltanschauung ist nunmal subjektiv.
Und wer weiss, vielleicht kommt der Mensch in 100 Jahren drauf dass auch unsere Weltanschauung barbarisch und primitiv ist. Denn mit allem was wir "erreicht haben" und uns selbst beweihräuchern können, so gibt es auch genug Dinge für die unsere Gesellschaft sich schämen sollte. Die Verarmung der Armen, das tägliche Massensterben in Afrika und anderen "armen" Teilen der Welt, nukleare Bomben, Nah-Ost Kriege, etc... auch unsere Weltanschauung und Grunprinzipien lassen Raum für diese Sinnlosigkeiten und wir sind im Stande nachts zu schlafen trotz all dieser Problem die auf unserer Welt existieren, mir liegt es also fremd zu behaupten dass wir Leben in irgendeiner weise mehr schätzen oder ein besseres Weltbild haben als Zivilisationen vor uns, wir haben ein anderes Weltbild natürlich, aber besser? Unsere Gesellschaft hat es perfektioniert wie keine andere global Ausbeutung zu betreiben und eine immense Kluft zwischen Arm und Reich geschaffen.
Denkt einfach mal darüber nach.